MUTIG, STARK UND KOMPETENT IN DIE GESUNDHEITSPFLEGE

Eine Handlungsanleitung für Gesundheits- und
Krankenpflegeberufe

Andrea Gundolf

Heidemarie Jandl

Ilse Elisabeth Zraunig

Inhaltsverzeichnis

VORWORT

KAPITEL I - ANDREA GUNDOLF
GRUNDLAGEN DER GESUNDHEITSFÖRDERUNG

GESCHICHTE DER GESUNDHEITS- UND KRANKENPFLEGE

AUSGANGSLAGE DER GESUNDHEITS- UND KRANKENPFLEGE

THEORETISCHE GRUNDLAGEN DER GESUNDHEITSFÖRDERUNG

Dimensionen von Gesundheit und Krankheit

DIE WELTGESUNDHEITSORGANISATION

Die Ottawa-Charta (1986)

Public Health – Gesundheit in allen Politikfeldern

Gesundheitsdeterminanten

Gesundheitsvorsorge/ Prävention

Gesundheitsförderung

HANDLUNGSFELDER DER GESUNDHEITSPÄDAGOGIK

Gesetzlicher Auftrag zur Gesundheitspflege

NEUE HANDLUNGSFELDER IN DER PFLEGE

General Practice Nurses

Advanced Practice Nurse

SCHULGESUNDHEITSPFLEGE

School Health Nursing in Europa und International

Begriffsdefinition School Nurse

Tätigkeitsprofil, Kompetenzen und Einsatzgebiete von School Nurses

Erfahrungen mit School Nurses aus internationaler europäischer Sicht

Qualifizierung von School Nurses in Europa und international

Qualifizierung von School Nurses in Österreich

BEST PRACTICE BEISPIEL SCHULGESUNDHEITSPFLEGE BRANDENBURG/HESSEN

Ausgangslage und Bedarf im Schulsystem

KAPITEL II - HEIDEMARIE JANDL GESUNDHEITSPFLEGE: KOMPETENZEN, PFLEGEKONZEPTE UND RESSOURCENORIENTIERUNG

KOMPETENZEN IN DER GESUNDHEITSPFLEGE

Einleitung

PFLEGEKOMPETENZ

Kompetenzforschung in der Pflege

PFLEGEKOMPETENZMODELLE

Modell zur Kompetenzförderung in den Pflege- und Gesundheitsberufen (Oelke)

Stufenmodell zur Pflegekompetenz (Benner)

Modell von Fähigkeiten und Kompetenzen (Olbrich)

Kernkompetenzen für Public Health Nursing

Bedürfnistheorien

12 AKTIVITÄTEN DES TÄGLICHEN LEBENS – ATL-MODELL (JUCHLI)

GESUNDHEITSFÖRDERUNG IN DER PFLEGE

GESETZLICHE GRUNDLAGEN FÜR DIE GESUNDHEITSPFLEGE

DAS KONZEPT DER SALUTOGENESE

Bedeutung der salutogenetischen Perspektive für die Pflege

Chronische Krankheit aus dem Blickwinkel der Salutogenese

Fünf Schritte salutogenetisch orientierter Gesundheitsbildung (Brieskorn-Zinke)

GESUNDHEITSPFLEGE

Selbstpflegedefizittheorie (Orem)

Gesundheitsberatung in der Pflege

STUDIEN ZUR GESUNDHEITSFÖRDERUNG IN DER PFLEGE

Studie zur Gesundheitsförderung im pflegerisch-klinischen Kontext. Eine deskriptive Studie zur Selbsteinschätzung gesundheitsfördernder Kompetenzen von Pflegenden (Jakob 2004)

Studie über ausgewählte Arbeitsfelder von Public Health Nursing in Ländern der EU und der Schweiz (Brieskorn-Zinke 2007)

Studie zur Evidenz gesundheitsfördernder und präventiver Pflegeinterventionen (Görres et al. 2014)

Die Rolle der Gesundheitsförderung in der Gesundheits- und Krankenpflege (Jandl 2017)

KERNKOMPETENZEN FÜR PUBLIC HEALTH NURSING (BRIESKORN-ZINKE 2007)

PLANUNG EINER GESUNDHEITSINTERVENTION

PLANUNGS- UND EVALUIERUNGSPROZESS IM BEREICH GESUNDHEITSFÖRDERUNG (EWLES/SIMNETT 2007)

GESUNDHEITSPFLEGE ALS ZUKUNFTSCHANCE FÜR PFLEGEFACHBERUFE

KAPITEL III – ILSE ELISABETH ZRAUNIG STÄRKUNG DER GESUNDHEITSKOMPETENZ DER GESUNDHEITS-UND KRANKENPFLEGERINNEN

EINLEITUNG

BERUFSBILD PFLEGE

STRESS

Wie entsteht Stress?

Persönliche Stressverstärker

Auswirkungen von Stress

STUDIEN ZUR STRESSBELASTUNG

GESUNDHEITSTHEORIE VON ANTONOVSKY AM BEISPIEL KOMMUNIKATION IM KRANKENHAUS -TEAM

Die salutogenetische Fragestellung

Das Konzept des Kohärenzgefühls

Spannung, Spannungszustand und Stress

Wo Leben ist, ist auch Kommunikation

Generalisierte Widerstandsressourcen (GWR)

Das Gesundheits-Krankheits-Kontinuum

STRESS-BEWÄLTIGUNG (COPING)

DREI HAUPTWEGE ZUR PERSÖNLICHEN BEWÄLTIGUNG EINER BELASTUNG

Instrumentelles Stressmanagement

Mentales Stressmanagement

Regeneratives Stressmanagement

COPING-STRATEGIEN VON PFLEGEPERSONEN ZUR BEWÄLTIGUNG VON STRESS – SITUATIONEN AN DER DIALYSESTATION (ZRAUNIG)

STRATEGIEN ZUR STÄRKUNG UND ERHALTUNG DER GESUNDHEIT

SELBSTFÜRSORGE FÜR GESUNDHEITS- UND KRANKENPFLEGERINNEN

TIPPS ZUM ABSCHALTEN

Fazit

ZUSAMMENFASSUNG

LITERATURVERZEICHNIS

ABKÜRZUNGSVERZEICHNIS

AUTORINNEN

VORWORT

Gesundheitsförderung nimmt in der professionellen Pflege eine zentrale Stellung ein: als grundlegende Strategie zur Erhaltung der Gesundheit. Eine Hauptaufgabe der Gesundheits- und Krankenpflege liegt in der salutogenetischen Ressourcenorientierung, in der Unterstützung und Aktivierung von Menschen bei der Teilnahme am Gesundheitsförderungsprozess.

Gesundheits- und KrankenpflegerInnen verfügen über Kompetenzen, die in unterschiedlichsten Settings zum Einsatz kommen, so auch im Bereich Public Health. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) verweist darauf, dass Gesundheits- und KrankenpflegerInnen eine bedeutende Rolle bei der Stärkung der Bevölkerungsgesundheit innehaben. Das Gesundheits- und Krankenpflegegesetz (GuKG) 2016 ermöglicht es der Berufsgruppe, in neuen Feldern der Gesundheitspflege tätig zu werden.

Die demographischen Entwicklungen der Bevölkerung erfordern einen Mehrbedarf an professioneller Pflege. Die (Kern-)Kompetenzbereiche der Gesundheits- und Krankenpflegeberufe eröffnen ein breites Betätigungsfeld. Unser Anliegen ist es, die Bedeutung von Gesundheitspflege hervorzuheben. Wir weisen in unserem Buch darauf hin, wie Gesundheitspflege für die Berufsgruppe selbst und die Bevölkerung als Gesamtes, genutzt werden kann.

Gesundheits- und KrankenpflegerInnen sind in unterschiedlichen Handlungsfeldern tätig und verfügen über ein umfassendes Kompetenz- bzw. Tätigkeitsprofil. Die Expertise von Gesundheits- und KrankenpflegerInnen liegt in gesundheitserhaltenden und gesundheitsfördernden Aktivitäten sowie in der pflegerischmedizinischen Versorgung der Bevölkerung, wenn bereits ein Krankheitsgeschehen vorliegt. Die Gesundheits- und Krankenpflege gilt als eigenständiger Heilberuf. Das bedeutet, dass Angehörige dieser Berufsgruppe befugt sind, ihre Tätigkeiten gemäß dem Kenntnisstand der jeweiligen Profession selbständig und in eigener Verantwortung auszuüben (vgl. Meyer 2015: 30-35).

Gesundheits- und KrankenpflegerInnen sind im Bereich Public Health, der Bevölkerungsgesundheit, eine bedeutende Berufsgruppe. Menschen aller Altersgruppen und jeglicher Herkunft kommen im Laufe des Lebens mit der größten Berufsgruppe der Gesundheitsberufe in Kontakt, vom ungeborenen Kind bis zum alten bzw. sterbenden Menschen.

Nach Angaben der European Health Literacy Survey (2011) befindet sich die Gesundheitskompetenz der ÖsterreicherInnen im europäischen Vergleich an vorletzter Stelle (vgl. Dietscher 2019: o. S.). Gesundheits- und KrankenpflegerInnen erfüllen die Voraussetzungen, um die Gesundheitskompetenz der Bevölkerung zu stärken. Um Menschen gesund zu pflegen, ist es von Bedeutung, selbst gesund zu sein bzw. zu bleiben. Es ist unerlässlich, eigene Bedürfnisse zu erkennen und zu berücksichtigen. Insofern gibt es in der Gesundheits- und Krankenpflege noch einiges zu tun. Abeler verweist auf den Fehlzeitenreport des Jahres 2013 und meint, dass Gesundheits- und KrankenpflegerInnen zu den gesundheitlich am meisten belasteten und beeinträchtigten Berufsgruppen zählen. Die Arbeitsbedingungen in der Gesundheits- und Krankenpflege tragen ihren Teil dazu bei. Ungeregelte Pausenzeiten, 24-Stunden-Schichtbetriebe, starker Personalabbau, stetig steigende PatientInnenzahlen, unklare Überstundenregelungen zwecks Personalmangel führen oft zu gesundheitlichen Belastungen im Pflegeberuf. Unter bestimmten Bedingungen steigt auch die Zahl der psychischen Erkrankungen sowie Alkohol- und Suchtmittelabhängigkeit (vgl. Abeler 2013: 151f).

Gesundheits- und KrankenpflegerInnen fordern bessere Arbeitsbedingungen, mehr Wertschätzung und mehr Personal. Es ist sinnvoll, den Ursprung und den Ist-Stand zu kennen, um eine positive Fortentwicklung zu erzielen. Das gilt auch für die Weiterentwicklung eines Berufes. Wie soll die professionelle Gesundheits- und Krankenpflege zukünftig aussehen und welche Bedingungen und Leistungen dürfen wir uns in Zukunft erwarten? Eine Möglichkeit stellt die Fokussierung auf mehr Gesundheitspflege dar.

Abb. 1: Pixabay CCO

Wir widmen dieses Buch unseren BerufskollegInnen, deren KlientInnen und Umfeld. Wir freuen uns, wenn wir SIE motivieren können, ein stärkeres Bewusstsein für Gesundheitspflege zu entwickeln und in die Welt zu tragen.