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Senkrechtstarter

So kann Entspannung auf Sardinien aussehen: glasklares Wasser, feiner heller Sand, kleine Felsformationen, sanfter Wellengang, nur wenige Menschen. Wer würde an diesem Strand nicht gerne mal liegen? In der Mini-Traumbucht an der Punta Marena (Porto Rotondo) im Nordosten der Insel zeigt sich die Natur von ihrer schönsten und nahezu unberührten Seite. Einzig die gelben und weißen Sonnenschirme lassen erkennen, dass die Zivilisation doch Einzug gehalten hat.

© iStock.com, Calgary (Canada): Andrea Zangrilli

Überflieger

Sardinien — völlig losgelöst vom Festland. Mal eben kreuz und quer drüberschweben. Viel Weiß, viel Blau, viel Grün und ein kleines bisschen Glamour.

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Querfeldein

Kleiner Kontinent — das tiefblaue Meer trifft auf zerklüftete Steilküsten und feinsandige Strände. Im Inland ist Sardinien fast 1850 m hoch. Dazwischen gibt es duftende Wälder, grüne Täler, murmelnde Bäche und eine vielfältige Tierwelt.

Es ist leicht, sich in Sardinien zu verlieben. In die abwechslungsreichen Küsten und Strände, die schon mal Karibikgefühle aufkommen lassen. In die Macchia-Duftwolken im wilden Bergland, die Kraftorte im Nirgendwo oder das bunte Treiben in den Straßen. Für uns ist die italienische Mittelmeerinsel eine spannende Welt, die manches Rätsel aufgibt. Denn die Kultur und Bräuche der Sarden sind besonders alt und besonders sardisch. Wer schuf die Rundtürme aus der Bronzezeit, die tausendfach über das Land verstreut sind? Warum werden bei traditionellen Festen halsbrecherische Pferderennen veranstaltet? Und was erzählen uns die Wandgemälde von Orgosolo? Sardinien lädt zum Entspannen und zum Entdecken ein ...

Strandglück

Wenn sardische Strände regelmäßig unter den Top Ten der schönsten Badeziele der Welt landen, verwundert das nicht. Mehr als 240 spiagge hat die Insel zur Auswahl. Ob feinsandig, kieselig, felsig oder naturbelassen, ob einsam oder hip – jeder Strand hat seinen ureigenen Charme. Super: die Buchten des Maddalena-Archipels, die Sandbänder der berühmten Costa Smeralda, die preisgekrönten Strände im Golf von Orosei, die goldenen Dünenstrände an der Costa Verde. Finden Sie Ihren Lieblingsstrand!

© DuMont Bildarchiv, Ostfildern: Christina Anzenberger-Fink & Toni Anzenberger

Schritt für Schritt

Das einsame Gennargentu-Gebirge und das schwer zugängliche Supramonte-Massiv sind tolle Frühlings- und Herbstwanderziele. Wildpfade wie aus dem Märchen, Karsthöhlen, geheimnisvolle Ruinen aus der Bronzezeit und riesige Gesteinsfurchen verblüffen Wanderer immer wieder aufs Neue.

Authentische Städte

Trotz mancher Bausünden können sich die Städte sehen lassen. Cagliari, Alghero, Oristano, Castelsardo und Carloforte haben eine traumhafte Lage am Meer, ein mediterranes Klima und dieses süße Nichtstun-Flair. Hier können Sie in eine lebendige Stadtkultur eintauchen und sich in Cafés, Bars und bei der abendlichen passeggiata unter die Locals mischen.

Es duftet nach reifem Schafskäse und deftigem Schinken, nach geröstetem Zicklein, Pane Carasau, Meeräsche, Dorade und Languste, denn Sardinien ist eine Insel der Genüsse. Probieren Sie die handgemachten Kartoffelravioli Culurgioni oder das köstliche Pardula-Gebäck.

© Shutterstock.com, Amsterdam (NL): Alessio Orru

Der Star ist der Nuraghe

Rundtürme aus grauer Vorzeit prägen bis heute das Gesicht Sardiniens. Mehr als 7000 dieser markanten und geheimnisvollen Turmbauten aus der Bronzezeit wurden bisher ermittelt. Die Frage, wofür sie einst dienten, konnten die Experten bisher noch nicht endgültig beantworten. In der Regel wurden sie wohl als Wehrtürme genutzt – als Wohnstätten taugten sie offenbar nicht.

© Shutterstock.com, Amsterdam (NL): marcociannarel

Oft in Feierlaune

Vom klassischen Folkloreumzug bis zum wilden Reiterfest: Sardinien hat in Sachen Feiern einiges in petto. Angeblich gibt es inselweit mehr als 1000 Feste – jeder Weiler feiert zwei bis drei eigene. Oft sind sie mit kuriosen Bräuchen verbunden. Feiern Sie mit!

© DuMont Bildarchiv, Ostfildern: Christina Anzenberger-Fink & Toni Anzenberger

In der Ruhe liegt die Kraft

Anders als die im Sommer dicht besiedelten Küstengebiete sind Sardiniens Dörfer im Inland noch immer bäuerlich geprägt. Selbst die größeren haben sich viel Charme bewahrt. Je weiter man ins Herz der Insel vordringt, desto originärer und einsamer wird es. Die Natur hat das Sagen. Da gibt es Korkeichen, Kastanienbäume und Berge, an denen sich die Wolken stauen. In den Weilern herrscht eine entspannte Atmosphäre: Ältere Herren, die noch Sardisch sprechen, sitzen auf den Dorfplätzen und genießen ihren luftigen ›Chatroom‹. Nichts kann sie aus der Ruhe bringen. Im Gasthof dampfen Nudeln mit Wildschweinsoße auf dem Teller und ein rubinroter Cannonau füllt das Glas. Das Schöne: Diese Lebensart wirkt ansteckend …

»Chentu concas, chentu berrittas« – hundert Köpfe, hundert Mützen. So heißt es über die Sarden.

© Shutterstock.com, Amsterdam (NL): Joyskyfranzi

Kommt die Sardinenbüchse aus Sardinien? Mitnichten! Ihren Namen sollen die Fische aber tatsächlich der Insel verdanken. Vor der Küste waren sie früher weit verbreitet. Im Hochsommer muss man beim Anblick manchen Strandes allerdings doch an Sardinen in der Büchse denken.

© DuMont Bildarchiv, Ostfildern: Christina Anzenberger-Fink & Toni Anzenberger

Häuserfassaden mit Wäsche und Pflanzen, Bänke vor der Tür – das ist das Marina-Viertel von Cagliari? Ja, aber auch der Duft von Fritto Misto gehört dazu.

Inhalt

Senkrechtstarter

Überflieger

Querfeldein

Vor Ort

Cagliari und der Süden

Cagliari

Tour Slow-Sightseeing mit der Apixedda

Lieblingsort Mercato di San Benedetto

Costa del Sud

Nora und Pula

Rund um Chia

Rund um Teulada

Porto Pino

Campidano

San Sperate

Marmilla

Nuraghe Arrubiu

Santa Vittoria di Serri

Su Nuraxi

Giara di Gesturi

Sarrabus-Gerrei

Pranu Muttedu

Parco dei Sette Fratelli – Monte Genis

Costa Rei

Villasimius

Tour Bade-Bootstour mit allem Drum und Dran am Capo Carbonara

Zugabe Ein Kochtopf aus Teig

Iglesias und der Südwesten

Sulcis-Archipel

Isola di Sant’Antioco

Lieblingsort Calasetta

Isola di San Pietro

Sulcis-Iglesiente

Iglesias

Tratalias

Tour Bei Fluminimaggiore gab man sich die (Tempel-)Klinke in die Hand

Nebida

Masua

Tour In Wanderschuhen an den Strand der Cala Domestica

Costa Verde

Dune di Piscinas und Ingurtosu-Gennamari

Miniera di Montevecchio

Zugabe Vom Vorzeigeheim zur Abbruchbude

Oristano, Bosa und der Westen

Oristano

Sinis-Halbinsel

Lieblingsort Spiaggia di Is Arutas

Antikes Tharros

Montiferru

Tour Tanz auf dem Vulkan? Auf den Ätna Sardiniens

Guilcer, Marghine und Planargia

Santa Cristina

Tour Auf dem Pferdesattel über das Hochplateau von Abbasanta

Bosa

Tour Vom Felsen-Farbenspiel begleitet – Panoramafahrt von Bosa nach Alghero

Zugabe Alles so schön bunt hier

Alghero, Sassari und der Nordwesten

Alghero

Lieblingsort Kreuzgang der Chiesa di San Francesco

Meeresbucht Porto Conte

Tour Zur ›Landspitze der Lilie‹ – durch den Parco di Porto Conte

Um die Baia di Porto Ferro

Tour Auf den Spuren der Doria durchs Bergland von Montresta

Monte Minerva

Meilogu

Padria, Nuraghe Santu Antine

Sant’Andria Priu

San Pietro di Sorres

Nordwestspitze und Asinara

Sassari

Castelsardo

Zugabe Ein Auge für die Insel

Olbia und der Nordosten

Olbia

Costa Smeralda

Porto Cervo

Tour Die Shades of Grey der Gallura

Palau

Maddalena-Archipel

Die Nordspitze

Santa Teresa Gallura

Capo Testa

Lieblingsort Valle della Luna

Innere Gallura

Tempio Pausania

Südöstlich von Olbia

San Teodoro

Tour Per Boot ins Mini-Königreich Isola Tavolara

Posada

Zugabe Der Ungehorsame

Nuoro und der Osten

Nuoro

Nördlich von Nuoro

Barbagia Ollolai

Gennargentu

Lieblingsort Der Wollladen La Robbia in Atzara

Supramonte

Orgosolo

Tour Protest an der Hauswand – Street-Art in Orgosolo

Oliena

Gola su Gorropu

Golfo di Orosei

Dorgali

Cala Gonone

Tour Zu den Nuraghen-Siedlungen auf dem Monte Tiscali

Tour Stausee ahoi! Mit dem Kanu den Lago Cedrino hoch

Ogliastra

Baunei

Hochebene Golgo

Santa Maria Navarrese

Arbatax

Barisardo

Tour Magische Meeresbrandung in der Cala Goloritzé

Zugabe Der König der Macchia

Das Kleingedruckte

Reiseinfos von A bis Z

Sprachführer

Kulinarisches Lexikon

Das Magazin

Cagliari bekommt ein Lifting

Das verbotene Souvenir

Türme aus der Bronzezeit

Reise durch Zeit & Raum

Drohne statt Transhumanz

Mamuthones, Issohadores & Co.

Am seidenen Faden hängen

Das Sprach-Los

Chronisch gute Laune

Das zählt

Hundert? Da geht noch was

Barfußlauf für Christus

Erfolgreich in der Männerdomäne

Edles Nass im Eichenfass

Die Mandel macht den Keks

Autoren & Impressum

Offene Fragen

Karte

Vor Ort

© DuMont Bildarchiv, Ostfildern: Christina Anzenberger-Fink & Toni Anzenberger

Ein Sarazenenturm wacht über den Hafen von Castelsardo. Dahinter drängen sich die Häuser der Neustadt an den Burgberg. Oben auf dem Fels thront das mittelalterliche Festungsstädtchen.

Eintauchen & erleben

Finden Sie in Cagliari alle Elefanten an der Torre dell’Elefante?

Cagliari und der Süden

Badestrände und viel Kultur — die Inselhauptstadt lebt und atmet: blickt auf Vergangenes, gestaltet das Jetzt und hat noch viel vor. Traumstrände liegen ganz nah und in der Marmilla können Sie dem ›Geräusch der Stille‹ lauschen.

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Das Burgviertel von Cagliari image

Erst mal einen Überblick gewinnen – raufgehen und runterschauen. Oder beamen Sie sich per Lift aus der Neuzeit ins Mittelalter. Ganz wie Sie wollen. Nett ist’s oben mit den Gässchen. Und der Fernblick? Einfach sensationell!

© Shutterstock.com, Amsterdam (NL): Cameris

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Sundowner über der Stadt

Bevor die Sonne für den Tag Adieu sagt, zündet sie noch ein fulminantes Stimmungsfeuerwerk, das sich von der Terrasse des Caffè Libarium Nostrum in Cagliari bestens verfolgen lässt.

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Gruß der alten Römer

Nora war einst eine richtige römische Stadt mit einem Theater – heute eine tolle Location für Sommerevents.

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Helle Sandberge

Feinster Sand. Doch nur drei Monate im Jahr ist das Baden am Strand Sabbie Bianche erlaubt.

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Künstlerdorf

Pinuccio Sciola begann in San Sperate Häuser zu bemalen und plötzlich entdeckte das ganze Dorf seine Kreativität.

© Paolo Succu, Cagliari (Sardinien)

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Könnten Steine erzählen image

Dann hätte der Nuraghe Su Nuraxi sicher viel zu berichten. Die gewaltige Nuraghenbastion, in zehnjähriger Arbeit freigelegt und seit 1997 UNESCO-Welterbe, gehört zu den größten Festungen im westlichen Mittelmeerraum.

© DuMont Bildarchiv, Ostfildern: Christina Anzenberger-Fink & Toni Anzenberger

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Die letzten Wildpferde image

Rund 500 sind es. Ungezähmt und fast unabhängig vom Menschen, sind sie auf dem Tafelberg Giara di Gesturi das ganze Jahr über Wind und Wetter ausgesetzt.

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Billig ist’s nicht, aber extrem gut

Roberto Petza ist einer der kreativsten Köche der Insel und sein Lokal S’Apposentu im Dorf Siddi eine Pilgerstätte.

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Per Boot zum Capo Carbonara

Täglich schippert Roberto mit Urlaubern in den Meerespark von Capo Carbonara. Es ist an alles gedacht. Ein relaxter Tag auf und am Meer – mit Badepausen, gutem Essen und in netter Gesellschaft.

© Roberto Murgia, Villasimius

Die Cagliaritaner lieben Seeigel. Dazu werden Brot und Weißwein gereicht. Doch nur im Herbst und Winter, denn im Sommer ist Schonzeit.

© Shutterstock.com, Amsterdam (NL): Alexey Wraith

Toll ist der Blick vom sattelförmigen Felsen Sella del Diavolo an der Bucht von Cagliari. Den ›Teufelssattel‹ soll Luzifer verloren haben, als Engel ihn verjagten.

Aus der Stadt an den Strand und zurück

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Als seien sie sprichwörtlich »reif für Su Giudeu, Porto Giunco und den Scoglio di Peppino«, bevölkern die Einheimischen allsommerlich, Seite an Seite mit Inselbesuchern, die Strände in Sardiniens Süden und zelebrieren losgelöst vom Alltag ihren Traum von der kleinen Freiheit. Costa Rei, Villasimius, Pula und Chia sind Topziele im Sarrabus und an der Costa del Sud.

Wer eine Auszeit von Sand und Wasser braucht, erkundet Cagliari. Die trendige Inselhauptstadt – seit 2016 Metropolitanstadt – ist ideal für Shopping, Sightseeing und Ausgehen, aber an ihren Ausläufern auch zum Flamingogucken und Seele-baumeln-Lassen. Bei einer Spritztour ins hügelige Inland der Marmilla lässt sich ein ländliches Sardinien entdecken. In den weit verstreuten Bauerndörfern scheint die Zeit stillzustehen, Touristen finden nur selten her. Dagegen steuern reichlich Besucher die von der UNESCO geadelte bronzezeitliche Nuraghenfestung Su Nuraxi bei Barumini an. Das sollte Sie nicht davon abhalten, sie höchstpersönlich in Augenschein zu nehmen. Und weiter oben auf der isoliert liegenden Hochebene von Gesturi warten zwischen Korkeichen, Zistrosen und sumpfigen Seen die Wildpferde.

Orientierung

Im Internet: www.sardegnaturismo.it/de/orte/sueden; www.cagliariturismo.it

Internationaler Flughafen: Aeroporto Mario Mameli Cagliari-Elmas, s. >>>>.

Fähren: Verbindungen mit Civitavecchia, Neapel und Palermo; Kreuzfahrthafen.

Auto: In Cagliari beginnen die Schnellstraßen SS131 (Carlo Felice) nach Norden durchs Campidano und die SS130 nach Iglesias. Die SS195 zur Südküste und die Küstenstraße SP17 ostwärts nach Villasimius sind an Wochenenden und im Hochsommer sehr stark befahren. Die alte SS125 Cagliari–Monte dei Sette Fratelli–Muravera ist kurvenreich, aber landschaftlich reizvoll. Schneller geht’s über die neue SS125, die im östlichen Schlenker um das Bergland führt.

Bahn: Trenitalia-Züge von allen größeren Städten außer Nuoro nach Cagliari. Vom Bhf. Monserrato fährt die Schmalspurbahn im Linienverkehr nach Norden.

Bus: ARST-Busse in alle Inselstädte und größeren Ortschaften der Provinz.

Cagliari image >>> E/F 13/14, Karte 2, Großraum Cagliari

Bis in die 1990er-Jahre war die Besichtigung der Hafenstadt Cagliari (sprich: Kaljari, Betonung auf dem ersten ›a‹) ein eher betrübliches Erlebnis – zu viel Lärm und zu viel Verkehr in zu schmalen Gassen, zu viel Dreck und vernachlässigte Fassaden in der Altstadt. Doch vor einigen Jahren haben die Stadtväter und -mütter große Teile der City zu verkehrsberuhigten Zonen erklärt, zeitgleich wurden Straßen und Häuser Stück für Stück historisch korrekt saniert. So ist der kompakte Stadtkern zu einer Art Freilichtmuseum mittelalterlicher Architektur geworden. Doch museal erstarrt ist die Inselhauptstadt keineswegs. Im Gegenteil: Cagliari hat sich – auch dank eines jungen Bürgermeisters, der ausreichend und intelligent in Infrastruktur und Umweltschutz investiert ( s. >>>>) – zu einer kraftvollen, lebenswerten und aufstrebenden Stadt entwickelt.

Mit seinen großzügig angelegten Plätzen, historischen Bauwerken wie dem neoklassizistischen Rathaus und dem Bastione di Saint Remy wirkt Cagliari sehr urban. Seine Einwohner, unter ihnen viele Studierende, junge Familien und Kreative, verleihen der Stadt eine kosmopolitische Note. Mit reichlich Bildungsangeboten und Erasmusstellen, guten Freizeitmöglichkeiten und einem regen Kulturleben, einem modernen Dienstleistungssektor und zahlreichen Arbeitsplätzen in der Raffinationsindustrie und im Tourismus übt Cagliari gerade auf die jüngere Generation einen starken Sog aus. Eine Kehrseite ist die Landflucht. Cagliaris Attraktivität speist sich zu einem großen Teil aus seiner Lage am Meer: Zur ausgebauten Strandpromenade kommen die nahen Salinen und Lagunen hinzu. Hier finden Familien viel Platz zum Spielen und Erholen.

Faktencheck

Einwohner: 154 249 Einwohner, Großraum 431 538, größte Stadt der italienischen Mittelmeerinsel

Bedeutung: Inselhauptstadt von Sardinien und Metropolitanstadt (Città Metropolitana di Cagliari)

Stimmung auf den ersten Blick: lässig-mediterran

Stimmung auf den zweiten Blick: gastfreundlich, neugierig, offen

Besonderheiten: Regionalregierung, Verwaltung und Universität, Heimat des Fußballclubs Cagliari Calcio

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Cagliari

Ansehen

image Torre dell’Elefante

image Torre di San Pancrazio

image Cattedrale di Santa Maria Assunta e Santa Cecilia

image Bastione di Santa Croce

image Basilica di Santa Croce

image Bastione di Saint Remy

image Terrazza Umberto I

image Chiesa di Sant’Efisio

image Orto Botanico

image Anfiteatro Romano

image Via Sardegna

image Piazza Savoia

image Piazza San Sepolcro

image Piazza Yenne

image Convento di San Domenico

image EXMA – Exhibiting and Moving Arts

image Basilica di San Saturnino

image Parco Naturale Regionale Molentargius-Saline

image Spiaggia di Poetto

image Marina Piccola

image Capo Sant’Elia

image Calamosca

image Museo Archeologico Nazionale

image Galleria Comunale d’Arte

Schlafen

image Castelletto

image B&B Arché

image Birkin

image Hotel Nautilus

Essen

image Antico Caffè

image Ristorante Mondo e Luca

image Osteria del Castello

image L’Oca Bianca

image Forma

image Enò Ristorante Vineria

image La Terrazza Del Lazzaretto

image Stefini – Artigiani del Gelato

Einkaufen

image La Libreria di Via Sulis

image Durke

image Antikmarkt auf der Piazza del Carmine

image Flohmarkt auf der Piazza Trento

image I.S.O.L.A.

image La Nuova Fucina

image Mercato di San Benedetto

Bewegen

image Your Sardinia Experience

Ausgehen

image Caffè Libarium Nostrum

image Lido Disco Club

Burgviertel

Stippvisite im Mittelalter

Cagliari war schon einmal heruntergewirtschaftet – in der Spätantike. Dabei hatte die ursprünglich phönizische Gründung doch 27 v. Chr. von den Römern den begehrten Rang eines Municipiums erhalten. Zurück auf Start hieß es also für die Pisaner im 13. Jh., die das Potenzial der Lage zwischen Capo Sant’Elia, Meer und Salzseen erkannten. Sie bauten eine gigantische Festungsanlage auf einem Kalksteinrücken hinter dem Kap. In deren Schutz entstand das Burgviertel, Castello, mit der Zitadelle. Von oben gewinnen Sie den besten Überblick über die Stadt und die Bucht von Cagliari, die sich, um es mit den Worten des englischen Schriftstellers D. H. Lawrence zu sagen, »plötzlich wie ein nacktes, bernsteinfarbenes Juwel rosenförmig aus der Tiefe öffnet«.

Im Casteddu ’e susu, wie die alten Sarden das Viertel nennen, hatten Regierung, Verwaltungsbeamte und Klerus ihre prunkvollen Amts- und Wohnsitze. Seinen Charme verdankt das Burgviertel den schmalen, teils mit Rundbögen überspannten Gassen, dem Kopfsteinpflaster und den mittelalterlichen Fassaden und Stadttoren. Das einstige Terrain der Ritter und Burgfräulein ist heute ein bevorzugtes Wohnquartier von Studierenden, Künstlern und Intellektuellen. Auch sonst gibt es in Cagliari viele Beispiele für das ›Miteinander‹ von Mittelalter und Gegenwart. Beispielsweise, wenn es um den ›Aufstieg‹ zum Castello geht: Wer hinauf will, kann zwischen drei hochmodernen Aufzügen wählen. Erst im letzten Jahr wurden sie eingebaut – die alten Lifte streikten bei Hitze gerne mal. Sind Sie gut zu Fuß, gelangen Sie über den Treppenweg Salita Santa Chiara nach oben.

Hoffentlich ist es inzwischen fest montiert: Das bedrohlich wirkende Fallgitter über dem Tor des 42 m hohen ›Elefantenturms‹. Am Turmsockel der Torre dell’Elefante image (> zur Karte) (Via Santa Croce, Ecke Via Università, T 366 256 28 26, www.beniculturalicagliari.it, 3 €, zzt. geschl.), einem der wenigen Zugänge ins Castelloviertel, können Sie die Skulptur eines Elefanten entdecken, Symbol der Weisheit und Stärke. Ein zweiter Elefant begegnet Ihnen übrigens auf einem Steinrelief, wenn Sie auf den Turm hinaufgehen, um die grandiose Aussicht zu genießen. Die Pisaner hatten Sinn fürs Praktische: Die Rückseite des Elefantenturms ist – wie die anderer von ihnen errichteter Türme – offen. Innerhalb der Festung hatte man so besseren Sichtkontakt, Nachschub konnte leichter nach oben befördert werden und zugleich Licht in den Turm fallen.

Auch der Zwilling des Elefantenturms, die zwei Jahre früher entstandene Torre di San Pancrazio image (> zur Karte) (Piazza Indipendenza, T 366 256 28 26, www.beniculturalicagliari.it, 3 €, zzt. geschl.) im Norden des Castellos, ist heute als Aussichtsturm begehbar.

© Getty Images, München: REDA&CO/UIG/UIT/Fabiano Caddeo

Im Castello weht noch ein Hauch von Mittelalter. Könnte der kleine Platz an der Via Corte d’Appello sprechen, hätte er viel zu erzählen.

Aus Alt mach Neu und wieder Alt

Um die Piazza Palazzo, die vom Dom dominiert wird, tut sich eine Welt voller großartiger Paläste auf: Hier stehen das frühere Rathaus ( Palazzo di Città, Nr. 6), das erzbischöfliche Palais ( Palazzo Arcivescovile, Nr. 4) und der Palast des Vizekönigs ( Palazzo Viceregio, Nr. 2) – einst Sitz der spanischen und piemontesischen Vizekönige, heute der Präfektur. Prachtvolle Herrschaftshäuser, Künstlerateliers und Cafés komplettieren das Ensemble.

Wer am Fuße der Domkirche Cattedrale di Santa Maria Assunta e Santa Cecilia image (> zur Karte) (T 070 66 38 37, www.duomodicagliari.it, Mo–Sa 8–13, 16–20, So 8–13, 16.30–20.30 Uhr) steht, wird sich kaum vorstellen können, dass ihre Fassade fast nagelneu ist – zumindest in den zeitlichen Dimensionen des Baus gedacht. Und das kam so: Errichtet wurde der Dom ab 1217 im Stil der pisanischen Romanik. Doch später nahmen die Spanier barocke Umbauten vor und erneuerten auch die Fassade. Was für eine Verunstaltung, dachte man sich dann in den 1930er-Jahren und rekonstruierte die romanische Ursprungsfassade.

Die barocken Umgestalter des Doms hatten sich übrigens auch nicht gescheut, sich über dessen Prunkstück herzumachen: die um 1160 von dem berühmten Bildhauermeister Guglielmo ursprünglich für den Dom zu Pisa geschaffene Kanzel mit den vier Löwen. Cagliari hatte sie 1312 als Geschenk erhalten. Kurzerhand zersägten sie den Kanzelkasten, dessen Säulen auf vier prächtigen Löwen ruhten, in zwei Teile und stellten diese beiderseits des Haupteingangs auf. Die vier Löwen durften an der großen Balustrade des Chors Platz nehmen. Diese Skulpturen sind Meisterwerke ihrer Zeit, von großer Lebendigkeit und Plastizität. Die wilden Raubtiere verkörpern Macht und Stärke – sie sollten das Christentum gegen alles Böse verteidigen. Zu welch bösen Taten Menschen in der Lage sind, zeigt sich beim Besuch der Krypta mit dem Santuario dei Martiri: Hier befinden sich 179 Wandnischen mit den Reliquien von Märtyrern, die in der Nähe der südöstlich gelegenen Basilica di San Saturno aufgefunden wurden.

Ein GEschenk, das viele nicht wollten

Der Künstler Bruno Meloni hat in den letzten Jahren im Burgviertel schräge Skulpturen platziert, u. a. ein Pferd und Spinnen. Sein letztes ›Geschenk‹ an die Stadt löste jedoch Empörung aus. Die Eisenskulptur, die einen Mann beim Abheben vom Bastione di Santa Croce zeigte, sollte eine Hommage an die Freiheit sein. Doch viele Cagliaritaner kritisierten den Standort und die Körperhaltung des ›Eisenmanns‹, die sich als Sprung deuten ließ – der Schutzwall war bereits mehrfach Schauplatz von Suiziden gewesen. Fazit: Das Werk wurde entfernt. Die offizielle Erklärung: zu gefährlich, die Skulptur würde vielleicht nicht dem Wind standhalten.

Schwenk über die Altstadt

Ein spannender Blick über die Piazza Yenne und das Viertel Stampace eröffnet sich vom Bastione di Santa Croce image (> zur Karte) : Aus dem Häusermeer erheben sich die Glockentürme und Kuppeln der Stiftskirche Sant’Anna und die hohen Türmchen des Rathauses. Die Gratis-Aussicht können Sie auf der Terrasse des Caffè Libarium Nostrum image (> zur Karte) durch einen Kaffee, einen Cocktail oder ein komplettes Menü ergänzen. Auch die Cagliaritaner kommen gern hierher. Schaut man von der Bastion die hohe Stadtmauer hinab, versteht man, wie Stampace zu seinem Namen gekommen ist: Unter den Aragonesen war es Sarden bei Todesstrafe verboten, sich nachts im Castello aufzuhalten. Die Spanier kannten da kein Pardon: Mit dem Ruf »Stai in pace« (›Ruhe in Friede‹) warfen sie Sarden, die sich nicht daran gehalten hatten, über die Stadtmauer.

Ein paar Schritte weiter erreichen Sie die Basilica di Santa Croce image (> zur Karte) , die auf den Grundmauern der alten Synagoge steht. An der Via Santa Croce lag im Mittelalter das Judenviertel von Cagliari, das bis zur Vertreibung der Juden durch die Spanier 1492 existierte. Auch vom Bastione di Saint Remy image (> zur Karte) , mit dem Baujahr 1900 ein ›Youngster‹ in der Altstadtsilhouette, reicht die Aussicht weit über das Stadtzentrum und das Meer. Vor allem im Sommer trifft man sich bei Sonnenuntergang zum Aperitif auf der marmorweißen Terrazza Umberto I image (> zur Karte) mit ihrem extravaganten Triumphbogen.

© Mauritius Images, Mittenwald: Alamy/M. Sobreira

Wozu Gegensprechanlagen? Wenn’s klingelt, einfach aus dem Fenster sehen, schon weiß man, wer draußen steht.

Stampace

Gelübde mit Folgen bis heute

Es geht hoch her: Immer am 1. Mai versammeln sich Pilger, Reiter und Folkloregruppen aus allen Teilen der Insel zu einem feierlichen Umzug in der barocken Chiesa di Sant’Efisio image (> zur Karte) . Und warum das Ganze? Wegen eines Deals – so jedenfalls würde man das heutzutage nennen: Als zwischen 1652 und 1656 die Pest in Cagliari grassierte, gelobten die Einwohner, alljährlich eine ›Ephysiusprozession‹ abzuhalten, falls die Seuche bald enden und keine weiteren Opfer fordern würde. Die himmlischen Mächte hatten ein Einsehen und die Cagliaritaner lösten ihr Versprechen ein. Seit mehr als 360 Jahren wird während der Sagra di Sant’Efisio im Mai nach einem festlichen Hochamt ein Standbild des hl. Ephysius aus der Kirche auf einem prächtig geschmückten Ochsenkarren ins rund 36 km südwestlich gelegene Nora ( s. >>>>) gebracht. Dort war Ephysius von Elia 303 n. Chr. der diokletianischen Christenverfolgung zum Opfer gefallen: Man hatte ihn enthauptet, nachdem er zuvor – so die Legende – in einem punischen Felsengewölbe unter der Chiesa di Sant’Efisio eingekerkert gewesen war.

Mit Tempo nach Hause

Das schummrige Licht von Fackeln flackert durch die Straßen, feierlicher Gesang hallt durch die Luft – überall Menschen: Sa Torrada de Sant’Efisio, die Heimkehr des hl. Ephysius aus Nora am Abend des 4. Mai ist mindestens genauso spannend wie die Ephysiusprozession am 1. Mai. Zunächst schiebt sich der Prozessionszug mit der Statue des hl. Ephysius von Elia recht langsam durch die Zuschauermenge. Doch plötzlich kommt Tempo in die Sache: Um das vor über 360 Jahren gegebene Gelübde zu halten, muss der Heilige vor Mitternacht in der Chiesa di Sant’Efisio eintreffen. Nicht selten legt die Prozession das letzte Stück des Weges deshalb im Eilschritt zurück.

Eine frühe Eventlocation

Nein, dass Cagliari eine grüne Stadt ist, kann man nun wirklich nicht behaupten. Und doch gibt es hier einen Ort, wo dank Bäumen und Büschen der Sauerstoffgehalt der Luft höher sein dürfte als andernorts in der Inselmetropole: den Orto Botanico image (> zur Karte) (Viale Sant’Ignazio da Laconi 9–11, T 070 675 35 22, April–Okt. Di–So 9–18, sonst bis 16 Uhr, 4 €). Exotische Gehölze aus aller Welt, eine große Kakteen- und Sukkulentensammlung, plätschernde Brunnen, moderne Plastiken, u. a. von Pinuccio Sciola ( s. >>>>), Sitzbänke unter schattigen Bäumen und die Ruhe abseits der betriebsamen Stadt machen den Botanischen Garten zu einem richtig guten Erholungsort.

Stille liegt heute auch über dem Anfiteatro Romano image (> zur Karte) (Viale Sant’Ignazio da Laconi, T 366 256 28 26, tgl. 9–17 Uhr, 3 €). Im 2. Jh. n. Chr. kämpften hier vor rund 10 000 Zuschauern Gladiatoren bis zum letzten Blutstropfen gegeneinander oder wilde Tiere zerfleischten unter dem Gejohle der Massen verurteilte Verbrecher. Zeitsprung: Im Jahr 2000 wurden den alten Rängen Holzsitzflächen verpasst und ein halbovales Theater mit Schaubühne geschaffen. Danach diente das römische Amphitheater als Bühne für Konzerte, Shows und Theateraufführungen. Die Stahl-Holz-Konstruktionen verfielen jedoch zunehmend und das Anfiteatro musste geschlossen werden. Inzwischen hat man die Holzkonstruktionen abgebaut und das Monument wieder zur Besichtigung freigegeben. Freilichtaufführungen sind geplant, doch noch nicht beschlossen. Hoffnung verbreitet derzeit ein Baukran, doch die Restaurierung lässt auf sich warten.

Die gruseligen Bilder von Gladiatorenkämpfen können Sie übrigens wenige Schritte weiter wieder loswerden: Der Viale Buoncammino, eine piniengesäumte Allee, wartet mit einer herrlichen Aussicht auf die Altstadt und die Lagune von Santa Gilla (Stagno di Santa Gilla) auf. Bei Sonnenuntergang spürt man die Magie des Viertels noch einmal so stark.

Marina

Das einstige Schmuddelkind

Wäschestücke hängen von den Balkonen, an einigen Häusern bröckelt der Putz, Kinder spielen auf Plätzen, die mit Bänken und Blumenkübeln dekoriert sind. Nachbarn unterhalten sich über die Gassen hinweg von Fenster zu Fenster, von Weitem ist das Angelus-Läuten zu hören. Über Cagliaris Hafenviertel , das sich südlich an das Castello-Viertel anschließt und im Westen vom Largo Carlo Felice und im Osten vom Viale Regina Margherita begrenzt wird, liegt noch ein Hauch seines alten Charmes.

Lange war die Marina das Schmuddelkind der Inselhauptstadt: ein von alten Lagerhauskomplexen, Arbeiterhäusern und Seefahrerspelunken geprägter Stadtteil. Heute reihen sich hinter den Arkaden der Via Roma angesagte Cafés, hippe Bars, gute Restaurants, schicke Boutiquen und kleine Läden aneinander. Das bunte Straßengewirr jenseits des von klassizistischen Prunkfassaden gesäumten Boulevards, der das Viertel messerscharf vom Hafen trennt, hat sich zum Ausgehviertel entwickelt. Zur Mittags- oder Abendstunde können Sie hier lukullischen Genüssen frönen. Absoluter Hotspot ist seit Jahren die Via Sardegna image (> zur Karte) . Auf der längsten Restaurantmeile der Stadt gibt es eine riesige Bandbreite an Angeboten, sei es fangfrischer Fisch aus den Tiefen des Mittelmeeres oder zartes Spanferkel aus Freilandhaltung. Wen es nach Döner Kebab, Frühlingsrollen oder Tandoori Chicken gelüstet, der braucht ebenfalls nicht zu darben. Nach einem Espresso oder Aquavit bietet sich ein Spaziergang zu den etwas versteckt liegenden Piazze Savoia image (> zur Karte) und San Sepolcro image (> zur Karte) an. Die Bars und Eisdielen dort sind Treffpunkte für Cagliaritaner jeden Alters. Hier kann man den Tag gemütlich ausklingen lassen und sich dem Dolcefarniente hingeben.

Piazza Yenne trägt viele Hüte

10 Uhr. Die Temperaturen sind mild, es weht ein lauer Wind, das Aroma von geröstetem Kaffee erfüllt die Luft über der Piazza Yenne image (> zur Karte) . Barkeeper verteilen espressi, cappuccini und latte macchiato auf langen Tresen. Frauen mit Einkaufstüten haben es sich auf den Stühlen der Cafés gemütlich gemacht. Szenenwechsel: 17 Uhr. Junge Mädchen stöckeln über das Pflaster, ein paar Jungs starren ihnen hinterher. Die Terrassenplätze der Restaurants, Bars und Cafés sind voll besetzt. Kellner flitzen von Tisch zu Tisch, bringen Spritz und Fingerfood-Häppchen. Ein paar Kinder drücken sich an den Eisvitrinen die Nasen platt. Szenenwechsel: 22 Uhr. Die Bänke unter den hohen Bäumen haben sich gefüllt. Junge Leute strömen auf den Platz. Es zieht sie ins Metzcal, ins Crudo, ins Mojito, ins At Laif oder ins Caffè dell’Elfo und in die Locanda Aurora. Die Kellner bekommen noch mal richtig zu tun, die Umsätze der Cafés und Loungebars steigen. Gelächter ist zu hören. Die Ausgehhungrigen machen die Nacht zum Tag, feiern ausgiebig. Alle an einem Ort, alle zufrieden. Die Piazza Yenne am Schnittpunkt der Stadtteile Marina, Castello und Stampace ist ›der‹ Szeneplatz schlechthin. Hier ist immer was los.

© Mauritius Images, Mittenwald: Alamy/M. Sobreira

Im Sommer und am Wochenende ist hier kein Durchkommen! Dicht gedrängt stehen die Nachtschwärmer dann auf der Piazza Yenne und bis in die hinterste Ecke der Scalette di Santa Chiara.

Bionda Sardegna

Auf Sardinien trinkt man vorwiegend Wein? Mitnichten! Ein kühles Blondes liegt hier im Trend, das vor allem im Sommer in keiner Bar fehlen darf: Ichnusa. Auf die seit 1912 gebraute und mit Abstand meistverkaufte Biersorte der Insel sind die Sarden besonders stolz. Das Leichtbier präsentiert sich in klassisch brauner Flasche mit rotweißer Mohrenköpfe-Flagge und in fünf verschiedenen Sorten: Ichnusa, Ichnusa Speciale, Ichnusa Cruda (nicht pasteurisiert), Ichnusa Non filtrata (unfiltriert) und Ichnusa Limone (Mischbier).

Tour

Slow-Sightseeing mit der Apixedda

Ein bisschen fühlt sich’s an wie Achterbahnfahren

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In Cagliari gibt es so unglaublich viel, was man gesehen oder ausprobiert haben muss, dass es fast unmöglich ist, alles zu schaffen. Da vertraut man sich am besten zwischendurch mal einem Begleiter mit Insiderwissen an. Gedacht, getan: Wir entscheiden uns für Claudio und seine Entschleunigungs-Sightseeing-Tour im Ape Calessino. Auf der knapp dreistündigen Rundfahrt im Kultfahrzeug der 1960er-Jahre will er uns nicht nur die Stadt, sondern auch den Strand und die Salzseen zeigen.

Kurz nach zehn holt er uns an der Via Roma ab. Noch bevor wir sein Nostalgiefahrzeug sehen, hören wir es bereits knatternd näherkommen. »Buongiorno«, begrüßt Claudio uns strahlend mit festem Händedruck. Wir klettern in die Ape und setzen uns auf die durchgehende Rückbank. Los geht’s. Neugierig guckt man uns hinterher, während wir in Richtung Castello rumpeln. Die Ape ist klein, laut und holprig, aber ein absolutes Stadtgeschöpf. Sie schlenkert wunderbar durch jedes enge Sträßchen, legt sich mächtig in die Kurven und bewältigt die heftigen Anstiege zum Burgviertel und zum Anfiteatro Romano in Nullkommanichts.

Mit der Ape im Burgviertel rumzukurven ist ein bisschen wie Achterbahnfahren: Der Minitransporter bringt einen langsam in die Höhe, um dann gleich wieder nach unten zu rauschen. Wenn man die Augen schließt und den Fahrtwind in den Wimpern spürt, fühlt es sich an, als würde man fliegen. In einem englisch-italienischen Kauderwelsch erzählt Claudio von Karthagern, Römern, Pisanern und König Carlo Emanuele IV – eine Einmann-Show der besonderen Art!

Vorbei an der Piazza Costituzione mit dem Caffè Antico und der Via Manno mit ihren schicken Boutiquen ruckeln wir zum Colle di Monte Urpino. Dunkelgrün erhebt sich die Hügelkuppe in Cagliaris Süden: ein großer Park, von dem einem die Stadt, der Golfo degli Anegli und die Gebirgszüge drumherum klitzeklein zu Füßen liegen. Der Himmel ist außergewöhnlich klar. Am Horizont sehen wir sogar den Capo Carbonara bei Villasimius. Wir steigen wieder ein. Auf dem Weg zum Strand lässt Claudio alle Gänge seiner ›Biene‹ voll ausfahren. Wir flitzen jetzt mit 45 km/h über den Viale del Poetto. Am malerischen Jachthafen Marina Piccola machen wir Halt, trinken einen Latte Macchiato und schauen aufs Meer. Dahinter, in den glitzernden Salzseen Saline di Molentargius, leben die Flamingos. Also noch wenige Kilometer weiterzuckeln.

Autos düsen an uns vorbei. Kinder winken aus Autofenstern, wenn sie an uns vorbeiziehen und Claudio kurz hupt. Von alldem scheinen die rosafarbenen Vögel aus den Subtropen nichts mitzubekommen. Ungerührt vom Verkehr auf der nahen Schnellstraße stelzen sie hinter dem Schilfgras durch den seichten See, wühlen im Schlamm oder filtern Wasser durch ihre Schnäbel. Die Sonne steht hoch über dem Horizont. Wir müssen los. Ein letzter Blick geht zurück zu den durchs Wasser schreitenden Flamingos. Bald darauf sind wir wieder vor dem Caffè Roma. Ist die Zeit so schnell vergangen? Genau hier sind wir vor wenigen Stunden losgefahren. »Dem Glücklichen schlägt keine Stunde«, heißt es in Schillers Wallenstein-Drama. Wie wahr!

© Paolo Succu, Cagliari (Sardinien)

Nach vielen Jahren als Metzger hinter der Fleischtheke wollte Claudio ein neues Leben anfangen. Heute ist er ein kompetenter Tourguide.

Infos

>>> Karte 2, C 3

Start: Cagliari, Via Roma auf Höhe des gleichnamigen Cafés

Dauer: 1–3 Std.; die Fahrten lassen sich variieren.

Zeit: tgl. nach Anmeldung

Preis: ab 20 € pro Pers.

Details: www.cagliaritouring.com

Villanova

Hier wird’s postkartenidyllisch

Im einstigen mittelalterlichen Händlerviertel ist wenig zu spüren von der Quirligkeit und dem Durcheinander im knapp zehn Gehminuten entfernten Hafen oder auf der Piazza Yenne. Mit seinen Kirchen, kleinen Läden, Künstlerateliers, blumengeschmückten Balkonen und ziegelgedeckten alten Häusern wirkt Villanova wie ein ruhiges Nest in der lärmenden Inselmetropole. Im 13. Jh. lagen hier die Felder und Weingärten der Bauern, die Obst und Gemüse anbauten, um es in der Stadt zu verkaufen. Das ländliche Fleckchen Erde wurde im Zuge einer Bodenreform im 19. Jh. bebaut – noch heute existieren herrschaftliche Bauten aus dieser Zeit. Der Viale Regina Elena und die Via Giuseppe Garibaldi trennen das Viertel vom Rest der Stadt. Erst vor wenigen Jahren begann Villanovas langsamer Aufstieg. Dieser wurde von der Verwaltung gezielt gefördert, um die Altstadtgassen vom Durchgangsverkehr zu entlasten und der Ballung rund um den Hafen entgegenzuwirken. 2012 startete die Sanierung der Straßen und Bauten in der Via Vincenzo Sulis. Seitdem haben sich in der Umgebung Cafés, Galerien, schicke Boutiquen und Geschäfte angesiedelt wie La Libreria di Via Sulis image (> zur Karte) , definitiv keine Nullachtfünfzehn-Buchhandlung. Auch wenn Sie kein Italienisch können, lohnt es sich reinzugehen, um z. B. in Design- und Architektur-Bildbänden zu blättern oder die Kunstwerke junger sardischer Künstler an den Wänden anzuschauen.

In unmittelbarer Nachbarschaft liegt ein angesagter Treffpunkt: die Piazza San Domenico. 1254 traten hier die Dominikaner auf den Plan. Von ihrem Kloster, dem Convento di San Domenico image (> zur Karte) , existieren heute nur noch die Krypta und der Kreuzgang. Vor der Bar Florio können Sie sich unter die Locals mischen, die in der Sonne sitzen und sich Salate oder Platten mit Käse und Wurst aus der Region kommen lassen, während im Hintergrund meist schon ein paar Tauben gierig gurren. Nicht weit entfernt hat sich auf dem einstigen Gelände des Schlachthofs das Kunst- und Kulturzentrum EXMA – Exhibiting and Moving Arts image (> zur Karte) (Via San Lucifero 71, Cagliari, T 070 66 63 99, www.exmacagliari.com, Di–So 9–13, 16–20 Uhr) angesiedelt. 1964 wurden hier noch Rinder und Pferde über den Vorhof ihrer Schlachtung entgegengetrieben. Noch heute erinnern steinerne Stierköpfe an den Fassaden des Bauensembles (1852) an dessen blutige Vergangenheit. Seit 1993 hat sich der Ort zu einem Hotspot des kulturellen Lebens entwickelt, einem Treffpunkt für alle, die sich für Ausstellungen zeitgenössischer Kunst, Theater, Festivals und Konzerte interessieren. Unweit des EXMA können Sie sich, wie so oft in Cagliari, aus der Gegenwart schnurstracks in eine andere Epoche katapultieren: Die frühchristliche Basilica di San Saturnino image (> zur Karte) verströmt wohltuende meditative Stille.

Außerhalb des Zentrums >>> Karte 2, C/D 2/3

Kultur oder Meer?

Glücklicherweise muss man sich diese Grundsatzfrage in Cagliari erst gar nicht stellen, denn in der Inselhauptstadt kann man die Stadterkundung mit entspanntem Strandleben kombinieren. Etwa so: Erst ein Espresso auf der Piazza Yenne, dann durch die mittelalterlichen Gassen des Burgviertels bummeln; in der Markthalle Mercato di San Benedetto die Vitaminvorräte auffüllen; später den anmutigen Flamingos in den Meersalinen einen Besuch abstatten und am Nachmittag am kilometerlangen Poetto-Strand die Seele baumeln lassen.

© Getty Images, München: Roger Cracknell Photography

Der Poetto ohne Wind – das ist fast unmöglich. Meist wehen ein heißer Scirocco oder ein warmer Levante. Auch der kräftige Libeccio bringt Wellen mit. Perfekte Bedingungen für Freestyler und Kite-Anfänger.

Ab jetzt herrscht Ruhe

Ein Flamingo stakst durchs Brackwasser der Saline. Eine Brandgans flüchtet über den Sandweg und verschwindet in einem Kristallisationsbecken. Ein paar Säbelschnäbler fliegen flach über die seichten, glitzernden Salzseen, in denen winzige Salinenkrebse leben. Zwischen den Becken reckt der Salicorn (Queller) seine fleischigen verzweigten Stängel in die Höhe. Nicht weit entfernt quakt ein Laubfrosch. Sonst ist kein Ton zu hören. Im knapp 1600 ha großen Parco Naturale Regionale Molentargius-Saline image (> zur Karte) kann man zu Fuß oder mit dem Rad noch bzw. wieder unberührte Natur erleben.

In den Lagunen mit ausgedehnten Schilfwiesen und den Salinen, wo noch bis 1985 Salz gewonnen wurde, verbringen Flamingos, Blässhühner, Kormorane, Stelzenläufer, Rohrweihen und Fischreiher nicht nur den Winter – Vertreter zahlreicher Vogelarten brüten auch in diesem Gebiet. Eines der großartigsten Schauspiele bietet die Kolonie wild lebender Flamingos, die im Frühjahr ihre Schlammnester auf kleinen Deichen mitten in der Lagune und in den Salinen errichtet. Falls Sie zu dieser Zeit gerade in Cagliari sind: Den besten Blick auf die Flamingo-Kinderstube in der dann vorübergehend gesperrten Naturoase haben Sie vom nahe gelegenen Monte Urpino.

Zugang: Via La Palma, Cagliari, www.parcomolentargius.it, April–Okt. tgl. 7.30–20.30, Nov.–März tgl. 8–17 Uhr. Infopoint und Fahrradverleih im Edificio Sali Scelti, T 070 37 91 92 01, Mo–So 9–13, 15–19 Uhr. Vogelkundliche Exkursionen: Associazione per il Parco Molentargius Saline Poetto, T 070 67 10 03, www.apmolentargius.it

Cagliaris Sandkiste

Eingebettet zwischen dem Capo Sant’Elia im Westen, den Salzfeldern der alten Saline im Norden und der Spiaggia di Quartu Sant’Elena im Osten liegt der nahezu unbebaute, kilometerlange helle Sandstrand Spiaggia di Poetto image (> zur Karte) vor den Toren Cagliaris. An Sommerwochenenden versammelt sich hier die halbe Inselhauptstadt zum Chillen, Baden oder Surfen. Auch für Nichtschwimmer ist der Strand ideal. Trendige Strandbars und Restaurants entlang der Promenade bieten gute Ausblicke auf das Capo Sant’Elia, die Sella del Diavolo ( s. >>>>) und die Fluten. Unter dem Kap, im kleinen Jachthafen Marina Piccola image (> zur Karte) , schaukeln schicke Jachten, winzige Jollen und rostige Fischkutter. Von hier starten Segelboote zu Touren entlang der Felsenküste des Vorgebirges. Mit etwas Glück kommen abends, wenn sich die Sonne neigt und den Himmel langsam rosa färbt, die Flamingos. In langen Ketten oder Dreiecksformationen ziehen sie von ihren Futterplätzen an der alten Meersaline über den Strand und das Vorgebirge zu ihren Schlafplätzen in der Flachwasserlagune Stagno di Santa Gilla. Sobald die Sonne am Horizont versunken ist, beginnt in den kleinen baretti das Nachtleben, vielerorts mit coolen Livekonzerten am Strand.

Spaziergang mit Blickwechsel

Wenn Sie sich einen Überblick verschaffen möchten, sollten Sie auf den Hügel am Capo Sant’Elia image (> zur Karte) steigen. An der Bucht Calamosca image (> zur Karte) führt ein schöner Weg durch die immergrüne Macchia den Berg hinauf. Die kurze Kletterei lohnt sich, denn der Blick von oben ist fantastisch. Direkt im Sichtfeld liegen der gesamte tiefblaue Golfo di Cagliari – mittendrin der kleine Jachthafen – sowie der kilometerlange Sandstrand, die Lagunenseen und die Salinen.

Museen

Statuettenrausch

image (> zur Karte) Museo Archeologico Nazionale: Stolz sieht er aus, der Häuptling mit dem Hirtenstab in der Linken, die Rechte mit abgespreiztem Daumen weihevoll zum Gruß erhoben. Neben ihm sitzt eine Mutter. Sie hält ihren kranken Sohn auf dem Schoß. Mit weit aufgerissenen Augen und einer Opferschale in der Hand tritt ein Gläubiger seinem Gott entgegen. Darstellungen, die das Auge fesseln – ausgestellt im Archäologischen Nationalmuseum der Inselhauptstadt. Dort sind die schönsten der knapp 500 auf der Insel gefundenen Bronzestatuetten der Nuragher ausgestellt. Die kleinen Figuren scheinen gefragte ›Exportartikel‹ der Nuragher gewesen zu sein. Sogar bei Grabungen in Mittelitalien wurden bronzetti entdeckt. Im Museo Archeologico Nazionale, untergebracht im Zeughaus, wo einst die Herrscher über Cagliari ihre Waffen lagerten, werden heute die wichtigsten Schätze der alten Inselkulturen aufbewahrt. Neben weiteren Exponaten zur geheimnisvollen Nuraghenkultur sind auch Hinterlassenschaften der Phönizier, Punier und Römer zu bewundern. Das Museum ist Teil der Cittadella dei Musei, zu der außerdem die Nationale Pinakothek, das Anatomische Wachsfigurenkabinett und das Museum Siamesischer Kunst gehören.

Piazza Arsenale, T 070 65 59 11, http://museoarcheocagliari.beniculturali.it, Di–So 9–20 Uhr, 7 €

Pinselstriche aus Sardinien

image (> zur Karte) Galleria Comunale d’Arte: In den städtischen Giardini Pubblici unterhalb der Cittadella dei Musei lesen Senioren ihre Zeitung auf der Parkbank, entspannen gestresste Studierende, spielen Kinder zwischen den Büschen Verstecken. Von alldem gibt es eine große Ablenkung: die Kunstgalerie von Cagliari. Das Herzstück der Stadt in puncto zeitgenössischer Kunst ist in einem neoklassizistischen Gebäude am Ende der hübschen Parkanlage zu Hause. Hier sind die Werke der großen sardischen Künstler wie Giuseppe Biasi, Francesco Ciusa, Costantino Nivola, Foiso Fois und Mauro Manca ausgestellt, daneben auch Gemälde, Radierungen, Farbdrucke, Stiche und Skulpturen wichtiger Künstler aus anderen Regionen Italiens.

Giardini Pubblici, T 070 677 75 98, https://it-it.facebook.com/GCDAC, Sept.–Mai Di–So 10–18, Juni–Aug. Di–So 10–20 Uhr, 6 €

Schlafen

Ins Mittelalter gebeamt

image (> zur Karte) Castelletto: Der Name lässt’s erahnen – wer hier absteigen will, muss erst mal auf den Burgberg hinauf. Ganz bequem geht das mit dem öffentlichen Fahrstuhl. Oben ist das Gästehaus dann nur noch zwei Gehminuten entfernt. Das Interieur der Suiten im historischen Palazzo kann sich sehen lassen: elegante, moderne und mit viel Holz gestaltete Räume mit alten Deckenbalken und hellen Fenstern.

Via Lamarmora 14, T 070 65 50 61, www.castellettocagliari.com, 4 Suiten, ab ca. 80 €

Einfallsreich und im Geschehen

image (> zur Karte) B&B Arché: Zum Glück haben die Verputzer hier nicht ganze, sondern halbe Arbeit geleistet: Weite Wandflächen zeigen Natursteinmauerwerk. Auch sonst ist das Interieur nicht von der Stange, verschmilzt Historisches individuell mit modernem Komfort – kleine Details wie bestückte Bücherborde inklusive. In Nullkommanichts taucht man vom B&B in der Marina aus ins bunte Geschehen ein.

Via Napoli 16, T 348 499 87 71, www.archebbcagliari.it, 3 Zi., DZ ab ca. 80 €

Komfort im Altstadtapartment

image (> zur Karte) Birkin: Selbst Kleingruppen kann Edoardo in seinen vier Ferienwohnungen in Villanova unterbringen. Alle liegen fußläufig zu Geschäften, Bars und Restaurants, aber auch zu Bushaltestellen und dem Burgviertel. Die Apartments sind elegant und sauber. Auch die technische Ausstattung, oftmals ein Schwachpunkt in Ferienwohnungen, lässt nichts zu wünschen übrig: WLAN, Sat-TV, Klimaanlage, Heizung.

Via Antonio Piccioni 141, T 392 846 80 86, www.birkinbb.com, App. ab ca. 600 €/Woche

Mit hohem Sportfaktor

image (> zur Karte) Hotel Nautilus: Wer schwimmen oder seine Beinmuskeln beim Joggen stählen will, trifft hier ideale Bedingungen an: Das 3-Sterne-Haus liegt direkt an der Piste bzw. dem Fußweg, der zum Poetto-Strand führt. Auch wenn Sie spazieren gehen, surfen oder segeln wollen, haben Sie’s nicht weit. Um die Ecke befinden sich ein knapp 1600 ha großes Naturschutzgebiet, ein Hügel mit Panoramaaussicht und ein Surfclub.

Lungomare Poetto, T 070 37 00 91, www.hotelnautiluspoetto.com, 17 Zi., DZ ab ca. 60 €

Essen

Hat schon viel erlebt

image (> zur Karte) Antico Caffè: Kein Café in Cagliari hat mehr Jahre auf dem Buckel. Das ehemalige Caffè Genovese eröffnete 1855 und hat schon illustre Gäste gesehen, etwa D. H. Lawrence oder die Nobelpreisträgerin Grazia Deledda. Noch heute ist es ein Genuss, hier in aller Ruhe morgens einen Cappuccino oder Marrocchino (Kaffee mit Sahne und Kakao) zu trinken und das schick gekleidete Publikum zu beobachten. Mittags zum pranzo werden auch warme Speisen serviert.

Piazza Costituzione 10/11, T 070 65 82 06, www.anticocaffe1855.it, tgl. 7–2 Uhr

Wo die Einheimischen gern essen

image (> zur Karte) Ristorante Mondo e Luca: Ob Miesmuscheln, fangfrischer Hummer, Spaghetti mit Seeanemonen, Steinpilz-Tagliatelle oder knuspriges Spanferkel – die schlicht eingerichtete Osteria bietet eine spitzenmäßige Auswahl an Vor- und Hauptspeisen sowie superleckere Desserts. Die Fischauswahl wird am Tisch präsentiert. Nette, engagierte Bedienung.

Via Goffredo Mameli 101, T 070 67 04 80, So geschl., Pastateller ab 8 €

Grammweise probieren

image (> zur Karte) Osteria del Castello: Es ist zum Verzweifeln! Wie soll man alle Cagliaritaner Köstlichkeiten in einem Urlaub probieren? Malloreddus, Fregola, Mazzamurru, Cocciulas … Am besten, indem man nicht ein einziges Gericht bestellt, sondern ein bisschen von allem kostet. Bei Attilio in der Osteria del Castello im Burgviertel bekommen Sie die Hauptstadtspezialitäten grammweise abgewogen.

Via Alberto Lamarmora 62, T 070 684 85 70, www.marchiosardo.com/osteria, Mo–Sa 12–15.30, 19–24 Uhr, Nudelgerichte oder Gemüsebeilage 100 Gramm ab 1,60 €

Kulinarische Völkerverständigung

image (> zur Karte) L’Oca Bianca: