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Text: Hans Löwer · www.deingruen.de

Druck: WIRmachenDRUCK GmbH · Mühlbachstraße 7 · 71522 Backnang

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Haftungsausschluss

Alle Inhalte in diesem Buch basieren auf persönlichen Erfahrungen des Autors und / oder sorgfältiger Recherche. Der Autor haftet jedoch nicht für die Folgen von Irrtümern, mit denen der vorliegende Text behaftet sein könnte. Das Gleiche gilt für die empfohlenen Artikel, Empfehlungen und Links zu anderen Webseiten.

Vorwort 9

11

15

21

2.1 Brunnen oder Zisterne? 21

2.2 Grobplanum 21

2.3 Bewässerung 24

2.4 Mähkante 30

2.5 Wege & Funktionsplätze 32

35

3.1 Bodenarten 37

3.2 Bodengefüge 40

3.3 Bodenverbesserung 41

3.4 Bodenuntersuchung 46

3.5 Bodenvorbereitung 47

3.6 Maulwurfsperre 50

53

4.1 Gräserarten 55

4.2 Zierrasen 56

4.3 Gebrauchsrasen 57

4.4 Schattenrasen 58

4.5 Blumenwiese 59

4.6 Landschaftsrasen 60

4.7 Nachsaatmischungen 60

4.8 Sonderformen 61

4.9 Raseneinsaat oder Fertigrasen? 62

69

5.1 So wird’s gemacht 69

5.2 Und dann? 73

77

6.1 So wird’s gemacht 80

6.2 Und dann? 85

89

91

7.1 Wie viel Wasser braucht das Gras? 91

7.2 Bewässerungstechnik 94

7.3 Woher kommt das Wasser? 99

103

8.1 Richtig mähen 103

8.2 Rasenmäher - der Richtige 108

8.2.1 Spindelmäher 108

8.2.2 Sichelmäher 110

8.2.3 Mähroboter 112

8.2.4 Mulchmäher 116

8.2.5 Balkenmäher 119

8.2.6 Hand-, Elektro- oder Benzinmäher? 120

8.3 Wohin mit dem Schnittgut? 124

129

9.1 Grundlagen 129

9.1.1 PH Wert 129

9.1.2 Salzgehalt 133

9.1.3 Bodenpufferung 134

9.1.4 Organisch oder mineralisch Düngen? 135

9.2 Die Hauptnährstoffe 136

9.2.1 Stickstoff 137

9.2.2 Phosphor 140

9.2.3 Kali 140

9.2.4 Kalk 141

9.2.5 Spurenelemente 142

9.3 Im Sumpf der Düngerregale 143

9.4 Wann - was - wie viel - wozu? 144

9.4.1 Düngehilfen 148

153

10.1 Geräte 153

10.2 So wird’s gemacht 156

10.2.1 Routinepflege 156

10.2.2 Begleitende Maßnahmen 160

10.2.3 Verjüngung 162

165

11.1 Geräte 165

11.2 So wird’s gemacht 166

169

12.1 Unerwünschte Kräuter 170

12.1.1 Rosetten bildende Kräuter 171

12.1.2 Ausläufer treibende Kräuter 174

12.1.3 Moos 177

12.2 Mechanische Kräuterbekämpfung 179

12.3 Chemische Kräuterbekämpfung 182

12.3.1 Totalherbizide 184

12.3.2 Selektivherbizide 185

12.4 Oder keine Bekämpfung? 187

12.5 Stärkungsmittel 189

193

13.1 Algen 193

13.2 Pilzkrankheiten 194

13.2.1 Ursachen abstellen - die beste Vorbeugung 195

13.2.2 Die häufigsten Pilzkrankheiten: 196

13.3 Tierische Schädlinge 201

13.3.1 Ameisen 201

13.3.2 Regenwürmer 203

13.3.3 Wühlmäuse 204

13.3.4 Maulwürfe 206

13.3.5 Larven 207

13.3.6 Noch zwei Tipps 208

211

14.0.1 Die Bodenverhältnisse müssen stimmen. 212

14.0.2 Vorarbeiten 214

14.0.3 Bodenverbesserungsmittel aufbringen 215

14.0.4 Einsaat 216

14.1 ...und los! 217

219

15.0.1 Über den Autor 220

Liebe Leserin, lieber Leser,

Finden Sie sich zurecht im Dschungel der Angebote mit schönen Fotos, wohlklingenden Namen und großen Versprechungen? Mit dem vorliegenden Rasenbuch will ich Ihnen einen Überblick geben und Ordnung schaffen bei dem riesigen Angebot von Düngern, Ra-senmähern und Hilfsmitteln.

Mein Ziel war es, einen kompakten Ratgeber anzubieten, der Ih-nen alles Wichtige über Ihren Rasen sagt, nichts Überflüssiges. Ein praxistaugliches Nachschlagewerk, unabhängig von Rasen-mäher-, Gartengeräte- oder Düngemittelherstellern. Denn wer im Sinn hat, die Umsatzzahlen hochzutreiben, kann nicht glaubwürdig beraten.

Seien Sie bitte geduldig, wenn ich gelegentlich genau beschreibe, was Sie schon längst wissen. Ich möchte für jeden schreiben und muss daher manchmal etwas ausholen. Ich freue mich natürlich über jede Art sachlicher Kritik. Bei allen Ratschlägen und Rezepten möchte ich auch auf die ökologische Seite eingehen. Das heißt nicht, dass ich Chemie im Garten generell ablehne. Oft erreichen wir unser Ziel aber einfach mit der richtigen Düngung, mit häufige-rem Vertikutieren oder wir überdenken unser Ziel: Dürfen Gänse-blümchen und Löwenzahn vielleicht doch im Rasen mitleben?

Ich wünsche Ihnen beim Lesen viele Aha-Erlebnisse und bei der Neuanlage und Pflege Ihres Rasens viel Erfolg!

Ihr Hans Löwer

Stellen Sie sich vor, sie sitzen in einem kahlen Innenhof. Alles ist betoniert, die Wände grau. Oder Sie sitzen entspannt auf Ihrem grünen Rasen, rings um mit Bäumen und Sträuchern bewachsen. Wo werden Sie sich wohler fühlen? Ich glaube, Ihre Antwort zu kennen. Natürlich im Garten. Grün entspannt eben.

Worauf führen wir das zurück? Dafür gibt es einige Gründe. Zu-nächst sorgen Rasen und Pflanzen allgemein für eine angenehme Atmosphäre. Es ist einfach entspannender, im Grünen zu sitzen. Ein Wohngarten sorgt, je nach Blattmasse unterschiedlich, für ein angenehmes Kleinklima. Sicher haben auch Sie schon die Erfah-rung gemacht, dass es im Wald kühler ist als in der Stadt, jeden-falls im Hochsommer.

Der Sitzplatz auf dem Rasen am Gartenrand fühlt sich klimatisch angenehmer an, als der Sitzplatz im betonierten Innenhof. Biolo-gisch ist dieser Vorgang einfach erklärt: Es ist die Verdunstungs-kälte, die extrem hohe Temperaturen absenkt. Die Nutzungs-möglichkeiten unseres Rasens sind schier unendlich. Toben, Golf spielen, feiern, dösen, sich amüsieren, alles ist möglich nur eben angenehmer als auf Beton.

Ganz nebenbei wächst Ihr Garten ins Geld: Nach Einschätzung der Trendforscher „Kairos Future“ wächst der Wert einer Immobilie

durch einen gepflegten Garten um durchschnittlich 18%. Alleine die Fläche von 250 gesundem Rasen produziert während der Wachstumsphase Sauerstoff für eine vierköpfige Familie. Na, ist das was? Es kommt noch schöner: Rasen ist ein sehr wirksamer Luftfilter und bindet jede Menge Feinstaub.

Fast alle unversiegelten Flächen beherbergen unzählige Kleintie-re und Mikroorganismen, eine Blumenwiese natürlich mehr als ein perfekt gepflegter Rasen. Für uns zählt im Allgemeinen nur das, was wir sehen. Aber die winzigen Mikroorganismen im Boden, die wir nicht sehen können, übertreffen an Lebendgewicht bei weitem die Kleintiere wie Regenwurm, Ameise oder Käfer. So ist selbst ein gepflegter Rasen ökologisch wertvoll. Sind Sie jetzt überzeugt, dass uns ein Rasen oder eine Wiese in vieler Hinsicht Nutzen

bringt? Klar, sonst hätten Sie dieses Buch nicht gekauft. Dennoch: Solche Fakten darf man sich gelegentlich schon mal in Erinnerung rufen. Aber jetzt zum ersten Teil, der Neuanlage von Rasenflächen.

So läuft es leider viel zu oft ab: Das Haus ist neu bezogen, die Gartenbesitzer wollen in kürzester Zeit einen schönen Garten ha-ben. Und wenn Geld keine Rolle spielt und es rasch gehen muss, darf es sogar Fertigrasen sein. Schnell noch ein paar Sträucher an die Ränder und im Nu ist der Garten grün. Das kann sogar gut gehen - mit Glück. Oft aber kommt die Enttäuschung nach wenigen Monaten: Der Rasen vergilbt, wird lichter, die ersten Unkräuter und Moose zeigen sich und überhaupt: Irgendwie fühlt man sich nicht so richtig wohl.

Wussten Sie, dass 80 % der neu angelegten Gärten gerade mal fünf Jahre alt sind? Ihnen soll das nicht passieren. Deshalb gehen Sie systematisch vor und planen Ihren Garten von Anfang an.

Natürlich kann ich Ihnen in diesem Buch kein Planungsseminar geben. Schließlich geht es um den Rasen. Deshalb nur die wich-tigsten Gedanken:

Überlegen Sie sich, wie Sie den Garten nutzen. Sie möchten eine Spielecke für die Kinder, einen kleinen Grillplatz, die Wäschespin-ne soll nicht so weit vom Haus weg und dennoch nicht stören. Die Kräuterecke kommt möglichst nahe an die Terrasse und der Nutz-garten in den hinteren Gartenteil. Ach ja, einen kleinen Weg brau-chen Sie auch noch. Schließlich wollen Sie zum Nutzgarten nicht ständig über den Rasen laufen.

Ihre Wünsche sind nun festgehalten. Jetzt übertragen Sie diese im Maßstab 1:100 auf Ihren Garten-Grundriss. Am besten machen Sie das, indem Sie einen farbigen Karton auf die richtige Größe zurechtschneiden. Den Gartengrundriss im gleichen Maßstab ko-pieren Sie aus den Bauplänen oder übertragen die gemessenen Daten.

Bei einer Wäschespinne z.B. von 2 × 2 Meter schneiden Sie ein Stück Karton von 2 × 2 cm aus. Genau so geschieht es mit dem Grillplatz, der Spielecke und was immer Sie sonst noch brauchen. Behalten Sie auch den Lauf der Sonne im Auge und schieben Sie die Funktionsflächen so lange hin und her, bis sie mit Ihrem Gerüst zufrieden sind.

Rasen vermittelt Weite. Deshalb gestalten Sie ihn als möglichst zusammenhängende Fläche. Wege und Böschungen, Mauern und Utensilien, die die Rasenfläche durchschneiden, wirken unharmo-nisch. Es kann sehr reizvoll sein, dem natürlichen Geländeverlauf nachzugehen und eine weiche, harmonische Geländemodellie-rung herauszuarbeiten.

von mehr als 25 % Neigung, also größer als 25 cm Höhenunterschied je Meter, sind sowohl in der Nutzung als auch bei der Pflege problematisch. Sie wollen Ihren Rasen schließ-lich auch mähen und das wird nicht nur schwieriger, sondern auch ziemlich gefährlich mit zunehmendem Gefälle.

Also verlagern Sie notwendige Böschungen bei großer Gelände-neigung lieber in die Randbereiche zugunsten einer besser nutz-baren Fläche. Diese Böschungen können Sie ohne bauliche Ein-griffe im Verhältnis 2:1 abfangen und möglichst dicht bepflanzen, damit der Boden bei Starkregen nicht erodiert. Ein Rasengefälle bis zu 8% ist zumindest noch beschränkt nutzbar.

Wenn möglich, schließen Sie den Rasen direkt an die Terrasse an. Also ohne Treppen oder die beliebte Steingarten-Landschaft zwi-schen Terrasse und Rasen. Sie vergrößern so ihren Wohnbereich enorm, statt ihn einzugrenzen.

besonders Laubbäume, geben Ihrem Garten seinen besonderen Charakter. Selbst im kleinsten Reihenhausgarten hat ein kleinkroniger Laubbaum (zum Beispiel die Eberesche) noch Platz. Bäume sind das Gerüst Ihres Gartens.

Lassen Sie sich aber gut beraten, denn es gehört Erfahrung dazu, sich vorzustellen, wie sich verschiedene Baumarten auf Ihrem spe-ziellen Boden entwickeln werden. Sonst passiert es Ihrem Haus-baum wie den meisten: Nach 15 oder 20 Jahren, wenn sie ihre Schönheit erst so richtig entfalten, werden sie gefällt, weil sie zu groß geworden sind.

Alte Baumbestände sind besonders wertvoll. Sie geben dem Gar-ten Charme. Gelingt es, einen bestehenden Baum bei der Garten-planung harmonisch zu integrieren, ist er Gold wert, gerade bei Neubauten. Jetzt fehlt nur noch die Rahmenbepflanzung an den Seiten.

Als Nächstes planen Sie die übrige Bepflanzung. Im engen Rei-henhausgarten werden Sie eher zu einer geschnittenen Hecke ten-dieren. Einen 80 cm breiten Heckenstreifen sollten Sie mindestens einkalkulieren. Wenn Sie mehr Platz zur Verfügung haben, ist na-türlich eine freiwachsende Hecke aus gemischten Blütengehölzen wesentlich lebendiger. Da blüht immer etwas, Sie erleben die Jah-reszeiten und die Vögel fühlen sich in den Laubhecken so richtig wohl. Allerdings kostet die freiwachsende Sichtschutzbepflanzung mit gemischten Gehölzen mehr Platz. Wenigstens zwei Meter Brei-te sollten Sie dafür vorsehen.

Denken Sie auch an die spätere Pflege? Sehr kleine Rasenflächen bedeuten einen überproportional hohen Pflegeaufwand. Vielleicht können Sie die Fläche nicht einmal richtig nutzen? Ein schmales Handtuch von einem Meter Breite zum Beispiel am Hauseingang oder eine schattige Ecke neben der Garage sind meist Problem-zonen bei Rasenflächen. Für solche Plätzchen bietet sich eine le-bendige Dauerbepflanzung mit bunten Stauden und niedrigen Ge-hölzen an. So machen Sie „Restflächen“ zum Blickfang.

Viel Rasen wird neu angelegt und im selben Jahr wieder aufge-graben, weil man zum Beispiel die Stromleitung für die Garten-beleuchtung vergessen hat. Gehen Sie am besten in der beschrie-benen Reihenfolge vor, denn eines hängt vom anderen ab. Sie werden es gleich merken.

Ein eigener Brunnen kann sich auch bei kleinen Reihenhaus-Gär-ten rechnen. Kalkulieren Sie sich das durch. Genaueres dazu, mit Rechenbeispielen, behandeln wir im Teil B unter „Bewässerung“. Falls Sie sich für einen Brunnen entscheiden, dann ist jetzt der richtige Zeitpunkt, ihn zu bohren oder eine Zisterne im Boden zu vergraben.

Die Geländemodellierung, die Topographie, haben wir ja schon unter dem Punkt „Planung“ besprochen. Beim Grobplanum geht es um die Ausformung der Details. Keine Angst, es ist nicht so schwie-rig, aber es wird von den meisten Gartenfreunden unterschätzt. Sie legen nämlich den größten Wert auf ein fein aufbereitetes Saatbett und sehen gar nicht, dass vorher noch ganz viele kleine Buckel und Täler auszugleichen sind. Ich schaue mir das Gelände zuerst von weitem an, betrachte es dann von den Grenzen aus verschie-denen Blickwinkeln. Dabei lasse ich mir Zeit. Ich muss ein Gefühl für die Fläche und für mögliche Modellierungen bekommen. Dabei fallen mir auch kleinere Unebenheiten auf. Hier muss auf ungefähr

10 qm noch eine Karre weg, dort fehlt noch was. Und ich gehe im-mer wieder zurück und schaue mir mein Werk mit Abstand an. Die Feinheiten kommen viel später.

Für die meisten Hobbygärtner ist es einfacher, den Boden brett-eben zu planieren, als eine Fläche natürlich und harmonisch aus-zuformen. Nur selten findet man absolut ebene Flächen vor. Meist ist das natürliche Gelände geneigt oder es ergeben sich aufgrund der baulichen Situation unterschiedliche Höhen. Skizzieren Sie sich diese Höhen im Schnitt auf und spielen Sie damit. Das macht weniger Arbeit, als es drei mal mit der Schaufel umzugestalten. Selbst bei ebenem Gelände ist eine sanfte Modellierung reizvoll.

Oben sehen Sie zwei Beispiele in ebenem Gelände nebeneinan-der. Links steigt die Modellierung zur Mitte hin an. Rechts bildet die Fläche zur Mitte hin eine leichte Mulde. Was ist gefälliger? Ich den-ke, die Lösung rechts, weil sich die Fläche zur Mitte hin „sammelt“.

Die Anschlüsse und Böschungen sind oft Fallen. Wie Sie richtig planieren, sehen Sie an der Skizze und dem Foto unten.

Eine häufige Situation: Im Anschluss an die Terrasse wird der Ra-sen direkt zum neuen Niveau planiert (punktierte Linie, Skizze un-ten). Das wirkt unnatürlich und abgehackt. Führen Sie das Niveau der Terrasse für ein paar Zentimeter weiter und steigen dann in weicher Kurve an, wirkt Ihr Anschluss natürlich und harmonisch.

Das Foto oben rechts zeigt im Vordergrund die Fläche mit har-ten Übergängen, die sehr akkurat mit dem Bagger planiert wur-den (schwer zu mähen). Im Hintergrund zur Terrasse hin ist die Böschung mit weichen Übergängen beispielhaft ausgeformt. Hier lässt sich der Rasen problemlos mähen.

Zum Schluss laufen Sie die ganze Fläche noch einmal ab. Gehen Sie dabei auch in die Hocke. So sehen Sie am ehesten, wo noch etwas zu tun ist. Schließlich legen Sie Ihren Rasen für viele Jahre an. Ein paar Steine müssen Sie jetzt noch nicht stören. Die können Sie später immer noch ablesen, wenn Sie fein planieren. Nun kön-nen Sie, falls notwendig, Ihre Leitungen verlegen.

Vor 30 Jahren waren automatische Bewässerungssysteme noch Spinnereien gut betuchter Zeitgenossen. Heute sind sie, zumin-dest bei größeren Flächen ab 200 qm, fast schon Standard. Die Kosten dafür sind gar nicht so hoch: Um eine ca. 200 große Fläche mit einem einfachen System mit Versenkregnern aus dem Baumarkt auszustatten, kalkulieren Sie ca. 200 bis 500 Material-kosten. Für professionelle Systeme zahlen Sie schnell das Dop-pelte und mehr.

Bei automatischen Regelungen und größeren Anlagen empfehle ich Ihnen dringend, die Planung der Bewässerungsanlage dem Hersteller zu überlassen. So umgehen Sie das Risiko, dass zum Beispiel der Wasserdruck für die zwei oder drei Regner innerhalb eines Kreislaufs nicht ausreicht. Wenn dann wieder umdisponiert werden muss, verlieren sie Zeit, Geld und Nerven.

Sie können das gesamte System vollautomatisch steuern. Das funktioniert über Magnetventile in einem bodenbündig eingelas-senen Steuerkasten. An jedem Magnetventil sind zwei bis drei Versenkregner angeschlossen (je nach Wasserdruck). Die Mag-netventile werden über Schwachstrom von einer komfortabel zu bedienenden Steuereinheit geregelt. Um das Ganze noch perfekt zu machen, erkennen Regensensoren und / oder Feuchtigkeits-sensoren im Boden, wann zu beregnen ist.

Irgendwo seitlich versteckt im Garten setzen Sie den Steuerkas-ten. Zum Steuerkasten hin brauchen Sie vom Haus aus oder von ihrem Brunnen im Garten eine Zuleitung. Ob Sie Magnetventile

zur vollautomatischen Steuerung verwenden oder einfach nur ge-trennt regelbare Abzweige, spielt im Moment noch keine Rolle. Ich empfehle allerdings, vorsorglich schon eine Schwachstromleitung vom Haus zum Steuerkasten zu verlegen. Sonst graben Sie ggf. in einem Jahr wieder auf.

Die Gräben für die Leitungen müssen möglichst eben sein, d.h. eine gleichmäßige Tiefe von ca. 20 cm haben. Jetzt wird auch klar, weshalb das Grobplanum vor den Leitungen kommt. Hätten wir die Leitungen vor der Grobplanie verlegt, wäre eine unterschiedliche Abdeckung die Folge. Achten Sie darauf, dass keine Wassersäcke entstehen. In Senken müssen an der tiefsten Stelle Überdruckven-tile eingebaut werden, damit es im Winter nicht zu Frostschäden kommt. Überdruckventile, Regner und Wassersteckdosen setzen Sie auf mindestens 10 cm Kies.

Im folgenden Beispiel wird die Beregnung nachträglich eingebaut. Der Arbeitsablauf ist im Wesentlichen identisch. Rasensoden aus-stechen - Sohle auf 20 cm planieren von der Quelle zum Reg-ner hin verlegen Regner, Schlauch, Dosen mit Steinen fixieren Graben verfüllen und verdichten Rasensoden wieder verlegen fertig.

Ein paar Tipps noch zum Verlegen: Rollen Sie die Kunststoff-schläuche aus und lassen sie einige Stunden ausgerollt liegen. So machen Sie sich die Verlegearbeit wesentlich einfacher, denn der Kunststoff will immer wieder in seine gerollte Form zurück.

Den Kunststoffschlauch schneiden Sie mit einer Gartenschere. Bei den meisten Systemen geht die Montage ohne Werkzeuge. Den Grat an der Schnittstelle entfernen Sie mit einer Metallfeile, damit sich der Schlauch leicht in die Anschlussstücke schieben lässt.

Setzen Sie Regner und Anschlussdosen einen Zentimeter über Rasenhöhe, damit der Rasen nach einigen Jahren die Regner nicht überwuchert.

Beschweren Sie den Schlauch alle paar Meter mit einem Stein, um ihn zu fixieren. Am Ende schließen Sie den Regner an und setzen ihn bündig mit der künftigen Rasenoberkante. Beim Verfüllen des Grabens achten Sie darauf, dass keine Steine an den Schlauch kommen. Und bitte gut verdichten, damit es später keine Setzun-gen gibt.

Haben Sie alle Regner angeschlossen und alle Kreisläufe ge-schlossen, geben Sie Druck auf die Leitung eine nach der ande-ren. Dann kontrollieren Sie alle Verbindungen bis zum Regner, um sicherzustellen, dass das System auch wirklich dicht ist. Erst jetzt werden die Gräben verfüllt. Aber bitte nicht auf einmal. Sie können in der Regel nur 10 cm tief wirksam verdichten. Also verfüllen Sie ungefähr bis zur Hälfte, verdichten erst mal, füllen den Graben voll-ständig und verdichten abschließend wieder. Ansonsten gehen sie das Risiko späterer Setzungen ein; das sähe nicht sehr professio-nell aus.