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Mia Sanchez

Bevor die Hochzeitsglocken läuten...

Sieben letzte Dates





BookRix GmbH & Co. KG
80331 München

Titel

 

 

 

 

 

 

    

Sieben letzte Dates

Love Story

 

 

 

Mia Sanchez

1. Die Verlobung

»Stell dir vor, Dario hat mir doch tatsächlich einen Antrag gemacht!« Mirella hielt ihrer Freundin Stephanie einen funkelnden Ring vor die Nase. 

»Oh Mirella, das ist ja der Hammer! Lass dich umarmen! Und ich bin sicher die Trauzeugin, oder?«

Mirella runzelte die Stirn. »Ich habe noch nicht Ja gesagt ... Also, ich meine, ich habe zugesagt. Aber ich bin mir nicht sicher, ob ich es auch wirklich will.«

Ihre Freundin stutzte. »Aber warum denn nicht? Dario ist doch so perfekt hast du gesagt! Und ihr seid schon zwei Jahre zusammen. Vor Kurzem hast du mir noch erzählt, du hättest Angst, er würde dich nie fragen!«

Mirella zuckte mit den Schultern. »Ach weißt du, nachdem er mich gefragt hat ... Ich musste plötzlich an meine Exfreunde denken, an meine Vergangenheit und da sind mir ein paar Zweifel gekommen.«

Stephanie schüttelte den Kopf. 

»Das verstehe ich jetzt nicht so ganz. Du liebst Dario doch?«

»Ja, das tue ich, Steffi. Von ganzem Herzen, aber ... ach, wie soll ich dir das nur erklären? Es gab da ein paar Männer in meiner Vergangenheit ... und ich habe wohl nie ganz aufgehört an sie zu denken. Also was wäre gewesen, wenn ich mit einem von ihnen zusammengekommen wäre? Wenn doch einer von ihnen meine große Liebe gewesen wäre. Weißt du, was ich meine?« Mirella zitterte.

»Wen meinst du denn da konkret? Doch nicht etwa Roman Ofner?«

Mirella schüttelte heftig den Kopf. 

»Was? Nein, nein, mit Roman bin ich seit langem durch. Wir waren ein Jahr zusammen, davon ein Monat verlobt, und dann hat er mich einfach sitzen gelassen. Er hat mir gesagt, dass er mich nicht mehr liebt. Das ist vorbei ... aber-«

Ihre Gedanken wanderten an einen fernen Ort. Mit glasigen Augen sprach sie weiter.

»Aber, da wäre zum Beispiel Simon. Er war jahrelang nur ein guter Freund, doch dann trennte er sich von seiner Freundin. Stell dir vor, mit der war er zusammen, seit ich ihn kannte. Und ich spürte allmählich, dass da etwas zwischen uns war, weißt du? Also, dass ich etwas für ihn empfand. Wir haben uns geküsst, doch zusammen gekommen sind wir nie. Er meinte, wir wären beide Naturgewalten und würden uns gegenseitig zerfleischen, wenn wir zusammenkämen. Wahrscheinlich hatte er Recht, doch wir bekamen doch nie unsere Chance, um es zu versuchen.«

Stephanie sah sie nachdenklich an. 

»Weißt du, Mirella, ich glaube, das ist ganz normal, wenn du jetzt kalte Füße bekommst. Ich würde mir darüber nicht allzu viele Gedanken machen.«

»Das tue ich aber!«, platzte es aus Mirella heraus, »und Simon ist nicht der Einzige.«

Sie räusperte sich kurz, bevor sie ihrer Freundin die nächste Wahrheit offenbarte. 

»Es gibt da jemanden. Sein Name ist Anton. Ich habe ihn kennengelernt, als ich dreizehn Jahre alt war. Ich weiß, das ist schon eine kleine Ewigkeit her, aber ... Er war damals schon Siebzehn, also viel zu alt für mich. Und ich fand ihn einfach nur toll. Ich habe ihn von der Ferne angehimmelt. Anton war damals mit einem älteren Mädchen aus meiner Schule zusammen. Er hat sie öfters abgeholt und so haben wir uns kennengelernt. Wir haben öfter etwas gemeinsam unternommen, hatten denselben Freundeskreis.« Mirella strich sich eine Harrsträhne aus dem Gesicht. »Und stell dir vor, nachdem sich die beiden getrennt hatten, habe ich ihn fast sechs Jahre lang nicht mehr gesehen. Eines Tages stand er plötzlich vor meiner Tür. Ich war total überrascht, das kannst du mir glauben. Wir haben den ganzen Abend miteinander verbracht, und es war wirklich total nett. Zum Abschied wollte er mich küssen, doch dann...« Mirellas Blick wurde erneut glasig. »Doch dann hat er mir erzählt, dass er eine Frau hätte und sie wäre schwanger. Naja ... Er wollte mich trotzdem küssen, doch ich habe ihm gesagt, er solle verschwinden. Ich wollte nicht diejenige sein, mit der er seine Frau betrügt. Ich habe ihn weggeschickt und seitdem nichts mehr von ihm gehört. Das ist jetzt ungefähr ach Jahre her.«

Sie verzog den Mund und sprach mit gedämpfter Stimme. 

»Vor zwei Wochen ungefähr hat er mich über Fakebook gefunden. Seitdem schreiben wir uns täglich. Es ist kaum vorstellbar, aber wenn ich mich mit ihm unterhalte bekomme ich so ein seltsames Gefühl. So als wäre ... als wäre ich wieder in ihn verliebt.« Sie sah nervös zu Boden. 

»Ach, Mirella. Glaub mir, das vergeht wieder.«, warf Steffi ein.

Mirella schnippte mit den Fingern. 

»Oder! Ich treffe mich mit ihm! Was sagst du dazu?«

»Hm, ich weiß nicht. Glaubst du wirklich, dass das eine gute Idee ist?« Ihre Freundin verdrehte die Augen. »Aber andererseits. Warum eigentlich nicht? Kontakt habt ihr ja schon. Triff dich einfach mit ihm und du wirst merken, dass das alles nur in deiner Fantasie stattfindet.«

Mirella kicherte. 

»Ja? Meinst du wirklich, dass es eine vernünftige Idee ist?«

»Von vernünftig habe ich nichts gesagt.«, konterte ihre Freundin, »Aber ich glaube, es könnte dir wirklich dabei helfen die Angst vor der Ehe abzulegen. Und außerdem«, jetzt kicherte Stephanie, »haben wir dann etwas Aufregendes zum Tratschen bei unserem nächsten Treffen.«

»Perfekt.« Mirella zückte ihr Handy. »T-re-ff-e-n w-i-r u-n-s mor-g-en? Und senden.«

»Und was erzählst du Dario?«

Mirella zuckte mit den Schultern. »Dario? Oh, der ist morgen wieder den ganzen Tag lang in der Arbeit, Überstunden schieben. Ich dachte, ich erzähle ihm davon erst mal nichts?«

 

Mirella verabschiedete sich von ihrer Freundin und führte sie ins Vorzimmer. Die Tür schloss sich hinter Stepanie und Mirella überfiel schlagartig diese drückende Stille, die in der leeren Wohnung herrschte. Auf der Garderobe hing ihre Handtasche, die sie nach einer noch halbvollen Tüte Bonbons durchkramte. 

Mit Süßkram bewaffnet schlenderte sie in das überdimensionale Wohnzimmer und ließ sich auf die Couch fallen. Diese Wohnung, die sie sich mit Dario teilte, war einfach ein Traum. Sie ließ ihren Blick weiter in die offene Küche schweifen, die direkt mit dem Wohnraum verbunden war. Die Kaffeetassen standen noch auf dem Esstisch. Aber nach aufräumen stand ihr gerade nicht der Sinn. Der Kaffee würde zwar am Rand der Tassen eintrocknen, aber darüber würde sie sich dann erst viel später ärgern müssen. Jetzt gerade war es ihr egal. 

Mit klebrigen Fingern öffnete sie nochmals die SMS, die sie Anton geschickt hatte. Wäre es vielleicht doch ein Fehler sich mit ihm zu treffen? Ihre Gespräche auf Fakebook waren so intensiv gewesen und sie fühlte sich wieder wie damals als sie ihn heimlich angehimmelt hatte. Er war so ein Charmeur gewesen. Und das war er auch heute noch. Sie musste an seinen niedlichen Dialekt denken. Anton hatte immer so ein süßes Lachen und eine, so witzige Art. 

Ja, damals, als sie ein Mädchen war und ihn anhimmelte. Ja, das waren noch Zeiten gewesen. Sie war so sehr in ihn verliebt. Doch sie war einfach viel zu jung für ihn gewesen. Mit Dreizehn hatte sie auch noch keinen Freund gehabt, nicht einmal ihren ersten Kuss hatte sie hinter sich. Und Anton war schon ein erfahrener Teenager gewesen. Angeblich schlief er sogar schon mit seiner Freundin. Da war Mirella in seinen Augen doch sicher nur ein kleines Kind, keine Frau.  Gedankenversunken kaute sie auf einem Bonbon herum. 

Wie er jetzt wohl aussah? 

Sein Profilbild zeigte einen Hund. Ein sehr süßer Pudel zwar, aber das sagte ja nichts über sein Herrchen aus. Falls es überhaupt sein Hund war. Wer weiß? Er hatte ihr nichts von einem Haustier erzählt. Oder ob er eine Freundin hatte. Oder ob er sogar noch verheiratet war? Laut seinem Profil war er offiziell Single, und er hatte Anspielungen darauf gemacht, dass er geschieden sei, aber das muss ja nicht stimmen. Bei diesen Angaben auf den Social Media Plattformen konnte man ohne Probleme schummeln. Also, vielleicht war es auch der Pudel seiner Freundin oder der von seiner Frau. Immerhin war das ja nicht gerade eine besonders männliche Hunderasse. Sie griff noch einmal in die Tüte. Verdammt, sie hatte schon alle Bonbons gegessen. In Gedanken versunken zerknüllte sie die Verpackung und schlenkerte weiter in die Küche.

 

Mirella stellte gerade die Kaffeetassen in die Spüle, als Dario nachhause kam. Er hatte wieder länger gearbeitet und wirkte erschöpft. 

»Hey, Babe.« Er drückte ihr einen Kuss auf die Wange. »Wie war dein Tag? War es nett mit Stephanie?«

Mirella kippte Spülmittel in die Tassen und rieb mit den Fingern über den hartnäckigen Kaffeerand. 

»Ja, wir hatten einen lustigen Nachmittag. Wie war´s bei dir? War viel los in der Arbeit?«

»Ich bin total erledigt. Tom hat wiedermal den halben Tag damit verbracht über meine Entwürfe herzuziehen und auf der Baustelle lief es dann auch nicht viel besser. Ich geh´ gleich unter die Dusche.« Er sah auf die Uhr. »Treffen wir uns dann direkt im Bett? Dann erzähle ich dir den Rest.«

Mirella lächelte ihn an. »Na klar, Schatz. Ich lese einstweilen. Verbringen wir heute einen ruhigen Abend?«

Er nickte ihr zu, drückte ihr im Vorbeigehen einen Kuss auf die Stirn und schlenderte ins Bad, das direkt hinter dem Schlafzimmer lag.

Mirella lauschte dem Geräusch der fallenden Wassertropfen, die flüsternd zu ihr hinüber drangen. Gähnend tauschte sie ihre Klamotten gegen ein bequemes Schlabbershirt. Sie war doch müder als erwartet. Sie schlüpfte unter die Bettdecke und schnappte sie sich ihr Buch vom Nachttisch. Sie würde das entspannende Geräusch, das Darios nackter Körper unter der Dusche erzeugte, als Hintergrundmelodie zum Lesen ausnutzen. Sie kuschelte sich in ihr Bett und genoss die Stille. Doch da vibrierte ihr Handy. 

Eine Nachricht von Anton. 

Er wollte sich morgen gern mit ihr treffen, ob sie am frühen Abend Zeit für einen Cocktail hätte?

Ihre Hand zitterte, als sie ihm antwortete. Dario arbeitete morgen sicher wieder länger, also hatte sie bestimmt genügend Zeit. Kurzerhand tippte sie eine Zusage in die Tasten und drückte auf senden. 

Sie würde sich tatsächlich mit Anton treffen. Unglaublich. 

Mit immer noch zittrigen Händen schaltete sie das Mobiltelefon auf stumm und legte es zurück auf den Nachttisch. Jetzt sollte sie nichts mehr beim Lesen stören. 

Doch kaum konzentrierte sie sich wieder auf ihr Buch, spürte sie das Pochen ihres unruhigen Herzens. Das bestätigte Treffen mit Anton machte sie nervös. 

Eilig klappte sie das Buch zu. Dario schlenderte im selben Moment aus dem Bad und lächelte sie dankbar an. Er dachte wohl, sie würde das Buch wegen ihm weglegen, damit er ihr weiter von seinem Tag erzählen konnte. Er drehte ihr den Rücken zu, ließ das Handtuch zu Boden fallen und öffnete eine Schublade seiner Kommode. Mirella ließ ihren Blick über seinen muskulösen Körper gleiten. Es war immer wieder faszinierend, dass ein Bürohengst wie Dario mit solch einem durchtrainierten Körper gesegnet war. 

Sie biss sich auf die Unterlippe. 

Und erst dieser stramme Hintern. 

Ihre Augen hafteten an dem Bund seiner Boxershorts, als er sie sich überzog und das gute Stück verstaute. 

»Naja, mein Liebling. Jedenfalls bekomme ich schön langsam Zweifel, ob ich wirklich der große Stararchitekt werde, den du als Ehemann verdient hast. Tom ist aktuell kein Fan meiner Arbeit.« 

Er ließ sich zu ihr auf das Bett fallen. Mirella streichelte ihm über das feuchte Haar. Ihr zukünftiger Ehemann lehnte seinen Kopf an ihre Schulter. 

»Ach weißt du, Schatz. Das ist doch nicht der Weltuntergang. Wenn du erstmal Partner bist, dann hat Tom doch gar keine andere Wahl mehr als deine Ideen toll zu finden.«

Er knuffte sie in die Seite. »Hey! Wenn du weiter so frech bist, dann fresse ich dich!« 

Er knabberte sachte an ihrem Brustansatz, um seine Worte zu bestärken. 

Mirella strampelte spielerisch mit den Beinen und drückte seine Lippen nur noch fester gegen ihre Brust. Ihr T-Shirt war schon leicht feucht von Darios Haaren. 

Jetzt schloss er seine Lippen um ihre Brustwarze, die sich nun sichtbar durch den weichen Stoff drückte. 

Sie liebte das Gefühl, seinen warmen Atem durch das schlichte Gewebe hindurch zu spüren. Ein leises Stöhnen drang aus ihrem Mund. Jedes weitere Wort schien jetzt überflüssig. 

Dario schenkte ihr einen aufreizenden Blick und glitt langsam unter die Decke. Dabei zog er ihr Shirt nach oben und küsste jede Stelle auf seinem Weg nach unten, bis er völlig unter der Decke verschwunden war. 

Zärtlich ließ er seine Lippen über ihren Oberschenkel gleiten. Sein Dreitagebart kitzelte über ihre Haut. Ein kurzer süßer Moment noch und er würde sie an ihrer empfindlichsten Stelle berühren. 

Mirella spannte ihre Muskeln an. Dario ließ sich gerne Zeit. Anstatt sie gleich anzufassen, hauchte er ihrer glühenden Wärme einen weichen Kuss zu. Nur sein Atem berührte ihre Haut. Dieses Gefühl ließ sie kurz erzittern. Voll Vorfreude schloss sie ihre Beine und schlang sie um seinen Hals. Fordernd zog sie ihn weiter nach unten, bis seine Lippen sie endlich an der richtigen Stelle berührten. 

Sie stöhnte erneut auf und er verstand genau, was das bedeutete. 

Behutsam setzte er seine Zungenspitze zwischen ihre Beine und zeichnete gemächlich die Buchstaben des Alphabets, ohne die geringste Spur von Eile. Wobei er jede Linie die er zog, mit einer stärkeren Intensität abrollte als die Vorige. 

Mirella konnte ihre Lust nicht weiter unterdrücken. Als Dario ihren Namen zwischen ihre Beine schrieb stöhnte Mirella abermals auf. Ihr zukünftiger Mann öffnete seinen Mund noch ein Stück weiter und saugte sanft an ihrer Lustperle. Sie klammerte ihre Beine fester um seinen Nacken und drückte ihr Becken seinem fordernden Mund entgegen. Sie genoss jede selbstlose Liebkosung, die Dario ihr zum Geschenk machte. Er wusste einfach genau, wie er sie glücklich machte. 

Jetzt gab es kein Halten mehr, sie trieb ihr Becken immer fester gegen seine Lippen und stöhnte dabei freudig auf. Sie genoss jede Umdrehung die er mit seiner Zunge vollführte, bis sie zum Höhepunkt kam und ihre Beine sich wieder lockerten. Die Anspannung in ihrem Körper ließ nach.

Grinsend kam er wieder unter der Decke hervor. Entspannt sank sie in seine Arme. Er hielt sie einfach nur fest. Und sie schlief in dieser vollkommenen Umarmung ein.