Forschungsmethoden in der Fremdsprachendidaktik

Inhalt

Fußnoten

2.2 Was ist fremdsprachendidaktische Forschung? Und welches sind ihre zentralen Forschungsfelder?

Grundsätzlich ist zwischen der Fremdsprachendidaktik als Forschungsdisziplin und als Lehrfach zu unterscheiden. Bedauerlicherweise ist fachdidaktische Lehre, auch durch die Erwartungshaltung von Studierenden und die Einführung von langen Praxisphasen ins Studium bei gleichzeitiger Verkürzung des Vorbereitungsdienstes, nicht selten auf unmittelbaren Anwendungsbezug hin ausgerichtet oder gar begrenzt.

Forschungsfelder

Vgl. auch die Erprobung dieser Forschungsfelder für die Bestimmung von Forschungstendenzen in Caspari (2019).

Wer forscht?

Die fremdsprachendidaktische Zeitschrift der DDR, Fremdsprachenunterricht, enthielt auch Artikel zum Russischunterricht.

Zu Zahl und Titeln der Dissertationen und Habilitationen in den fremdsprachendidaktischen Fächern gibt es in Fortführung der Chronologie von Sauer (2006) drei Zusammenstellungen auf der Webseite der DGFF, die den Zeitraum bis 2020 umfassen: www.dgff.de/assets/Uploads/dokumente/Chronologie-Diss-u-Habil-bis-Ende-2015-korr.pdf und www.dgff.de/assets/Uploads/dokumente/Chronologie-Didaktik-des-Fremdsprachenunterrichts-2014-bis-2020.pdf [Zugriff 30.01.2022] Zusätzlich werden einige Dissertationen und Habilitationen in den Fremdsprachendidaktiken auch in der Datenbank ProHabil des Fachportals Pädagogik geführt: www.fachportal-paedagogik.de/literatur/produkte/prohabil/prohabil_start.html [Zugriff 29.05.2021]. Allerdings ist keine dieser Listen vollständig.

2 Entwicklung und/oder kritische Analyse tragender Konstrukte der Fremdsprachendidaktik

Zur wissenschaftsgeschichtlichen Einordnung der Arbeiten von Butzkamm und zu seinem Beitrag zur Konstitution der Fremdsprachendidaktik als Wissenschaft vgl. Doff 2008: 21617.

3.3.3 Quantitative Daten und statistische Auswertungen

Es sei angemerkt, dass diese quantifizierten Daten wiederum um qualitative, interpretativ ausgewertete Daten (Fragebögen zum Unterricht) ergänzt wurden.

4.1.2 Dokumente als Forschungsgrundlage

Eine differenzierte Begriffsklärung liefert das Kapitel 5.2.1 „Dokumentensammlung“. Hier wird auch der begriffliche Unterschied zwischen Dokumenten und Quellen erörtert.

4.1.3 Daten als Forschungsgrundlage

Einen tabellarischen Überblick über qualitative Datentypen mit Datenbeispielen bietet Holliday 2012: 6263.

2 Entscheidungen bei der Datenbearbeitung und Sampling-Strategien

Zu den einzelnen Strategien vgl.: Dörnyei 2007: 95101; Flick 2016: 16567; Cohen/Manion/Morrison 2018: 223–225..

Das methodische Vorgehen des Theoretical Sampling und seine methodologische Begründung werden im Kapitel 5.3.3. erörtert und mit Hinweisen auf Referenzarbeiten verdeutlicht. Eine Einzeldarstellung entfällt deshalb an dieser Stelle. S. auch Silverman 2000: 105110.

3 Entscheidungen für die Präsentation der Ergebnisse

Weitere Beispiele für solche Entscheidungsprozesse liefern die Arbeiten von Benitt (2015) und Zibelius (2015).

4.5 Der zweite Blick: Meta-Analysen und Replikationen

Ich möchte mich bei Yo In’nami und Eric A. Surface für den wertvollen Input ihres Pre-Conference Workshops auf dem Language Testing Research Colloquium (LTRC) im Juni 2014 in Amsterdam bedanken.

4.5.2 Durchführung von Meta-Analysen

Unveröffentlichte Präsentation aus dem Pre-Conference Workshop Meta-Analysis, LTRC 2014, Amsterdam.

In’nami empfiehlt den ES Calculator https://www.campbellcollaboration.org/escalc/html/EffectSizeCalculator-SMD-main.php

Download: http://www.meta-analysis.com/pages/full.php; das Programm kann einen Monat kostenlos getestet werden.

4.6.1 Begriffsklärung

Für die Fremdsprachenforschung sind besonders relevant: Der Ethikkodex der Deutschen Gesellschaft für Fremdsprachenforschung (DGFF) <https://www.dgff.de/dgff-2/ethik-kodex/>; Teachers of English to Speakers of Other Languages (TESOL) <http://www.tesol.org>; The American Association of Applied Linguistics (AAAL) <http://www.aaal.org>; die Deutsche Gesellschaft für Erziehungswissenschaften (DGfE) <http://www.dgfe.de/fileadmin/OrdnerRedakteure/Service/Satzung/Ethikkodex_2010.pdf>. Vgl. auch die Vorstellungen der Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) zur Sicherung guter wissenschaftlicher Praxis: <http://www.dfg.de/download/pdf/dfg_im_profil/reden_stellungnahmen/download/empfehlung_wiss_praxis_0198.pdf>. Die Ethik-Kodizes verwandter deutscher Fachgesellschaften werden dargestellt in Viebrock 2015: 8797.

4.6.2 Gestaltung von Forschungsbeziehungen

Es ist selbstverständlich, dass körperliche und psychische Beeinträchtigungen der Untersuchungsteilnehmenden bestmöglich zu vermeiden sind: Unbeabsichtigte Beeinträchtigungen erfordern unverzügliches forscherseitiges Eingreifen; beabsichtigte Beeinträchtigungen wie das Herbeiführen einer besonderen Anstrengung sind im Hinblick auf ihre Notwendigkeit und Zumutbarkeit ethisch zu reflektieren (Aeppli/Gasser/Gutzwiller/Tettenborn 2010: 5859).

In besonderer Weise stellt sich die Problematik des Gebens auch dann, wenn vielversprechende oder kostenintensive Maßnahmen (z.B. zusätzliche Sprachförderung, moderne technische Ausstattung) nur bei einem Teil der Forschungspartner und Forschungspartnerinnen erprobt werden. Um die Vergleichsgruppe nicht schlechter zu behandeln, bietet es sich in solchen experimentellen Designs an, die beteiligten Gruppen nacheinander mit den erwünschten Maßnahmen zu versorgen.

4.6.4 Vertraulichkeit der Daten

Auch bereits während der Datenerhebung ist darauf zu achten, dass auf Nachfrage der Forschungspartner und -partnerinnen keine Weitergabe der Informationen von anderen Personen erfolgt.

Allerdings spricht Ehrenreich (2004: 457) selbst von Anonymisierung.

Terminologie

Somit werden vor allem diejenigen Texte ausgeschlossen, die bei jeder Forschungsarbeit gefunden werden müssen, um den Stand der Forschung zu referieren. Dennoch ist das heuristische Verfahren jeweils ganz ähnlich beschaffen (vgl. Kap. 6.3).

3 Teilnehmende Beobachtung in der Ethnographie

Für einen Überblick über deutschsprachige Ethnographie in der Erziehungswissenschaft, s. Friebertshäuser/Panagiotopoulou (2013: 304).

4 Einsatz von Beobachtungsbögen

Das Akronym FIAC steht für Flanders System of Interaction Categories.

Das Akronym FLINT steht für Foreign Language Interaction.

Das Akronym COLT steht für Communicative Orientation of Language Teaching.

Nicht als Forschungsmethode, sondern als Untersuchungsgegenstand und als Impuls für entsprechende Gruppendiskussionen wählt Hochstetter (2011) Beobachtungsbögen (Referenzarbeit, s. Kap. 7). In ihrem mehrstufigen Projekt hat sie Videoaufzeichnungen des Einsatzes neu entwickelter Bewertungsbögen zur Sprechleistung den beteiligten Lehrkräften zur nachträglichen vergleichenden Bewertung gezeigt.

1 Begriffsklärung

In Einzelfällen wird der Begriff Introspektion nicht als Oberbegriff, sondern mit Bezug auf das simultane Vorgehen als Pendant zum Begriff Retrospektion benutzt (vgl. Heine 2005).

4 Retrospektive Befragung

Befragungen, die sich nicht auf eine spezifische Handlung (die in der Regel nicht länger als 24 Stunden zurückliegt), sondern allgemein auf Erfahrungen mit einer bestimmten Art von Handlung beziehen (s. als Beispiel die Referenzarbeit bzw. Interviewstudie von Ehrenreich 2004), sind diesem engen Begriffsverständnis nicht zuzurechnen (vgl. auch Kap. 5.2.4 zur Befragung).

2 Verfahren des Erhebens und Erfassens

Dies gilt auch für die Erhebung mündlicher Daten. Routinen der Gesprächsorganisation – sequenzielle Organisation von Bewertungen (vgl. Günthner 1993, 2001; Casper-Hehne 2008), Komplimente, Begrüßungen und ähnliche Routinen – sind potentielle Schablonen, die durch Herkunftssprache bzw. -kultur beeinflusst sein können.

Forschungsprojekt OLDER = Orale und literale Diskursfähigkeiten – Erwerbsmechanismen und Ressourcen, unter der Leitung von Uta M. Quasthoff (2002ff.); Projektbeschreibung unter http://home.edo.tu-dortmund.de/~older/Kurzbeschreibung.html (30.12.2021).

Datenbanken und Transkriptionssoftware

Siehe http://prowiki.ids-mannheim.de/bin/view/GAIS/ (11.05.2021).

Für Informationen zu GAT2 siehe Kap. 5.3.7 und Selting/Auer 2009.

Siehe https://exmaralda.org/de/orthonormal-de/ (11.05.2021).

Korpuserstellung und -verwaltung

Ausführliche Anleitungen zur Arbeit mit dem Corpus-Manager Coma und zum Erstellen von Korpora sind online verfügbar.

1 Begriffsklärungen

Hier darf auf die Qualitätsstandards der internationalen Testgesellschaften verwiesen werden, vgl. etwa Association of Language Testers in Europe (ALTE 2020), European Association of Language Testing and Assessment (EALTA 2006) oder International Language Testing Association (ILTA 2020).

3 Testentwicklung und -analyse

Vgl. auch die Checkliste zur Auswahl bestehender Testinstrumente in Harsch 2012: 161162.

5.3.2 Hermeneutische Verfahren

Ich danke den Herausgeber*innen für wichtige Hinweise zur Forschung.

5.3.3 Grounded Theory

Im vorliegenden Text wird absichtlich kein Versuch unternommen, die Bezeichnung des hier behandelten Verfahrens der GT ins Deutsche zu übersetzen. Es wird vielmehr davon abgeraten, es zu tun, weil dies unweigerlich zu unangemessenen Verkürzungen dieser komplexen Forschungsstrategie führen würde. In der Vergangenheit unternommene Vorstöße führten zu Bezeichnungen wie „gegenstandsbegründete“, „gegenstandsbasierte“, „gegenstandsbezogene“ oder auch „datengestützte“ Theoriebildung, wobei keine von ihnen den Kern des Verfahrens trifft bzw. alle zu kurz greifen. Aus diesem Grund wird hier grundsätzlich für die Beibehaltung der englischsprachigen Originalbezeichnung Grounded Theory plädiert.

1 Grounded Theory: Entstehung, Ziele, Spezifika

Da es im Rahmen des vorliegenden Beitrags nicht möglich ist, die gesamte Entwicklung, die sich im Laufe der Jahre zunehmend entwickelnde Kontroverse zwischen Barney G. Glaser und Anselm L. Strauss sowie die Weiterentwicklungen der GTM durch die zweite Generation im Detail nachzuzeichnen, sei an dieser Stelle auf den kontinuierlich aktualisierten Grounded Theory Reader hingewiesen, dessen aktuelle Ausgabe von Mey/Mruck im Jahr 2011 herausgegeben worden ist.

Darüber hinaus sei allen an forschungsmethodologischen Fragen im Bereich der qualitativen Forschung interessierten Leser*innen die an der FU Berlin veröffentlichte Open-Access-Zeitschrift Forum Qualitative Sozialforschung/Forum: Qualitative Social Research (FQS) empfohlen:

www.fu-berlin.de/sites/open_access/e-publishing/fu_ojs_zeitschriften/fqs.html

An dieser Stelle sei kurz die grundsätzliche Frage aufgeworfen, ob bzw. inwiefern es angemessen ist, methodische Herangehensweisen, die im Rahmen eines gegebenen (disziplinären und kulturellen) Kontexts entwickelt worden sind, unhinterfragt auf einen Kontext zu übertragen, der von anderen (fachlichen) Traditionen, Gegenständen, Erkenntnisinteressen, Praktiken und Einstellungen geprägt ist.

Von der theoretischen Sensibilität über das theoretische Sampling bis zur theoretischen Sättigung

Es handelt sich hierbei eine sehr abstrakte und nicht näher spezifizierte Eigenschaft oder Kompetenz, bei der sich (nicht nur) Forschungsanfänger*innen fragen könnten, ob man sie überhaupt erwerben kann oder ob es sich nicht vielmehr um ein Persönlichkeitsmerkmal handelt, über das man entweder verfügt oder nicht.

Vielfach wird in deutschsprachigen Publikationen in diesem Zusammenhang auch das Adjektiv ‚zirkulär‘ verwendet – eine aus meiner Sicht vollkommen unangemessene Bezeichnung, da sie einen wichtigen Kerngedanken der GTM, nämlich die dynamische Theorieentwicklung, gerade nicht zum Ausdruck bringt.

Offenes, axiales und selektives Kodieren

N.B. Während dieser Prozess bei Glaser (1978) „theoretisches Kodieren“ genannt wird, heißt er bei Charmaz (2006) „initiales und fokussiertes Kodieren“.

Die folgenden Ausführungen beziehen sich auf die von Strauss (1987) bzw. Strauss/Corbin (1990) vorgeschlagene und inzwischen fest etablierte Vorgehensweise.

GTM – ein Forschungsstil mit vielen Varianten

Ein gutes und sehr illustratives Beispiel stellt hier die Arbeit von Muckel (2011) dar.

Gütekriterien – Sampling – Datenerhebung – Kategoriengewinnung – Auswertungsverfahren

Vgl. dazu die oben zitierte Einschätzung von Strübing (2011).

Die Forschungsfragen lauten schließlich: „1) Wie stellt sich ein Auslandsaufenthalt als Fremdsprachenassistent in einem englischsprachigen Land aus der Perspektive der Beteiligten dar. Durch welche internen und externen Rahmenbedingungen wird dieser Aufenthalt strukturiert? 2a) Wie bewerten die Beteiligten Ertrag und Auswirkung ihres Auslandaufenthaltes als deutsche/r FremdsprachenassistentIn in einem englischsprachigen Land? 2b) Wie sind Ertrag und Auswirkung ihres Auslandaufenthaltes als deutsche/r FremdsprachenassistentIn in einem englischsprachigen Land im Licht der Lehrerbildung zu bewerten? 3) Welche Implikationen birgt die Gegenüberstellung dieser beiden Perspektiven im Blick auf die Ausbildungsinhalte und Struktur der Fremdsprachenlehrerbildung?“ (Ehrenreich 2004: 199).

Grundlagen der quantitativen Inhaltsanalyse

Für einen Überblick zu Vorgehensweisen der quantitativen Auswertung der Inhaltsanalyse (auch als empirische Inhaltsanalyse bezeichnet) siehe Kromrey (2009: 300325).

Grundlagen der qualitativen Inhaltsanalyse

Eine Studie aus der Fremdsprachenforschung, die nach einem solchen Mischverfahren vorgeht und als Beispiel noch vorgestellt werden wird, stammt von Ehrenreich (2004).

Induktiv ausgerichtete Kategorienbildung

Sowohl für die deduktive als auch die induktive Inhaltsanalyse gilt, dass im Anschluss an die Kodierung des Gesamtmaterials quantitative Analysen durchgeführt werden können. Eine Quantifizierung qualitativer Daten (vgl. Dörnyei 2007: 26970) wird durch die Nutzung sogenannter QDA (Qualitative Datenanalyse Software) ermöglicht, mit der Daten, Kategoriensysteme und Kodiervorgänge zu verwalten sind. Anhand der Datenbank können numerische Werte genutzt werden, um damit in Form von Häufigkeitsverteilungen, Korrelationen und Antikorrelationen statistisch zu arbeiten (vgl. ebd.). Für einen Überblick zum computergestützten Arbeiten mit qualitativen Daten siehe Kuckartz (1999, 2018: 163200).

Kategorisierendes und sequentiell vorgehendes Mischverfahren

Bei MAXQDA handelt es sich um eine kommerzielle Software für qualitative Datenanalyse (CAQDAS = Computer Assisted Qualitative Data Analysis Software) eines deutschen Anbieters.

Für eine ausführliche Darstellung der Wandlung von in den Daten enthaltenen Phänomenen zu Kodes und zu Theorieelementen innerhalb der Kodiervorgänge der Grounded Theory siehe Steininger (2014: 107120).

2 Merkmalsräume als Grundlage der Typenbildung

Eine andere Möglichkeit, solche „reinen Typen“ hervorzubringen, geht auf Max Webers Konstruktion von Idealtypen zurück. Bei deren Bildung werden einzelne Merkmalsausprägungen gedanklich überhöht, andere dagegen ausgeblendet, so dass man „theoretische Konstruktionen unter illustrativer Benutzung des Empirischen“ erhält (Weber 1988 [1922]: 205). Im Unterschied zu den in den Abbildungen 1 und 2 dargestellten Realtypen besteht bei solchen Idealtypen nur noch bedingt ein Zusammenhang mit empirischen Daten bzw. realen Fällen.

Woher kommen die Vergleichsdimensionen?

Kelle/Kluge (2010: 63) nennen als Beispiel das Konzept „Rollenerwartung“, das noch keine konkreten Aussagen darüber enthalte, wie sich die Rollenerwartungen in einem zu untersuchenden Feld gestalten. Die Wahrnehmung der Forschenden bei der Analyse werde somit zwar gelenkt, aber der empirische Gehalt entstehe erst durch die intensive Beschäftigung mit den Daten.

1 Begriffsklärung

Manche Autorinnen und Autoren sprechen anstelle von feedback auch von evaluation und damit einem IRE exchange bzw. IRE structure (vgl. Walsh 2006: 46).

Datenaufbereitung

Hierfür gibt es mittlerweile eine Reihe an Computerprogrammen, die Forschende bei dieser Arbeit unterstützen (s. Kap. 5.2.6). Diese Programme bieten überdies bereits Applikationen, welche bei der Analyse der Daten helfen.

1 Begriffsklärung

International Corpus of Learner English, https://uclouvain.be/en/research-institutes/ilc/cecl/icle.html (08.02.2021).

Gesprochene Wissenschaftssprache kontrastiv, https://gewiss.uni-leipzig.de/ (08.02.2021).

Fehlerannotiertes Lernerkorpus, https://www.linguistik.hu-berlin.de/institut/professuren/korpuslinguistik/forschung/falko (08.02.2021).

Unter https://uclouvain.be/en/research-institutes/ilc/cecl/learner-corpus-bibliography.html (08.02.2021). ist eine umfangreiche Bibliographie zu Studien und methodischen Arbeiten im Zusammenhang mit Lernerkorpora (vorrangig im Bezug zum Englischen als Fremdsprache) abrufbar.

Methoden qualitativer Korpusanalyse auf Grundlage von Volltexten

http://www.coli.uni-saarland.de/projects/sfb378/negra-corpus/annotate.html (08.02.2021).

http://www.cis.uni-muenchen.de/~schmid/tools/TreeTagger/ (08.02.2021).

https://webanno.github.io (08.02.2021).

https://www.clarin.eu/content/about (08.02.2021).

Methoden qualitativer Korpusanalyse auf Grundlage von Konkordanzsuchen

https://dgd.ids-mannheim.de (08.02.2021).

3 Potenzial korpusanalytischen Vorgehens

Vgl. dazu die Zugänge zu multimodalen Korpora gesprochener Sprache, die im Projekt ZuMult entwickelt wurden unter https://zumult.org/demo/ (08.02.2021).

2 Skalenniveaus

Die Ausführungen dieses Abschnitts folgen in enger Anlehnung Rasch et al. (2014: 610).

Rechenbeispiel

Vgl. bzgl. Anwendungsbeispielen und Ergebnissatzformulierungen für einzelne Testverfahren z.B. auch Larson-Hall (2012) und Gültekin-Karakoç/Feldmeier (2014) sowie erstere auch zu geeigneten graphischen Darstellungsmöglichkeiten, letztere auch zu einführenden Erläuterungen zu den entsprechenden mathematischen Formeln und zur Vorgehensweise in SPSS.

Obwohl es sich lediglich um 30 Untersuchungsteilnehmer*innen und drei Variablen handelt und obwohl der Test nicht in seinen Einzelaufgaben, sondern bereits in Form eines Summenwertes abgebildet ist, insgesamt also ein vergleichsweise wenig umfangreicher Datensatz vorliegt, sind aus der Wertetabelle auf den ersten Blick kaum Tendenzen bzgl. der Fragestellungen zu erkennen, was den Nutzen deskriptiver Statistik unmittelbar einsichtig erscheinen lässt.

Inferenzstatistik

Zu Methoden der Stichprobenziehung in quantitativen Studien vgl. z.B. Bortz (2005: 8689), Bortz/Döring (2006: 393487), Raithel (2008: 5461) und Meindl (2011: 132134).

Ob eine Hypothese gerichtet oder ungerichtet formuliert wird, d. h., ob eine Annahme über die Richtung eines Unterschieds oder Zusammenhangs formuliert wird oder ob dies offen gelassen wird, hängt vom Stand der bereits vorhandenen Forschung zum Thema ab. Lässt sich aus Vorstudien eine Richtungsannahme ableiten, sollte eine gerichtete Hypothese formuliert werden (vgl. genauer z.B. Brown 1988: 109111; Meindl 2011: 148152; Kuckartz et al. 2013: 144151).

Zur Interpretation dieser und der folgenden statistischen Kennwerte vgl. die Erläuterungen in Abschnitt 4.

4 Signifikanz, Effektstärke, Teststärke und Stichprobenumfang

So findet sich in der Literatur häufig eine Differenzierung in p > 0.05 (nicht signifikant, n.s.), p0.05* (signifikant), p 0.01** (sehr signifikant) und p 0.001*** (hoch signifikant).

Vgl. genauer z.B. Rasch et al. (2014: 6468; 91), Atteslander (2010: 281283), Larson-Hall (2010: 104111); vgl. auch einschlägige Webseiten, wie z.B. G*Power (www.psychologie.hhu.de/arbeitsgruppen/allgemeine-psychologie-und-arbeitspsychologie/gpower) oder die Free Statistics Calculators (www.danielsoper.com/statcalc/default.aspx).

„Effektgrößen für Unterschiede werden Abstandsmaße genannt, weil sie den Abstand der beiden Mittelwerte repräsentieren. […] Die Effektgröße d drückt einen Mittelwertsunterschied durch die Standardisierung folglich in Standardabweichungseinheiten aus. Ein d von 1 oder -1 entspricht also einer Standardabweichungseinheit und kann auch entsprechend interpretiert werden.“ (Schäfer 2016: 177178, Hervorhebung im Original; vgl. auch Larson-Hall 2012: 248) Für ANOVA-Analysen wird analog Eta-Quadrat herangezogen, das als prozentuale Varianzaufklärung interpretiert werden kann (Larson-Hall 2012: 249, 258).

„Die Anzahl der Freiheitsgrade gibt an, wie viele Werte in einer Berechnungsformel frei variieren dürfen, damit es zu genau einem bestimmten Ergebnis kommt.“ (Rasch et al. 2014: 40) Dabei hat jede einzelne Varianz n-1 Freiheitsgrade.

Einen sehr empfehlenswerten Gesamtüberblick von der Auswahl des statistischen Verfahrens, über die Berechnung in SPSS bis hin zur Formulierung eines typischen Ergebnissatzes bieten auch die Seiten der Methodenberatung der Universität Zürich: www.methodenberatung.uzh.ch/de.html.

5 Schlussfolgerungen

Thomas Eckes, Nazan Gültekin-Karakoç sowie dem Herausgeberteam danke ich herzlich für ihre hilfreichen Anmerkungen zu früheren Versionen dieses Aufsatzes.

6.1.2 Wie formuliere ich eine Forschungsfrage?

Vgl. als Beispiele hierzu die Forschungsfragen in der Darstellung der Referenzarbeiten (Kap. 7).

6.3.2 Wie? Schritte und Verfahren

Die folgenden Angaben sind als Beispiele zu verstehen.

Wiederum nur als Beispiele seien genannt: LitRat, Citavi, EndNote. Informationen finden sich im Internet zu den genannten Programmen und in den zahlreichen Doktorandenforen (z.B. doktorandenforum.de).

Beispiele für Verfahren der Systematisierung der Ergebnisse der Literaturrecherche finden sich u.a. in: Bitchener (2010: 5967) und O’Leary (2014: 85104). Anregungen zur Textzusammenstellung liefert auch das Kapitel 5.2.2.

Die rhetorische Struktur des Literaturüberblicks ist von der anglo-amerikanischen Forschung zum akademischen Schreiben mit Bezug auf das CARS-Modell (Creating a Research Space) differenziert untersucht worden, siehe z.B. Swales 1990, Kwan 2006. Dort werden auch Beispiele für Argumentationsverläufe gegeben.

1 Quantitative Forschungsarbeiten

Vgl. z.B. Forschungsbeiträge in der Zeitschrift TESOL Quarterly. Auch in der deutschsprachigen Zeitschrift für Fremdsprachenforschung zeigt sich bei der Darstellung quantitativer Forschung die Tendenz zur Zweiteilung.

Hinweise für die Abfassung quantitativer Studien unter Berücksichtigung der Darstellung und Diskussion der Erträge liefern u.a. Dörnyei 2007: 277289 und O’Leary 2014: 274289.

2 Qualitative Forschungsarbeiten

Ausführliche Darstellungen zur Abfassung qualitativer Studien, insbesondere zur Zusammenfassung und Diskussion der Erträge bieten Dörnyei 2007: 290300, Holliday 2007, Richards 2009: 191207 und Silverman 2000: 201256.

6.7 Präsentation von Forschung

Für Bachelor- und Masterarbeiten besteht dieses Erfordernis nicht, denn sie gelten nicht in gleichem Maße als eigenständige Forschungsleistung, obwohl dies gerade im Fall von Masterarbeiten durchaus der Fall sein kann. Daher gibt es zunehmend Tendenzen, besonders gelungene Arbeiten z.B. über die Dokumentenserver der Universitäten oder in Aufsatzform zu veröffentlichen.

6.8 Betreuung von Forschungsarbeiten

In dieses Kapitel sind eine Reihe von Überlegungen aus einem Beitrag von Caspari et al. 2011 eingegangen, in dem sich drei Nachwuchswissenschaftler*innen und zwei Betreuer*innen über die gegenseitigen Erwartungen an ein gutes Betreuungsverhältnis ausgetauscht haben.

2. Datenerhebung

Die Kurzgeschichte ‚Girl‘, gelegentlich auch als Gedicht bezeichnet, bildet das tertium comparationis, also das Moment, das alle Fälle in einem Punkt vergleichbar miteinander macht (vgl. Bohnsack 2010: 204), insofern sich alle Gruppendiskussionen auf diesen Text beziehen. Verfasst wurde er von der in der Karibik aufgewachsenen Autorin Jamaica Kincaid (*1949), die dem postkolonialen, feministischen Autor*innenkreis zuzuordnen ist. Der Text entzieht sich den Konventionen klassischer Textgenres. Er besteht ausschließlich aus direkter Rede zweier nicht näher benannter Figuren, wobei die eine Figur deutlich dominiert, die andere hingegen nur in zwei Passagen in Erscheinung tritt. Auf der inhaltlichen Ebene wird von der dominanten Figur eine Liste an Verhaltensregeln formuliert, die sich an junge Frauen richten und weder systematisiert noch kontextualisiert werden. Der Text wirkt formal und inhaltlich irritierend und provoziert eine Auseinandersetzung mit (kulturellen und Geschlechter-) Normen. Die im Text vorhandenen inhaltlichen, sprachlichen und formalen Leerstellen – so die leitende Annahme bei der Textauswahl – fordern die Rezipient*innen zu aktiven Sinnbildungsprozessen auf.

2. Datenerhebung

E-LINGO war ein Fern- und Kontaktstudiengang zum Frühen Fremdsprachenlernen, der von der Pädagogischen Hochschule Freiburg in Kooperation mit der Pädagogischen Hochschule Heidelberg und der Justus-Liebig-Universität Gießen angeboten wurde.

4. Ergebnisse

Als zufriedenstellend wird eine Übereinstimmung der Bewertungen von mehr als 66 %, als gut von mehr als 80 % angesehen.

4. Ergebnisse

Aus Platzgründen wird hier auf eine ausführliche Darstellung der Ergebnisse verzichtet; stattdessen wird exemplarisch von einigen statistischen Ergebnissen berichtet.

Die Darstellung der statistischen Ergebnisse folgt dem Usus aus dem Jahr 2004, als die Dissertation eingereicht wurde. In den letzten zwei Jahrzehnten seitdem haben sich die Gepflogenheiten und Regeln weiter entwickelt, insbesondere was die Darstellung von statistischer Signifikanz und Effektgrößen betrifft. Bei laufenden Forschungsprojekten empfiehlt es sich, entsprechende Empfehlungen zu beachten, z.B. die von der American Psychological Association (APA) (vgl. https://apastyle.apa.org/, 19.11.2021).

8.4 Kontext Bildungs-, Kultur- und Sprachenpolitik

Vgl. www2.testdaf.de/ueber-uns/gremien (04.06.2021).

8.5 Kontext Wirtschaft

S. www.anglistik.uni-wuppertal.de/forschung/forschungsprojekte/mobile-dictionaries/mobidic-home.html (04.06.2021)

Zur Orientierung

Daniela Caspari/Friederike Klippel/Michael K. Legutke/Karen Schramm

1.1 Zur Zielsetzung dieses Handbuchs

Forschung ist genuiner Bestandteil von Wissenschaft. Wie und wozu in einzelnen Wissenschaften Forschung betrieben wird, hat viel mit den jeweils herrschenden Grundannahmen und Erkenntnisinteressen zu tun. Junge Wissenschaften orientieren sich in ihren Forschungsmethoden zu Beginn an Nachbardisziplinen, und es ist ein Zeichen der erfolgten Etablierung, wenn sie eigene Forschungsansätze heranbilden. Die Fremdsprachendidaktik ist eine vergleichsweise junge Wissenschaft. Sie kann sich allerdings auf eine ausgedehnte Geschichte von Lehr-/Lern-Praxis in ihrem Feld berufen, so dass das Nachdenken über die Vermittlung und das Erlernen von Sprachen eine lange Tradition hat, in die wir uns mit diesem Band einordnen.

In den letzten Jahrzehnten hat sich für die Erforschung der vielfältigen Kontexte, Praxen und Prozesse des Lehrens und Lernens fremder Sprachen ein bestimmtes Repertoire an Forschungsansätzen herausgebildet. Es ist das Ziel dieses Handbuches, umfassend in diese fremdsprachendidaktische Forschung einzuführen und dabei alle grundlegenden Ansätze systematisch zu berücksichtigen. Bei der Verwendung des Begriffs Fremdsprachendidaktik als Sammelbegriff für Sprachlehr- und Sprachlernforschung, für unterrichtsbezogene Zweitspracherwerbsforschung, für Fremdsprachenforschung und für Zweitsprachendidaktik lehnen wir uns an die Auffassung von Gnutzmann/Königs/Küster (2011: 7) an, dass „die Entwicklungen, die den Ansprüchen und Forderungen der Sprachlehrfoschung ja weitgehend gefolgt sind, dazu geführt [haben], dass man dem Begriff ‚Fremdsprachendidaktik‘ aufgrund seiner längeren Geschichte und der eingetretenen Veränderungen durchaus den Vorzug geben kann“. Auch wenn sich dieses Handbuch auf die deutschsprachige Fremdsprachendidaktik konzentriert, so haben wir doch die internationale Entwicklung in allen Teilen des Handbuchs im Blick.

Es geht uns dabei zunächst einmal um eine Darstellung des aktuellen Standes der Forschungsmethodologie und um praktische Hilfen für den Forschungsprozess. Wir möchten sowohl denjenigen Informationen und Hilfestellung bieten, die in die Forschung einsteigen, als auch diejenigen unterstützen, die wissenschaftliche Qualifikationsarbeiten betreuen und selbst forschend tätig sind. Weiterhin wollen wir dazu anregen, sich über Forschung, Forschungsverfahren und -ansätze nicht nur aus der Sicht einer guten handwerklichen Gestaltung von Forschungsprozessen zu informieren, sondern auch über allgemeine Aspekte von Forschung in unserem Feld nachzudenken. Wenn sich die hier entworfenen Systematiken der Forschungstraditionen und -felder sowie die Gruppierung der Forschungsverfahren auch für die Einordnung zukünftiger Forschungsarbeiten als hilfreich erweist, wäre

Im Unterschied zu den bisher vorliegenden forschungsmethodischen Grundlagenwerken der Fremdsprachendidaktik setzt sich dieser Band deshalb zunächst mit den Grundfragen fremdsprachendidaktischer Forschung (Kap. 2) auseinander und stellt sodann die historische, die theoretische und die empirische Forschungstradition in der Fremdsprachendidaktik dar (Kap. 3), wobei auch wichtige Meilensteine fremdsprachendidaktischer Forschung erfasst werden. Stärker handwerklichen Charakter nimmt das Handbuch ab Kapitel 4 an, in dem Prototypen von Forschung sowie grundsätzliche Forschungsentscheidungen erörtert werden, wie beispielsweise die Forschungsgrundlage in Form von Texten, Daten und Dokumenten, das Design, das Sampling, die Triangulation oder ethische Fragen.

Das Kernkapitel des Bandes (Kap. 5) stellt eine große Palette unterschiedlicher Forschungsverfahren zur Datengewinnung und -auswertung vor; hier wurden die Teilkapitel von ausgewiesenen Expert*innen für das jeweilige Verfahren verfasst. Die überblicksartigen Dachkapitel 5.1 zu Grundsatzüberlegungen in Bezug auf diese Forschungsverfahren, 5.2 zur Gewinnung von Dokumenten, Texten und Daten und 5.3 zu deren Aufbereitung und Analyse sollen jeweils Orientierung über die beachtliche Vielfalt der in der Fremdsprachendidaktik eingesetzten Forschungsverfahren bieten.

Die Etappen des ForschungsprozessForschungsprozesses, die von der Idee für ein größeres Forschungsprojekt (einer Masterarbeit, einer Dissertation oder einer Habilitationsschrift) bis zur Publikation der abgeschlossenen Studie dargestellt werden und die auch Fragen der Betreuung betreffen, sind Thema von Kapitel 6, das auf der langen und breitgefächerten Betreuungserfahrung der Autor*innen in unterschiedlichen fremdsprachendidaktischen Fächern basiert und sich deshalb auch im Duktus und der Verweisdichte von den anderen Kapiteln des Handbuchs deutlich unterscheidet.

Kapitel 7 präsentiert 15 ausgewählte Dissertationen, die in diesem Handbuch an vielen Stellen als Referenzarbeiten dienen. Da Wissenschaft von der Auseinandersetzung mit bisherigen Forschungsergebnissen und -verfahren bzw. vom entsprechenden Diskurs darüber lebt, erscheint es uns vorteilhaft, die forschungsmethodischen und -methodologischen Fragen immer wieder auch mit Bezug auf solche konkreten forschungsmethodischen Vorgehensweisen zu thematisieren und zu illustrieren.

Ein Blick auf die gesellschaftlichen und (bildungs-)politischen Kontexte fremdsprachendidaktischer Forschung steht am Ende des Bandes (Kap. 8) und soll dazu beitragen, dem oben skizzierten Anliegen gerecht werden, einen analytischen Blick auch auf die Gesamtentwicklung der Forschung in der Fremdsprachendidaktik zu ermöglichen.

An dieser kurzen Vorstellung der einzelnen Kapitel wird deutlich, dass dieses Handbuch in der Absicht erstellt wurde, unterschiedlichen Lesergruppen zu dienen: Es wendet sich gleichermaßen an diejenigen, die einen systematischen Überblick über fremdsprachendidaktische Forschungsmethoden zu gewinnen suchen, ebenso an diejenigen, die etwas zu spezifischen Forschungsverfahren erfahren möchten, und schließlich an jene, die sich zu Grundsatzfragen fremdsprachendidaktischer Forschung, zu deren Entwicklung und gegenwärtigem Stand informieren möchten.

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