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Sophienlust Bestseller
– 2 –

Du gehst zu weit, Adina

… sie will immer ihren Kopf durchsetzen

Anne Alexander

Impressum:

Epub-Version © 2020 KELTER MEDIA GmbH & Co. KG, Sonninstraße 24 - 28, 20097 Hamburg. Geschäftsführer: Patrick Melchert

Originalausgabe: © KELTER MEDIA GmbH & Co.KG, Hamburg.

Internet: https://ebooks.kelter.de/

E-mail: info@keltermedia.de

Dargestellte Personen auf den Titelbildern stehen mit dem Roman in keinem Zusammenhang.

ISBN: 978-3-74096-037-7

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»Ich muß sofort Herrn Kayser sprechen!«

Birgit Keller stellte das Filigrankästchen, das sie für eine Kundin aus dem Schaufenster genommen hatte, zurück und drehte sich um. Vor ihr stand eine Frau von Mitte Fünfzig. Sie trug ein graues, ziemlich altmodisches Tweedkostüm und halbhohe Pumps. Die Finger ihrer linken Hand umfaßten den Griff einer unförmigen Tasche.

»Herr Kayser hat gerade Geschäftsbesuch«, sagte Birgit freundlich. »Viel­leicht kann ich Ihnen auch helfen. Um was handelt es sich denn bitte?«

»Sie können mir ganz gewiß nicht helfen, trotzdem danke für Ihr Angebot.«

Das Gesicht der Frau drückte eiserne Entschlossenheit aus. Sie ging zum Ladentisch und trommelte aufgeregt mit den Fingern darauf herum.

»Wenn Sie warten wollen, nehmen Sie doch bitte einen Moment Platz.« Birgit wies auf einen hochbeinigen Gobelinstuhl, der neben einem buntbemalten Bauernschrank stand.

»Danke!« Die Frau setzte sich und stellte die große Handtasche neben sich. »So geht’s nicht weiter«, schimpfte sie leise vor sich hin. »Ich bin ja allerhand gewohnt, aber was zuviel ist, ist zuviel. Ich bin doch nicht das Dienstmädchen einer Zehnjährigen. Ich…«

Die Ladenglocke schlug an. Eine junge Frau in einem hellen Sommerkleid kam herein. »Oh, Frau Berger!« rief sie überrascht aus. »Wie schön, daß Sie uns wieder mal besuchen.«

»Besuchen? Nein, Fräulein Mahler, das ist kein Besuch«, entgegnete Elfriede Berger erregt und sprang auf. »Ich kündige! Ich laß mir das nicht länger gefallen. Ich…«

Die zum Büro führende Tür öffnete sich und ein hochgewachsener, sehr schlanker dunkelhaariger Mann trat in Begleitung eines anderen in den Ladenraum. Beim Anblick Frau Bergers huschte ein Schatten über sein Gesicht.

»Herr Kayser, ich…« Frau Berger stürzte auf ihn zu.

»Einen Augenblick, Frau Berger, bitte«, unterbrach sie der Geschäftsmann und begleitete seinen Besucher auf die Straße hinaus. Durch das Schaufenster konnte Birgit Keller sehen, wie er sich von ihm verabschiedete. »So, jetzt habe ich Zeit für Sie«, sagte er, als er in das Geschäft zurückkam. »Bitte!« Er wies in sein Büro.

Elfriede Berger griff nach ihrer Handtasche und marschierte kampfbereit vor ihm her. Jede ihrer Gesten drückte absolute Unnachgiebigkeit aus.

»Wer ist denn diese Frau?« erkundigte sich Birgit, nachdem Herr Kayser die Tür hinter sich geschlossen hatte.

»Seine Haushälterin«, erwiderte Karin Mahler. Sie begann, ein chinesisches Arzneischränkchen abzustauben, das von einem Kunden bestellt und am Nachmittag abgeholt werden sollte. Beinahe zärtlich fuhr sie mit dem Tuch über das zarte Golddekor. »Wahrscheinlich ist sie gekommen, um sich wieder einmal über Adina zu beschweren.«

»Wer ist Adina?« fragte Birgit. Sie hörte diesen Namen zum ersten Mal.

»Stimmt, das können Sie ja noch nicht wissen, Frau Keller«, sagte Karin. »Sie arbeiten ja erst seit heute bei uns.« Sie warf einen kurzen Blick auf die Bürotür. Durch die dicke Polsterung drang kein Laut. »Adina ist die zehnjährige Tochter unseres Chefs«, fuhr sie fort. »Das heißt, sie müßte jetzt bald elf sein. Ein Kind, das es faustdick hinter den Ohren hat. Frau Berger ist die fünfte Haushälterin innerhalb von zwei Jahren. Lange wird sie sicher nicht mehr bleiben. Adina schafft sie alle.«

»Man wird doch vor einer Zehnjährigen nicht davonlaufen«, meinte Birgit leicht zweifelnd. Vorsichtig packte sie eine zarte Chrysanthemenschale aus der Quing-Periode in ein mit Holzwolle gepolstertes Kästchen.

»Sie kennen Adina nicht«, erklärte Karin Mahler. »Dieses Gör ist die Bosheit in Person, auch wenn es ihr Vater nicht wahrhaben will. Ist aber auch kein Wunder, denn wenn er dabei ist, spielt sie den Engel, aber kaum kehrt er ihr den Rücken, zeigt sie ihr wahres Ich.«

»Herr Kayser ist Witwer, nicht wahr?«

Karin Mahler nickte. »Seine Frau starb vor zwei Jahren an einer Blutvergiftung. Es hat ihn schwer getroffen. Es hat lange gedauert, bis er wieder Lachen konnte. Manchmal tut er mir schrecklich leid.«

»Und Adina?« Sie muß doch auch sehr unter dem Verlust ihrer Mutter leiden.«

Ein verächtliches Lächeln umspielte Karins Lippen. »Adina kennt nur sich selbst. Ich war damals mit auf der Beerdigung. Das Mädchen hat nicht einmal geweint.«

»Das muß nicht heißen, daß…«

»Bei Adina schon«, unterbrach Karin ihre Kollegin. »Wenn Sie dieses Mädchen erst einmal kennengelernt haben, ich meine, ohne ihren Vater, denken Sie sicher auch anders darüber. Ich…« Das Klingeln des Telefons hinderte sie daran, weiterzusprechen. »Antiquitätengeschäft Kayser«, meldete sie sich. »Ja, Herr Kayser ist da. Einen Augenblick bitte.«

Drinnen im Büro nahm Wolfgang Kayser den Hörer ab.

»Bitte entschuldigen Sie, Frau Berger«, wandte er sich an seine Haushälterin. »Kayser!… Ja, natürlich, Herr Siebrands, Sie können sich darauf verlassen. Mein Geschäftsfreund in New York hat die Lieferung des Renoir fest zugesagt… Ja, in etwa vier Wochen… Nein, das geht in Ordnung. Auf Wiederhören!« Er legte den Hörer wieder auf.

»Ich kündige, Herr Kayser«, sagte Elfriede Berger. Sie wirkte jetzt entschieden ruhiger als noch vor einigen Minuten. »Ich kann so einfach nicht mehr weitermachen. Ich habe ja schon vor jedem neuen Tag Angst. Und das habe ich wirklich nicht nötig, Herr Kayser. Gute Haushälterinnen sind gesucht.«

»Sie werden doch nicht vor einem Kind davonlaufen«, erwiderte Wolfgang Kayser und gebrauchte damit fast dieselben Worte wie Birgit Keller. »Ich werde mir Adina noch einmal vorknöpfen.«

Die Lippen der älteren Frau umspielte ein beinahe verächtliches Lächeln. »Nichts für ungut, Herr Kayser, aber was hätte das für einen Sinn? Wie oft haben Sie schon mit Ihrer Tochter gesprochen. Sie macht Ihnen ja doch nur wieder etwas vor, und wer dabei auf der Strecke bleibt, das bin ich. Nein, ich habe es endgültig satt.«

»Aber wir brauchen Sie doch, Frau Berger«, versuchte es Wolfgang Kayser auf eine andere Art. »Adina genauso wie ich.«

»Adina braucht mich nicht, das hat sie mir heute wieder einmal rigoros erklärt. Für sie bin ich nur ein Diensttrampel, der zu tun hat, was das gnädige Fräulein befiehlt. Aber nicht mit mir!« Elfriede Berger spielte nervös mit dem Griff ihrer Handtasche. »Ich verlasse noch heute Ihr Haus und ziehe vorläufig zu meiner Schwester. Und ich gehe jede Wette ein, schon nächste Woche habe ich eine neue Stelle. Eine Stelle, wo ich mich nicht von einer Zehnjährigen und ihrer Großmutter herumkommandieren las­sen muß.«

»Was ist mit meiner Schwiegermutter?«

»Nichts weiter, als daß sie bestimmt zehnmal pro Tag anruft und sich erkundigt, ob ich auch alles richtig mache.« Erregt preßte sie die Lippen zusammen.

»Ich werde auch mit meiner Schwiegermutter sprechen.« Wolfgang Kayser faltete die Hände auf der Schreibtischplatte. »Ich weiß, es ist nicht leicht, mit meiner Schwiegermutter auszukommen. Sie macht es einem manchmal sehr schwer, aber sie meint es nur gut. Sie…«

»Sie wird mich nicht mehr tyrannisieren, Herr Kayser.« Elfriede Berger stand entschlossen auf. »Ab heute ist Schluß damit. Sie werden sich wohl oder übel nach einer anderen Haushälterin umsehen müssen. Allerdings bezweifle ich, daß Sie in unserer Gegend noch jemand finden werden, der bereit ist, bei Ihnen zu arbeiten.« Die Haushälterin stützte sich auf die Schreibtischplatte. »Damit will ich keineswegs etwas gegen Sie sagen, Herr Kayser. Sie sind schon in Ordnung. Aber was den Rest Ihrer Familie betrifft… Adina gehörte einmal eine richtige Tracht Prügel, das ist mein Rat an Sie. Wenn Sie jetzt nicht endlich hart durchgreifen, werden Sie später ernten müssen, was Ihre Schwiegermutter sät. Ich bin überzeugt, daß hinter Adinas Verhalten zum größten Teil Ihre Schwiegermutter steckt. Sie…«

»Lassen Sie doch bitte meine Schwie­germutter aus dem Spiel«, fiel ihr der Geschäftsmann ins Wort. »Vergessen Sie nicht, daß Adina ein Kind ist, das ohne Mutterliebe aufwachsen muß.«

»Ich hatte auch keine Mutter, aber wehe ich hätte es einmal gewagt, meiner Großtante gegenüber frech zu werden.«

»Zwischen damals und heute besteht doch ein riesengroßer Unterschied«, sagte Wolfgang Kayser. »Ich bin nicht dafür, Kinder zu dressieren.«

»Ich auch nicht, aber trotzdem sollten Kinder die Achtung gegenüber anderen lernen.« Elfriede Berger richtete sich auf. »Na ja, das Ganze geht mich nichts mehr an, Herr Kayser. Es ist Ihre Tochter, und Sie müssen wissen, was Sie tun.«

»Und wenn ich Ihr Gehalt erhöhe?«

Elfriede Berger schüttelte den Kopf. »Es ist nicht so, daß ich nicht wüßte, in welcher Zwickmühle Sie stecken, Herr Kayser, aber selbst wenn Sie mir einige hundert Euro mehr geben würden, ich könnte nicht bleiben.«

»Dann bleibt mir nichts anderes übrig, als es zu akzeptieren«, meinte Wolfgang Kayser resignierend.

Er brachte Elfriede Berger zur Tür und schlug dann im Telefonbuch die Stellenvermittlung nach.

*

»Du hättest ihre Augen sehen sollen, Großmama, als ich ihr sagte, daß sie sich um ihren eigenen Kram kümmern soll.« Adina setzte sich in einen der zierlichen Sessel, die um einen weißen Tisch auf der Terrasse standen.

»In meiner Jugend hatten die Dienstboten wenigstens noch Anstand«, erwiderte Vilma Stein. Sie schenkte ihrer Enkelin Schokolade ein. »Ich verstehe deinen Vater nicht, mein Kind. Ich hätte diese anmaßende Person längst entlassen.«

»Für Vati ist doch die Hauptsache, daß die Wohnung in Ordnung ist. Alles andere kümmert ihn nicht«, meinte Adina. Mit einer anmutigen Bewegung strich sie ihre langen weißblonden Haare nach hinten. »Warum kannst du nicht bei uns wohnen, Großmama? Mit dir wäre es viel schöner.« Ihre blauen Augen glänzten. »Kannst du nicht mit Vati sprechen? Für ihn wäre es doch auch besser, wenn du bei uns wärst.«

»Dein Vater hat darüber seine eigene Meinung«, erklärte Vilma Stein. Sie und ihr Schwiegersohn hatten sich noch nie sonderlich verstanden. Es war ihr noch immer unerklärlich, was ihre Tochter an ihm gefunden hatte.

»Weißt du, was ich mir zum Geburtstag wünsche?« fragte Adina.

»Nein, was ist es denn?«

»Ein Pferd!«

Vilma Stein schluckte. »Was willst du denn mit einem Pferd, Kind?« fragte sie und schüttelte leicht den Kopf.

»Cordula hat von ihren Eltern zu Weihnachten eine Stute geschenkt bekommen. Sie kann jetzt immer ausreiten. Zweimal hat sie mich schon reiten lassen.«

»Cordulas Eltern haben einen riesigen Besitz, da können sie sich schon ein Pferd halten, aber weder dein Vater noch ich besitzen viel Grund und Boden.« Vilma Stein reichte ihrer Enkelin ein Nußhörnchen. »Ich glaube, diesen Wunsch können wir dir nicht erfüllen.«

Adina verzog das Gesicht. »Wenn ich es mir aber so wünsche«, sagte sie. »Cordula bekommt immer alles, was sie sich wünscht. Letztes Jahr durfte sie ganz allein nach England fliegen.«

»Soweit ich mich erinnere, hat sie in England Verwandte und hat die Ferien bei ihnen verbracht.«

»Schon, aber ich bin noch nie allein geflogen.«

Vilma Stein mußte lächeln. »Stell dir vor, Adina, es gibt noch viele Kinder, die niemals geflogen sind«, sagte sie. »Man sollte mit seinen Wünschen immer auf dem Boden der Realität bleiben. Es hat keinen Sinn, Luftschlösser zu bauen, die dann wie Kartenhäuser zusammenbrechen.« Sie nippte an ihrem Kaffee. »Was habe ich früher für deine Mutter Luftschlösser gebaut… Und wie ist alles gekommen? Sie hat deinen Vater geheiratet und sich um meine Wünsche überhaupt nicht gekümmert. Jetzt ist sie… Na, lassen wir das, Adina. Hast du Lust, mit mir am Freitag ins Konzert zu gehen?«

»O ja!« Adinas Augen leuchteten. Sie liebte Musik über alles. »Vielleicht kommt Vati auch mit.«

»Wir können ihn ja mal fragen«, meinte die Großmutter, doch es klang alles andere als glücklich.

»Was soll ich anziehen, Großmama?« Adina nagte an ihrer Unterlippe. »Eigentlich habe ich gar kein gescheites Kleid mehr. Das Blaue mit den Spitzen und den Puffärmeln habe ich schon so oft angehabt.«

»Du bekommst ein neues, Liebes«, sagte Vilma Stein nachsichtig. »Wir fahren morgen nach Maibach rein und sehen, was wir für dich kaufen können.«

»Ein langes Kleid, Großmama!«

»Es muß nicht unbedingt lang sein, Adina«, meinte Frau Stein. »Um lange Kleider zu tragen, wirst du später noch oft Gelegenheit haben.« In Gedanken sah sie bereits ihre Enkelin auf großen Gesellschaften tanzen.

»Ich…« Adina sprang auf. »Vati!« rief sie und lief Wolfgang Kayser entgegen. »Du, Vati, Großmama will mit mir am Freitagabend ins Konzert gehen. Kommst du auch mit? Bitte!«

»Mal sehen«, erwiderte Wolfgang. »Frau Berger war vor zwei Stunden bei mir im Geschäft.« Er sah seine Tochter streng an. »Hattest du mir nicht versprochen, immer nett und höflich zu ihr zu sein?«

»Bin ich doch auch, Vati.«

»Mußt du auch noch schwindeln Adina?« fragte der Vater.

Vilma Stein war ebenfalls aufgestanden. »Wie kannst du behaupten, daß Adina schwindelt, Wolfgang?« fragte sie. »Wie wäre es, wenn du dir erst einmal anhören würdest, was deine Tochter zu der ganzen Sache zu sagen hat. Warum bist du so davon überzeugt, daß Frau Berger die Wahrheit sagt? Mir war diese Frau noch nie sympathisch.«

»Keine unserer Haushälterinnen war dir bis jetzt sympathisch, Schwiegermutter«, erwiderte der junge Mann. »Mir gibt es jedenfalls zu denken, daß Frau Berger die fünfte Haushälterin war, die wir innerhalb von zwei Jahren hatten.«

»War?« fragte Adina.

»Ja, sie hat fristlos gekündigt.«

»Dann sind wir sie endlich los«, stellte das Mädchen zufrieden fest. »Ich konnte ihr nie was rechtmachen, immer hatte sie etwas auszusetzen. Heute auch.«

»Gut, dann erzähle mir bitte, was heute vorgefallen ist«, forderte der Vater sie auf.

»Komm, setzen wir uns wieder«, schlug Vilma Stein vor. »Wolfgang, du trinkst doch eine Tasse Kaffee mit?«

»Ja, danke!«

»Adina, geh bitte in die Küche und bitte Marianne, uns noch ein Gedeck und frischen Kaffee zu bringen«, forderte Vilma Stein ihre Enkelin auf.

»Gut, Großmama!« Adina entfernte sich.

»Es gibt viele Eltern, die sich ein Kind wie Adina wünschen würden«, bemerkte Vilma Stein. »Sie ist nicht nur bildhübsch und gescheit, sondern hat auch ein erstklassiges Benehmen. Ich gehe gern mit ihr aus.«

»Frau Berger ist da gänzlich anderer Meinung«, sagte Wolfgang. »Ich habe sie nicht gern gehen lassen, aber mir blieb nichts anderes übrig. Schließlich kann ich sie nicht zwingen, sich von einer Zehnjährigen tyrannisieren zu lassen.«

»Und daß sie deine Tochter schikaniert hat, scheint dir völlig gleichgültig zu sein«, meinte Vilma Stein. »Adina hat mir oft erzählt, wie sie von ihr hin- und hergehetzt worden ist. Adina ist kein kleines Kind mehr. Sie ist auf dem Weg, eine reizende junge Dame zu werden. Man kann sie nicht herumkommandieren wie eine Fünfjährige.«

»Aber eine Frau im Alter Frau Bergers kann man wohl kommandieren?« fragte Wolfgang Kayser schärfer als beabsichtigt.

»Eine Haushälterin!«

»Auch eine Haushälterin ist ein Mensch mit Gefühlen, die man verletzen kann«, meinte Wolfgang. »Kein Wunder, daß Adina Angestellten gegenüber so gleichgültig ist. Du bestärkst sie ja noch darin.«

»Jetzt bin ich wieder schuld.«