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Sarrazins Correctness


Sarrazins Correctness

Ideologie und Tradition der Menschen- und Bevölkerungskorrekturen
Auflage

von: Andreas Kemper

12,99 €

Verlag: Unrast Verlag
Format: EPUB
Veröffentl.: 30.09.2014
ISBN/EAN: 9783954050154
Sprache: deutsch
Anzahl Seiten: 178

Dieses eBook erhalten Sie ohne Kopierschutz.

Beschreibungen

Thilo Sarrazins Buch Vom neuen Tugendterror. Über die Grenzen der Meinungsfreiheit in Deutschland erschien Ende Februar 2014. Darin wird er seine bereits in Vorträgen dargelegten Thesen zur Meinungsfreiheit in einem Rundumschlag gegen Political Correctness gewinnbringend vermarkten. Politisch absolut ›unkorrekt‹ steht Sarrazin dabei in der ideologischen Tradition der Menschen- und Bevölkerungskorrekturen. Wer von Gutmenschen und Tugendterror spricht, will die Primärtugenden der Menschlichkeit durch angebliche Tugenden der Korrektheit ersetzen. Sarrazin stellt sich gleichermaßen als Rebell gegen Political Correctness wie als Opfer von Zensur dar. Er lenkt damit ab von der Tradition der Korrektions-Anstalten und der eugenischen Bevölkerungskorrekturen, deren Ideologie er vertritt. Thilo Sarrazin zeigt, dass sich noch immer die Ideologie des Forderns und Förderns mit Fragen der qualitativen Bevölkerungspolitik verbindet. Die modernisierte Variante dieser Ideologie besetzt in den Auseinandersetzungen um emanzipatorische Kämpfe das Schlagwort Political Correctness. Mit diesem Trick wendet er den antiquierten Mief der Korrektheit gegen emanzipatorische Meinungen und Gruppen. Er dreht den Spieß des Bürgertums um und lässt ihn gegen sich gerichtet erscheinen.
Inhalt
Vorwort
1 Sarrazins Correctness
1.1 Der verdrehte Spieß
1.1.1 Sekundärtugendterror - Eine Widerstandskonferenz der Deutschen Universität für Verwaltungswissenschaften Speyer
1.1.2 Exkurs: Spießbürger, autoritärer Charakter, Ungleichzeitigkeit
1.1.3 Meinungsfreiheit: für oder gegen Menschenrechte?
1.1.5 »Denken ist Macht« - Bildung und Meinungsfreiheit
1.1.6 Wutbürger gegen »Medienklasse« oder medial gehypte Hassbürgerlichkeit?
1.1.7 Sarrazins 14 Elemente der ›Political Correctness‹
1.1.8 Historikerstreit, Auschwitzkeule und der ›Fall Jenninger‹
1.2 Abgeschriebene Rassenhygiene
1.2.1 »Deutschland verblödet«: Sarrazin, Hinz und Weiss
1.2.2 »Wissen ist Macht«: Wikipedia-Manipulationsversuche
1.2.3 »Sprache ist Macht«: Dekontextualisierung der Rassenhygiene
1.3 Anti-PC: Korrektur der Korrekturmöglichkeiten
1.3.1 Der Mittelstand - seine Verrohung, sein Verbände
1.3.2 Ein Konvent für die Korrektur der Politik
1.3.3 Dohnanyis ›Anti-PC-DNA‹
2 Menschenkorrekturen / Bevölkerungskorrekturen
2.1 Korrektionsanstalten. Zur Geschichte des ›Forderns und Förderns‹
2.1.1 Die sogenannte Humanisierung der Strafen
2.1.2 Disziplinierungsmacht
2.1.3 Korrektionsanstalten
2.1.4 Exkurs: Herkunft des Begriffs ›Unterklasse‹ aus dem Korrektions-Diskurs
2.1.5 Körperkorrekturen durch (Nazi-)Uniformen
2.1.6 Die neue Korrektion der Armen: ›Workfare‹ und ›Prisonfare‹
2.1.7 ›Learnfare‹ - Sarrazins ›Bildungsunfähigkeit‹
2.2. Bevölkerungskorrekturen. Sarrazins rassenhygienische Tradition
2.2.1 Kurze Geschichte der Rassenhygiene
2.2.2 Kontinuitäten nach 1945
2.2.3 Nachhaltige, d.h. forstwirtschaftliche, Familienpolitik
3 Politische Korrekturen / korrekte Politisierungen
3.1 Von der Tugend zur Tüchtigkeit: Zur Inkorporation der Sekundärtugenden
3.1.1 Machiavelli: Tugend als traumatische Ertüchtigung
3.1.2 ›Tugendterror‹: Zum Machiavellismus der Jakobiner
3.1.3 Der ›Tugendterror‹ oder ›Finis Germaniae‹
3.1.4 Die preußischen Tugenden
3.1.5 Von den preußisch-soldatischen zu den bürgerlichen Tugenden
3.1.6 »Correctnessorientierte Verwerfung der Sekundärtugenden«
3.2. Zur Geschichte des rechten Schlagworts ›Political Correctness‹
3.2.1 Campus Wars - US-amerikanischer ›Kulturkampf‹
3.2.2 Politische Korrektheit im deutschsprachigen Kontext
3.3 Zur Funktion von Anti-PC
3.3.1 Rechtsextreme Strategie gegen ›Gutmenschen‹
3.3.2 Recodierung des Politischen
3.3.3 Dreifachfunktion des Anti-PC-Codes
3.4 Politische Selbstorganisierung gegen normierenden Korrektionalismus
...
Andreas Kemper, Soziologe (MA), engagiert sich schwerpunktmäßig in Theorie und Praxis gegen Diskriminierung aufgrund der sozialen Herkunft. Er gründete das erste autonome Referat für studierende Arbeiterkinder und das Magazin "Dishwasher. Magazin für studierende Arbeiterkinder“. Seit 2005 ist er bei Wikipedia im Themenbereich Diskriminierung aktiv. Er schreibt an einer Doktorarbeit zum Thema "Klassismus" (2013).

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