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Chris S. Enibas

(ELEMENT ALPHA 1) Feuerwolf - Wenn ein Alpha beschützt

Gay-Fantasy-Romance





BookRix GmbH & Co. KG
80331 München

KAPITEL 1

 

John McKlay war der Alpha des McKlay Rudels bevor seine Frau Aria schwanger und er mit vier strammen Burschen beschenkt wurde. Zu dieser Zeit bekam er Unterstützung von seinem Bruder Liam im Kampf gegen Feinde und bei dem Beschützen der schwächeren Rudelmitglieder. In der Welt der Werwölfe wurden diese Omegas genannt. Ihm war zu diesem Zeitpunkt schon klar, dass er die Führung an seine Söhne abgeben würde, sobald sie ins richtige Alter kamen. Während Liam sich eher um die Ausbildung der Jungs im Kampfsport und dem Umgang mit Waffen kümmerte, war John einer der mit seinen Kindern lieber über die Wiese auf ihrem Grund herumtollte. Da er von den speziellen Fähigkeiten bei der Geburt seiner Söhne nicht überzeugt war, es allerdings auch der Wahrheit entsprechen könnte, wollte er Sicherheitsmaßnahmen ergreifen. Zu diesem Zweck kaufte er gleich nach ihrer Geburt eine riesige Fläche Land, in dem er sein Rudel aufbaute. Ihr Rudel umfasste mittlerweile Mitglieder in der Zahl von mindestens 50 Werwölfen. Wobei die meisten wehrlose Werwölfe waren, ohne kämpferische Fähigkeiten. Natürlich war ein jeder Wolf stärker als es ein gewöhnlicher Mensch, jedoch vermieden es die meisten Wölfe, die sich in ihrem Revier einlebten, zu kämpfen. Die vielen Mitglieder waren aus eben diesem Grund zu ihnen gekommen. Sie hatten den Glauben an die Alpha und ihre Fähigkeiten, sie zu beschützen.

In jedem anderen Rudel gab es nur einen Alpha, einen Anführer dem die Gefolgschaft gehorsam folgte. Nicht aber in diesem. In diesem Rudel war alles anders. Zum einen herrschten hier seit 12 Jahren vier Alpha über dieses Rudel.
Seine Söhne Kaden, Sam, Kyrin und Ryan wurden in genau dieser Reihenfolge im Abstand von zwei Minuten geboren.
Unter den Geschwistern gab es natürlich auch wie bei normalen Menschen öfter Streitereien, doch im Grunde ihres Herzens waren sie eine Einheit.

An dem Tag an dem die Jungs ihren 20. Geburtstag feierten, wurden sie nicht nur vom Status Beta zu Alpha erklärt, sondern es war auch der Tag an dem sich zum ersten Mal ihre magischen Fähigkeiten bemerkbar machten.

Jedem der Alpha wurde ein eigener Beta zur Seite gestellt. Natürlich suchten sich die Alphawölfe ihre Beta selbst unter ihren engsten Freunden und den besten Krieger aus, die im Falle ihres Todes die Stelle als Alpha übernahmen und den anderen treu zur Seite standen. Das Wichtigste in ihrem Revier war die Sicherheit und der Schutz des Rudels und jeder musste sich auf den anderen verlassen können.

Kaden war der Älteste der Vierlinge in der Familie der McKlays. Trotzdem war er als kleiner Welpe immer der Kleinste, bis sie ins Teenageralter kamen. Deshalb nannten seine Brüder ihn auch immer Welpe, um ihn zu ärgern. Mit der Zeit blieb der Spitzname auch an seinen Eltern hängen, was Kaden alles andere als erfreute. Sein bester Freund und nun eben Beta, war Sean Killon.

Er war ein großgewachsener, gutaussehender. blonder Hüne, der immer schon eine, für Kaden, zu gutgelaunte Eigenschaft hatte. Aber er war sich darüber im Klaren, dass er immer auf ihn zählen konnte und nur das war für alle wichtig.
Kaden erhielt die Gabe des Feuers.

Nach der Zeremonie gab es eine Feier zum Anlass dieses außergewöhnlichen Tages mit Bier, Wein und alles was das Männer- und Wolfsherz begehrte.

Ein jüngstes Mitglied, ein arroganter kleiner Mann, hatte es sich zur Aufgabe gemacht, den Älteren durch einen Angriff in Wolfsgestalt zu provozieren, Kaden allerdings hatte im Unterricht von Onkel Liam aufgepasst und verwandelte sich ebenfalls im Bruchteil einer Sekunde, weil er es kommen sah.

Man sollte keinen 20-jährigen Werwolf, der soeben zum Alpha aufstieg, unter Alkoholeinfluss provozieren. Durch den zu viel eingenommenen Alkohol wandelte er sich aber durch ein merkwürdiges Gefühl im Magen zurück in einen Menschen und streckte die Hand in Richtung seines Angreifers, um ihn abzuwehren, als ein Feuerball aus seiner Hand schoss und seinen Angreifer an der Attacke hinderte. Diese Erfahrung hatte diesem Mitglied am Ende des Tages einen brennenden Hintern beschert.

Kaden besaß eine starke, große, pechschwarze Wolfsgestalt, die schon so manchen in Angst und Schrecken versetzte.

In seiner menschlichen Gestalt sah er genauso aus wie seine drei Brüder, mit denen er die Führung des Rudels übernahm.

Groß, dunkelhaarig und Muskeln an den richtigen Stellen. Fett war etwas, was man an einem Werwolf eher selten finden konnte.

Was auch niemand wissen konnte war, dass sich die Elementkräfte nur in menschlicher Gestalt benutzen ließen.

In der Gestalt eines Wolfes waren sie nutzlos.

Kaden wurde mit der braunen Augenfarbe seiner Mutter beschenkt und sein schwarzes kurzes Haar glich dem seines Wolfes.

Der größte Stolz seines Körpers, welcher von seinen anderen Brüdern abwich, war sein riesiges schwarzes Schlangentattoo, das von seiner linken Schulter abwärts bis zu seinen Waden führte.

Kaden und seine Brüder hatten eine eigene geheime Online – Plattform, an der sie ihre Dienste als Privatdetektive anboten. Sie verlangten, je nach Fall und den Finanzen der jeweiligen Personen die ihnen einen Auftrag erteilten, ihren Preis.

Da schon einige reiche Leute darunter waren, bei denen geliebte Menschen entführt wurden oder verschwanden und von einem oder manchmal auch von mehreren McKlays wieder zurückgebracht wurden, konnte jeder der Alpha eine beträchtliche Summe auf ihrem Konto ihr Eigen nennen.

Was er noch mit seinen Brüdern gemein hatte war die Tatsache dass sie das gleiche Geschlecht bevorzugten, auch wenn viele es nicht guthießen. Einzig bei Sam war sich niemand so ganz sicher, denn er zeigte oft auch Interesse an Frauen. Da einige Mitglieder allerdings auf einen Rudelerben bestanden, kam es auch schon häufig zu Auseinandersetzungen. Aber wie seinen Brüdern war auch ihm das ziemlich egal, denn die einzige Person, mit der er sich vorstellen könnte überhaupt mal Kinder zu haben, war sein Gefährte. Dass dieser in Form eines Mannes irgendwann auf der Bildfläche erschien war so klar, wie die Sonne jeden Tag aufging.

Und bis es soweit war, würde er das tun, was er am besten konnte und zwar die Grenze beschützen oder Fälle zu bearbeiten und so vielen Menschen zu helfen, wie möglich.

 

Es kam oft vor dass rudellose Omegas ihren Weg an die Grenze fanden und nicht wussten wohin, daher entschloss er als Grenzwärter jeden Omega ohne Fragen zu stellen in ihr Revier vorzulassen. Omega waren ebenfalls Wölfe, nur eben keine Kämpfer, was sie in ihren eigenen Reihen leider sehr oft zu Ausgestoßene werden ließ. Kaden sah schon in sehr vielen Omega, welche Dinge konnten, die wiederum kein Krieger hinbekam, ein wahres Geschenk. Wie zum Beispiel das Kochen.

Wie jedes Mitglied des Rudels hatten auch bei den Alpha jeder seine Aufgabe, angemessen ihrer Fähigkeiten und Stärke.
Kaden war ein Kämpfer sowohl als Wolf als auch als Mann. Und da er jetzt mit seinen 32 Jahren auch seine Feuerkräfte unter Kontrolle hatte, war er einer der gefürchtetsten Krieger überhaupt.

Und seine stärkste Eigenschaft war es zu beschützen und für andere zu kämpfen.

KAPITEL 2

 

Jamie rannte so schnell er konnte. Auf seine brennenden Seiten und Füße durfte er nicht achten, denn er wusste, würde er stehen bleiben oder auch nur langsamer werden, würden sie ihn erwischen und das bedeutete seinen Tod.

Als Wolf konnte er zwar ausdauernder laufen, doch die letzten Wochen in Gefangenschaft hatten ihm schwer zu schaffen gemacht.

Ihm voraus lief sein bester Freund Ian Lonan angespannt in der Gegend lauernd.

Er war froh ihn an seiner Seite zu wissen, denn Ian war nicht nur in seiner menschlichen Gestalt größer und stärker als er, sondern auch wesentlich gefährlicher in seiner Wolfsform.

Jamie hielt einfach nichts vom Kämpfen, es war also nicht verwunderlich, dass er alleine niemals gegen diese Gegner ankam.

 

Mit seinen roten schulterlangen Haaren und der zierlichen Gestalt glich er auch eher einem Mädchen, wenn man den Anderen seines Rudels Glauben schenkte.

Ian war in seiner alten Heimat der Einzige der ihn nie als schwach und lächerlich beschrieben hatte. Sie waren seit seiner unfreiwilligen Aufnahme im Orana Rudel befreundet. Auch wenn Jamie sich nicht so ganz vorstellen konnte, warum genau sein bester Freund sich mit ihm abgab.

Bis jetzt hatte er Ian nur Unglück gebracht und es sah so aus, als würde sich das auch nicht so schnell ändern.

 

Mit seinen nun 25 Jahren war es jetzt 10 Jahre her, dass seine Eltern und sein Zwillingsbruder Jesse ermordet wurden. Er war als Einziger noch am Leben, weil Jesse krank zuhause bleiben musste, während er bei einem Schamanen ihres damaligen Rudels unterrichtet wurde. Er hatte nie erfahren, wer seine gesamte Familie getötet hatte oder warum sie sterben mussten.

Er wusste von diesem Tag eigentlich nur, dass er nach dem Unterricht nach Hause ging und schon vom Weitem die Rauchwolken aus der Richtung seines Zuhauses kommen sah. Seine Befürchtungen, dass etwas Schreckliches passiert sein musste, wurden bestätigt als er direkt vor dem Haus stand und das betrachtete, was davon übrig geblieben war. Es wurde bis auf die Grundmauern niedergebrannt.

In seinem Rudel gab es damals keinen Alpha, sondern einen Rat, bestehend aus drei älteren Werwölfen, die sich den Angelegenheiten des Rudels annahmen, sollte es einmal zu Schwierigkeiten kommen.

Jamie befand sich nach dem schrecklichen Vorfall noch drei Tage in dem Rudel, nachdem Mitglieder die Überreste seiner Familie in den Überresten des Feuers fanden.

Die restlichen Rudelmitglieder hatten die Befürchtung, dass derjenige zurückkehren könnte, um sein Werk zu vervollständigen, wenn herauskam, dass Jamie überlebt hatte, also beschlossen sie, ihn in einem anderen Rudel unterzubringen.

Einem Rudel, dass stärkere Kämpfer und Krieger hatte, denn auch all die Leute in seinem Rudel hielten nichts von Gewalt. Und gegen jemanden zu kämpfen, der eine gesamte Familie auf brutalste Weise getötet hatte, dazu waren sie nicht bereit, die Verantwortung zu übernehmen.

 

Allerdings war es in seinem neuen Rudel nicht besser. Jedenfalls nicht für ihn. Er wurde geschnitten, beschimpft und wie ein Mädchen behandelt.

Vor allem der Alpha Jackson Lonan , der leider auch der Vater seines besten Freundes war, hatte ein besonderes Interesse an Jamie. Er hatte ihn zwar nie angefasst, doch alleine wie er ihn manchmal ansah ließ ihn vor Angst erstarren.

Wenn er jetzt zurück sah, konnte er nicht sagen, wie er es 10 Jahre dort ausgehalten hatte.

Viele redeten von anderen Rudeln, in denen es für schwächere ihrer Art besser war. Er wollte auch endlich in Sicherheit sein. Er wollte endlich irgendwo dazugehören.

 

Da er mit 25 Jahren immer noch keinen Gefährten hatte, der seinen Anspruch auf ihn geltend machte, wollte der Alpha des Orana Rudels sich Jamie als sogenannte Hurana nehmen, was soviel wie Hure bedeutete. Da Jamie sich vor dem gesamten Rudel weigerte, wurde er als Omega abgestempelt.

Omegas waren schwach und Schwäche wurde in diesem Rudel nicht geduldet.

Weil Jamie es gewagt hatte den Alpha zu demütigen und sich ihm zu verweigern, gab er den Befehl, den Omega einzusperren und nach einer Woche ohne Essen und Trinken sollte er hingerichtet werden.

Ian war es zwar nie erlaubt worden ihn in seiner Zelle zu besuchen, allerdings konnte er sich eines Nachts vor die Zelle schleichen.

Jam alles okay?“ Ians Stimme klang als hätte er Schuldgefühle, weil er seinem kleinen schutzlosen Freund nicht helfen konnte.

Jamie saß zusammengekauert in einer Ecke der Zelle und rührte sich nicht. Tränen liefen ihm über die Wange, an der man noch Abdrücke von Schlägen ausmachen konnte. „Kleiner, sieh mich an. Haben Sie dich angerührt?“

Aber auch auf diese Frage bekam er keine Antwort.

Sie hatten Jamie nicht sexuell angegriffen, aber er wollte einfach nicht reden, was hätte es auch für einen Sinn mit seinem besten Freund zu reden, wenn er morgen tot war?

 

Am Tag der Hinrichtung versuchte der Grenzwärter ihres Rudels, der auch für die Aufsicht der Gefangenen zuständig war, ihn zu vergewaltigen.

Er stürmte in die Zelle, zerrte Jamie vom Boden und drückte ihn mit seinem Körper an die Wand. Eine seiner Hände wanderte in Jamies Hose und umfasste den schlaffen Penis des Gefangenen.

Er rieb ein paar mal daran auf und ab, aber es tat sich nichts, was den Anderen wütend machte. „Na dann eben anders, du stehst doch bestimmt auf einen Schwanz in deinem Loch, nicht wahr, Süßer?“

Jamie wimmerte und kniff die Augen zu, versuchte der Hand zu entkommen, die soeben versuchte seine Hose zu öffnen.

Plötzlich wurde der Mann nach hinten und von Jamie fortgerissen und landete auf der anderen Seite an der Wand, wo er bewusstlos zu Boden rutschte.

Er öffnete die Augen und sah sich direkt Ian gegenüber. Als der ihn so verängstigt und mit geöffneter Hose sah, drehte er sich zu dem Wärter um und trat ihm so heftig in den Schritt, dass Jamie sich nicht vorstellen konnte, dass da jetzt alles noch heil war. Dann wandte sich Ian mit ausdruckslosem Gesicht ihm zu. „Los Kleiner, weg hier!“

Sein Freund führte ihn durch ein Labyrinth aus Gängen in die Freiheit.

 

Ohne ihn wäre Jamie jetzt geschändet und bereits tot.

Aber er war sich nicht sicher, ob das hier jetzt besser war. Denn jetzt waren sie nicht nur zusammen auf der Flucht, ständig in Angst gefasst zu werden. Wobei Jamie sich darüber wahrscheinlich mehr Sorgen machte als Ian, der offenbar nur noch ein Ziel hatte und zwar Jamie zu beschützen und in Sicherheit zu bringen.

Nein, jetzt hatte er auch noch seinen besten Freund in Gefahr gebracht.

Sein Vater und sein Bruder Killian, der im Orana Rudel ihr Beta war, würden nicht aufhören sie zu jagen, bis sie gefasst waren. Das Schlimmste war die Ungewissheit, was dann wohl mit Ian geschehen würde. Familienverrat wurde in diesem Rudel mit dem Tode bestraft. Und er wollte nicht, dass Ian seinetwegen sterben musste.

Jamie konnte es immer noch nicht fassen, dass dieser ihn befreit hatte und sich gegen seine Familie und sein Rudel gestellt hatte. Für ihn. Jamie Roath. Einen Omega.