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Siglinde Bickl

Tschernobyl ist überall

die aus der Wolke kamen





BookRix GmbH & Co. KG
80331 München

Tschernobyl ist überall

Das kann auch hier passieren

Am 26. April 1986 wurden, egal wer daran schuld war, 190 Tonne radioaktive Stoffe freigesetzt. Davon 140 Tonnen in der Luft verstreut. Man sprach auch von einem Erdbeben 20 Sekunden vorher. Fünf Kilometer im Umkreis verbrannten die Früchte der Erde. Die Menschen bekamen eine Strahlendosis die 90 Mal höher war, als bei der Bombe in Hiroshima. Nur zehn Tage brauchte die Wolke um sich über der gesamten nördlichen Halbkugel zu verteilen Insgesamt wurden 218 000 Quadratkilometer mit 37 000 Becquerels belastet. In Deutschland war Bayer das meist betroffene Land. Man warnte die Bevölkerung vor Wild, und Pilzen. Nur Gemüse essen aus Treibhäuser, obwohl, sie auch gewässert wurden.

 

Wermut

 

Hat die Bibel doch Recht? Da heißt es in der Offenbarung Johannes 12,10, 11,

„Es fiel ein großer Stern vom Himmel, der wie eine Fackel brannte. Und fiel in den dritten Teil aller Flüsse und Wasserquellen. Und der dritte Teil der Wasser wurde zu Wermut. und viele Menschen starben von den Wassern, weil sie bitter geworden waren.“ Und der Name des Sternes heißt Wermut. Es ist richtig, dass in der ukrainischen Sprache Tschernobyl Wermut heißt. Ich denke man sollte öfter in der Bibel lesen.Damals waren die Medien voll davon, und ob alles so stimmte, wie es berichtet wurde, ist fraglich.

 

Gäste aus der Ukraine

 

Wir hatte zweimal eine Familie aus diesem Gebiet zur Erholung eingeladen. Der Vater ein Angestellter bei Bosch und die Mutter eine Hautärztin bestätigten zum größten Teil, was wir hier wussten. Das kleine Mädchen litt an einer ständigen Blasenentzündung.

Aus diesem Grund schrieb ich die nachfolgende  Geschichte

 

Die Personen

 

 

Manfred Laise 56 Jahre Ingenieur im Atomkraftwerk Biblis. Brigitte seine Frau 52, Hautärztin im Klinikum in Worms, Johannes ihrer beider Sohn 32 Jahre Computerfachmann bei IBM in Mainz Seine Freundin Natascha 26 Jahre ,das Baby Antonia Martin der 2. Sohn 26, studiert Maschinenbau an der Uni Mainz Katharina seine Freundin 25 studiert Rechtswissenschaft Juli die Tochter 18 lernt in der Apotheke in Eich

Die Nachbarn Horst Heilmann 60 Jahre und seine Frau 58 betreiben zusammen eine kleine Landwirtschaft mit den beiden Söhnen Frank und Gunter. Beide waren verheiratet. Erster mit Heidi sie haben einen Sohn Sebastian .Und Gunter mit seiner Frau Inge. Ebenso Tante Änni, die ehemalige Kindergärtnerin. Die Handlung ist frei erfunden. Eventuelle  Namensgleichheiten mit noch lebenden Personen sind nicht beabsichtigt.

 

Nur Gerede

 

Keiner blickt mehr durch. Den meisten Menschen ist es egal. „Wir haben eh keine Chance.“ „ Ich wollte es wissen und war in Biblis. „Natürlich passiert nichts, wir sind sicher.“ Alles leere Worte? Gesetzt den Fall, man käme mit heiler Haut davon, wenn man richtig vorgesorgt hätte. Darüber machte ich mir Gedanken und so entstand diese Geschichte. Einiges ist vielleicht überzogen, aber die Richtung stimmt.

 

Wie alles begann

 

Im Tagebuch von Manfred Laise steht:

„Das genaue Datum ist nicht bekannt. Wenn ich alles richtig gemacht habe, wird heute der 1. Februar2007 sein, doch der genaue Wochentag lässt sich nicht mehr feststellen. Wir sind nun schon acht Monate hier unten. Wie lange wird es noch dauern? Alle sind mutlos. Viele Streitereien sind an der Tagesordnung. „Hättest du uns doch verrecken lassen, du bist schuld, dass wir so leben müssen.“

„Ich verstehe euch, aber glaubt ihr wirklich, dass es mir Spaß macht, ich muss doch auch alles ertragen. Wenn ich in unsere Gesichter sehe, fahl und hohlwangig, tiefe Ringe um die Augen, nein, das ist keine Lebensqualität. Aber doch noch besser als qualvoll sterben.“ Meine Argumente, dass alle wussten was auf sie zukommt prallen ab.

 

Leere Worte

 

Keiner ist mehr fürs Zuhören bereit. Ich bin durch ihre Anschuldigungen auch sehr dünnhäutig geworden. Die ständigen Reibereien gehen an meine Substanz, zumal wir jetzt auch einen Säugling haben.

Gestern platzte mir der Kragen und ich schrie zurück: „Also, dann geht doch, ich halte niemand. Ich fühle mich für euch verantwortlich. Aber wenn ihr es nicht anders wollt, dann geht doch in euren Tod. Werft die harte Zeit der Entbehrung hin. Wir haben das Projekt gemeinsam geplant, wo ist unsere Zusammengehörigkeit nur geblieben? Ihr habt gewusst, was euch erwartet, dass es kein Zuckerschlecken wird, war uns allen klar.