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MUSIK-KONZEPTE Neue Folge

Die Reihe über Komponisten

Herausgegeben von Ulrich Tadday

Sonderband 2018

Ralph Vaughan Williams

Herausgegeben von Ulrich Tadday

Dezember 2018

Wissenschaftlicher Beirat:

Ludger Engels (Aachen, Regisseur)

Detlev Glanert (Berlin, Komponist)

Jörn Peter Hiekel (HfM Dresden/ZHdK Zürich)

Birgit Lodes (Universität Wien)

Laurenz Lütteken (Universität Zürich)

Georg Mohr (Universität Bremen)

Wolfgang Rathert (Universität München)

Print ISBN 978-3-86916-712-1
E-ISBN 978-3-86916-714-5

Umschlaggestaltung: Thomas Scheer

Umschlagabbildung: Ralph Vaughan Williams, 1938. Foto: Howard Coster, aus: Ursula Vaughan Williams, R. V. W. – A Biography of Ralph Vaughan Williams, Oxford 1964

Die Hefte 1–122 und die Sonderbände dieses Zeitraums wurden von Heinz-Klaus Metzger und Rainer Riehn herausgegeben.

E-Book-Umsetzung: Datagroup int. SRL, Timisoara

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über www.dnb.de abrufbar.

Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung, die nicht ausdrücklich vom Urheberrechtsgesetz zugelassen ist, bedarf der vorherigen Zustimmung des Verlages. Dies gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Bearbeitungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen.

© edition text + kritik im Richard Boorberg Verlag GmbH & Co KG, München 2018

Levelingstraße 6a, 81673 München

www.etk-muenchen.de

Inhalt

Vorwort

Meinhard Saremba
»Einander durch unsere Kunst kennen und lieben …«
Ideale, Krisenbewusstsein und Interpretationsfragen im Leben und Werk von Vaughan Williams

Florian Csizmadia
Ozean, Stadt und Land
Die ersten drei Sinfonien von Vaughan Williams

Annika Forkert
Das Biest und die Schöne
Die Sinfonien Nr. 4 und 5

Habakuk Traber
Konturen für die Postmoderne
Zu den Sinfonien Nr. 6 bis 9

David Manning
Die Instrumentalmusik von Vaughan Williams
Das nicht-sinfonische Werk für Orchester und das Tanztheater

Rupert Marshall-Luck
Volksmusik, Landschaften und Turbulenzen
Die Lieder und die Kammermusik von Vaughan Williams

Panja Mücke
»A continuity with the past«
Vaughan Williams’ Opern

Norbert Abels
Vaughan Williams und The Pilgrim’s Progress
Ansichten eines Lebenswerkes

Erik Dremel
Das Vokale als Prinzip musikalischer Genese
Vaughan Williams’ Chor- und Kirchenmusik

Arne Stollberg
Die Stimme der Eissphinx
Pastoralismus und Anti-Pastoralismus in Vaughan Williams’
Sinfonia antartica sowie der Filmmusik zu Scott of the Antarctic

Abstracts

Bibliografische Hinweise

Zeittafel

Autorinnen und Autoren

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Vorwort

Nachdem mit Frederick Delius (Bd. 141/142), Arthur Sullivan (Bd. 151), Edward Elgar (Bd. 159) und Benjamin Britten (Bd. 170) bereits einige bedeutende britische Komponisten in der Reihe vorgestellt worden sind, wenden sich die »Musik-Konzepte« nun einem Komponisten zu, dessen Werke gewissermaßen als Inbegriff britischer Musik gelten: Ralph Vaughan Williams. Vaughan Williams (1872–1958) hat im Laufe seines langen Lebens ein ebenso umfangreiches wie vielfältiges Œuvre geschaffen, das sich gewiss nicht auf einen einzigen »britischen« Nenner bringen lässt. Sicherlich, es gibt klangliche Konstanten in der Tonsprache Vaughan Williams’. Dazu zählen nicht zuletzt die ›tudor tunes‹, womit der Gebrauch modaler Skalen aus der Musik der englischen Renaissance, hauptsächlich der Volks- und Kirchenmusik, gemeint sein soll, oder die Verwendung einer spätromantischen Harmonik, die bewusst auf eine allgemeine Verständlichkeit von Musik abhebt, die im humanistischen Sinne Vaughan Williams’ nicht im elitären Geist geschaffen sein sollte. Es wäre allerdings reichlich verfehlt, den Kompositionsstil Vaughan Williams’ über einzelne Stilmerkmale identifizieren zu wollen, anstatt auf das Ganze seines musikalischen Ausdrucks zu gehen. Deshalb kommen in diesem Sonderband nicht nur die bekannten und beliebten Sinfonien Vaughan Williams’ zur Sprache, sondern darüber hinaus auch seine weitere Instrumentalmusik, Kammermusik und Lieder sowie seine Chor- und Sakralmusik, seine Opern, insonderheit The Pilgrim’s Progress, und nicht zuletzt auch seine Bühnen- und Filmmusik – also das breite Spektrum einer Musik, die es verdient, im deutschsprachigen Raum noch weiter bekannt gemacht zu werden.

Im Einzelnen: Während Meinhard Sarembas Beitrag die Einleitung zum Band übernimmt und sich des Themas Vaughan Williams im Allgemeinen wie im Besonderen der deutschen Rezeption annimmt, wenden sich die drei folgenden Aufsätze von Florian Csizmadia, Annika Forkert und Habakuk Traber quasi arbeitsteilig den frühen, mittleren und späten Sinfonien des Komponisten zu. David Mannings Text, der im Anschluss das nicht-sinfonische Werk, d. h. die Kompositionen für Orchester und das Tanztheater behandelt, bildet zugleich den Übergang zur Kammermusik und zum Liedschaffen, das von Rupert Marshall-Luck vorgestellt wird. Einen Überblick über Vaughan Williams’ Opernschaffen gewinnt man mit Panja Mücke, wonach Norbert Abels The Pilgrim’s Progress als ein Hauptwerk herausstellt. Nicht zuletzt nehmen Erik Dremel die Chor- und Kirchenmusik und Arne Stollberg am Beispiel von Scott of the Antarctic die Filmmusik von Vaughan Williams in den Blick.

Zusammen haben die Autorinnen und Autoren einen Sonderband geschaffen, der das vielfältige Schaffen Vaughan Williams’ nicht nur abbildet, sondern der zugleich auch als eine Art Handbuch dienen kann. Der Herausgeber ist allen Beteiligten, Meinhard Saremba in hohem Maße, sehr zu Dank verpflichtet.

Ulrich Tadday