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Andreas Tjernshaugen

Von Walen und
Menschen

Eine Reise durch die Jahrhunderte

Aus dem Norwegischen
von Martin Bayer

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Dieses Buch wurde mit Unterstützung von NORLA gedruckt

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Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation
in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten
sind im Internet über http://dnb.dnb.de abrufbar.

www.residenzverlag.at

© 2018 der Originalausgabe »Hvaleventyret« im Kagge Forlag AS
© 2019 der deutschsprachigen Ausgabe Residenz Verlag GmbH
Salzburg – Wien

Diese Übersetzung wurde durch Stilton Agency, Oslo und Arrowsmith Agency, Hamburg vermittelt.

Alle Urheber- und Leistungsschutzrechte vorbehalten.

Keine unerlaubte Vervielfältigung!

Umschlaggestaltung: BoutiqueBrutal.com

Umschlagbild: © shutterstock / Julia Grin

Typografische Gestaltung, Satz: Lanz, Wien

Lektorat: Barbara Köszegi

ISBN ePub:

978 3 7017 4624 8

ISBN Printausgabe:

978 3 7017 3491 7

Inhalt

Vorwort

Teil 1: Norden

Der Wal, der blinzelte

Foyns Methode

Königliche Großwildjagd

Als der Wal blau wurde

Krill

Der Wal im Parlament

Verwüstung in hellen Nächten

Steypireyður, der Blauwal

Östlich der Sonne, westlich des Mondes

Der Gesang des Blauwals

Teil 2: Süden

Der Anfang

Wie der Blauwal so groß wurde

Die Fangstation Grytviken

Aufbruch

Insel der Illusionen

Das Experiment des Apothekers

Unwissenschaftlich und barbarisch

Hansdampf in allen Gassen

Teil 3: Auf hoher See

Der Tod im Rossmeer

Seeräuber

Hohe See

Synchronschwimmen

Boom

Abschied und Wiedersehen

Krise

Blockade

Der Wal und die Großmächte

Blauwaleinheiten

Schlussakt

Die Davongekommenen

Epilog: Die Wanderung nach Norden

Anmerkungen

Literaturverzeichnis

Dank

Vorwort

Der Blauwal ist nicht blau. Seinen Namen erhielt er erst im 19. Jahrhundert von norwegischen Walfangpionieren. Von Deck aus konnten sie das riesige Meereswesen nur als türkisblauen Schemen unter der Wasseroberfläche erkennen, einen Augenblick bevor es auftauchte, um zu blasen, wenn alle an Bord des Fangschiffs auf den Knall der Harpunenkanone warteten.

Ich habe dieses Blau, das die Walfänger sahen, selbst gesehen, wenn der Blauwal dicht unter den Wellen lauert. Über Wasser sieht man den Wal in einem anderen Licht. Wenn der Rücken die Wasseroberfläche durchbricht, zeigt sich, dass die Haut ziemlich farblos ist, mittelgrau mit hellgrauen Flecken.

Von Walen und Menschen handelt von der Begegnung des Menschen mit dem größten Tier der Welt. Vieles an dieser Begegnung ist großartig. Auf der einen Seite geht es um starke Motoren, immer höhere Fahrtkosten, um zuerst Hunderte, dann Tausende Arbeiter, die Millionen Tonnen Waltran herstellten; auf der anderen Seite geht es um das größte Tier, das je existiert hat. Dieses Tier – der Blauwal als Art – nimmt im vorliegenden Buch einen größeren Platz ein, als es in einem Geschichtsbuch üblich ist. Es wird gemäß dem heutigen Wissensstand porträtiert, auch wenn vieles, was wir heute wissen, noch unbekannt war, als der Walfang begann.

Als Gegengewicht zu all diesen Riesenhaftigkeiten habe ich die einzelnen Kapitel so angelegt, dass sie jeweils von einer Einzelperson oder einer kleinen Gruppe erzählen, seien es aktive Walfänger, Reeder, Zoologen oder Staatsmänner, die im großen Walabenteuer eine Rolle gespielt haben. Die meisten dieser Personen kommen aus Norwegen. Das ist kein Zufall. Menschen aus unserem Land waren führend im Blauwalfang, und das Buch beschreibt die Ereignisse daher meist aus norwegischem Blickwinkel.

Die Jagd auf den Blauwal dauerte etwa hundert Jahre an, und weltweit wurden allein von dieser einen Art über 370 000 Exemplare erlegt. Die Warnungen vor einer Ausrottung folgten dem modernen Fanggewerbe von Anfang an. Deshalb soll hier nicht nur vom Abschlachten, von hohen Profiten und Abenteuern in fernen Weltgegenden berichtet werden, sondern wir folgen auch den Diskussionen um den Schutz der Wale aller Arten bis hinunter zur allerkleinsten, seit der Blauwal unter absolutem Naturschutz steht.

Selbstverständlich ist der Blauwal nicht das einzige Lebewesen, das ein gefährliches Zusammentreffen mit der Menschheit hatte. Die Technik hat uns zu einer mächtigen Naturgewalt gemacht. Wir formen den Planeten, auf dem wir leben, nach unserem Willen um – Meer, Land und Luft –, und die wahre Geschichte, die jetzt folgt, lässt sich auch als Episode einer größeren verstehen, einer, die mit offenem Ende noch andauert: die Geschichte der Entscheidung, was für eine Art Naturgewalt wir sein wollen.1

Nesodden, 18. Juni 2018

Teil 1

Norden

Der Wal, der blinzelte

An einem frühen Sonntagmorgen im Oktober des Jahres 1865 war der Fischer Olof Larsson auf Kleinwildjagd zwischen den felsigen Rundhöckern der Askimsvik vor Göteborg, als sein Blick auf etwas Ungewöhnliches fiel, das etwa 40 Meter vom Ufer entfernt aus dem Meer ragte. Zuerst dachte er an angeschwemmtes Wrackgut, aber als er ans Wasser hinunterging, gab es keinen Zweifel mehr, dass dort draußen ein lebendes Tier lag und sich abmühte, wieder freizukommen.

Olof hatte etwas Derartiges noch nie gesehen, aber er wusste, dass es sich um nichts anderes als einen Wal handeln konnte. Er lief los, um seinen Schwager Carl zu holen.

Carl Hansson war zur See gefahren. Draußen auf der Nordsee hatte er auch Wale gesehen, und er wusste, dass es sich dabei um gefährliche Untiere handelte, die im schlimmsten Fall versuchen würden, das Boot zu verschlucken. Sicherheitshalber wählte er daher ein großes Boot. Die beiden Männer setzten Segel und fuhren auf das Monstrum zu, bis sie noch etwa 25 Meter davon entfernt waren.

Der Wal lag auf dem Bauch, ein wenig nach einer Seite geneigt. Die meiste Zeit lag er reglos da. Etwa alle fünf Minuten blies er, rutschte herum und warf sich in die Luft. Er stieg dabei etwa mannshoch über das Wasser und schlug wieder zurück. Die Flipper – seine Brustflossen – ruderten wie Flügel. Wenn er blies, stieß er einen dampfenden Nebel aus; es klang wie ein Donnerknall oder »ein tiefer Bassgesang, aber mit der Kraft einer Schiffssirene«2. Das Echo hallte von den Felswänden wider.

Olof wagte sich nicht näher. Er kehrte an Land zurück und ließ sich zu keinem Angriff auf das Monster bewegen. Carl versuchte es alleine, aber als das Boot noch drei, vier Meter entfernt war, wurde auch ihm bange, und er kehrte um. An Land fasste er wieder Mut und fuhr abermals hinaus. Er attackierte den Wal mit einem Messer, das er an einem langen Bootshaken festgebunden hatte, dicht vor den beiden Blaslöchern. Ohne Ergebnis. Der Wal beachtete den Haken kaum und kämpfte weiter darum, loszukommen, aber schob sich dabei nur in immer flacheres Wasser.

Als Olof sah, dass es ungefährlich war, sich dem Wal zu nähern, fuhr er ebenfalls wieder mit hinaus. Er war es auch, dem auffiel, dass das Auge des Tiers inzwischen über der Wasserlinie war. Der Wal blinzelte dem Menschen zu.

Die beiden Helden einigten sich darauf, dem Wal das Auge auszustechen, damit er sie nicht mehr sehen könne. Das Messer am Bootshaken stieß mehr als einen halben Meter tief in die Augenhöhle. Ein dicker Strahl Blut schoss hervor, als ob man ein Bierfass anzapfe, meinte Carl, und das Blut lief eine halbe Stunde lang weiter. Das Meer ringsum färbte sich rot. Der Wal schlug grässlich mit Schwanz und Flossen, aber den Kopf konnte er nicht mehr heben, dieser sank nur immer tiefer in den Sand.

Jetzt machte Carl sich daran, mit einer Axt auf den Kopf des Wals einzuhacken. Solange er dabei im Boot blieb, bewirkte er nicht viel, sodass er schließlich auf den Kopf des Wals kletterte und anfing, dicht hinter den Blaslöchern ein tiefes Loch in den Schädel zu hacken. Blut sprudelte hervor und lief in die Blaslöcher, sodass sich der Blasdampf rot färbte. Bald war Carl über und über mit Blut getränkt, während er immer weiter mit der Axt zuschlug. Der Wal warf sich unter den Axthieben so wild herum, dass Carl mehrfach ins Boot zurückkehren musste, bis das Tier sich wieder beruhigt hatte. Besonders wenn sein Maul berührt wurde, reagierte der Wal heftig.

Carl arbeitete von zehn Uhr morgens bis halb vier nachmittags mit der Axt auf dem Kopf des Wals. Dann machte er den Wal mit einer Trosse an Land fest und ging nach Hause. Dort erzählte er nichts von der Schlächterei draußen in der Askimsvik.

Als er am nächsten Morgen wiederkam, blies der Wal immer noch. Seine Befreiungsversuche hatten ihn nur weiter in Richtung Land geschoben, und jetzt war Niedrigwasser, sodass leichter an ihn heranzukommen war. Carl hackte ihm mit einer Sense ins andere Auge und in den Bauch. Aus dem Auge schoss ein armdicker Blutstrahl, diesmal mindestens eine Stunde lang. Gegen elf Uhr brachte Carl einen tiefen Schnitt hinter einer der Brustflossen an. Aus der Wunde drang Luft, während aus den beiden Blaslöchern auf dem Kopf nichts mehr kam.

Als es Nachmittag wurde, lag der Wal fast völlig reglos, blutete aber immer noch. Gegen fünfzehn Uhr bäumte er sich auf und machte einen gewaltigen Buckel. Er hob sich aus dem Wasser, nur noch auf Kopf und Schwanz gestützt. Dann krachte er zurück, »sodass sich das Wasser mit fürchterlichem Lärm teilte«3. Dann lag er still da. Seit Olof Larsson den gestrandeten Wal entdeckt hatte, waren 30 Stunden vergangen.

Wenn Sie eine Eintrittskarte kaufen, können Sie ihn noch sehen. Selbst nach 150 Jahren ist der Blauwal aus der Askimsvik die größte Attraktion im Göteborger Naturhistorisk Museum und immer noch der einzige ausgestopfte Blauwal der Welt.

Als er starb, war er ein wenig über 16 Meter lang und damit wohl ein Jungtier, das kaum der Mutter entwöhnt war.4 Er war im Winter zuvor geboren worden, wahrscheinlich südlich der Azoren. Da war er sieben Meter lang und wog zwei bis drei Tonnen. Im Frühling folgte er der Mutter nach Norden. Ihre Muttermilch mit der Konsistenz von Joghurt und bis zu 50 Prozent Fettgehalt5 gab ihm die nötige Kraft dafür. Die Mutter zeigte ihrem Jungen die besten Weidegründe. Die lagen weit draußen auf dem Meer, aber vielleicht besuchten die beiden auch Spitzbergen, Island und die Küste der Finnmark. Es kann durchaus sein, dass sie das Pech hatten, dabei beschossen zu werden, denn zu jener Zeit testeten einige Pioniere gerade etwas Neues, den Blauwalfang mit Sprengharpunen von Dampfschiffen aus.

Im Herbst, auf dem Rückweg nach Süden, machte das junge Walmännchen dann einen unglücklichen Abstecher nach Osten. Vielleicht hatte es sich, unerfahren, wie es war, verirrt. Es muss Sørland, die norwegische Südspitze, umrundet haben, danach Skagen, und in das Kattegat zwischen Dänemark und Schweden geraten sein. Und so endete sein Leben auf einer Untiefe in den Schären vor Göteborg. Hätte der Jungwal überlebt, wäre er einige Jahre später fortpflanzungsfähig geworden. Ein geschlechtsreifes Männchen ist mindestens 20 Meter lang und mindestens doppelt so schwer wie der Wal, der im Göteborger Museum endete.

August Wilhelm Malm vom Naturhistorisk Museum hielt den Wal, dessen Kadaver er den beiden Fischern abgekauft hatte, für den Vertreter einer bislang unbekannten Art. Mit einer rührenden Geste benannte er die vorgeschlagene neue Art nach seiner Frau Caroline: Balaenoptera carolinae. Die Zoologie ist diesem Vorschlag jedoch nicht gefolgt.

Die Art war nämlich bereits mehrfach wissenschaftlich beschrieben worden. Jedes Mal, wenn ein solcher Riesenwal in zivilisierten Weltgegenden gefunden wurde, war das eine Sensation. Die Zoologen, die die Gelegenheit bekamen, ein solches gestrandetes Exemplar zu untersuchen, hatten nur selten schon etwas Derartiges gesehen und bildeten sich genau wie August Wilhelm Malm oft ein, ein der Wissenschaft unbekanntes Tier entdeckt zu haben. So kam es zu insgesamt zwölf wissenschaftlichen Namensgebungen, die im Lauf der Zeit für eine einzige Art, den Blauwal, vorgeschlagen wurden.6 Heute nennen wir ihn Balaenoptera musculus und folgen damit der ursprünglichen Benennung durch Carl von Linné, der das Tier, das er nie zu Gesicht bekam, nach einer Beschreibung definierte.

Es half der wissenschaftlichen Eingrenzung der Art auch nicht, dass die anatomischen Beschreibungen und Zeichnungen, die zusammen mit den Namensvorschlägen die Definition bildeten, von begrenzter Aussagekraft waren.7 Geprägt waren sie von der kaum erfassbaren Größe des Tieres, den schwierigen Arbeitsbedingungen an den Stränden, wo sich die Kadaver fanden, und nicht zuletzt auch von der Verwesung, die gewöhnlich bereits eingesetzt hatte, bevor ein mehr oder minder walkundiger Wissenschaftler eintraf.

Ohne zu wissen, zu welcher Art der Wal eigentlich gehörte, hatte August Wilhelm Malm also einen seltenen zoologischen Schatz in die Hand bekommen. Er ging sofort daran, die Bergung des Kadavers zu organisieren. Drei Dampfer und zwei Kohlenfähren waren nötig, um ihn in die Bucht zu schleppen, wo dann 30 Arbeiter damit beschäftigt waren, das Tier zu häuten und aufzuteilen, in einem stinkenden Wettlauf mit der Verwesung – und mit den Zuschauern, die kleine Stücke des Wals als Souvenir mitgehen ließen. 30 000 Zink- und Kupfernägel wurden benötigt, um die Haut an einem Spezialrahmen aus Holz zu befestigen. Dieses Gerüst wurde in vier Abteilungen gebaut, um den Wal zum leichteren Transport zerlegen zu können.

Der Museumswal wurde mit einem Scharnier oben im Nacken ausgestattet, sodass der Oberkiefer zu öffnen war und die Museumsbesucher die merkwürdigen Barten – die Hornplatten, die diese Walart statt Zähnen hat – betrachten konnten, die dort oben sitzen. Man konnte auf diesem Weg auch in den Bauch des Wals steigen, wie Jonas in der Bibel. Der war gemütlich eingerichtet, mit Sitzbänken, Tapeten und so weiter. Die Einrichtung eines beweglichen Oberkiefers hatte sicher praktische Gründe, entsprach aber nicht der Anatomie der Bartenwale. Wenn ein lebender Wal das Maul öffnet, bewegt er dazu den Unterkiefer.

Der Wal wurde mit großem Erfolg in Göteborg und Stockholm ausgestellt; eine geplante Europatournee endete jedoch schon in Berlin; es bedurfte einer Spendensammlung wohlhabender Göteborger Bürger, um den Wal von den Gläubigern loszukaufen.

August Wilhelm Malm ließ einen Bericht über Auffindung und Präparierung des Museumswals drucken. Der gediegene Prachtband auf Französisch enthielt auch Fotografien und eine ausführliche wissenschaftliche Beschreibung.8 Der »Malm’sche Wal«, wie er genannt wurde, genoss kurzfristig Starruhm in der Wissenschaft. Das fachliche Interesse ließ zwar rasch wieder nach, als der neue industrielle Walfang Zugang zu reichlich Blauwalkadavern gewährte, aber als Ausstellungsstück blieb der Göteborger Blauwal populär. Nachdem zu Beginn des 20. Jahrhunderts einmal ein Liebespaar im Bauch des Wals überrascht wurde, beschränkte das Museum den Zutritt zu dem ungewöhnlichen Raum.9 Heute dürfen die Besucher nur mit spezieller Führung durch das Maul in das groteske, geschwärzte Kleinod hineinsteigen.

Der 16 Meter lange, ausgestopfte Wal ist riesig. Trotzdem wirkt er winzig neben dem größten konservierten Walskelett der Welt, dem eines 27 Meter langen Blauwals, der vor Island erlegt wurde. Das Rekordskelett ist im Slottsfjellmuseum in der südostnorwegischen Kleinstadt Tønsberg ausgestellt. Ganz am Ende des Gebäudes, innerhalb einer Abteilung mit Erinnerungsstücken an Tønsbergs Zeit als Wal- und Robbenfängerstadt im 19. und 20. Jahrhundert, liegt die Walhalle. Das aufgebaute Knochengerüst des Blauwals steht dicht gedrängt mit anderen Walskeletten, beherrscht aber den ganzen Raum. Der Blauwal wurde im Sommer 1901 mit einer Harpunenkanone von einem Dampffangschiff aus geschossen und anschließend auf die norwegische Fangstation im isländischen Hellisfjord geschleppt. In der betriebsamen Verarbeitungsanlage wurden die Walknochen ausnahmsweise nicht zersägt und ihres Öls wegen ausgekocht, sondern gereinigt und mit nach Tønsberg heimgenommen.

Im Ausstellungssaal, vor der Schnauzenspitze des Gigantenskeletts, ist eine kleine Messingplakette angebracht, die darüber informiert, dass dieses Blauwalskelett das größte ausgestellte Skelett einer rezenten Tierart auf der ganzen Welt ist. »Rezent« deshalb, weil einige Arten der ausgestorbenen Brachiosaurier vom Kopf bis zur Schwanzspitze noch länger waren als selbst der größte Blauwal. Was aber die Körpermasse angeht, so kommt kein Dinosaurier dem Blauwal auch nur nahe, und die beiden Äste des Blauwalunterkiefers sind die größten Knochen im Tierreich, ohne jede Einschränkung. Ihre Ausmaße sind die eines Baumstamms.

Kein Wärter ist in diesem Provinzmuseum zu entdecken. Die Ausstellungsgegenstände sind nicht abgesichert, und direkt unter dem Brustkorb des Wals steht eine Sitzbank, auf der man sich ausruhen kann.

Wäre es so gekommen, wie viele damals fürchteten, wäre das größte Walskelett der Welt heute vielleicht besser bewacht. Als es in Tønsberg eintraf, wurden bereits Zweifel laut, ob man den Blauwal noch lange in den Weltmeeren antreffen werde. Als der Storting, das norwegische Parlament, 1903 über den Walfang debattierte, warnte ein Redner, der Wal werde bald zu den »Museumstieren« gehören.10 »Der Blauwal ist so gut wie verschwunden von unseren Küsten«, klagte ein anderer Abgeordneter.11 Er meinte, die Art müsse jetzt um ihrer selbst willen geschützt werden, als ein lebendes Überbleibsel vorzeitlicher Riesentiere.

Aber würde man den Wal eigentlich so sehr vermissen, mehr als die ausgestorbenen Riesenfaultiere und Mastodonten? Was bedeutet ihre Existenz der Menschheit eigentlich? Das fragte sich ein Redner schon 1885 bei einer früheren Stortingsdebatte. Er räumte zwar ein, dass es schade wäre, die Möglichkeit des Walfangs zu verlieren, aber ansonsten wisse er nicht, sagte er, »ob der Wal eine solche Rolle in der Welt spielt, dass es ein beklagenswertes Unglück wäre, wenn er aus dem Reich der Schöpfung verschwände«.12

Das Walabenteuer hat hier in Tønsberg begonnen. Der moderne Großwalfang mit schnellen Booten, Sprenggranaten und Harpunenkanonen, der die Diskussion um die drohende Ausrottung des Blauwals in Gang brachte, wurde von Männern aus Tønsberg begründet. 70 Jahre lang war die Vestfold mit den Orten Tønsberg, Sandefjord und Larvik Weltzentrum des Walfangs. Anfangs gingen die Walfangexpeditionen hinauf an die Küste der Finnmark, später in die ganze Welt.

Selbst aus der Antarktis wäre der Blauwal fast verschwunden. Ursprünglich lebte hier der Großteil des Weltbestands dieser Art. Die antarktische Unterart, die heute als akut vom Aussterben bedroht gilt13, war die am zahlreichsten vertretene. Die gewaltigsten Exemplare waren noch rund fünf Meter länger als jenes, dessen Skelett im Tønsberger Museum ausgestellt ist, und wogen zehn Tonnen mehr.14

Zehn Tonnen. Noch teilen wir den Planeten mit einem Tier, das so groß ist, dass man kaum noch glaubt, zehn oder dreißig Tonnen machten einen großen Unterschied aus. Die allergrößten von ihnen haben wir fast ausgelöscht, und die gelb gestrichene Holzbank unter dem Brustkorb des Wals im Museum in Tønsberg ist ein guter Platz, um über die Antwort auf die Frage des Stortingsabgeordneten von 1885 nachzudenken.

Wäre es denn so ein Unglück?

Foyns Methode

Svend Foyn wurde 1809 geboren, wenige Jahre nach der Jungfernfahrt des ersten dampfgetriebenen Schiffes. In seine Heimatstadt Tønsberg an der Mündung des Oslofjords kam das Dampfschiff zum ersten Mal, als er fast zwanzig Jahre alt war.15

In Foyns Zeitalter, dem 19. Jahrhundert, ersetzte die Dampfmaschine in immer neuen Bereichen Muskel-, Wind- und Wasserkraft. Das kohlenbefeuerte Antriebsaggregat revolutionierte die Herstellung aller Güter, von Brettern und Balken bis zu Textilien. Eisenbahngleise und das Pfeifen der Dampfloks drangen von Ort zu Ort vor. Dampfschiffe nahmen den Linienverkehr auf, selbst quer über die Ozeane.

Auch in der Waffentechnik tat sich einiges. Schon 1807 hagelten britische Artillerieraketen auf Kopenhagen nieder, nachdem die Briten die in China schon lange bekannte Technik des Raketenwerfers weiterentwickelt hatten.16 Ab Mitte des Jahrhunderts wurden auch die Geschütze mit Neuerungen wie gezogenen Läufen und Spitzprojektilen statt runder Kanonenkugeln verbessert.17

Diese Kombination aus Dampfkraft und moderner Artillerie versetzte Svend Foyn und seine Mannschaft in die Lage, dem größten und stärksten Tier der Welt nachzustellen.

Foyn wurde in eine wohlhabende Familie hineingeboren, aber als er kaum drei Jahre alt war, schlug das Unglück zu. Der Vater ertrank. Die Mutter mühte sich, das Familienanwesen zu halten, das aus einem hölzernen Wohnhaus oben im Städtchen und dem Speicherhaus unten am Hafenkai bestand. Die kleine Familienreederei hielt sich einige Jahre mit ihren Schiffen einigermaßen über Wasser, aber Svends Kindheit war trotzdem von wirtschaftlichen Nöten geprägt, und vielleicht war es diese Erfahrung, die ihn den festen Entschluss fassen ließ, selbst reich zu werden.18

Mit elf Jahren fuhr der abenteuerlustige Junge in den Schulferien mit auf See hinaus. Mit 24 war er Skipper einer Segelschute und baute sich mit Frachtfahrten über die Nordsee ein bescheidenes Vermögen auf, das er in sein erstes großes Abenteuer investierte: die Jagd auf Grönlandrobben, die auf dem Meereis rund um die Vulkaninsel Jan Mayen ihre Jungen warfen.

Früher, im 18. Jahrhundert, hatten sich Schiffe aus Bergen an der Jagd im Eismeer beteiligt, aber der Bergener Robbenfang war längst Geschichte, als Foyn anfing. Um die Mitte des 19. Jahrhunderts waren es hauptsächlich deutsche und britische Schiffe, die den Grönlandrobben nachstellten. Viele davon jagten nebenbei auch andere Arten, darunter den großen, schwarzen Grönlandwal, der die europäischen Fangschiffe zunächst hinauf ins arktische Eis gelockt hatte.

Foyns Robbenjagdexpeditionen gelangen über alle Erwartungen hinaus, die man beim Auslaufen aus Tønsberg hätte haben können. Von Beginn an war er sein eigener Kapitän, und er führte sein eigenes Schiff weiterhin selbst, auch als er bereits mehrere andere betrieb. Foyn war hochgewachsen und stark wie ein Bär. Er arbeitete härter als andere, verlangte viel von seinen Männern, und traf er auf Widerstand, konnte er sehr ungemütlich werden. Einmal soll er einen störrischen Seemann so gründlich zu Boden geschlagen haben, dass er erleichtert war, als der Mann überhaupt wieder zum Leben erwachte.19

Die Robbenjagd machte Svend Foyn zum reichsten Mann in Tønsberg. Natürlich blieben die Konkurrenten nicht aus, und die Robbenjagd wurde zu einem neuen und bedeutenden Erwerbszweig in der Vestfold, auch wenn sich die Ausbeute der anderen nicht mit den Fangergebnissen der Foyn-Schiffe messen konnte.20

Anfang der 1860er-Jahre entschloss sich Foyn, ein neues und größeres Abenteuer anzugehen, die Jagd auf den Blauwal und seine nicht ganz so großen Artverwandten, die Finnwale und Buckelwale. Blauwale und Finnwale galten überwiegend als gefährlich, die Jagd auf sie als nicht gewinnträchtig. Foyn glaubte, mit der Widerlegung dieser Annahme sei eine Menge Geld zu machen.

Es sind gewöhnlich keine wohlhabenden Männer in den Fünfzigern, die sich solche Tollkühnheiten in den Kopf setzen. Aber Foyn lebte für seine Arbeit, und der Robbenfang, der ihn reich gemacht hatte, brachte nicht mehr so viel ein. Es gab jetzt viele Fangschiffe draußen im westlichen Eismeer, und die Bestände der Grönlandrobbe waren in Gefahr, ausgerottet zu werden. Der Grönlandwal bot kaum eine Alternative. Nach Jahrhunderten der Jagd war es schwer, überhaupt noch welche zu fangen. Die großen und zahlreichen Wale der Finnwalfamilie dagegen schwammen ungestört an den Fangschiffen vorbei wie lebende Schären aus Muskeln und Speck. Im Rückblick beschrieb Foyn den Walfang fast wie eine religiöse Pflicht: »Gott hat die Wale zu Nutz und Frommen der Menschen geschaffen, und so sah ich mich berufen, diesen Zweig der Fischerei in Gang zu bringen.«21

Foyn verband Gottesfurcht mit harter Arbeit, sowohl in Armut wie in Reichtum. Für ihn war Geld etwas, das man einnahm und wieder investierte, aber nicht einfach aufbrauchte. In seiner Gedankenwelt gab es keinen Konflikt zwischen der Jagd nach dem Reichtum und der Religion. Und er war ein tief religiöser Mann. Seine Tagebucheinträge sind mit kurzen Gebeten gewürzt. »Oh Gott, sei mit uns und schütze uns in Jesu Namen«, schrieb er bei der Ausfahrt.22 »Komm mit uns, oh Gott, und sei gelobt von allen an Bord. Gott sei Dank und Lob für eine glückliche Reise und guten Fang in Jesu Namen. Amen.«23

Der Blauwal und seine Verwandten waren schon früher vom norwegischen Festland aus gejagt worden. Die Bewohner Norwegens hatten schon in der Steinzeit Walfang betrieben, und in der Vestland gab es immer noch die Sitte, mittelgroße Wale wie den Zwergwal und den Schwertwal mit Netzen in Buchten zu treiben, um sie zu erschlagen und zu verspeisen – daher der norwegische Name vågehval (Buchtwal) für den Zwergwal. Die Grundlage für Svend Foyns neues Fangprojekt waren aber nicht die altnorwegischen Traditionsjagden, sondern vielmehr Techniken des kommerziellen Walfangs in viel größerem Umfang, entwickelt von anderen Anrainern des Nordatlantiks.

Die Basken in Nordspanien und Südwestfrankreich begannen den Walfang im großen Stil bereits im Mittelalter, in Ruderbooten entlang der Biskayaküste. Ihre Beute waren die großen Bartenwale, die sogenannten Nordkaper. Als immer weniger Nordkaper die Biskaya besuchten, fuhren die baskischen Walfänger immer weiter hinaus. Sie nahmen ihre Ruderboote, die Harpunen und den Rest der Ausrüstung in einem Segelschiff mit und postierten sich vor Küsten, wo es noch Wale gab. Im 16. Jahrhundert operierten die baskischen Walfänger in einem großen Teil des Nordatlantiks, von Neufundland bis zur norwegischen Finnmark. Hoch im Norden stießen sie auch auf den noch größeren Grönlandwal.

Der Grönlandwal ist ein Verwandter des Nordkapers. Beide gehören zur Familie der Glattwale, große Bartenwale mit einer ganz anderen Lebensweise und Anatomie als die Blauwale. Glattwale fressen, indem sie langsam mit offenem Maul das Meer durchschwimmen. Das Wasser strömt durch eine Öffnung vorne in den Barten, die von beiden Seiten des Oberkiefers hinabragen, hinein und an den Seiten durch die Barten wieder hinaus. Die Nahrung, die der Wal so aus dem Meerwasser herausfiltert, besteht aus kleinen Krebstierchen, meist nur von Reiskorngröße. Diese gemächliche Nahrungsaufnahme spiegelt sich auch im Körperbau wider: Nordkaper und Grönlandwale sind massive, träge Tiere. Ihr Kopf ist enorm groß. Die Barten des Nordkapers sind fast drei Meter lang, die des Grönlandwals sogar vier. Die Glattwale sind, mit anderen Worten, mit richtig großen Sieben ausgestattet.

An diese plumpen, langsam schwimmenden Tiere war viel leichter heranzukommen als an die schnellen, stromlinienförmigen Blauwale, und sie waren leichter zu töten. Selbst wenn die Männer in einem Fangboot mit einem harpunierten, bis zu 16 Meter langen Nordkaper alle Hände voll zu tun hatten, mangelte diesem Wal doch die enorme Kraft des Blauwals. Die dicke Speckschicht unter der Haut, der Blubber, hatte außerdem eine für den Fang willkommene Nebenwirkung: Ein toter Glattwal treibt auf dem Wasser.

Die Basken bekamen im Glattwalfang bald Konkurrenz von den Niederländern, Engländern und anderen, die auch an den Reichtümern teilhaben wollten. Der Blubber ließ sich zu Walöl – dem Tran – einkochen, der unter anderem als Brennstoff in Lampen und zur Seifenherstellung diente. Das Fleisch ließ sich auf den langen Fangfahrten nicht aufbewahren, aber es gab eine ständig steigende Nachfrage nach den langen Barten der Glattwale. Dieses Material war steif, aber trotzdem flexibel. Die schlanken Wespentaillen, die jahrhundertelang für die europäische Frauenmode typisch waren, entstanden oft durch Einschnüren in Korsetts, die mit Fischbein verstärkt waren, und als Fischbein wurden die Barten des Wals bezeichnet.24 Auch zur Aussteifung der Krinolinen, der weit ausgestellten Unterröcke jener Zeit, wurden sie verwendet, sowie in Regenschirmen, Peitschen und Bürsten. Die vielseitig verwendbaren Hornplatten im Oberkiefer finden sich nur bei den Bartenwalen. Sie bestehen aus Keratin, dem faserigen Eiweiß, das auch unsere Haare und Nägel bildet. Die Barten sind bei den einzelnen Arten weitgehend gleich aufgebaut, auch wenn Farbe, Form und Größe variieren.

Als Ende des 16. Jahrhunderts die Inselgruppe Spitzbergen entdeckt wurde, wurde sie rasch zu einem der wichtigsten Fanggründe für die Jagd auf den Grönlandwal. Niederländer und Engländer wetteiferten um die Kontrolle über die Inseln, und auch Schiffe unter dänischer Flagge zeigten sich. So erhielten zum Beispiel Reedereien aus Bergen 1614 ein königlich dänisch-norwegisches Privileg für den Walfang, und schon im 17. Jahrhundert gingen einige Expeditionen aus Bergen ab.

Der Walfang schädigte den Bestand schwer. Anfang des 19. Jahrhunderts war der Grönlandwal um Spitzbergen bereits selten geworden. Die Fangstützpunkte lagen in Ruinen, die Fangschiffe wandten sich anderen Gewässern zu. Nordkaper, die schon so lange gejagt wurden, waren nirgends mehr zahlreich.

Die britischen Kolonisten in Neuengland – den späteren USA – beteiligten sich schon früh am Glattwalfang.25 Sie waren es auch, die Anfang des 18. Jahrhunderts in großem Maßstab die Jagd auf den Pottwal aufnahmen. Der Pottwal ist ein Zahnwal, er hat keine Barten. Wie andere Meeressäuger hat auch er eine Speckschicht, die zu Tran eingekocht werden kann. Darüber hinaus aber findet sich im auffällig rechteckigen Kopf ein selteneres und viel wertvolleres Fett, der sogenannte Walrat, auch Spermaceti genannt. Die Art bekam ihren englischen und norwegischen Namen (sperm whale und spermhval), weil der Walrat in seiner Konsistenz dem menschlichen Sperma ähnelt, und es gab tatsächlich die Ansicht, der Pottwal trage sein Sperma im Kopf herum. Walrat eignete sich für eine Vielzahl von Cremes und Salben und ließ sich zu Kerzen verarbeiten, die besser brannten als die damals verbreiteten Talglichter. Nicht geringzuschätzen war auch seine Brauchbarkeit als Schmiermittel in der Feinmechanik zu einer Zeit, da die Technik rasch voranschritt.

Die Amerikaner taten das Gleiche wie die Basken vor ihnen: Zuerst fingen sie so viele Pottwale, wie sie konnten, in ihren eigenen Gewässern, dann fuhren sie immer weiter hinaus. Als die USA am 4. Juli 1776 ihre Unabhängigkeit erklärten, hatten die Walfänger aus Neuengland bereits einen Großteil des Atlantiks auf der Jagd nach dem Pottwal durchkämmt. Anfang des 19. Jahrhunderts dehnten sie ihr Fanggebiet dann auch auf die Weiten des Stillen Ozeans aus. Zum ersten Mal wurde der Walfang ein weltumspannendes Gewerbe. Möglich wurde das, nachdem die Amerikaner es geschafft hatten, die Kesselanlagen zum Kochen des Trans direkt an Bord des Fangschiffs zu installieren. Dadurch mussten sie nach der Jagd nicht mehr eilends die Heimreise antreten, bevor der Speck verdarb. Falls nötig, konnten sie jetzt jahrelang unterwegs sein.

Der Pottwalkadaver wurde längsseits vertäut und direkt am Schiff zerteilt; die Jagd konnte weit hinaus aufs Meer führen. Die Walfänger ließen Fangboote zu Wasser, die gerudert wurden. Eine Harpune mit Widerhaken, die an einem langen, am Schiff befestigten Tau hing, wurde auf den Wal geschleudert, wenn er zum Blasen auftauchte, die Beute dann mit dem Tau am Fangboot festgemacht. Danach töteten die Männer das Tier mit zugespitzten Lanzen. Der Todeskampf war oft langwierig. Der harpunierte Wal schleppte das Fangboot oft weit hinter sich her oder ging sogar zum Gegenangriff über. Ein solcher Vorfall mit einem aggressiven Pottwalmännchen inspirierte Herman Melville zu seinem Roman Moby-Dick, mit dem er den amerikanischen Pottwalfang von Segelschiffen mit Fangbooten aus unsterblich gemacht hat.26

Natürlich gab es viele Überlegungen, den Walfang zu modernisieren. Eine Reihe von Erfindungen zum effektiveren Glattwal- und Pottwalfang war auch die Grundlage für Svend Foyns neue Jagdmethode.

Die erste Harpunenkanone, eine britische Erfindung, wurde bereits 1731 bei der Grönlandwaljagd eingesetzt. Aber es war kaum möglich, eine solche Kanone von einem Ruderboot aus gefahrlos abzufeuern. Erst 1837 kam ein Modell auf den Markt, das wirklich populär war. Svend Foyn kaufte mehrere solcher Harpunenkanonen, um sie mit auf seine Robbenjagdfahrten zu nehmen, falls er dabei zufällig auf einen der seltenen und wertvollen Glattwale stieß. 1849 wurden die Kanonen eingesetzt, als Foyn seinen ersten Wal harpunierte – einen Grönlandwal.

Die Kanone erweiterte die Reichweite der Harpune. Es war jetzt einfacher, den Wal am Boot festzumachen, aber die großen Arten wie Pottwal, Nordkaper oder Grönlandwal starben nicht am Harpunenschuss. Der nächste Schritt war daher, das Tier effektiver umzubringen. Sowohl Gift als auch Elektroschocks und Sprengstoff wurden ausprobiert. Die Methode, die sich ab Mitte des 19. Jahrhunderts durchsetzte, war die sogenannte Bombenlanze. Die traditionellen Lanzen der Walfänger wurden mit einer Sprengladung verstärkt, die wenige Sekunden nach dem Einschlag der Lanzenspitze im Wal explodierte. Bald wurden solche Bombenlanzen auch von Gewehren oder Kanonen abgefeuert. Zunächst wurde der Wal also in zwei Phasen erlegt: zuerst mit einer Kanone harpuniert, dann mit Bombenlanzen getötet.

Diese Neuentwicklungen ließen Erfinder und Unternehmer in vielen Ländern hoffen, die großen Wale aus der Finnwalfamilie jetzt effektiv jagen zu können. Blauwal und Finnwal waren zu stark, um sie mit der Harpune vom Fangboot aus zu jagen.27 Außerdem hatten diese beiden Arten einen geringeren Körperfettanteil als die Glattwale, sodass sie nach dem Erlegen oft sanken.

Eine Idee, mit der viele spielten, war die Kombination der Harpune mit der Sprengwaffe. Bereits in den 1820er-Jahren versuchten die Briten, eine Rakete zu entwickeln, die sowohl eine Leine am Wal festmachen als ihn auch durch eine Explosion im Körperinneren töten konnte. Die Explosionsgase sollten die Beute aufblasen und so am Schwimmen halten. Bei letzterem Punkt versagten die Raketen allerdings. Die Wale sanken.

Ein Pionier, der für Svend Foyn große Bedeutung gewann, war der Amerikaner Thomas Welcome Roys.28 Schon im Sommer 1856 ging Roys mit einem Zweimastsegler in den Gewässern zwischen Island und der russischen Inselgruppe Nowaja Semlja auf Fang. Er fand zwar keine Grönlandwale vor, wie er gehofft hatte, aber er konnte sein zweites Vorhaben ausführen: eine Sprengharpune an anderen Walarten zu testen. Er schoss sowohl auf Blauwale wie auf Finnwale und Buckelwale. Den Blauwal nannte er nach dem biblischen Seeungeheuer »Leviathan«.

»Wir schossen auf 22 Leviathane, von denen einer starb; 26 Buckelwale, von denen vier starben; und vier Finnwale, von denen keiner starb. Neun Leviathane, 12 Buckelwale und zwei Finnwale bliesen Blut, womit bewiesen ist, dass wir gut gezielt hatten und dass alle Granaten explodiert waren«, schrieb er selbst.29 Er scheint keinen der Kadaver geborgen zu haben. In den folgenden Jahren experimentierte Roys weiter mit der Jagd auf die großen, starken Wale. Das kostete ihn unter anderem die linke Hand, die ihm von einer vorzeitig zündenden Granate abgerissen wurde.

Auch in Norwegen arbeiteten viele an Erfindungen, die am Blauwal und seinen Verwandten ausprobiert wurden.30 Svend Foyn verfolgte diese Experimente aufmerksam und lernte daraus, aber er verfügte über eine Kombination von Voraussetzungen, die seinen Vorgängern fehlte: Er war ein tüchtiger und erfahrener Seemann, Walfänger und Geschäftsmann; und er hatte seine Walfangversuche trotz der Verluste, die sie ihm jahrelang einbrachten, aus seinem eigenen Vermögen und den laufenden Einnahmen der Robbenjagd finanziert und zielstrebig vorangetrieben. Er war keinen ungeduldigen Investoren verantwortlich, sondern riskierte sein eigenes Geld.

Als Stützpunkt für seine Fangversuche wählte Foyn den Ort Vadsø am Varangerfjord, dem letzten großen Fjord der Finnmark vor der russischen Grenze, hoch im Norden. Auch andere Walfänger hatten sich hier in letzter Zeit bereits versucht, aber ohne Erfolg. Der Amtmann der Finnmark fasste ihre Erfahrungen so zusammen: »Es gab im Varangerfjord wohl seinerzeit viele Wale, aber sie schienen alle zu einer besonders unruhigen Art zu gehören, die sich nicht abstechen oder auf andere Weise fangen lassen wollte.«31

Im Sommer 1865 ging Foyn zum ersten Mal auf die Jagd nach diesen unruhigen Walen. Bei der Robbenjagd hatte er Erfahrungen mit dampfgetriebenen Hilfsmotoren gemacht, und jetzt fuhr er mit dem ersten Walfang-Spezialschiff der Welt aus, das er sich eigens in Christiania (heute Oslo) hatte bauen lassen, der Spes & Fides. Hoffnung und Glauben. Von Tønsberg nach Vadsø fuhr er noch unter Segel, während er bei den Fangversuchen im Varangerfjord das Schiff von den dampfgetriebenen Schrauben antreiben ließ.

Die Spes & Fides war anfangs mit mehreren Kanonen entlang der Schiffsseiten ausgestattet, als wolle sie Breitseiten wie in einer Seeschlacht abfeuern. Das Schiff war mit einem ganzen Arsenal von Harpunen, Lanzen und Sprengwaffen beladen, die aus den Kanonen abgeschossen werden sollten, aber der Mannschaft fehlte es an Erfahrung im Umgang mit der Ausrüstung. Das zeigte sich gleich beim ersten Versuch, als sie einen Wal im Varangerfjord harpunierten. Einer der Seeleute sollte die Taurolle halten, die Harpune und Fangschiff verband. Schussknall und Rückstoß der Kanone erschreckten ihn allerdings so sehr, dass er die Taurolle von sich warf, Foyn genau vor die Füße, und entsetzt zurücksprang. In der Aufregung verfing Foyn sich in der Leine und wurde über Bord gerissen.

Später erzählte Foyn: »… unbedacht trat ich in die aufgewickelte Leine, wobei sich mir ein Rundtörn um den Fuß schlang. Der Wal, der rasch in Richtung Meer schwamm, schleppte die Leine mit mir daran hinter sich her und aufs Meer hinaus. Ich fürchtete, mein letztes Stündlein habe geschlagen; aber als der Wal wieder auftauchte, wurde die Leine schlaff, worauf es mir gelang, das Bein aus dem Rundtörn zu ziehen. Ich schwamm zurück zum Schiff und ließ mich auffischen.«32

Jahrelange Versuche und viel Herumprobieren waren nötig, bis Foyn und seine Mannschaft Erfolg beim Fang hatten. Große Bedeutung hatte dabei eine Studienfahrt nach Island 1866. Dort hatte der einhändige Erfinder Thomas Welcome Roys mit seinem Kompagnon Gustav Adolph Lilliendahl aus New York, einem Feuerwerkshersteller, einige Jahre zuvor eine Walfangstation errichtet. Auch sie arbeiteten mit Dampffangschiffen, und es war ihnen geglückt, mithilfe ihrer patentierten Raketenwaffe jährlich mehrere Dutzend Blauwale, Finnwale und Buckelwale zu erlegen. Die Rakete trug sowohl eine Harpune mit Fangleine als auch eine oft tödliche Sprengladung.

Der Erfolg der Konkurrenten inspirierte Foyn zwar, aber selbst traute er dem Raketensystem nicht, sondern setzte weiter auf Kanonen, die Harpunen und Sprenggranaten-Spitzgeschosse auf die Wale feuerten. Was Foyn aus Island mit nach Hause brachte, waren zwei andere Neuentwicklungen. Die erste war eine Winsch, eine von der Dampfmaschine des Fangschiffs angetriebene Seilwinde. Diese Motorwinde konnte die Fangleine je nach Bedarf rasch ausgeben und wieder einholen und war stark genug, gesunkene Walkadaver zu heben. Zum anderen hatten Roys und Lilliendahl sich einen starken Halteriemen aus Gummi patentieren lassen, der am Schiffsmast befestigt wurde, um die Rucke in der Fangleine zu dämpfen, wenn das Schiff im Seegang stampfte oder rollte. Die Fangleine riss bei der Bergung eines schweren Wals nicht mehr so leicht, wenn sie durch einen Block gefiert wurde, der an diesem Halteriemen hing.

Während für Foyn der Walfang bald ein sehr lohnendes Unternehmen wurde, verlief die Tätigkeit Roys’ und Lilliendahls auf Island nach einigen Jahren im Sande. Das kaufmännische Talent der beiden Amerikaner war wohl weniger ausgeprägt als ihr Erfindergeist, und die Zusammenarbeit mit ihren dänischen Partnern (während Norwegen sich 1814 von Dänemark gelöst hatte, blieb Island weiterhin dänisch) wurde durch ständige Streitigkeiten belastet.

Für Svend Foyn kam der Wendepunkt im Sommer 1868, der ersten erfolgreichen Fangsaison. Foyn und die Mannschaft der Spes & Fides waren von März bis August in Vadsø und erlegten insgesamt 30 Wale.

Der Finnwal war enorm groß.33 Er glich dem Blauwal, er war lang und stromlinienförmig, aber sein Rücken war dunkler, fast schwarz, und die Rückenflosse ausgeprägter.

Den Buckelwal wiederum konnte man an einem kleinen Buckel – nach dem er benannt war – vor der Rückenflosse erkennen. Aus der Nähe sah er bizarr aus. Sein Kopf hatte knotige Auswüchse. Der dunkle Körper war ziemlich plump, die weißen Brustflossen waren extrem lang. An der Unterseite des Kopfes und des Vorderkörpers sah man den Beweis, dass auch er zur Finnwalfamilie gehörte, nämlich die charakteristischen Längsfurchen, die sich auch bei Blau- und Finnwal und einigen kleineren Arten wie dem Seiwal und dem Zwergwal finden.

Am 30. Juni 1868 trafen sie endlich auf Blauwale, hinter dem Varangerfj ord in der Nähe der russischen Grenze.34 Aus der Entfernung verriet sich der Blauwal dadurch, dass die säulenförmige Dampfwolke, die er beim Blasen ausstieß, höher war als der Blas jeder anderen Walart: bis zu zehn Meter. Kam man näher, sah man es leicht an der Größe, besonders an der Länge. Außerdem war der Blauwal heller als seine Verwandten.

Foyn und seine Mannschaft versuchten einen der Blauwale mit einer Sprenggranate zu töten, aber die Harpune verbog sich und wirkte nicht wie geplant. Der Wal ging verloren. Den restlichen Tag verbrachten sie mit Probeschüssen und dem Justieren der Harpune. Foyn notierte in seinem Tagebuch, was er gelernt hatte: »Endlich Kanonen, Harpunen und alles an Bord gut erprobt.«35 Um neun Uhr morgens am nächsten Tag harpunierten sie einen kleinen Blauwal. Die erste Harpune drang kaum in die Seite des Wals, fand keinen Halt, aber die zweite schlug in den Schädel des Tiers. Der Wal hing an der Fangleine. Ihn zu töten war schwieriger. Zwei Granaten wurden auf ihn abgefeuert, ohne sonderlich Schaden anzurichten. Der Wal zog das Schiff drei Stunden lang in rascher Fahrt mit sich, bevor es wieder in Schussposition kam. Diesmal gelang es, den Wal umzubringen. Um sieben Uhr abends lief die Spes & Fides in Vadsø ein, mit dem Blauwal im Schlepp. Wieder notierte sich Foyn viele notwendige Verbesserungen an Harpune und Kanone.

Im Juli gelangen Foyn noch mehrere Bergungen geschossener Blauwale, aber viele gingen auch verloren. »Die Leine ist nicht stark genug«, notierte Foyn am 17. Juli, nachdem er einen harpunierten Blauwal nur wenige Meilen vor Grense Jakobselv, dem Grenzposten gegen Russland, verloren hatte.36 Foyns Walfang erinnerte damals noch an Sportanglerei mit wenig Ausrüstung und der ständigen Gefahr, dass die Schnur reißt oder der Fisch vom Haken springt. Die Mannschaft nutzte die dampfgetriebene Winsch, um die Fangleine rasch ab- und wieder aufzuwickeln. Es wurde immer so viel Leine gegeben, dass sie nicht riss, aber gleichzeitig genug Zug ausübte, um den Wal am Tauchen zu hindern. Oft starb das Tier erst nach langem Kampf an Blutverlust und Erschöpfung.

Erst Anfang der 1870er-Jahre gelang es Foyn, eine Fangwaffe herzustellen, mit der er zufrieden war: eine kombinierte Granatharpune, mit der die Beute sowohl getötet als auch an einer Leine gesichert werden konnte, im besten Fall durch einen einzigen Kanonenschuss.

Die Granatharpune wurde von einer Kanone abgefeuert, die auf einem Dreifuß auf dem Vordeck montiert war. Der Schütze, der die Kanone ausrichtete und bediente, hatte die gefährlichste Aufgabe an Bord. Das Geschütz wurde durch die Mündung geladen, zuerst mit Schießpulver, dann mit der Harpune, an der vorne eine Spitzladung befestigt war und von deren Schaft ein langes, starkes Tau ausging, das in einer Rolle aufgewickelt neben der Kanone lag. (Die Idee, die ablaufende Fangleine von einem Mannschaftsmitglied halten zu lassen, hatte Foyn aus verständlichen Gründen aufgegeben.)

Die Sicherung der Sprengladung, die dafür sorgte, dass die Granate erst nach dem Eindringen in den Körper des Wals explodierte, war in enger Zusammenarbeit mit dem Priester und Hobbychemiker Hans Morten Thrane entwickelt worden. Die Harpune hatte bewegliche Widerhaken aus Metall. Wenn die Harpune im Wal festsaß und die Fangleine sich straffte, spreizten sich die Widerhaken. Dadurch wurde eine Glasampulle mit Schwefelsäure zerbrochen, die innen zwischen den Widerhaken in einer Hülle aus einem Pulver saß, das sich bei Kontakt mit der Schwefelsäure entzündete. Dadurch wiederum wurde die Pulverladung der Sprenggranate ausgelöst. Später wurde dieser Mechanismus durch eine Zeitzünderladung ersetzt.

Die Erfindung der Granatharpune ist es, die Foyn berühmt gemacht hat, aber es war nicht einmal seine eigene Idee, eine tödliche Sprengladung mit der Fangleine zusammen an einer widerhakenbesetzten Harpune zu befestigen. Das hatten schon viele vor ihm versucht. Foyns Durchbruch bestand vielmehr darin, dass es ihm mithilfe von Experten aus mehreren Fachgebieten und nach Jahren des Probierens und Feilens gelang, sowohl eine wirksame Fangwaffe als auch eine lohnende Fangmethode zu entwickeln: den modernen Walfang, so nannte man das neue, industrialisierte Fanggewerbe, das Foyn begründete.

In einem Reisebericht aus der Finnmark, der 1871 erschien, beschrieb Professor Jens Andreas Friis diesen Walfang mit der Granatharpune vom Dampfschiff aus. Friis war Sprachwissenschaftler, sein Spezialgebiet war das Samische, nicht die Tierwelt des Meeres, aber er war sich gleichwohl sicher, welches Schicksal den Wal im Varangerfj ord erwartete: »Nicht mehr lange wird es währen, bis denn der Grönlandwal wohl ausgerottet ist.«37

Königliche Großwildjagd

Im Sommer 1873 besuchte der schwedische König Oscar II., der zu dieser Zeit auch Norwegen regierte, Vadsø. Drei hohe Masten überragten das Schiff des Königs, die Fregatte St. Olaf, die aber auch über einen dampfgetriebenen Hilfsmotor verfügte.38 Oscar II. bereiste die Nordküste des Landes, um sich vom Volk feiern zu lassen, bevor er im Nidarosdom zu Trondheim zum König von Norwegen gekrönt wurde.

Wenn der König schon in den Norden fuhr, durfte er sich natürlich auch die Jagd auf das größte Wild der Welt nicht entgehen lassen, das sich im Varangerfj ord fand. Denn der neue Walfang erregte Aufmerksamkeit und hatte Foyn berühmt gemacht. Foyn hatte selbst dafür gesorgt, dass er eine Berühmtheit wurde, indem er vom Beginn seiner Walfangversuche an die Zeitungen mit guten Stories über seine Erfolge und Fehlschläge versorgt hatte.

Der Walfangpionier genoss außerdem das Wohlwollen der Obrigkeit. 1870 wurde Svend Foyn zum Kommandeur des Ordens des Heiligen Olav ernannt – eine offizielle Ehrung des Königreichs Norwegen –, und zu Neujahr 1873 hatte der König Foyn ein zehnjähriges Patent auf sein Fangsystem erteilt. Das Patent war so umfassend formuliert, dass es sich auf den Gebrauch von Dampfkraft, Kanonen, Granatharpunen, Winsch und so weiter erstreckte, sodass Mitbewerber kaum eine Chance hatten, sich zu etablieren. Im Grunde war es mehr ein Monopol oder vielmehr Königliches Privileg als ein Patent. Der Hintergrund war, dass Foyn in der Finnmark von deutschen Konkurrenten herausgefordert worden war und sich sofort an die Behörden um Schutz gewandt hatte. Innerhalb der norwegischen Regierung bestand zwar zunächst Uneinigkeit; einige ihrer Mitglieder hatten Bedenken dagegen, die Patentregeln so weit auszulegen. Aber die Sorge um die nationale Wirtschaft ging dann vor.

Als das Schiff des Königs in Vadsø einlief, fand es sich einer Armada kleiner Fischerboote gegenüber, allesamt einfache Ruderoder Segelboote. Svend Foyns Spes & Fides, das einzige Dampfschiff an Ort, schoss Salut.

Mit Ausnahme der Kirche bestand Vadsø damals aus niedrigen Holzhäusern, ein oder zwei Stock hoch. Nach dem abschließenden Festbankett kamen der König und sein Gefolge zur Mitternachtssonne. Anstatt sich direkt zum Schiff rudern zu lassen, besichtigten sie zunächst Svend Foyns Fangstation an Land. Sie lag außerhalb Vadsøs, auf der Insel Vadsøy, die vom Ort selbst durch einen schmalen Sund getrennt ist. Dort, wo der König an Land ging, hatten Foyns Arbeiter einen Ehrenbogen aus Wal-Unterkiefern errichtet, unter dem die königliche Gesellschaft hindurchschritt.

Am Strand vor der Fabrik lag ein halb an Land geschleppter, 25 Meter langer Blauwal.39