MUTIG, STARK UND KOMPETENT IN DIE GESUNDHEITSPFLEGE
Eine Handlungsanleitung für Gesundheits- und
Krankenpflegeberufe
Andrea Gundolf
Heidemarie Jandl
Ilse Elisabeth Zraunig
© 2020 Andrea Gundolf, Heidemarie Jandl, Ilse Elisabeth Zraunig
Herausgeberinnen:
Andrea Gundolf, Heidemarie Jandl, Ilse Elisabeth Zraunig
Autorinnen:
Andrea Gundolf, Heidemarie Jandl, Ilse Elisabeth Zraunig
Umschlaggestaltung: Bildquelle: Pixabay CCO
Verlag: myMorawa von Dataform Media GmbH
ISBN: 978-3-99093-885-0 (Paperback)
ISBN: 978-3-99093-886-7 (Hardcover)
ISBN: 978-3-99093-887-4 (e-Book)
Printed in Austria
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Inhaltsverzeichnis
VORWORT
KAPITEL I - ANDREA GUNDOLF
GRUNDLAGEN DER GESUNDHEITSFÖRDERUNG
GESCHICHTE DER GESUNDHEITS- UND KRANKENPFLEGE
AUSGANGSLAGE DER GESUNDHEITS- UND KRANKENPFLEGE
THEORETISCHE GRUNDLAGEN DER GESUNDHEITSFÖRDERUNG
Dimensionen von Gesundheit und Krankheit
DIE WELTGESUNDHEITSORGANISATION
Die Ottawa-Charta (1986)
Public Health – Gesundheit in allen Politikfeldern
Gesundheitsdeterminanten
Gesundheitsvorsorge/ Prävention
Gesundheitsförderung
HANDLUNGSFELDER DER GESUNDHEITSPÄDAGOGIK
Gesetzlicher Auftrag zur Gesundheitspflege
NEUE HANDLUNGSFELDER IN DER PFLEGE
General Practice Nurses
Advanced Practice Nurse
SCHULGESUNDHEITSPFLEGE
School Health Nursing in Europa und International
Begriffsdefinition School Nurse
Tätigkeitsprofil, Kompetenzen und Einsatzgebiete von School Nurses
Erfahrungen mit School Nurses aus internationaler europäischer Sicht
Qualifizierung von School Nurses in Europa und international
Qualifizierung von School Nurses in Österreich
BEST PRACTICE BEISPIEL SCHULGESUNDHEITSPFLEGE BRANDENBURG/HESSEN
Ausgangslage und Bedarf im Schulsystem
KAPITEL II - HEIDEMARIE JANDL GESUNDHEITSPFLEGE: KOMPETENZEN, PFLEGEKONZEPTE UND RESSOURCENORIENTIERUNG
KOMPETENZEN IN DER GESUNDHEITSPFLEGE
Einleitung
PFLEGEKOMPETENZ
Kompetenzforschung in der Pflege
PFLEGEKOMPETENZMODELLE
Modell zur Kompetenzförderung in den Pflege- und Gesundheitsberufen (Oelke)
Stufenmodell zur Pflegekompetenz (Benner)
Modell von Fähigkeiten und Kompetenzen (Olbrich)
Kernkompetenzen für Public Health Nursing
Bedürfnistheorien
12 AKTIVITÄTEN DES TÄGLICHEN LEBENS – ATL-MODELL (JUCHLI)
GESUNDHEITSFÖRDERUNG IN DER PFLEGE
GESETZLICHE GRUNDLAGEN FÜR DIE GESUNDHEITSPFLEGE
DAS KONZEPT DER SALUTOGENESE
Bedeutung der salutogenetischen Perspektive für die Pflege
Chronische Krankheit aus dem Blickwinkel der Salutogenese
Fünf Schritte salutogenetisch orientierter Gesundheitsbildung (Brieskorn-Zinke)
GESUNDHEITSPFLEGE
Selbstpflegedefizittheorie (Orem)
Gesundheitsberatung in der Pflege
STUDIEN ZUR GESUNDHEITSFÖRDERUNG IN DER PFLEGE
Studie zur Gesundheitsförderung im pflegerisch-klinischen Kontext. Eine deskriptive Studie zur Selbsteinschätzung gesundheitsfördernder Kompetenzen von Pflegenden (Jakob 2004)
Studie über ausgewählte Arbeitsfelder von Public Health Nursing in Ländern der EU und der Schweiz (Brieskorn-Zinke 2007)
Studie zur Evidenz gesundheitsfördernder und präventiver Pflegeinterventionen (Görres et al. 2014)
Die Rolle der Gesundheitsförderung in der Gesundheits- und Krankenpflege (Jandl 2017)
KERNKOMPETENZEN FÜR PUBLIC HEALTH NURSING (BRIESKORN-ZINKE 2007)
PLANUNG EINER GESUNDHEITSINTERVENTION
PLANUNGS- UND EVALUIERUNGSPROZESS IM BEREICH GESUNDHEITSFÖRDERUNG (EWLES/SIMNETT 2007)
GESUNDHEITSPFLEGE ALS ZUKUNFTSCHANCE FÜR PFLEGEFACHBERUFE
KAPITEL III – ILSE ELISABETH ZRAUNIG STÄRKUNG DER GESUNDHEITSKOMPETENZ DER GESUNDHEITS-UND KRANKENPFLEGERINNEN
EINLEITUNG
BERUFSBILD PFLEGE
STRESS
Wie entsteht Stress?
Persönliche Stressverstärker
Auswirkungen von Stress
STUDIEN ZUR STRESSBELASTUNG
GESUNDHEITSTHEORIE VON ANTONOVSKY AM BEISPIEL KOMMUNIKATION IM KRANKENHAUS -TEAM
Die salutogenetische Fragestellung
Das Konzept des Kohärenzgefühls
Spannung, Spannungszustand und Stress
Wo Leben ist, ist auch Kommunikation
Generalisierte Widerstandsressourcen (GWR)
Das Gesundheits-Krankheits-Kontinuum
STRESS-BEWÄLTIGUNG (COPING)
DREI HAUPTWEGE ZUR PERSÖNLICHEN BEWÄLTIGUNG EINER BELASTUNG
Instrumentelles Stressmanagement
Mentales Stressmanagement
Regeneratives Stressmanagement
COPING-STRATEGIEN VON PFLEGEPERSONEN ZUR BEWÄLTIGUNG VON STRESS – SITUATIONEN AN DER DIALYSESTATION (ZRAUNIG)
STRATEGIEN ZUR STÄRKUNG UND ERHALTUNG DER GESUNDHEIT
SELBSTFÜRSORGE FÜR GESUNDHEITS- UND KRANKENPFLEGERINNEN
TIPPS ZUM ABSCHALTEN
Fazit
ZUSAMMENFASSUNG
LITERATURVERZEICHNIS
ABKÜRZUNGSVERZEICHNIS
AUTORINNEN
VORWORT
Gesundheitsförderung nimmt in der professionellen Pflege eine zentrale Stellung ein: als grundlegende Strategie zur Erhaltung der Gesundheit. Eine Hauptaufgabe der Gesundheits- und Krankenpflege liegt in der salutogenetischen Ressourcenorientierung, in der Unterstützung und Aktivierung von Menschen bei der Teilnahme am Gesundheitsförderungsprozess.
Gesundheits- und KrankenpflegerInnen verfügen über Kompetenzen, die in unterschiedlichsten Settings zum Einsatz kommen, so auch im Bereich Public Health. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) verweist darauf, dass Gesundheits- und KrankenpflegerInnen eine bedeutende Rolle bei der Stärkung der Bevölkerungsgesundheit innehaben. Das Gesundheits- und Krankenpflegegesetz (GuKG) 2016 ermöglicht es der Berufsgruppe, in neuen Feldern der Gesundheitspflege tätig zu werden.
Die demographischen Entwicklungen der Bevölkerung erfordern einen Mehrbedarf an professioneller Pflege. Die (Kern-)Kompetenzbereiche der Gesundheits- und Krankenpflegeberufe eröffnen ein breites Betätigungsfeld. Unser Anliegen ist es, die Bedeutung von Gesundheitspflege hervorzuheben. Wir weisen in unserem Buch darauf hin, wie Gesundheitspflege für die Berufsgruppe selbst und die Bevölkerung als Gesamtes, genutzt werden kann.
Gesundheits- und KrankenpflegerInnen sind in unterschiedlichen Handlungsfeldern tätig und verfügen über ein umfassendes Kompetenz- bzw. Tätigkeitsprofil. Die Expertise von Gesundheits- und KrankenpflegerInnen liegt in gesundheitserhaltenden und gesundheitsfördernden Aktivitäten sowie in der pflegerischmedizinischen Versorgung der Bevölkerung, wenn bereits ein Krankheitsgeschehen vorliegt. Die Gesundheits- und Krankenpflege gilt als eigenständiger Heilberuf. Das bedeutet, dass Angehörige dieser Berufsgruppe befugt sind, ihre Tätigkeiten gemäß dem Kenntnisstand der jeweiligen Profession selbständig und in eigener Verantwortung auszuüben (vgl. Meyer 2015: 30-35).
Gesundheits- und KrankenpflegerInnen sind im Bereich Public Health, der Bevölkerungsgesundheit, eine bedeutende Berufsgruppe. Menschen aller Altersgruppen und jeglicher Herkunft kommen im Laufe des Lebens mit der größten Berufsgruppe der Gesundheitsberufe in Kontakt, vom ungeborenen Kind bis zum alten bzw. sterbenden Menschen.
Nach Angaben der European Health Literacy Survey (2011) befindet sich die Gesundheitskompetenz der ÖsterreicherInnen im europäischen Vergleich an vorletzter Stelle (vgl. Dietscher 2019: o. S.). Gesundheits- und KrankenpflegerInnen erfüllen die Voraussetzungen, um die Gesundheitskompetenz der Bevölkerung zu stärken. Um Menschen gesund zu pflegen, ist es von Bedeutung, selbst gesund zu sein bzw. zu bleiben. Es ist unerlässlich, eigene Bedürfnisse zu erkennen und zu berücksichtigen. Insofern gibt es in der Gesundheits- und Krankenpflege noch einiges zu tun. Abeler verweist auf den Fehlzeitenreport des Jahres 2013 und meint, dass Gesundheits- und KrankenpflegerInnen zu den gesundheitlich am meisten belasteten und beeinträchtigten Berufsgruppen zählen. Die Arbeitsbedingungen in der Gesundheits- und Krankenpflege tragen ihren Teil dazu bei. Ungeregelte Pausenzeiten, 24-Stunden-Schichtbetriebe, starker Personalabbau, stetig steigende PatientInnenzahlen, unklare Überstundenregelungen zwecks Personalmangel führen oft zu gesundheitlichen Belastungen im Pflegeberuf. Unter bestimmten Bedingungen steigt auch die Zahl der psychischen Erkrankungen sowie Alkohol- und Suchtmittelabhängigkeit (vgl. Abeler 2013: 151f).
Gesundheits- und KrankenpflegerInnen fordern bessere Arbeitsbedingungen, mehr Wertschätzung und mehr Personal. Es ist sinnvoll, den Ursprung und den Ist-Stand zu kennen, um eine positive Fortentwicklung zu erzielen. Das gilt auch für die Weiterentwicklung eines Berufes. Wie soll die professionelle Gesundheits- und Krankenpflege zukünftig aussehen und welche Bedingungen und Leistungen dürfen wir uns in Zukunft erwarten? Eine Möglichkeit stellt die Fokussierung auf mehr Gesundheitspflege dar.
Wir widmen dieses Buch unseren BerufskollegInnen, deren KlientInnen und Umfeld. Wir freuen uns, wenn wir SIE motivieren können, ein stärkeres Bewusstsein für Gesundheitspflege zu entwickeln und in die Welt zu tragen.