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Der Autor

PD Dr. med. habil. Andreas Schwarzkopf, Facharzt für Mikrobiologie und Infektionsepidemiologie, öffentlich bestellter und beeidigter Sachverständiger für Krankenhaushygiene, betreibt mit seiner Frau das Institut Schwarzkopf. Getreu seinem Motto »Kurz, Knapp, Knackig« werden pragmatische Lösungen dargestellt.

Andreas Schwarzkopf

Praktische Hygiene in der Pflege

Verlag W. Kohlhammer

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1. Auflage 2020

Alle Rechte vorbehalten

© W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart

Gesamtherstellung: W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart

Print:

ISBN 978-3-17-036762-3

E-Book-Formate:

pdf:       ISBN 978-3-17-036763-0

epub:    ISBN 978-3-17-036764-7

mobi:    ISBN 978-3-17-036765-4

Inhaltsverzeichnis

 

 

 

  1. Abkürzungsverzeichnis
  2. 1 Einleitung
  3. 2 Grundlagen der Mikrobiologie
  4. 2.1 Bakterien
  5. 2.1.1 Kolonisationsmodell Biofilm
  6. 2.1.2 Multiresistente Erreger
  7. 2.2 Pilze
  8. 2.2.1 Hefe- oder Sprosspilze
  9. 2.2.2 Schimmelpilze
  10. 2.2.3 Dermatophyten
  11. 2.3 Parasiten
  12. 2.3.1 Endoparasiten
  13. 2.3.2 Ektoparasiten
  14. 2.4 Viren und Prionen
  15. 2.4.1 Behxüllte Viren
  16. 2.4.2 Unbehüllte (nackte) Viren
  17. 2.4.3 Prionen
  18. 2.5 Übertragungswege
  19. 2.6 Grundlagen des Impfens
  20. 2.6.1 Lebendimpfung
  21. 2.6.2 Totimpfung
  22. 2.6.3 Toxoidimpfung
  23. 2.6.4 Aktive Impfung:
  24. 2.6.5 Passive Impfung
  25. 2.6.6 Simultanimpfung
  26. 2.6.7 Impfempfehlungen
  27. 3 Organisation der Hygiene in medizinischen und Gemeinschaftseinrichtungen
  28. 3.1 Personal und Haftung
  29. 3.2 Der Hygieneplan
  30. 4 Personalhygiene
  31. 4.1 Rechtsgrundlagen
  32. 4.2 Dienst- und Schutzkleidung
  33. 4.3 Hündehygiene
  34. 4.3.1 Schmuckverbot (Ziffer 4.1.7 TRBA 250)
  35. 4.3.2 Schutzhandschuhe
  36. 4.3.3 Hündewaschung
  37. 4.3.4 Hygienische Händedesinfektion
  38. 4.3.5 Chirurgische Händedesinfektion
  39. 4.3.6 Sonderfall unvorhergesehene, sichtbare Kontamination
  40. 4.3.7 Hautpflege
  41. 4.3.8 Nutzhandschuhe für Reinigungspersonal
  42. 4.3.9 Der Hautschutzplan
  43. 4.3.10 Aufbereitung der Spender
  44. 5 Grundpflege
  45. 5.1 Rechtsgrundlagen
  46. 5.2 Inhalte und Ausgestaltung
  47. 6 Injektionen, Punktionen, Infusionen
  48. 6.1 Rechtsgrundlagen
  49. 6.2 Injektionen
  50. 6.2.1 Vorbereitung
  51. 6.2.2 Hautdesinfektion
  52. 6.2.3 Allgemeine Risikobewertung
  53. 6.3 Punktionen
  54. 6.4 Venenverweilkanülen
  55. 6.5 Infusionen
  56. 6.6 Zusammenfassende Darstellung Punktionen und Injektionen (Beispiele)
  57. 6.7 Verbandwechsel bei Venen-Kathetern
  58. 6.8 Drivelines
  59. 6.9 Ports
  60. 7 Harnableitende Systeme und Inkontinenzmaterial
  61. 7.1 Rechtsgrundlagen
  62. 7.2 Flora der Urethra
  63. 7.3 Harnwegsinfekt (HWI oder CAUTI-für Catheter associated urinary tract infection) – Erreger (Beispiele)
  64. 7.4 Umgang mit Blasenverweilkathetern
  65. 7.4.1 Indikationen
  66. 7.4.2 Technik der Blasenkatheterisierung
  67. 7.4.3 Harnabfluss sicherstellen
  68. 7.4.4 Pflege
  69. 7.4.5 Suprapubische Blasenkatheter
  70. 7.4.6 Urostomata
  71. 8 Pneumonieprävention
  72. 8.1 Rechtsgrundlagen
  73. 8.2 Risiken für Pneumonien im Allgemeinen
  74. 8.3 Pneumonieerreger (Beispiele)
  75. 8.4 Schutzkleidungsempfehlungen
  76. 8.5 Prävention der Pneumonie
  77. 8.5.1 Mundpflege
  78. 8.5.2 Schlucktraining, Andicken von Nahrungsmitteln
  79. 8.5.3 Mobilisierung und Atemtraining
  80. 8.5.4 Inhalation
  81. 8.5.5 Aufbereitung und Wechsel von Medizinprodukten
  82. 8.5.6 Tracheostomapflege
  83. 8.5.7 Wechsel der Trachealkanüle
  84. 9 Wundversorgung
  85. 9.1 Rechtsgrundlagen
  86. 9.2 Mikrobiologische und biochemische Situation der Wunden
  87. 9.2.1 Mikrobiologie der Wunde
  88. 9.2.2 Biochemie der Wunde
  89. 9.3 Wundreinigung
  90. 9.3.1 Methoden der Wundreinigung
  91. 9.3.2 Wischrichtung bei der mechanischen Wundreinigung
  92. 9.3.3 Der Pflegestandard zur Wunde aus hygienischer Sicht
  93. 10 Grundlagen der Flächendesinfektion
  94. 10.1 Rechtsgrundlagen
  95. 10.2 Was ist »Schmutz«?
  96. 10.3 Unterschiede zwischen Reinigung und Desinfektion
  97. 10.4 Reinigung – Anforderungen
  98. 10.5 Desinfektionsmittel und Desinfektion von Flächen
  99. 10.5.1 Hinweise zu Desinfektionsmitteln
  100. 10.5.2 Festlegungen zur Routine-Desinfektion
  101. 10.5.3 Schlussdesinfektion
  102. 10.5.4 Lagerung von Reinigungsutensilien
  103. 11 Aufbereitung von unkritischen und semikritischen Medizinprodukten
  104. 11.1 Rechtsgrundlagen
  105. 11.2 Risikobewertung von Medizinprodukten
  106. 11.3 Freigaberegelung
  107. 11.4 Versand von Medizinprodukten zur Reparatur oder Eichung
  108. 12 Transport von kontaminierten Medizinprodukten und Proben für das Labor
  109. 12.1 Rechtsgrundlagen
  110. 12.2 Anforderungen an die Transportbehälter
  111. 12.3 Laborproben aus Isolierzimmern
  112. 12.4 Histologische Proben
  113. 13 Vorbereitung von Patienten für Untersuchungen und Operationen
  114. 13.1 Rechtsgrundlagen
  115. 13.2 Funktionsdiagnostik
  116. 13.3 OP-Vorbereitung
  117. 13.3.1 Präoperative stationäre Verweildauer
  118. 13.3.2 Präoperative Körperreinigung des Patienten
  119. 13.3.3 Präoperative Haarentfernung
  120. 13.3.4 Präoperative Darmentleerung
  121. 13.3.5 Einbringen antibakterieller Nasensalbe
  122. 13.4 Verhalten im OP (auch als Praktikant, Famulant)
  123. 13.5 Flächendesinfektion
  124. 14 Umgang mit infektiösen Patienten
  125. 14.1 Rechtsgrundlagen
  126. 14.2 Multiresistente Erreger
  127. 14.2.1 Typische Resistenzmuster im Antibio- oder Resistogramm
  128. 14.2.2 Screening
  129. 14.3 Stenotrophomonas maltophilia
  130. 14.4 Clostridioides (Clostridium) difficile
  131. 14.5 Sarcoptes scabiei var. hominis (Krätze)
  132. 14.6 Tuberkulose-Komplex
  133. 14.7 Influenza
  134. 14.8 Infektiöse Enteritis (Enteritis infectiosa)
  135. 14.9 Hepatitis
  136. 14.10 Humanes Immundefizienz Virus (HIV)
  137. 14.11 Internes Meldewesen
  138. 14.12 Funktionelle Isolierung im Altenheim
  139. 14.13 Funktionelle Isolierung in der Rehabilitation
  140. 14.14 Funktionelle Isolierung im Krankenhaus
  141. 15 Ausbruchsmanagement
  142. 15.1 Rechtsgrundlagen
  143. 15.2 Generelle Betrachtung
  144. 15.3 Typische Ausbruchserreger
  145. 15.4 Ermittlung der Quelle eines Ausbruchs
  146. 15.4.1 Prozessanalyse
  147. 15.4.2 Ausbrüche entdecken aufgrund mikrobiologischer Befunde
  148. 15.4.3 Indizien für einen (beginnenden) Ausbruch
  149. 15.5 Das Ausbruchsmanagement-Team
  150. 15.5.1 Ausbruchsmanagement-Team im Krankenhaus
  151. 15.5.2 Ausbruchsmanagement-Team in einer Praxis für ambulantes Operieren oder Praxisklinik nach § 30 Gewerbeordnung
  152. 15.5.3 Ausbruchsmanagement-Team in einem Pflegeheim oder betreuten Wohnen
  153. 15.6 Maßnahmen nach Feststellen des Ausbruchs
  154. 15.6.1 Alarmierung und Ersterfassung
  155. 15.6.2 Erregeranalyse
  156. 15.6.3 Umfeldanalyse
  157. 15.6.4 Ablaufprotokoll
  158. 15.7 Psychologische Aspekte
  159. 15.8 Ausbruch beenden
  160. 16 Bauten und Baumaßnahmen
  161. 16.1 Rechtsgrundlagen
  162. 16.2 Allgemeine Anforderungen
  163. 16.3 »Rein« und »unrein« in der Aufbereitung
  164. 16.4 Baumängel
  165. 16.4.1 Undichte Fugen
  166. 16.4.2 Defekte Flächen
  167. 16.4.3 Schimmelbefall
  168. 16.5 Baumaßnahmen in Krankenhaus und Klinik
  169. 17 Lebensmittelhygiene
  170. 17.1 Rechtsgrundlagen
  171. 17.2 QM für die Küche – HACCP
  172. 17.3 Mikroorganismen und Lebensmittel
  173. 17.4 Verfallsdatum, Mindesthaltbarkeitsdatum und Verkehrsfähigkeit
  174. 17.5 Anforderungen an die Stations- oder Wohnbereichsküche
  175. 17.6 Organisatorische Anforderungen
  176. 17.7 Brei- und Sondenkost
  177. 17.8 Geschirrlogistik bei potentiell infektiösen Patienten
  178. 18 Schnittstelle Haustechnik, Logistik
  179. 18.1 Rechtsgrundlagen
  180. 18.2 Abfallentsorgung
  181. 18.2.1 Abfalltrennung
  182. 18.2.2 Zwischenlagerung von Abfall
  183. 18.2.3 Stichsichere Sammlung von »Sharps«
  184. 18.2.4 Anforderungen an die Sammlung und Entsorgung
  185. 18.3 Trinkwasser
  186. 18.3.1 Allgemeines
  187. 18.3.2 Trinkbrunnen
  188. 18.3.3 Wasserproben
  189. 18.3.4 Überschreitung des Legionellen-Richtwertes (Maßnahmewert)
  190. 18.4 Belüftung
  191. 19 Bettenaufbereitung
  192. 19.1 Rechtsgrundlagen
  193. 19.2 Routinemäßige Bettenaufbereitung
  194. 19.3 Schutzkleidung
  195. 19.4 Bettgestell
  196. 20 Wäschelogistik
  197. 20.1 Rechtsgrundlagen
  198. 20.2 Allgemeine Anforderungen
  199. 20.3 Risikogruppen für Wäsche
  200. 20.3.1 »Hotelwäsche«
  201. 20.3.2 Exkretwäsche
  202. 20.3.3 Wäsche zur besonderen Aufbereitung
  203. 20.4 Hygienische Anforderungen an die Wäscherei
  204. 20.5 Anforderungen an die Wäscheentsorgung
  205. 21 Tiere in stationären Einrichtungen
  206. 21.1 Besuchsdienst
  207. 21.2 Haltung
  208. 21.3 Therapieformen mit Tieren
  209. 21.4 Risiken durch Tiere
  210. 21.4.1 Infektionen
  211. 21.4.2 Allergien und Verschlechterung von allergischen Zuständen wie z. B. Asthma
  212. 21.4.3 Unfallgefahr
  213. 21.4.4 Anforderungen an die Tiere
  214. 22 Qualitätsmanagement und Hygiene
  215. 22.1 Rechtsgrundlagen
  216. 22.2 Allgemeine Anforderungen
  217. 22.3 Formen der Qualität
  218. 22.3.1 Strukturqualität
  219. 22.3.2 Prozessqualität
  220. 22.3.3 Ergebnisqualität
  221. 22.4 Qualitätsentwicklung über die Jahre
  222. 22.4.1 Plan
  223. 22.4.2 Do
  224. 22.4.3 Check
  225. 22.4.4 Act
  226. 22.5 Jährliches internes Audit
  227. 22.5.1 Ablauf
  228. 22.5.2 Bereinigung des Hygieneplans
  229. 23 Untersuchungen zur Dokumentation des Hygienestandards
  230. 23.1 Rechtsgrundlagen
  231. 23.2 Allgemeine Anforderungen
  232. 23.3 Formen der Kontrolle
  233. 23.3.1 Prozesskontrolle
  234. 23.3.2 Produktkontrolle
  235. 23.3.3 (Anlassbezogene) Sondermessungen
  236. 23.4 Erfassung des Händedesinfektionsmittelverbrauchs/Anzahl der Händedesinfektionen
  237. Weiterführende und zitierte Literatur
  238. Stichwortverzeichnis

Abkürzungsverzeichnis

 

 

 

AMG

Arzneimittelgesetz

ART

Antiinfektiva, Resistenz und Therapie (Kommission am RKI)

BAM

Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung

BAuA

Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin

BfArM

Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte

BGW

Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege

BiostoffV

Biostoffverordnung

CE

»Communauté Européenne = Europäische Gemeinschaft«

DGHM

Deutsche Gesellschaft für Hygiene und Mikrobiologie e. V.

DGKH

Deutsche Gesellschaft für Krankenhaushygiene e. V.

DGUV

Deutscher Gemeindeunfallversicherungs-Verband

DIN

Deutsches Institut für Normung

DVG

Deutsche Veterinärmedizinische Gesellschaft

EG 852/2004

Europäische Direktive zur Lebensmittelhygiene

EN

Europäische Norm

FFP

Filtering Face Piece

GefStoffV

Gefahrstoffverordnung

HA-MRSA

Hospital acquired MRSA

HIV

Human Immunodeficiency Virus (Humanes Immundefekt-Virus-»AIDS-Virus«)

HWI

Harnwegsinfekt

HWK

Harnwegskatheter

IfSG

Infektionsschutzgesetz

ISO

International Standards Organisation (engl.), weltweit gültige Normen

KBE

Koloniebildende Einheit, lebender Bakterien, die mit einem bestimmten Nachweisverfahren gefunden wurden.

KRINKO

Kommission für Krankenhaushygiene und Infektionsprävention beim Robert-Koch-Institut

LAGA

Länderarbeitsgemeinschaft Abfall (aus Einrichtungen des Gesundheitsdienstes)

LA-MRSA

Lifestock associated MRSA (aus der Massentierhaltung)

LFGB

Lebensmittel-, Bedarfsgegenstände- und Futtermittelgesetzbuch

LVRE

Linezolid- und Vancomycin-resistente Enterokokken

MPBetreibV

Medizinproduktebetreiberverordnung

MPG

Medizinproduktegesetz

MRE

Multiresistente Erreger

MRGN

Multiresistente gramnegative (Stäbchen): Sammelbezeichnung

MRSA

Methicillin-resistente Staphylococcus aureus

MRSE

Methicillin-resistente Staphylococcus epidermidis

NI

Nosokomiale (im Haus erworbene) Infektion

n. n.

nicht nachweisbar

NTM

Nicht tuberkulöse Mykobakterien (z. B. Mycobacterium marinum)

RDG

Reinigungs- und Desinfektionsgerät

RDG-E

Reinigungs- und Desinfektionsgerät für Endoskope

RKI

Robert-Koch-Institut, dieses Bundesinstitut ist für die Infektionsverhütung in der Bundesrepublik Deutschland zuständig. Das Institut verfügt über mehrere Expertengruppen.

STIKO

Ständige Impfkommission, gibt Empfehlungen zur Impfung von Kindern und Erwachsenen heraus.

RLT

Raumlufttechnische Anlage

SGB

Sozialgesetzbuch

Tb oder Tbc

Tuberkulose

TRBA

Technische Regeln »Biologische Arbeitsstoffe«

TRGS

Technische Regeln für Gefahrstoffe

TrinkwV

Trinkwasserverordnung

UBA

Umweltbundesamt

UV

Ultraviolette Strahlung

VAH

Verbund für angewandte Hygiene e. V. (gibt seit 2005 die ehemalige DGHM-Desinfektionsmittelliste heraus)

VDI

Verein Deutscher Ingenieure

VHD

Vereinigung der Hygienefachkräfte Deutschlands

VRE

Vancomycin-resistente Enterokokken (ohne Linezolidresistenz)

Piktogramme

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Definition

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Information

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Gesetzestext

 

1          Einleitung

 

 

 

In den letzten Jahren hat sich Hygiene zunehmend zu einem anspruchsvollen Fach entwickelt. Die Hygienepläne werden komplexer und die Rechtslage umfangreicher. Kein Wunder, dass sich manche Pflegekräfte mit einem Bein im Gefängnis wähnen. Aber, Hygiene hat auch viel mit gesundem Menschenverstand zu tun. Was aber, wenn Pflegeschüler Fragen stellen? Oder Angehörige eine Beratung zum Thema Wäsche und Skabies haben wollen? Da stellt sich schnell heraus, dass die eigene Ausbildung schon eine ganze Weile her ist.

Bedingt durch die Reduktion erfahrener Fachleute kann man auch nicht immer gleich fragen. Also:

»Selbst ist die Pflegekraft« und sieht einfach schnell nach.

Dieses Büchlein bietet Inhalte des Hygieneplans, Rechtsgrundlagen und Praxistipps für Pflegehelfer, Pflegekräfte, Altenpflegekräfte (stationär und ambulant), MFA beim ambulanten Operieren, aber auch für Personal, ohne besondere Hygienezusatzausbildung und Medizinstudierende im Pflegepraktikum.

Personal mit kürzerer Hygieneausbildung, etwa Hygienebeauftragte in der Pflege (Krankenhaus) oder Hygienebeauftragte in der Altenpflege können dieses Büchlein als aktuelle, schnelle Vor-Ort Schulungs- und Argumentationshilfe nutzen. Der Autor vertritt die Fächer Hygiene und Medizinische Mikrobiologie seit über 30 Jahren in voller Breite und würde sich freuen, wenn dieses Pflege Kompakt-Buch allen eine Hilfe wäre.

2          Grundlagen der Mikrobiologie

 

 

 

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Definitionen

Manifestationsindex: Anzahl der an einer Krankheit Erkrankten bezogen auf die mit dem gleichen Erreger Infizierten, Angabe in Prozent.

Inzidenz: Neuauftreten einer bestimmten Erkrankung in einer Population innerhalb eines Untersuchungszeitraumes, Angabe in Prozent.

Prävalenz: Anzahl Infizierter an einem bestimmten Stichtag.

Letalität: Zahl der an einer bestimmten Erkrankung Verstorbenen bezogen auf die Erkrankten (%).

Inkubationszeit (IKZ): Zeit zwischen der Aufnahme des Erregers (Infektion) und dem Auftreten der ersten Krankheitssymptome.

Latenzzeit: Anderes Wort für Inkubationszeit, bezogen auf Toxinwirkung oder auch bei viralen Infektionen verwendet.

Kontamination: Haften von Krankheitserregern ohne Vermehrung auf der Haut oder Gegenständen.

Kolonisation: Haften von Krankheitserregern mit Vermehrung auf der Haut, Schleimhaut, Wunden oder Gegenständen.

Biofilm: Bakterielle Siedlungsform in einer Glycokalix oder Matrix, die Schutz vor Antibiotika und Antiseptika bietet.

Superinfektion: Erneute Infektion mit dem gleichen Erreger innerhalb kurzer Zeit, führt zum Rezidiv.

Sekundärinfektion: Zusätzliche Infektion mit einem anderen Erreger, z. B. ausgehend von einer Parainfluenzavirus-Infektion (Schnupfen) eine Zweitinfektion mit Pneumokokken (eitrige Bronchitis).

2.1       Bakterien

Bakterielle Infektionen stellen die Mehrheit der während des Aufenthalts in Einrichtungen des Gesundheitsdienstes entstehenden (nosokomialen) Infektionen. Die generell verminderte Abwehrlage sowie ggf. bestehende Multimorbidität von Patienten oder Bewohnern mit entsprechender Medikation macht sie zu willkommenen »Wirten« für Bakterien.

Bakterien können mit ihrem Stoffwechsel auf unbelebten Flächen, z. B. in trockenen Textilien, Bettdecken, Arbeitsflächen, Tischen etc., zum Teil aber monatelang überleben und infektionstüchtig bleiben.

Sie vermehren sich am besten bei Temperaturen um 36°C und tolerieren beträchtliche Temperaturschwankungen. Potentiell humanpathogene Bakterien vermehren sich in der Regel in einem pH-Bereich von 6–9.

Bei Bakterien unterscheiden wir fakultativ (nur unter bestimmten Bedingungen krankmachende) und obligat (bei Erreichen der Infektionsdosis immer krankmachende) pathogene Gattungen. Während fakultativ pathogene Bakterien in der Regel zu den Mikrobiomen des Menschen (wie z. B. E. coli) zählen, gehören die obligat pathogenen nicht dazu und kommen oft auch aus der Umwelt (z. B. Pseudomonas, Acinetobacter).

Sporenbildung (Dauerformen zur Vermehrung) ermöglicht den bildenden Bakterien eine relative Resistenz gegen Hitze und Desinfektionsmittel (mit Ausnahme der Aldehyde und Perverbindungen). Typische Sporenbildner sind Clostridioides (vormals Clostridium) difficile, Clostridium perfringens und Bacillus cereus.

2.1.1     Kolonisationsmodell Biofilm

Biofilme sind Lebensgemeinschaften an Grenzflächen (z. B. Wundgrund, Endoprothesen-Gewebe) Typische Biofilme finden sich z. B. in Wasser- und Abwasserleitungen. Auf z. B Wunden entstehen Biofilme durch die Anlagerung von zunächst wenigen Bakterien der gleichen Art, die sich mittels ihrer Haftorgane (Pili) auf den Wundgrund setzen. Über Botenstoffe sind sie in der Lage, sich gegenseitig wahrzunehmen (Quorum Sense), dann folgt eine »Schleimbildung« (EPS = Extrazelluläre Polysaccharid Schleime aus Exopolysacchariden, Alginaten und Dextranen). Wissenschaftlich ausgedrückt wird dieser Schleim als Matrix oder Glycocalix bezeichnet und bewirkt:

•  Schutz der Bakterien vor der Einwirkung von Antibiotika (Toleranz).

•  Schutz der Bakterien vor der Einwirkung von Antiseptika.

•  Anlagerung auch von Bakterien, die sich sonst nicht ohne weiteres auf dem Wundgrund hätten ansiedeln können.

•  Schutz der Bakterien vor Zellen und Wirkmolekülen der körpereigenen Abwehr.

Innerhalb des Biofilms entsteht ein Gleichgewicht zwischen den besiedelnden Bakterien. Dabei können die Bakterien wechselseitig Stoffwechselprodukte für sich verwenden oder, andere Bakterien schädigen und zerstören.

2.1.2     Multiresistente Erreger

Multiresistente Erreger vereinen in sich verschiedene Resistenzmechanismen. So können sie beispielsweise mit Enzymen Antibiotikamoleküle zerstören (MRGN-Enterobakterien), durch Wandveränderungen die Zielproteine von Antibiotika unbrauchbar machen (MRSA) oder Antibiotika entweder gleich den Eintritt in die Zelle verwehren oder einmal aufgenommene Moleküle wieder aus der Zelle ausschleusen (Pseudomonas aeruginosa).

Derzeitige besonders auffällige multiresistente Erreger sind Staphylococcus aureus als Methicillin-resistente S. aureus (MRSA), Enterococcus species (vor allem E. faecium als Vancomcin- bzw. selten Linezolid und Vancomycin resistente Enterokokken (VRE bzw. LVRE) und verschiedene multiresistente gramnegative Stäbchen (MRGN) (image Tab. 1). Mehr dazu siehe in Abschnitt 14.1.1 (image Kap. 14.1.1).

Tab. 1: Einfache Übersicht der multiresistenten Erreger

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2.2       Pilze

Die medizinisch relevanten Pilze werden in drei Gruppen eingeteilt:

2.2.1     Hefe- oder Sprosspilze

Fakultativ pathogene Hefepilze, z. B. Candida species werden von vielen Menschen im Darm getragen und haben in geringeren Mengen keinen Krankheitswert. Allerdings können sich die Hefen stark vermehren, z. B. nach Antibiotikagaben und eine Soorerkrankung kann die Folge sein. Befallen werden auch Zunge und Wangenschleimhaut, kenntlich durch weißliche Beläge. Auch Hautinfektionen – vor allem in feuchten Hautfalten und Windeldermatitis – mit Hefepilzen kommen vor. Katheter- und Portinfektionen führen zu einer Fungämie, die durch unregelmäßiges, oft im Zusammenhang mit Infusionen bzw. Katheternutzung, auftretendes Fieber auffällt. Hefepilze vermehren sich durch Abschnüren von Tochterzellen und können Pseudomycel bilden, mit dem sie in tiefere Gewebsschichten eindringen können.

2.2.2     Schimmelpilze

Diese Gruppe stört durch lästiges Wachstum an feuchten Wänden oder auf Lebensmitteln. Einige Spezies (Aspergillus, Mucor z. B.) können sehr wohl Infektionen auslösen, dies aber in der Regel nur bei stark abwehrgeschädigten Menschen. Einige von ihnen erzeugen krebserregende Toxine, weswegen verschimmelte Lebensmittel verworfen werden müssen. Pilzbesetzte Wände in Gebäuden müssen saniert werden, da disponierte Menschen Allergien gegen Pilzelemente und Stoffwechselprodukte entwickeln. Neben Feuchtigkeit in Mauerwerk (Wänden) kommen als Quelle für Schimmelpilzsporen unter anderem auch Klimaanlagen oder nicht sachgerecht gelagerte Abfälle in Frage, ebenso auch Erde oder Blähtonperlen (Topfpflanzen). Dennoch müssen Topfpflanzen und Hydrokulturen nicht völlig aus Krankenhäusern verbannt werden. Sie dürfen im Empfangs- und Wartebereich platziert werden, nicht jedoch auf Intensivstationen oder Hämatologisch/onkologischen Stationen. Schimmelpilze verfügen über Nähr-, Luft- und Vermehrungsmyzel und vermehren sich über Sporen, die jedoch im Gegensatz zu bakteriellen Sporen keine wesentlich höhere Resistenz gegen Desinfektionsmittel aufweisen.

2.2.3     Dermatophyten

Diese von der Struktur her den Schimmelpilzen ähnelnde, auf Haut, Haare und Nägel von Mensch und Tier spezialisierte Pilzgruppe ist überall verbreitet. Infektionen treten am häufigsten als »Fußpilz« bzw. »Nagelpilz« in Erscheinung. Ihre sporenähnlichen Vermehrungsköper werden als Konidien bezeichnet. Im medizinischen Bereich sind vor allem sanitäre Einrichtungen betroffen (Bäder, Duschen, etc.). Die häufigsten Infektionen mit Pilzen in Pflegeeinrichtungen sind Dermatophyteninfektionen von Haut und Nägeln.