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Marie-Louise von Franz

 

Träume

 

 

DAIMON

VERLAG

 

ISBN 978-3-85630-927-5

 

Copyright © 2020, 2002, 1985 Daimon Verlag

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Umschlag: Hypnos, der griechische Gott des Schlafes, von Joel T. Miskin

 

Inhalt

Vorwort des Herausgebers

I. Die Verborgene Quelle der Selbsterkenntnis

Der Traum als Ausdruck eines inneren Dramas

Wer ‚komponiert‘ Traumbildserien?

Das innere Auge

Das Selbst – Seelenzentrum im Unbewußten

Die Projektion

II. Wie C. G. Jung mit seinen Träumen lebte

III. Der Traum des Sokrates

IV. Die Träume von Themistokles und Hannibal

Die Deutung des Traumes

Das Leben Hannibals (247–183 v. Chr.)

Hannibals Traum

V. Der Traum von Monica, der Mutter des Augustinus

Das Leben des Augustinus (354–430 n. Chr.)

Die Deutung des Traumes

VI. Die Träume der Mutter von Bernhard von Clairvaux und der Mutter des Hl. Dominikus

Das Leben des Bernhard von Clairvaux (1092–1153)

Das Leben des Hl. Dominikus (1170–1221)

Die Deutung der Träume

Die Symbolik des Hundes

Der Hund im Motiv von Tod und Wiedergeburt

Das Heilungs-Motiv des Hundes und seine Rolle als Psychopompos

Der realistische Aspekt des Hund-Bildes

VII. Der Traum des Descartes

a) Einleitung

b) Das Leben

c) Der Traum

Die Deutung des ersten Traumteiles

Die Deutung des zweiten Traumteiles

Die Bedeutung des dritten Traumteiles

Glossar

Bibliographie

 

Vorwort des Herausgebers

Dr. phil. Marie-Louise von Franz arbeitete wissenschaftlich seit dem Jahre 1934 eng mit C. G. Jung zusammen und ist durch eine große Zahl psychologischer Bücher einem breiten Leserkreis als erfahrene Autorin bekannt geworden. Die heute siebzigjährige Analytikerin zeichnet sich auch durch eine rege Vortragstätigkeit aus und hat zahlreiche relevante Artikel verfaßt, die in den verschiedensten Publikationen – Zeitschriften und Zeitungen – publiziert wurden. Leider sind aber ein Großteil dieser Aufsätze und Vortragsunterlagen aus den vergangenen Jahrzehnten nicht mehr zugänglich, sei es weil sie verlorengegangen oder nicht mehr auffindbar sind, sei es weil sie sich als unveröffentlichte Schriften im Privatbesitz der Verfasserin befanden oder weil die Publikationen, in denen sie einst erschienen waren, inzwischen vergriffen sind.

Das vorliegende Buch bildet nun den ersten Band einer Schriftenreihe, deren Ziel es ist, die noch verfügbaren Materialien thematisch zu sammeln und den Lesern bekanntzumachen. Jeder Band wird einem speziellen Thema gewidmet und beinhaltet Beiträge von Vorträgen, Vorlesungen und Aufsätze, die für eine größere Leserschaft von Interesse sein dürften.

Der erste Band, den wir mit Freude anläßlich des siebzigsten Geburtstages der Autorin herausgeben, betrifft das Thema „Träume“. In einem ersten Teil geht es Marie-Louise von Franz um allgemeine Erläuterungen zum Traum und unserem Umgang damit, wobei sie im Anfangskapitel, das als separater Aufsatz ursprünglich im Schleswig-Holsteinischen Ärzteblatt erschienen ist,1 auf die Frage der bereicherten Selbsterkenntnis durch die Beachtung der Träume eingeht. In einer anschließenden Arbeit beschreibt sie den Umgang, den C. G. Jung mit seinen Träumen pflegte und weist auf die schicksalsweisende Funktion hin, die jene in seinem Leben innehatten.2

Im zweiten Teil dieses Buches werden Träume von historischen Persönlichkeiten – Philosophen und Politikern – berichtet und gedeutet. Grundlage für einige dieser Kapitel waren Unterlagen von Vorträgen, die Marie-Louise von Franz vor Jahren am C.G.-Jung-Institut in Zürich gehalten hatte („Der Traum des Sokrates“, „Die Träume von Themistokles und Hannibal“, „Die Träume der Mutter von St. Bernhard de Clairvaux und der Mutter von St. Augustinus“). Das ausführliche Kapitel über einen Traum von Descartes stammt aus dem vergriffenen Band III der Schriftenreihe Studien aus dem C.G. Jung Institut (Rascher, 1952). Dieser zweite Teil ist nicht nur aus psychologischer Sicht, sondern auch aus historischer, philosophischer und religionsgeschichtlicher Perspektive aufschlußreich. Die Autorin deckt einfühlsam Zusammenhänge zwischen persönlichem Lebenslauf, der Familiengeschichte und der jeweiligen individuellen wie kollektiven Geisteshaltung auf.

Aus herausgeberischer Sicht ist zu erwähnen, daß die Beiträge zu diesem Band ursprünglich zum Teil an unterschiedliche Zielgruppen gerichtet waren und nicht als Kapitel eines Buches konzipiert wurden. Wir haben deshalb die eher allgemein gehaltenen Aufsätze an den Anfang des Buches gestellt und die spezifisch an angehende Analytiker gerichteten Vorträge in den zweiten Teil aufgenommen. Damit das Buch auch für Leser und Leserinnen ausreichend verständlich ist, die mit psychologischen Fachausdrücken nicht besonders vertraut sind, wurde ein Glossar erstellt, in dem Worterklärungen für die häufiger verwendeten Begriffe zu finden sind.

Wir möchten Marie-Louise von Franz für die Überarbeitung, Durchsicht und Bereitstellung der verschiedenen Aufsätze, Waltraut Körner für die Übersetzung einiger Kapitel aus dem Englischen ins Deutsche und Lela Fischli für die editoriale Arbeit herzlich danken. Ein besonderer Dank geht an Herrn Dr. René Malamud, ohne dessen unermüdliche Initiative, geduldige Zusammentragung des Schriftenmaterials und großzügige Unterstützung dieser Band nicht zustande gekommen wäre.

 

Zürich, im Herbst 1985

Robert Hinshaw

 

 

 

 


1. Schleswig-Holsteinisches Ärzteblatt, Nr. 10, 1973.

2. In: Was weiß man von den Träumen? Hrsg. H. J. Schultz, Kreuz, Stuttgart, 1972.

 

Addendum

 

Seit der erstmaligen Erscheinung von Träume (1985) ist Marie-Louise von Franz am 17. Feb. 1998 nach einem reich erfüllten, schöpferischen Leben gestorben. Sie hat der Nachwelt eine Fülle von Werken hinterlassen, nicht zuletzt den vorliegenden Band Träume.

 

Für die Bereitstellung dieser völlig überarbeiteten zweiten Auflage dieses Bandes gilt wichtigen MitarbeiterInnen ein großer Dank: Frau Inge Mathis-L’huillier für die sorgfältige Kontrolle und Korrektur aller Zitate, Texte und Fußnoten; Frau Jacqueline Steib-Blumer für die Erstellung der Bibliographie und der beiden Register.

Der Stiftung für Jung’sche Psychologie ist herzlich gedankt für die Anregung und den sehr geschätzten Beitrag zur Neugestaltung dieses Bandes, insbesondere Herrn Dr. Gotthilf Isler und Herrn Dr. Emmanuel Kennedy.

Wir freuen uns, dieses gewichtige Buch in einer noch schöneren und nutzungsfreudigeren Form präsentieren zu können.

 

Einsiedeln, im Herbst 2001

Robert Hinshaw