Pierre Stutz

Lass dich nicht im Stich

Die spirituelle Botschaft von Ärger, Zorn und Wut

Patmos Verlag

Literatur- und Filmtipps

Weiterführende Bücher

Ackermann, Lea/Bell, Inge/Koelges, Barbara: Verkauft, versklavt, zum Sex gezwungen. Das große Geschäft mit der Ware Frau. München 2005.

Arp, Susmita: Gandhi. Monographie. Reinbek bei Hamburg 2007.

Basset, Lytta: Sainte Colère. Jacob, Job, Jésus. Genève 2002.

Bauer, Joachim: Prinzip Menschlichkeit. Warum wir von Natur aus kooperieren. München 2008.

Berr, Hélène: Pariser Tagebuch 1942–1944. München 2009.

Berrigan, Daniel: Zehn Gebote für den langen Marsch zum Frieden. Stuttgart 1983.

Biermann, Wolf: Warte nicht auf bessere Zeiten! Die Autobiographie. Berlin 2016.

Bonhoeffer, Dietrich: Widerstand und Ergebung (Dietrich Bonhoeffer Werke 8). München 1998.

Brudereck, Christina: Liebe Teresa. Briefwechsel mit einer unbequemen Heiligen. Gießen 2015.

Cardenal, Ernesto: Meditation und Widerstand. Dokumentarische Texte und neue Gedichte. Vorwort von Helmut Gollwitzer. Gütersloh 1977.

Ceming, Katharina: Ab in die Wüste! Mut zur Selbsterkenntnis – den Wüstenvätern abgeschaut. München 2013.

Chittister, Joan: Unter der Asche ein heimliches Feuer. Spiritueller Aufbruch heute. München 2000.

Croos-Müller, Claudia: Kopf hoch. Das kleine Überlebensbuch. Soforthilfe bei Stress, Ärger und anderen Durchhängern. München 2011.

[Dalai Lama] Der Appell des Dalai Lama an die Welt. Ethik ist wichtiger als Religion. Mit Franz Alt. Wals bei Salzburg 2015.

Desmond Tutu: Versöhnung. Sei wahr und werde frei. Hrsg. von Angela Krumpen. Freiburg im Breisgau 2008.

Dürckheim, Karlfried Graf: Übung des Leibes auf dem inneren Weg. München 1978.

Ebert, Andreas/Rohr, Richard: Das Enneagramm. Die 9 Gesichter der Seele. München 1989.

Ehebrecht-Zumsande, Jens: Zärtlich und gewaltig ist Gott. Biblische Impulse für eine Spiritualität der Spannungen. München 2013.

Ehlert, Stefan: Wangari Maathai – Mutter der Bäume. Die erste afrikanische Friedensnobelpreisträgerin. Mit einem Vorwort von Klaus Töpfer. Freiburg im Breisgau 2004.

Emcke, Carolin: Gegen den Hass. Frankfurt am Main 2016.

Frankl, Viktor E.: … trotzdem Ja zum Leben sagen. Ein Psychologe erlebt das Konzentrationslager. München 2004.

Frielingsdorf, Karl: Aggression stiftet Beziehung. Mainz 1999.

Fromm, Erich: Anatomie der menschlichen Destruktivität. Reinbek bei Hamburg 1977.

Gandhi, Mahatma: Handeln aus dem Geist. Hrsg. von Gertrude und Thomas Sartory. Freiburg im Breisgau 1977.

Gandhi, Mahatma: Mein Leben. C. F. Andrews (Hrsg.). Frankfurt am Main 1983.

Gauck, Joachim: Freiheit. Ein Plädoyer. München 2012.

Geißler, Karlheinz, A.: Alles. Gleichzeitig. Und zwar sofort. Unsere Suche nach dem pausenlosen Glück. Freiburg im Breisgau 2007.

Geißler, Heiner: Was würde Jesus heute sagen? Die politische Botschaft des Evangeliums. Reinbek bei Hamburg 2004.

Girard, René: Das Heilige und die Gewalt. Ostfildern 2012.

Golemann, Daniel: Emotionale Intelligenz. München 2015.

Gruhl, Monika: Das Enneagramm. Strategie für die eigene Entwicklung. Freiburg im Breisgau 2012.

Hammarskjöld, Dag: Zeichen am Weg. Das spirituelle Tagebuch des UN-Generalsekretärs. München 2005.

Hessel, Stéphane: Empört euch! Berlin 2011.

[Etty Hillesum] Das denkende Herz. Die Tagebücher von Etty Hillesum (1941–1943). Hrsg. von J. G. Gaarlandt. Reinbek bei Hamburg 1985.

Higgins, Michael W.: Thomas Merton. Der geerdete Visionär. Stuttgart 2015.

Janssen, Claudia: Endlich lebendig. Die Kraft der Auferstehung erfahren. Freiburg im Breisgau 2013.

Jolig, Sam/Voss, Bernhard: Wut tut gut. Ein starkes Gefühl verstehen und konstruktiv nutzen. München 2015.

Kabat-Zinn, Jon: Gesund durch Meditation. Das große Buch der Selbstheilung. München 2011.

Kalcher, Anna Maria/Lauermann, Maria (Hg.): Die Macht der Aggression. 61. Internationale Pädagogische Werktagung Salzburg. Wien 2012.

Käßmann, Margot/Wecker, Konstantin (Hg.): Entrüstet euch! Warum Pazifismus für uns das Gebot der Stunde bleibt. Texte zum Frieden. Gütersloh 2015.

Kast, Verena: Vom Sinn des Ärgers. Anreiz zur Selbstbehauptung und Selbstentfaltung. Stuttgart 1998.

Kast, Verena: Abschied von der Opferrolle. Das eigene Leben leben. Freiburg im Breisgau 1998.

Kessler, Wolfgang: Zukunft statt Zocken. Gelebte Alternativen zu einer entfesselten Wirtschaft. Publik-Forum Streitschrift. Oberursel 2015.

Keune, Jacqueline: Als ob das Eine das Ganze wär. Erfahrungen, Episoden, Einsichten. Luzern 2001.

Keune, Jacqueline: Scheunen voll Wind. Gebete und Gedichte. Luzern 2016.

Khorchide, Mouhanad: Islam ist Barmherzigkeit. Grundzüge einer modernen Religion. Freiburg im Breisgau 2015.

King, Martin Luther mit Selbstzeugnissen und Bilddokumenten, dargestellt von Gerd Pessler. Reinbek bei Hamburg 2014.

King, Martin Luther: Der Traum vom Frieden. Texte zur Orientierung. Gütersloh 1983.

King, Martin Luther: Testament der Hoffnung. Letzte Reden, Aufsätze und Predigten. Eingeleitet von Heinrich W. Grosse. Gütersloh 1983.

Leiris, Antoine: Meinen Hass bekommt ihr nicht. München 2016.

Mandela, Nelson: Meine Waffe ist das Wort. Mit einem Vorwort von Desmond Tutu. München 2013.

Mannschatz, Marie: Buddhas Anleitung zum Glücklichsein. Fünf Weisheiten, die ihren Alltag verändern. München 2011.

Mayer, Karoline/Krumpen, Angela: Jeder trägt einen Traum im Herzen. Von der Kraft, die alles ändern kann. Freiburg im Breisgau 2015.

Metz, Johann Baptist/Peters, Tiemo Rainer: Gottespassion. Zur Ordensexistenz heute. Freiburg im Breisgau 1991.

Monbourquette, Jean: Umarme deinen Schatten. Negative Energien in positive verwandeln. Freiburg im Breisgau 2001.

Moore, Robert/Gillette, Douglas: König, Krieger, Magier, Liebhaber. Die Stärken des Mannes. München 1992.

Müller, Wunibald: Das Gold im Dunkeln der Seele finden. Neue Kraft aus verborgenen Quellen. Ostfildern 2015.

Müller, Wunibald: Vergebung. Wege der Befreiung. Münsterschwarzach 2014.

Neudeck, Rupert: Mutbürger. Gelebter Widerstand. Zwölf Beispiele. Oberursel 2011.

Osho: Das Orangene Buch. Die Osho Meditationen für das 21. Jahrhundert. Köln 2006.

Pfeifer, Dwariko: Meditation und Chaos. Die paradoxe Achtsamkeitspraxis der Dynamischen Meditation von Osho. Forschung – Theorie – Praxis. Berlin 2014.

Potreck-Rose, Friederike: Von der Freude, den Selbstwert zu stärken. Stuttgart 2008.

Rohr, Richard. Ins Herz geschrieben. Die Weisheit der Bibel als spiritueller Weg. Freiburg im Breisgau 2008.

Romero, Oscar A.: Nicht schweigen. Vom Handlanger der Macht zum Anwalt der Armen. Hrsg. von Jesus Delgado. Stuttgart 2015.

Rosenberg, Marshall B.: Konflikte lösen durch Gewaltfreie Kommunikation. Ein Gespräch mit Gabriele Seils. Freiburg im Breisgau 2004.

Schockenhoff, Eberhard: Die Bergpredigt. Aufruf zum Christsein. Freiburg im Breisgau 2014.

Schroer, Silvia/Staubli, Thomas: Die Körpersymbolik der Bibel. Darmstadt 1998.

Sölle, Dorothee: Mystik und Widerstand. Du stilles Geschrei. Hamburg 1997.

Sölle, Dorothee: Sympathie. Theologisch-politische Traktate. Stuttgart 1978.

Sölle, Dorothee/Luise Schottroff: Jesus von Nazaret. München 7. Aufl. 2010.

Sölle, Dorothee/Steffensky, Fulbert: Nicht nur Ja und Amen. Von Christen im Widerstand. Reinbek bei Hamburg 1983.

Sobrino, Jon: Der Preis der Gerechtigkeit. Briefe an einen ermordeten Freund. Ignatianische Impulse. Würzburg 2007.

Stutz, Pierre: Deine Küsse verzaubern mich. Liebe und Leidenschaft als spirituelle Quellen. München 22014.

Stutz, Pierre: Geh hinein in deine Kraft. 50 Film-Momente fürs Leben. Freiburg im Breisgau 32016.

Stutz, Pierre: Mein Leben kreist um Dich. Mit den Psalmen die eigene Mitte finden. Mit Bildern von Christian Kondler. München 2009.

Stutz, Pierre: Was meinem Leben Tiefe gibt. Schritte zum Dasein. Freiburg im Breisgau 2011.

Sutter Rehmann, Luzia: Wut im Bauch. Hunger im Neuen Testament. Gütersloh 2014.

Thich Nhat Hanh: Ärger. Befreiung aus dem Teufelskreis destruktiver Emotionen. München 2007.

Van den Broek, Jos: Verschwiegene Not: Sexueller Mißbrauch an Jungen. Stuttgart 1993.

Wardetzki, Bärbel: Nimm’s bitte nicht persönlich. Der gelassene Umgang mit Kränkungen. München 2012.

Wardetzki, Bärbel: Ohrfeige für die Seele. Wie wir mit Kränkung und Zurückweisung besser umgehen können. München 2005.

Watzlawick, Paul: Anleitung zum Unglücklichsein. München 2005.

Weingardt, Markus A. (Hrsg.): Warum schlägst du mich? Gewaltlose Konfliktbearbeitung in der Bibel. Impulse und Ermutigung. Gütersloh 2015.

Wiesel, Elie: Die Nacht. Erinnerung und Zeugnis. Freiburg im Breisgau 1996, Neuausgabe 2008, 5. Aufl. 2013.

Wind, Renate: Dem Rad in die Speichen fallen. Die Lebensgeschichte des Dietrich Bonhoeffer. Gütersloh 2014.

Zenger, Erich: Ein Gott der Rache? Feindpsalmen verstehen. Freiburg im Breisgau 1994.

Erwähnte Filme, die im Handel als DVD erhältlich sind

Conducta. Wir werden sein wie Che (Cuba 2014), von Ernesto Daranas.

Dead Man Walking. Sein letzter Gang (USA 1995), von Tim Robbins.

Demain – Tomorrow. Die Welt ist voller Möglichkeiten (Frankreich 2016), von Cyril Dion und Mélanie Laurent.

Die Frau die singt – Incendies (Kanada 2010), von Denis Villeneuve.

Gandhi (Großbritannien/Indien 1982), von Richard Attenborough.

Ich, Daniel Blake (Großbritannien 2016), von Ken Loach.

Selma (USA 2014), von Ava DuVernay.

Sophie Scholl. Die letzten Tage (Deutschland 2005), von Marc Rothemund.


1 Jacqueline Keune: Scheunen voll Wind. Gebete und Gedichte.

Luzern 2016, 40.

ÜBER DEN AUTOR

Foto © Stefan Weigand

Pierre Stutz ist einer der bekanntesten spirituellen Lehrer und Autoren unserer Zeit. Schreiben ist für ihn ein »feu sacré«, ein inneres Feuer. Seine Inspiration zieht er aus seinem persönlichen Hoffen und Ringen in der Gottessuche. Kraft bei dieser Suche geben ihm christliche Mystik und die biblischen Texte, Erfahrungen mit der Schöpfung und Begegnungen mit Filmen. Seine Grundüberzeugung: Spiritualität ist dazu da, zu befreien und nicht einzuengen.

Pierre Stutz arbeitete als Jugendseelsorger und gestaltete zusammen mit Gleichgesinnten die Abbaye de Fontaine-André als »offenes Kloster«, eine Gemeinschaft von Frauen und Männern, auch verheirateten, die miteinander Spiritualität im Alltag suchen und leben. Im Sommer 2002 legte er sein Priesteramt nieder, seit 2003 ist er mit seinem Lebensgefährten zusammen.

Heute ist Pierre Stutz im ganzen deutschsprachigen Raum gefragter Referent, geistlicher Begleiter und spiritueller Autor. Seine über vierzig Bücher haben eine Auflage von mehr als einer Million Exemplaren und wurden in sechs Sprachen übersetzt.


Website: www.pierrestutz.ch


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ÜBER DAS BUCH

Ärger, Zorn und Wut gehören zum Menschsein. Gefragt ist ein konstruktiver Umgang mit Aggression, der damit beginnt, Selbstvertrauen zu entwickeln und den Mut, sich nicht im Stich zu lassen, sondern zu wehren.

Aggression lässt sich nicht einfach verdrängen, sondern prägt Denken und Fühlen, Seele und Körpererfahrung. Oft verbieten sich gerade spirituell begabte Menschen Wut und Zorn: »Jahrzehntelang verdrängte ich Wut aus meinem Leben. Weil es mir streng verboten war, aggressiv zu sein, wurde ich immer depressiver. Im Titel meines Buchs ›Lass dich nicht im Stich‹ verdichtet sich mein Befreiungsweg« (Pierre Stutz).

Pierre Stutz entschlüsselt die spirituelle Botschaft von Ärger, Wut und Zorn. Er lädt zu einer Entdeckungsreise ein mit dem Ziel, die Kraft der Aggression positiv freizusetzen für einen alltäglichen Friedensweg. Die authentische Lebenserfahrung von Pierre Stutz fließt dabei ebenso ein wie große Stimmen der Mystik und Einsichten der Psychologie.

• Selbstvertrauen entfalten

• Mich wehren können

• Authentisch werden

• Selbstverantwortung übernehmen

• Mich nicht an Ungerechtigkeiten gewöhnen

• Die Spirale der Gewalt durchbrechen

• Gewaltfrei kommunizieren

Auch als Printausgabe erhältlich.

www.patmos.de/ISBN978-3-8436-0950-0

IMPRESSUM

Weitere interessante Lesetipps finden Sie unter:

www.patmos.de

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Unbefugte Nutzungen, wie etwa Vervielfältigung, Verbreitung, Speicherung oder Übertragung, können zivil- oder strafrechtlich verfolgt werden.

© 2017 Patmos Verlag,

ein Unternehmen der Verlagsgruppe Patmos

in der Schwabenverlag AG, Ostfildern

Umschlaggestaltung: Finken & Bumiller, Stuttgart

ISBN 978-3-8436-0950-0 (Print)

ISBN 978-3-8436-0951-7 (eBook)

LESEEMPFEHLUNG

Bäume – unsere Weggefährten

Pierre Stutz

Die spirituelle Weisheit der Bäume

Mit zahlreichen Fotografien von Andrea Göppel

64 Seiten | Durchgehend vierfarbig

Hardcover mit Schutzumschlag

ISBN 978-3-8436-0875-6

Die Texte dieses Buches sind im Austausch mit den Bäumen entstanden. Sie erzählen von der göttlichen Lebenskraft, die alles beseelt. Die Gedichte und Gedanken von Pierre Stutz führen einen inneren Dialog mit der Lebenskraft der Bäume. Gestaltet mit Baumfotografien von Andrea Göppel, die eigens exklusiv für dieses Buch aufgenommen wurden.

»Beim Wandern bin ich immer wieder angerührt von der Vielfalt und Weitläufigkeit der Baumwurzeln. Sie ermutigen mich, meinen Standpunkt einzunehmen, in dem ich die hellen und dunklen, die leichten und schweren Seiten meines Daseins annehme und integriere. Bäume eröffnen mir eine befreiende Lebensperspektive, sie bestärken mich, mich noch tiefer im Leben zu verwurzeln« (Pierre Stutz).

Als Printausgabe erhältlich:

www.patmos.de/ISBN978-3-8436-0875-6




Fotos: © Andrea Göppel




Inhalt

Einladung

Persönliche Einstimmung

Zu viele Verbotsschilder!

Kann man nach Auschwitz Gott noch loben …

Türöffner Fluchpsalmen

Verlorene Kindheit

1 Selbstvertrauen entfalten

Ein gesundes Selbstwertgefühl entlarvt Unzufriedenheit

Das Gold im eigenen Dunkeln

Meine Antreibersätze

2 Mich wehren können

Mut zur Konfliktfähigkeit ist Sorge um sich selbst

Der dritte Weg

Leidenschaft und Gerechtigkeit

Psychischer Stress

Ich kann mich wehren

Aktiver und passiver Ärger

3 Authentisch werden

Aggression verhilft zu ehrlichen Auseinandersetzungen

Aggression und Depression

Aggressionen nicht mehr delegieren

An das Gute im Menschen glauben

Kämpferisch sein

Ich lasse mich nicht mehr leben!

4 Selbstverantwortung übernehmen

Ärger hilft, eigene Stärken und Grenzen anzunehmen

Verwandelter Ärger

Widerstandskraft Humor

Der Mythos der verlorenen Zeit

Machtverteilung

Gesunde Distanz

5 Mich nicht an Ungerechtigkeiten gewöhnen

Wut verbindet Menschen, die Friedensinitiativen wagen

Empört euch!

Mit klarer Stimme

Mutbürger

Engagierte Gelassenheit

Späte Wut

Ah, endlich auch Kontrolle aufgeben können

Konstruktive Wutausbrüche

Dynamische Meditation

6 Die Spirale der Gewalt durchbrechen

Heiliger Zorn fördert gewaltfreien Widerstand

Ich weigere mich

Schöpferischer Hass?

Zornig in Beziehung

Echte Freundschaft fördert Zorn

7 Gewaltfrei kommunizieren

Versöhnung ist möglich in Begegnungen auf Augenhöhe

Gewaltfreie Kommunikation

Es tut mir leid

Versöhnung: nicht machbar, aber möglich

Wachsam und kritisch

Vergeben können

Analysen wagen

Versöhnend-segnend unterwegs

Nachklang

Literatur- und Filmtipps

Über den Autor

Über das Buch

Impressum

Hinweise des Verlags

Leseempfehlung



Einladung

Mich nicht mehr verbiegen lassen

Gefühle wie Wut und Zorn ernst nehmen

sie nach dem tieferen Grund befragen

um nicht in der Gewaltspirale stecken zu bleiben

Mich nicht lähmen lassen

von faulen Friedensstrategien

falsche Versöhnlichkeit entlarven

konfliktfähig Heilung erfahren

Mich nicht kleinkriegen lassen

Empörungen über Ungerechtigkeiten
wahrnehmen

sie als Friedensimpuls sehen

der zu tatkräftigem Handeln führt

Mich nicht unterdrücken lassen

von quälender Fremdbestimmung

mit lauter Stimme

gewaltfrei Widerstand wagen

So wie wir dringend eine Versöhnung von Sexualität und Spiritualität brauchen, so brauchen wir eine Verbindung von Aggression und Spiritualität. Sexualität und Aggression sind unsere stärksten Lebenskräfte, die wir in Liebe oder in Angst zum eigenen Wohlbefinden und zum Wohl der Gemeinschaft entfalten können. Sexualität und Aggression sind verwurzelt in unserer tiefen Sehnsucht nach einem Aufgehobensein, einer Rückverbindung (lateinisch »religio«) in einem größeren Ganzen. Unser ganzes Wesen ist auf Beziehung und Kommunikation angelegt. Auch die drei Urwünsche, die wir in allen Märchen, Mythen und heiligen Texten finden, erzählen von unserem

Diese Urwünsche sind nie zu haben, sondern immer im Werden und sie ereignen sich in der Spannung von Nähe und Distanz. Gesunde Beziehungen leben von leidenschaftlichen Auseinandersetzungen. Genau darum geht es im Ursprung des Wortes »Aggression«. Sich in die Auseinandersetzung hineinzubegeben – so der Wortsinn des lateinischen ag-gredi – ist lebensnotwendig zur Selbstannahme und zur Solidarität. Es bedeutet alltäglich, das Leben zu wählen, für sich, die Mitmenschen, die Natur. Unser Aufstehen am Morgen ist so gesehen ein »aggressiver« Akt (!), der uns einlädt, zu uns zu stehen und geradezustehen für das, was uns wesentlich ist im Leben. Für eine Mehrheit der Menschen ist das Wort »aggressiv« negativ, kriegerisch behaftet: Ein Aggressor geht über Leichen. Genauso wie man herkömmlicherweise meint, dass die Worte »Ärger, Wut und Zorn« für einen spirituellen Menschen kaum vorkommen sollten.

Dagegen möchte ich mit diesem Buch aufzeigen, welche göttliche Urkraft sich darin finden lässt. Weil ich fest überzeugt bin, dass wir keine wahre innere Ruhe, keinen inneren Frieden finden werden und auch nicht überzeugende Friedenswege weltweit, wenn wir diese vermeintlich »negativen« Gefühle abspalten, verdrängen oder bekämpfen. Denn das bedeutet, ständig auf der Flucht vor sich selbst zu sein und im schlimmsten Fall Krieg gegen sich selbst zu führen mit krankmachenden Überforderungsprogrammen, in denen wir nur »reine, gute und schöne« Gedanken und Gefühle haben dürfen. Ich weiß, wovon ich rede. Jahrelang glaubte ich irrtümlicherweise, zu den glücklichen Menschen zu gehören, die keine Wut empfinden. Was habe ich nicht alles geschluckt und in mich hineingefressen: Meine Bauchschmerzen und mein ständiges Erbrechen waren klare Signale meines Körpers, die ich nicht wahrhaben wollte. Auch meine Arbeits-Wut als Work­aholic ließ grüßen! Erst durch ein zweijähriges Burn-out mit 38 Jahren begann meine langjährige Anfreundung mit diesen Urkräften. Eine gesunde Spiritualität hat immer mit einem schonungslosen Wahrnehmen der eigenen (auch religiösen) Sozialisation zu tun, um nicht unbewusst von prägenden, oft angstbesetzten Mustern bestimmt zu sein. In dieser Grundhaltung erzähle ich von meinem Weg, damit alle Lesenden ermutigt werden, ihrem »Aggressions-, Ärger-, Wut- und Zorn-Weg« nachzugehen, und Impulse für einen konstruktiven Umgang mit ihrer Wut entdecken können, um echten Frieden zu wagen.

In den folgenden sieben Kapiteln zeige ich auf, was es bedeuten kann, sich nicht zu verbiegen und sich nicht im Stich zu lassen, um sich selbst und der eigenen Sehnsucht nach Frieden treu zu bleiben. Ich tue dies, wie in all meinen Büchern, indem ich autobiografisch aufzeige, wie ich in einem langen, mehrjährigen Weg einen lebensfördernden Zugang zu meinem eigenen heiligen Zorn gefunden habe. Ich nehme all die Fragen rund um diese Thematik auf, die mir in meinen Vorträgen und in persönlichen Gesprächen als spiritueller Begleiter begegnen. Ich benenne zugleich mit Dankbarkeit all jene, mit denen ich mich verbünde und die mich auch durch Bücher zu einem gewaltfreien Aufstand inspirieren. Ich zeige auf, wie wir nicht nur in unserem Kopf, sondern auch emotional Aggression, Ärger, Wut und Zorn als friedensstiftende Kraft in unseren Alltag hineinweben können.

»Das Gegenteil von Liebe ist nicht Hass, sondern Gleichgültigkeit«, sagt Elie Wiesel (1928–2016), der kürzlich verstorbene Auschwitz-Überlebende und Friedensnobelpreisträger. Unsere Welt braucht mehr denn je ­beherzte Frauen und Männer, die mit Rückgrat und Zivilcourage Frieden fördern.

Ich danke allen, die mich begleitet haben beim Schreiben dieses Buches, mit ihren Anregungen und kritischen Bemerkungen. Danken möchte ich meinem Lebenspartner Harald, der seit 2005 all meine neuen Bücher als Erster liest und wohlwollend-kritisch begleitet. Auch durch diese Arbeit wird unsere lebendige Konfliktfähigkeit gefördert. Ganz besonders danke ich meinem Lektor Dr. Ulrich Sander, der seit sieben Jahren mich herausgefordert und bestärkt hat, dieses existenzielle Lebensthema zu vertiefen. Ich tue es im Vertrauen, dass immer mehr Menschen zärtlich-wütend unterwegs sind für ein friedvolleres Zusammensein.

Lausanne, 5. April 2017