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Wyatt Earp
– 204 –

Um Wes Hardins Kopf

William Mark

Impressum:

Epub-Version © 2019 KELTER MEDIA GmbH & Co. KG, Sonninstraße 24 - 28, 20097 Hamburg. Geschäftsführer: Patrick Melchert

Originalausgabe: © KELTER MEDIA GmbH & Co.KG, Hamburg.

Internet: https://ebooks.kelter.de/

E-mail: info@keltermedia.de

Dargestellte Personen auf den Titelbildern stehen mit dem Roman in keinem Zusammenhang.

ISBN: 978-3-74095-383-6

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Jim Bensons Farm lag nur sieben Meilen südöstlich von Tombstone. Benson, ein schottischer Emigrant, hatte die kleine Farm, die aus drei Blockhäusern und einem großen Pferch bestand, vor anderthalb Jahrzehnten hier mitten in der kargen Savanne Arizonas errichtet.

In den ersten Jahren waren es die Indianer gewesen, die ihm das Leben zur Hölle gemacht hatten; und dann die weißen Banden, die nach dem Bürgerkrieg durch das Land streiften.

Einzig der große Ike Clanton, der berühmteste Bandenführer, den es je in den Weststaaten gegeben hatte, war nie auf den Gedanken gekommen, den Schotten zu behelligen. Die Geisterbrigade des verbrecherischen Sheriffs Cassius Larkin aber, die berüchtigten Galgenmänner, waren mehrfach hiergewesen und hatten den Pferch und auch das Wohnhaus angezündet.

Aber Benson hatte die schweren Zeiten überstanden. Dennoch sollte der Schafzüchter seinem Schicksal nicht entgehen.

Dieses sein Schicksal ritt gerade jetzt in dieser Stunde von Nordwesten her auf einem grauen Wallach auf seine Ranch zu.

Es war ein großer schlanker Mann von kräftiger Statur mit hagerem, länglichem Gesicht und scharfen Falkenaugen. Das Gesicht hatte eine hässliche ungesunde Farbe, und um den Mundwinkel standen scharfe Falten. Auch zwischen den gerade verlaufenden dünnen Brauen hatte sich eine steile Falte bis zum Hutrand

hinaufgegraben. Das graue Kattunhemd wurde am Hals von einer schwarzen dünnen Samtschleife zusammengehalten. Die hochhackigen, sporenbewehrten Stiefel waren staubbedeckt. Der patronengespickte Waffengurt, den der Reiter über der Jacke trug, verlieh ihm ein kriegerisches Aussehen. Tief über dem linken Oberschenkel hing im offenen Lederschuh ein schwerer fünfundvierziger Remington Revolver. Der Reiter hielt sein Pferd hinter einem hohen Mesquitegestrüpp an und beschattete mit der linken Hand die Augen, um vor der tiefstehenden Nachmittagssonne nicht geblendet zu werden.

Er hatte seinen Blick auf das einsame Gehöft gerichtet, das da vor ihm in einer Mulde aufgetaucht war.

Ein böses Lächeln zuckte um den schmallippigen Mund des Reiters.

Dann lockerte er den Revolver im Halfter und nahm die Zügelleinen wieder auf.

*

Benson war gerade damit beschäftigt, seine Gerätekammer in Ordnung zu bringen. Schon seit Wochen hatte er sich diese Arbeit vorgenommen, war aber immer wieder davon abgehalten worden. Dabei hatte es sich herausgestellt, dass mehrere Gerätschaften neue Stiele brauchten und andere an ihren Metallteilen stumpf geworden waren. Gerade war er damit beschäftigt, eine Feldhacke auf dem Schleifstein etwas anzuschärfen, als der Reiter vorn am Hofeingang auftauchte. Das schmirgelnde Geräusch, das der Schleifstein verursachte, verschluckte den Hufschlag des Pferdes.

Benson bemerkte den Fremden erst, als dessen riesiger Schlagschatten neben ihm auf dem hellen Hofsand zu sehen war.

Ein ungutes Gefühl erfasste den Schotten, als er in die kalten grauen Augen des Fremden blickte.

Grußlos verharrte der Reiter auf seinem Pferd, als er sich weit im Sattel zurückgelehnt und die Beine in den Steigbügeln gespreizt hatte. Seine Linke hielt er auf die Hinterhand des Pferdes gestützt.

Bensons Blick glitt an der Gestalt hinunter und tastete sich dann wieder zu deren Gesicht hinauf.

»Evening, Master«, kam es halblaut über die Lippen des Schafzüchters.

Aber der Fremde blickte ihn nur schweigend an.

Das Unbehagen des Schafzüchters wuchs und verkrampfte sich in seinem Genick wie eine Eisenklammer. Leise surrte neben ihm der schwere Schleifstein aus.

Benson hatte die Hacke in der Rechten und wischte die Linke jetzt an der groben Hose ab.

»Kann ich irgendetwas für Sie tun – Mister?«

Das Gesicht des anderen blieb maskenhaft und regungslos.

Da kniff der Schotte das linke Auge ein und hatte alle Mühe, den Bann von sich abzuwenden, den der Anblick des anderen auf ihn ausübte. Er wandte sich zur Seite und wollte sich dem Geräteschuppen zuwenden.

Plötzlich kam Leben in die Gestalt des Fremden. Mit einem Ruck beugte er sich nach vorn und hatte beide Hände auf dem breiten, abgewetzten Sattelhorn liegen.

»Wir wollen es kurz machen. Ich brauche Geld.«

Benson glaubte nicht richtig gehört zu haben. »Geld? Da sind Sie bei mir fehl am Platz, Mann.«

»Ich sagte, wir wollen es kurz machen«, schob der andere durch seine gelblichen Zähne, die zackig und scharf wie ein Raubtiergebiss waren.

»Wenn schon, Mann; ich habe kein Geld.«

»Sie werden kaum stolz auf diesen einmaligen Satz sein, Mister«, entgegnete der Reiter spöttisch, um sofort darauf in einen schneidend scharfen Ton zu verfallen. »Ich will Geld sehen!«

Da schleuderte der Schotte die Hacke von sich und hob die Hände. »Wenn Sie Verstand im Kopf haben, Mann, dann sehen Sie, dass ich ein armer Teufel bin. Ich bin Schafzüchter. Sie dürften wissen, was das bedeutet. Anderthalb Jahrzehnte habe ich mich hier auf dieser Scholle herumgequält und ein paar Schafe am Leben erhalten. Und das ist auch alles, was ich von mir zu berichten habe.«

»Sie brauchen mir keine Vorträge zu halten«, schnarrte ihn der Bandit an und war mit einem Ruck aus dem Sattel gestiegen.

Als er jetzt vor Benson stand, kam seine Größe deutlich zur Geltung. Er überragte den untersetzten, vierschrötigen Schotten fast um Haupteslänge.

»Geld.«

Nur dieses eine Wort hatte er gesagt.

Und es verfehlte seine Wirkung auf den Schaffarmer keineswegs. Dennoch entgegnete dieser mit möglichster Gelassenheit: »Ich sagte schon, dass Sie da an der falschen Adresse sind.«

Da flog plötzlich die rechte Hand des Fremden nach vorn, und im Rückhandschlag fiel blitzschnell hintereinander eine Ohrfeige in das vernarbte Gesicht des Farmers.

Ein Glutstrom schoss Benson bis zum Herzen. Rasende Wut stieg in ihm auf. Am liebsten hätte er sich nach seiner Hacke gebückt, um den anderen damit anzugreifen.

Aber die eisige Kälte in den Augen des Fremden bannte ihn auf die Stelle.

Gequält presste er hervor: »Ich habe kein Geld. Ich kann Ihnen nichts anderes sagen.«

Wieder zuckte die Rechte des Fremden hoch, und wieder brannten die harten Schläge der knochigen Hände im Gesicht des Farmers.

Der Fremde war zwei Schritte zurückgetreten und hatte sich dann auf sein Pferd geschwungen.

»Ich komme wieder. Und dann will ich Geld. Und ich frage nur einmal, wenn ich komme.«

Damit nahm er sein Pferd herum und sprengte aus dem Hof.

Sekundenlang stand die Staubwolke über seiner Spur.

*

Der Bandit war nach Westen hinübergeritten, hatte die große Fahrstraße zwischen Tombstone und Nogales passiert und das Weideland jenes Mannes erreicht, dessen Name noch heute, achtzig Jahre nach den Geschehnissen im ganzen Westen bekannt ist: Ike Clanton.

Der Fremde hatte seinen Wallach einen Moment neben dem Weidepfahl angehalten, an dem eine verwitterte Holztafel mit den eingebrannten Insignien der Clanton-Ranch angebracht war.

Was mochte jetzt im Kopf des Reiters vor sich gehen?

Er kannte den Namen, der da stand, so gut wie jeder andere im Westen ihn kannte. Er wusste, dass der Mann, dem dieses Weideland hier gehörte, niemand anders als der große, einstmals so gefürchtete Isaac Joseph Clanton war.

Ike Clanton!

Welch ein Name! Mit ihm verband sich das knatternde Stakkato zahlloser Revolverschüsse, die drüben in der heißen Stadt Tombstone gefallen waren. Mit ihm verband sich die Erinnerung an jenen mörderischen Fight im Wagenabstellplatz O.K.-Corral, wo der Rancher, der damals eine große Bande anführte, am 25. Oktober 1881 gegen den berühmten Marshal Earp und Doc Holliday im Kampf gestanden hatte. Dieser Gunfight war wohl das berühmteste Gefecht, das sich je im alten Westen zwischen Gesetzesmännern und Banditen ereignet hatte.

Wie der Name des großen Marshals unsterblich in diesem Lande geworden war, wie er und der seines Freundes Doc Holliday bereits der Sage anzugehören schienen, so hatte sich seltsamerweise auch der Name ihres größten Gegners, Ike Clanton, ins Reich der Fama begeben.

Der Fremde wandte den Kopf mit einem Ruck von der Weidetafel ab und blickte über die Savanne, die im stumpfen Licht der untergehenden Sonne lag.

Er brachte das Pferd mit einem Schenkeldruck über die Weidegrenze und ritt im scharfen Trab vorwärts.

Die Sonne war nun längst gesunken, und die Schatten der Nacht nisteten bereits in den Talmulden und Senken.

Der Reiter schien sich hier auszukennen. Schnurgerade ritt er auf die alte Clanton-Ranch zu. Aber es war schon dunkel geworden, als er ihre Lichter endlich im Westen auftauchen sah. Er hatte die großen Kaktusfelder hinter sich gebracht und seinen Ritt jetzt, nachdem er wieder auf der offenen Savanne war, sehr verlangsamt.

Ein Tor hatte es an dem hufeisenförmig angelegten Ranchhof nie gegeben. Immer noch lag links das Ranchhaus, hinten abschließend die große Scheune und rechts zum Eingang hin Bunkhaus und Stallungen.

Der Reiter hatte sein Pferd angehalten und blickte auf das ziemlich große Anwesen.

Das also war die berühmte Clanton-Ranch. Einst Treffpunkt einer großen und gefürchteten Bande.

Jetzt aber machte das Anwesen einen kläglichen Eindruck. Nur ein einziger Lichtschein war zu sehen. Er kam drüben aus dem Bunkhaus.

Der Reiter nickte zufrieden vor sich hin. Offenbar war er keineswegs überrascht, sondern über alles im Bilde.

Denn auf dem großen Hof des Ike Clanton befand sich nur ein einziger Mann, der siebenundvierzigjährige Cowboy Samuel Cook.

Der Fremde ritt quer durch den Hof auf das Ranchhaus zu, stieg vom Pferd und warf seine Zügelleinen um die durchgebogene Halfterstange.

Hier hatten schon die Pferde von

Wyatt Earp und Doc Holliday gestanden und die der Clantons, die Gäule der McLowerys und all jener anderen Männer, deren Namen zur Geschichte dieses Landes gehörten.

Der Fremde war auf den nicht sehr hohen Vorbau gestiegen und hatte die Drahttür geöffnet, die zur Abwehr von Fliegen immer vor den Eingängen der Wohnhäuser angebracht wurde. Dann griff er nach der Klinke der Tür und zerrte sie mit einem Ruck auf. Modriger Geruch schlug ihm entgegen. Er machte ein paar Schritte vorwärts, die sehr sicher waren, und blieb dann dicht vor dem grob gezimmerten Tisch stehen.

Wer ihn jetzt beobachtet hätte, musste auf den Gedanken kommen, dass er nicht zum ersten Mal in diesem großen Wohnraum des Ranchhauses stand.

Natürlich hatte der Cowboy drüben im Bunkhaus den Hufschlag des Pferdes gehört, war an die Tür getreten und warf einen forschenden Blick über den Hof. Er sah sofort drüben das Pferd stehen und ging darauf zu.

»Hallo, ist da jemand!«, rief er.

Aber er erhielt keine Antwort.

Cook griff sich unbehaglich ins Genick und ging dann auf den Vorbau. Neben der Tür verhielt er wieder den Schritt. »Wer ist denn da?«

Aber aus der offenstehenden Tür kam ihm nur gähnendes Schweigen entgegen, das in die Dunkelheit hinauszutropfen schien. Der Cowboy schluckte. Wie er jetzt diesen Job verdammte, den er sich da von dem Boss hatte andrehen lassen. Ike Clanton war mit einer Herde nach Norden gezogen, und da er jeden Mann benötigte, hatte er nur einen einzigen Cowboy auf der Ranch zurücklassen können.

Immer noch rührte sich drinnen nichts.

Da tastete der Kuhtreiber nach dem Revolver, den er im Hosenbund stecken hatte.

»Wer ist da! Verdammt noch mal?!«, krächzte er.

Und als er auch jetzt keine Antwort erhielt, zerrte er die Waffe aus dem Hosenbund, hatte sie aber noch nicht halb hochgebracht, als drinnen aus dem Wohnraum ein Schuss lospeitschte und ihm den Colt aus der Faust stieß.

Beizender Pulverrauch drang ihm aus der Tür entgegen.

Cook war sekundenlang wie starr vor Schreck gewesen, dann aber wollte er sich auf den Revolver werfen.

»Keine Bewegung!«, kam es da schneidend von der Tür her.

Cook stand mit eingeknickten Knien und ausgebreiteten Armen da.

Da sah er mitten in der Pulverwolke, die im Türrahmen zu stehen schien, die Gestalt eines Mannes auftauchen.

Sein Gesicht konnte er in der Dunkelheit nicht erkennen.

»Gehen Sie in den Hof hinunter!«, befahl ihm der andere.

Unwillkürlich wich Cook bis an den Vorbaurand zurück, blieb da aber neben dem Dachpfeiler stehen.

»Wer sind Sie?«, brachte er schließlich mit unsicherer Stimme hervor.

»Ich bin es, der hier fragt«, entgegnete der andere scharf.

»Los, holen Sie das Geld!«

»Geld?«, kam es ungläubig von den Lippen des Cowboys. »Mann, Sie haben sich wohl in der Richtung geirrt? Wenn Sie die Bank suchen, die ist oben in Tombstone.«

»Wenn Sie glauben, dass ich scherze, Amigo, dann haben Sie sich geirrt«, entgegnete der Fremde brüsk, »und jetzt raus mit dem Geld!«

Der Cowboy hob die Arme in Schulterhöhe.

»Ich habe kein Geld. Mehr kann ich Ihnen nicht sagen. Ich bin nicht der Rancher hier, sondern …«

»Ich weiß, dass Sie nicht der Rancher sind, Amigo. Das brauchen Sie mir nicht zu beteuern«, unterbrach ihn der Fremde schroff.

»Ja«, entgegnete Cook jetzt in einem Anfall von letztem Mut, »ich bin nämlich sicher, dass Sie dann nicht hier stünden, wenn er hier wäre.«

Da machte der Fremde zwei Schritte vorwärts und stand ganz dicht vor dem Kuhtreiber.

Ein schwacher Schein von diffusem Sternenlicht war jetzt über die Dachkante auf die untere Gesichtshälfte des Fremden gefallen.

»Ich muss noch weiter zurücktreten!«, hämmerte es im Hirn Cooks. Und erreichte die oberste Treppenstufe.

Wieder folgte ihm der Fremde.

Und jetzt konnte der Cowboy das ganze Gesicht des anderen sehen und erschrak bis ins Mark.

Er kannte dieses Gesicht. Er kannte es und wusste doch nicht, wo er es hintun sollte. Es war kein gutes Gesicht; und er hatte es schon irgendwo gesehen.

Plötzlich glaubte er, dass ein Keulenschlag ihn getroffen habe. Er wusste plötzlich, wer der Mann war, der da vor ihm stand.

Das war nicht irgendein kleiner Bandit oder Tramp, sondern einer der berüchtigsten und gefürchtetsten Deperados, die es je in diesem Lande gegeben hatte.

Sein Name lautete: Wesley Hardin.

Diese Erkenntnis hatte den Cowboy mit elementarer Wucht getroffen.

Wie lange hatte man von diesem Verbrecher nichts mehr gehört! Und nun tauchte er hier plötzlich nach Jahr und Tag in der Dunkelheit auf dem Hof auf. Und er, der kranke Cowboy, der den Trail nur deshalb nicht hatte mitmachen können, weil er ein Fußleiden hatte, stand diesem gefährlichen Verbrecher hier mutterseelenallein gegenüber.

Eine Gänsehaut überlief ihn, und eisige Schauer jagten über seinen Rücken.

Wes Hardin!

Der Weidemann hatte den berüchtigten Outlaw vor mehr als elf Jahren unten am Pecos gesehen, und dann auch drüben in einer staubigen Westernstadt am Rio Grande del Norte. Und jedes Mal waren es blutige Auseinandersetzungen gewesen, in denen er den in mehreren Staaten steckbrieflich gesuchten Bravo erlebt hatte. Furchtbare Kämpfe waren es gewesen, bei denen immer Tote auf der Strecke geblieben waren.

Wes Hardin, der gefährliche Revolverschwinger aus Texas. Jener Mann, der aus sieben Gefängnissen ausgebrochen war, und auf dessen Fährte mehr Kreuze standen, als auf der Spur sonst irgendeines Gesetzlosen in diesem Lande.

Die Furcht würgte dem Cowboy in der Kehle und drohte ihm den Atem zu nehmen.

»Geld!«, herrschte ihn da der andere an.

»Ich – ich habe kein Geld, Mister Hardin.«

Der Fremde nahm den Kopf etwas zur Seite, und Cook sah jetzt die helle Verwunderung in seinen Augen stehen.

»Wie haben Sie mich eben genannt?«

»Ich …« Am liebsten hätte sich der Cowboy selbst eine runtergehauen. Wie hatte er sich nur so verraten können!

Aber es war die Angst, die scheußliche Angst vor diesem Mann, die ihm den Namen entrissen hatte.

»Ich glaube, ich habe Sie mit jemandem verwechselt, Mister –«

»Das scheint mir auch so«, entgegnete der andere und schien dann den Kopf etwas zu senken.

Cook überlegte fieberhaft. Was war jetzt zu tun? Der Revolver lag drei Schritte von ihm entfernt. Es würde ihm niemals gelingen, die Waffe zu erreichen, ehe der andere zum Colt gegriffen hatte. Jeder Mann in diesem Lande wusste, wie schnell dieser Wesley Hardin schoss.