Inhalt

  1. Die Geschichte vom kleinen Schwein Robinson
  2. Ausmalbilder
  3. Clipart Downloadinstruktionen
  4. Clipart Vorschau
  5. Weitere Bücher von Elizabeth M. Potter

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek:
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über www.dnb.de abrufbar

© 2018 Elizabeth M. Potter 1. Auflage

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Covergrafik, Texte, Bilder, Cliparts, Ausmalbilder: © 2018 Elizabeth M. Potter Herstellung und Verlag: BoD – Books on Demand GmbH, Norderstedt

ISBN: 9783752872071

Kapitel 1

Als ich noch ein Kind war, verbrachten wir den Urlaub oft an der Küste. Wir blieben in einer kleinen Stadt, in der es einen Hafen und Fischerboote und Fischer gab. Sie fuhren aufs Meer hinaus, um mit ihren Netzen Heringe zu fangen. Als die Boote wieder zurück kamen, hatten einige von ihnen ein paar Heringe fangen können. Andere hatten so viel gefangen dass nicht alles am Kai entladen werden konnte. Dann wurden Pferde und Wagen in das Niedrigwasser bei Ebbe zu den schwer beladenen Booten geschafft. Man schaufelte die Fische über die Seite des Bootes in die Wagen und transportierte diese zur Eisenbahnstation, wo bereits ein Spezialzug für Fischtransport wartete. Als die Fischerboote mit einem guten Fang an Heringen zurückkehrten, war die Aufregung groß. Die halbe Stadt lief hinunter zum Kai, auch die Katzen.

Da gab es die weiße Katze die Susan hieß, welche niemals das Eintreffen der Boote verpasste. Sie gehörte zu der Frau eines altes Fischers der Sam hieß.

Der Name seiner Frau war Betsy. Sie litt unter Rheuma und sie hatte keine Familie außer Susan und fünf Hennen. Betsy saß am Feuer, ihr Rücken schmerzte und sie sagte “Au! Au!”, immer, wenn sie Kohle nachlegen und den Topf umrühren musste. Susan saß ihr gegenüber. Betsy tat ihr leid. Sie wünschte, sie wüsste, wie man Kohle nachlegt und den Topf umrührt.

Den ganzen Tag saßen sie am Feuer, während Sam draußen beim Fischen war. Sie tranken eine Tasse Tee und etwas Milch.

“Susan,”, sagte Betsy, “Ich schaffe es kaum, aufzustehen. Geh zum Eingangstor und halte Ausschau nach Sams Boot.”

Susan ging hinaus und kam zurück. Drei oder viermal ging sie in den Garten hinaus. Zuletzt, spät am Nachmittag, sah sie die Segel der Fischerflotte, die vom Meer herangesegelt kamen.

“Geh runter zum Hafen. Frage Sam nach sechs Heringen. Ich werde sie zum Abendbrot kochen. Nimm meinen Korb, Susan.”

Susan nahm den Korb und lieh sich Betsys Haube als auch einen kleinen Schal. Ich sah, wie sie hinunter zum Hafen eilte.

Andere Katzen kamen aus den Häusern heraus und liefen die steilen Straßen zur Küste hinab. Auch Enten. Ich erinnere mich an besondere Enten mit Federtollen, die wie Schottenmützen aussahen. Jeder beeilte sich zu den Booten zu kommen, fast jeder. Ich traf nur eine Person, einen Hund namens Stumpy, der genau in die entgegengesetzte Richtung lief. Er trug ein Papierpaket in seinem Maul. Einige Hunde interessierten sich nicht für Fisch.

Stumpy war beim Fleischer gewesen um Lammkoteletts für sich selbst, Bob, Percy und Miss Rose zu kaufen.

Stumpy war ein großer, ernster, gut erzogener brauner Hund mit einem kurzen Schwänzchen. Er lebte mit Bob dem Retriever, Percy der Katze und Miss Rose zusammen, die den Haushalt führte. Stumpy gehörte zu einem sehr reichen und alten Gentleman und als dieser starb, hinterließ er Geld für Stumpy – zehn Shillings pro Woche, für den Rest von Stumpys Leben. So, das war der Grund, warum Stumpy und Bob und Percy die Katze alle zusammen in einem schönen kleinen Haus lebten.

Susan mit ihrem Korb traf Stumpy an der Ecke der Broad Street. Susan machte eine kleine Verbeugung. Sie hätte sich normalerweise nach Percy erkundigt, aber sie war in Eile, zum Boot zu gelangen. Percy war langsam. Er hatte seinen Fuß verletzt. Er war unter den Rad eines Milchkarrens geraten.

Stumpy schaute Susan aus dem Augenwinkel an. Er wackelte mit seinem Schwänzchen, aber er blieb nicht stehen. Er konnte weder bellen noch “Guten Tag” sagen, vor Angst, dass er das Paket mit den Lammkoteletts fallen lassen könnte. Er bog von der Broad Street in den Woodbine Lane ein, wo er lebte. Er drückte die Eingangstür auf und verschwand in einem Haus. Augenblicklich war ein Kochduft zu vernehmen und ich habe keine Zweifel dass Stumpoy und Bob und Miss Rose ihre Lammkoteletts genossen haben.

Percy war nicht da zur Essenszeit. Er war aus dem Fenster geschlüpft und wie alle anderen Katzen in der Stadt war er losgegangen, um die Fischerboote zu treffen. Susan eilte die Broad Street entlang und nahm eine Abkürzung über die steilen Stufen hinab zum Hafen.

Die Enten hatten wohlwissend den längeren Weg zur Küste gewählt. Die Stufen waren zu steil und rutschig für bloße Füße, außer für die von Katzen.

Susan stieg schnell und leichtfüßig hinab. Es gab dreiundvierzig Stufen, recht dunkel und schleimig, zwischen den hohen Wänden der Häuser.

Ein Geruch von Seilen und Pech hing in der Luft und eine Menge Geräusche waren von unten zu hören. Am Ende der Stufen befand sich der Kai oder Anlegeplatz, neben dem inneren Hafenbereich.

Es war Ebbe und kein Wasser war zu sehen. Die Boote lagen im schmutzigen Schlamm. Verschiedene Schiffe waren neben dem Kai angetaut, andere lagen verankert im Niedrigwasser.

In der Nähe der Treppe wurde Kohle von den zwei schmutzigen Kohlenschleppern, der “Margery Dawe” aus Sunderland und der “Jenny Jones” aus Cardiff, entladen. Männer rannten mit Rollfässern, die mit Kohle gefüllt waren die Planken entlang. Große Kohleschaufeln wurden mit Kränen in Küstenrichtung geschwungen und mit lautem Gerumpel und Rattern geleert. Weiter entlang am Kai, nahm ein anderes Schiff mit dem Namen “Pound of Candles” gemischte Ladung auf. Ballen, Kisten, Fässer – alle Arten von Gütern wurden im Laderaum verstaut. Seemänner und Schiffsbelader riefen.

Ketten rasselten und schepperten. Susan wartete auf eine Gelegenheit, durch das lärmende Gewirr zu schlüpfen. Sie beobachtete eine Kiste mit Apfelwein, welche aufgehoben und vom Kai durch die Luft auf das Deck der “Pound of Candles” geschwungen wurde.

Eine gelbe Katze, die in der Takelage saß beobachtete ebenfalls die Kiste.

Das Seil lief durch den Flaschenzug. Die Kiste rumste hinunter auf das Deck, wo ein Seemann auf sie wartete.

Der Seemann unten sagte: “Achtung! Passt auf euren Kopf auf, junger Sir! Gehen sie beiseite!”

“Wee, wee, wee!”, grunzte ein kleines rosa Schweinchen, das über das Deck der “Pound of Candles” huschte.