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Tipps für schlaue Fondsanleger
Ralph Fütterer
published by: epubli GmbH, Berlin
www.epubli.de
Copyright: © 2016 Ralph Fütterer
ISBN 978-3-7375-9916-0
Lektorat: Erik Kinting / buchlektorat.net
Konvertierung: Sabine Abels / www.e-book-erstellung.de

Ralph Fütterer

Tipps für schlaue Fondsanleger
»Wenn ich das nur früher gewusst hätte«

Über das Buch:

Dieser Ratgeber ist für alle Anlegerinnen und Anleger gedacht, die ihr angespartes Geld in Anlagefonds investieren wollen oder dies bereits tun.

Mein Ratgeber hilft Ihnen, ohne große Kenntnisse der Finanzmärkte, zukünftig bessere Entscheidung in Ihren Anlagen zu treffen. Erfahren Sie, wie Sie einen gut gemanagten Anlagefonds aus einer Anlagekategorie oder einem Anlagethema auswählen können, auf welche Kriterien Sie bei der Auswahl achten müssen und welche Fragen Sie Ihrem Kundenberater stellen sollten. Für die richtige Fondsauswahl finden Sie fertige Fragestellungen und die dazugehörigen Erklärungen.

Ich erhebe nicht den Anspruch alles im Detail zu beleuchten und in unendlichen Finanztheorien oder Beispielen zu versinken. Ich möchte Sie auch nicht mit Fachwissen zuschütten oder langweilen. Mein Ratgeber soll dazu animieren die Tipps praktisch anzuwenden und/oder bestehende Anlagen damit zu überprüfen.

Nun ist es an Ihnen zu entscheiden, ob Sie zu den schlauen Fondsanlegern gehören wollen.

Es gibt keine schlechten Investitionen, nur schlechte Entscheidungen, die dazu führen.

Wie es zu diesem Ratgeber kam

Mit über 20 Jahren Erfahrung als Investmentspezialist, tätig im Aktienhandel, als langjähriger Verfasser eines täglichen Börsenberichts und Investment Advisor für unabhängige Vermögensverwalter, weiß ich sehr gut, wie das Anlagegeschäft funktioniert und worauf zu achten ist, welche Vorgaben Kundenberater bei Banken bekommen, um ihre Anlageziele zu erreichen, und was Anlegerinnen und Anleger in der Regel über Anlagefonds wissen oder glauben zu wissen.

Nach unzähligen Portfolioanalysen mit Schwergewicht auf Anlagefonds musste ich immer wieder feststellen, dass bei der Auswahl von Anlagefonds wichtige Kriterien nicht berücksichtigt und somit oft schlecht gemanagte Fonds für Kunden ausgewählt wurden. Zudem bekam ich in vielen Anlagegesprächen so einiges an Verwunderlichem zu hören, wie beispielsweise, dass man mit einem Anlagefonds fast nie Verluste machen könne, da der Fondsmanager bei sinkenden Börsen ganz viel Liquidität halten werde.

Zu viele Anleger verzichten aufgrund der schlechten Fondsauswahl auf Renditen, die über Jahre gesehen im zweistelligen Prozentbereich liegen können. – Das muss nicht sein!

Es ist doch einfach interessant zu wissen, wie ein gut gemanagter Fonds aus einer bestimmten Anlagekategorie respektive einem Anlagethema ausgewählt werden sollte.

Das Jahr 2008: Banken mussten weltweit immer mehr und größere Abschreibungen bekannt geben und ein Ende war nicht abzusehen. Grund dafür waren die massiven Fehleinschätzungen überbezahlter US-Investmentbanker, die sich rund um die Immobilienkrise in den USA in Milliardenhöhe verspekuliert hatten und dafür noch mit Boni in Millionenhöhe entschädigt wurden. Sie rissen den Kolleginnen und Kollegen in Europa durch die darauf folgenden hohen Sparmaßnahmen und den damit einhergehenden Stellenstreichungen buchstäblich den Stuhl unter dem Hintern weg. Viele, die ihren Job sehr gut machten, wurden auf die Straße gesetzt.

So verlor auch ich im Mai 2008 – zusammen mit unzähligen weiteren Kolleginnen und Kollegen – nach über 20 Jahren meinen Job im Investmentbanking. Der Hauptteil meiner Tätigkeit drehte sich um Aktien und Aktienfonds. Ich entwickelte eigene Anlagemodelle bis hin zu einer Hedgefonds-Strategie, erstellte als einer der Ersten in der Fondsbranche eine aktive Kauf- und Verkaufs-Empfehlungsliste. – Bis im besagten Mai 2008 alles ein abruptes Ende nahm. Meine Leidenschaft und mein Herzblut für meine Arbeit waren von einer Sekunde auf die andere nichts mehr wert. 20 Jahre Arbeit waren in zehn Minuten aufgeräumt – mit meinen persönlichen Habseligkeiten in einer Plastiktüte, verabschiedete ich mich von meinen Kollegen.

Die Finanzbranche stand, wie wir heute nun alle wissen, kurz vor dem totalen Zusammenbruch. Das am 22. September 2008 angekündigte Rettungspaket von über 700 Milliarden USD der US-Regierung unter dem Finanzminister Henry Paulson, zur Bekämpfung einer der größten Finanzkrisen der Geschichte, verhinderte das Schlimmste. Doch dies waren nur die Folgen der Immobilienkrise. Völlig ausgeblendet wurde die Kreditkrise, die noch Monaten zuvor ein Thema war. Der Schaden in der Finanzbranche war bereits derart hoch, dass das Abschätzen anderer Risiken beiseitegeschoben wurde.

Ich hatte nun also genug Zeit, über vieles nachzudenken. Schon während meiner beruflichen Tätigkeit verspürte ich das Bedürfnis, über die Fondsbranche und das richtige Auswählen und Einsetzen von Anlagefonds ein Buch zu schreiben. Dass es allerdings dann doch noch viele Jahre bis zur Publikation dauern würde, konnte ich damals nicht ahnen. Aber dazu später mehr. Zuerst möchte ich noch auf ein paar andere Themen eingehen.

Wie werde ich an der Börse reich?

Lassen Sie mich kurz einen Abstecher in die Vielfalt der Bücher machen, die einem erklären wollen, wie man an der Börse reich wird. Im Laufe der Jahrzehnte wurden Dutzende Bücher von Finanzexperten über das richtige Anlegen von Geld an der Börse geschrieben. Einige haben klangvolle Namen wie Der Börsentipp meines Lebens, Die Formel der Erfolgreichsten oder Regel Nr. 1. Immerhin wurden für die Regel Nr. 1 401 Seiten aufgewendet. Ich habe jeweils ein paar Seiten stichprobenweise gelesen und dann die Bücher wieder zurückgelegt. Ich empfand den Inhalt wenig hilfreich. Meist bezogen sie sich auf bestimmte Ereignisse, die heute nicht mehr gegeben sind. Bei anderen haben sich die Regeln/Gegebenheiten durch die Finanzkrise verändert oder sie bezogen sich auf erfolgreiche Personen, was mir (oder Ihnen) auch nicht weiterhelfen kann, da ich ganz andere Voraussetzungen mitbringen – ich bin ich. Eines der Bücher beleuchtete schillernde und erfolgreiche Männer aus den USA, wie den wohl bekanntesten und reichsten aller Investoren: Warren Buffett. Aber auch Donald Trump, Steve Forbes oder Jim Cramer wurden aufgeführt.

Betrachten wir doch kurz gemeinsam die oben genannten Persönlichkeiten. Was können normale Anleger von Ihnen lernen? Gibt es überhaupt etwas, das sie lernen und für sich umsetzen können? Haben Sie schon einmal darüber nachgedacht, wieso ein paar wenige extrem reich werden, aber weit über 80 % der Bevölkerung nicht? Worin liegt der Reiz, Geld für ein Buch auszugeben, das die unglaublichen Erfolgsstorys weniger Einzelpersonen umschreibt? Was glauben die Ratsuchenden darin zu finden? Die ultimative Anleitung wie man reich werden kann? Die Lektüre eines heilversprechenden Buches soll dazu ausreichen? Ist es das wundervolle Gefühl eine Erfolgsstory zu lesen, darin zu schwelgen und sich auszumalen, wie schön es wäre, wenn man auch so reich wäre? Man müsste ja nur genau das oder eben jenes machen, dann würde man diese Erfolge auch erzielen können.

Da muss ich Ihre Seifenblase leider hier schon platzen lassen. Egal welches vielversprechende Erfolgsbuch Sie gelesen haben, Sie müssen akzeptieren, dass Sie weiterhin in Ihrer ganz persönlichen Lebenssituation mit Ihrem Tun oder Nichttun stehen. Sie müssen akzeptieren, dass Sie kein Donald Trump sind, nicht die gleichen Voraussetzungen hatten, nicht zur gleichen Zeit am gleichen Ort waren, nicht den gleichen Hintergrund haben und schon gar nicht seine Wesensart, welche ihn eben zu dem macht, was er ist: eine Ausnahmeerscheinung. Und Sie müssen akzeptieren, dass Sie auch kein Warren Buffett sind, auch nicht seine Begabung besitzen Unternehmen und Märkte zu beurteilen, und dass Sie möglicherweise keine Jahrzehnte mehr vor sich haben, um sich langfristig in einer oder mehreren Aktien zu engagieren, die Sie dann auch so unermesslich wohlhabend machen könnten. Sie sehen, dass Sie besser in einen seiner Fonds investiert hätten, als diese noch erschwinglich waren, was Sie aber erst im Nachhinein erkannt haben – denn wer hätte voraussagen können, dass Warren Buffett wirklich ein so erfolgreicher Investor würde?

Um Ihnen diesen Gedankengang noch deutlicher zu illustrieren, habe ich Ihnen im Folgenden eine kurze Zusammenfassung über die oben genannten Personen zusammengestellt. Sie können sich selbst ein Bild davon machen, ob Sie die gleichen Voraussetzungen besitzen. Ich wage zu behaupten, dass Sie dadurch viel Zeit und Geld sparen, indem Sie solche Bücher nicht mehr kaufen und lesen – denn sie bringen Sie schlicht nicht weiter. Sie selbst könnten übrigens ohne großen Zeitaufwand die gleichen Recherchen zu diesen Prominenten betreiben. Nur interessieren sich die meisten Menschen leider nur für den Teil, in dem es ums Reichwerden geht, nicht aber dafür, was die genannten Erfolgsmenschen zu dem macht, was sie sind. Nicht jeder Mensch ist mit dem gewissen Etwas gesegnet, das ihn in bestimmten Situationen die richtigen Entscheidungen treffen lässt. Ein Buch kann das leider nicht so einfach vermitteln – übernehmen Sie besser die Verantwortung für sich selbst und machen Sie sich schlau. Und da Sie dieses Buch lesen, sind Sie bereits auf dem richtigen Weg.

Warren Buffett (Quelle: Wikipedia)