Christian Firus

Der lange Schatten der Kindheit

Seelische Verletzungen und Traumata überwinden

Patmos Verlag

ÜBER DEN AUTOR

Dr. med. Christian Firus ist Facharzt für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie, Psychiatrie und Traumatherapie. Er ist Oberarzt in der Rehaklinik Glotterbad bei Freiburg. Die Behandlung von Traumata zählt zu seinen Schwerpunkten in der therapeutischen Arbeit. Ebenfalls bei Patmos erschienen: Verabredung mit dem Glück und Wieder Land sehen.

https://christian-firus.de

ÜBER DAS BUCH

Seelische Verletzungen und traumatische Erfahrungen in der Kindheit können sich auf das ganze Leben auswirken. Oft werden diese Erlebnisse aus Selbstschutz verdrängt oder vergessen. Damit sind sie aber nicht bewältigt, sondern können in Form psychischer Symptome oder unerklärlicher Schmerzen immer wieder zum Vorschein kommen und ein unbeschwertes Leben verhindern.

Christian Firus betrachtet die ganze Bandbreite traumatischer Erfahrungen: körperliche und sexualisierte Gewalt, aber auch emotionale Verletzungen, wie Vernachlässigung, emotionaler Missbrauch und misslungene Bindungserfahrungen.

Im zweiten Teil des Buches gibt der erfahrene Traumatherapeut Empfehlungen, wie Traumata überwindbar werden und Lebensfreude neu entstehen kann. Ein besonderes Kapitel widmet sich der Weitergabe von Traumata über Generationen hinweg.

Auch als Printausgabe erhältlich.

www.patmos.de/ISBN978-3-8436-1015-5

IMPRESSUM

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in der Schwabenverlag AG, Ostfildern

Umschlaggestaltung: Finken & Bumiller, Stuttgart

Umschlagabbildung: © Paha_L / iStock.com

ISBN 978-3-8436-1015-5 (Print)

ISBN 978-3-8436-1016-2 (eBook)

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Inhalt

1. Einführung

2. Kindheit und ihre Spuren

a. Gewalt macht krank – die Folgen körperlicher und sexualisierter Gewalterfahrungen

b. Bindung und Bindungstraumata

c. Emotionale Vernachlässigung und emotionaler Missbrauch

3. Der Zweite Weltkrieg und seine Folgen – transgenerationale Weitergabe von Traumata

4. Dissoziation – der Schleier des Vergessens und Übersehens. Was ist Dissoziation und wie kann man sie erkennen und bewältigen?

5. Verletzungen überwinden lernen

a. Das Schweigen brechen

b. Unrecht benennen und anerkennen

c. Verlust und Leid bedauern und betrauern

d. Die eigenen Kompetenzen erkennen und nutzen lernen

e. Die Opferrolle verlassen und Verantwortung für das eigene Leben übernehmen

6. Hilfreiche Instrumente – mehr als nur Reden

a. Achtsamkeit

b. Selbstfürsorge, Selbstmitgefühl und Selbstberührung

c. Grenzen setzen lernen

d. Die Selbstberuhigungskompetenz stärken – Atem und Körper als Freunde und Begleiter

e. Das schlechte Gewissen als guter Ratgeber

f. Verbundenheit und In-Beziehung-Sein

7. Was ist Traumatherapie und was unterscheidet sie von anderen Psychotherapiemethoden?

8. Ausblick

9. Dank

10. Anmerkungen

11. Zitatnachweise

12. Literatur


Über den Autor

Über das Buch

Impressum

Hinweise des Verlags

12. Literatur

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Das menschliche Dasein ist ein Gasthaus. Jeden Morgen ein neuer Gast. Freude, Depression und Niedertracht – auch ein Moment der Achtsamkeit kommt unverhofft zu Besuch. Grüße und bewirte sie alle! … Behandle jeden Gast ehrenvoll … Dem dunklen Gedanken, der Scham, der Bosheit – begegne ihnen lachend an der Tür, und lade sie zu dir ein. Sei dankbar für jeden, der kommt, denn alle wurden dir aus einer anderen Welt geschickt, um dich zu führen.

Rumi

Der Körper vergißt nicht. Wird die Erinnerung an ein Trauma im Körper in Form herzzerreißender und qualvoller Erinnerungen, Autoimmunkrankheiten und muskulo-skelettaler Probleme enkodiert, und ist andererseits die Kommunikation zwischen Geist, Gehirn und Körper der Königsweg zur Emotionsregulation, so müssen wir die Voraussetzungen unseres therapeutischen Handelns radikal überdenken und verändern.

Bessel van der Kolk

1. Einführung

Emotionale Verletzungen sind allgegenwärtig. Sie begegnen jedem von uns und sind nicht vermeidbar. Warum also darüber reden und schreiben?

In diesem Buch geht es, wie der Titel schon deutlich macht, um bedeutsame Verletzungen in den frühen Lebensjahren, die einen Schatten bis in die Gegenwart werfen. Diese Spuren gilt es näher zu betrachten, weil sie für unser heutiges Fühlen, Denken und Handeln immer noch von Bedeutung sind. So kennt vermutlich jeder emotionale Verletzungen in der Gegenwart, die sich tiefgreifender und schmerzhafter anfühlen, als es der aktuellen Situation oder dem momentanen Konflikt angemessen ist. Da trifft mich beispielsweise die Kritik eines Arbeitskollegen oder Vorgesetzten derart heftig, dass ich an mir selbst zu zweifeln beginne, mich wertlos oder tieftraurig fühle. Bei genauerer Betrachtung der Situation wird dann deutlich, dass solche Erlebnisse, die mich – wie in diesem Fall – an meinem Selbstwert zweifeln lassen, immer wieder auftauchen, sich sozusagen wie ein roter Faden durch die eigene Biographie ziehen. Der eigene »wunde Punkt«, das immer wieder auftauchende Thema, erweist sich häufig als Stolperfalle und kann Beziehungen erschweren oder zum Scheitern bringen. Genau darum soll es in diesem Buch gehen.

Meist denkt man bei gravierenden emotionalen Verletzungen an sexualisierte oder körperliche Gewalterfahrungen. Auch darum wird es in diesem Buch gehen. Weniger greifbar, aber nicht weniger folgenschwer sind hingegen subtile emotionale Verletzungen wie seelische und körperliche Vernachlässigung, emotionaler Missbrauch und misslungene Bindungserfahrungen, die allerdings genauso gravierende seelische Wunden hinterlassen können wie die genannten »offensichtlicheren« Verletzungen. Auch hierbei handelt es sich um Formen von Gewalt.

Mittlerweile gibt es zahllose Erkenntnisse aus Psychotherapie und Beratungskontexten sowie aus der (neuro-)wissenschaftlichen Forschung darüber, dass all diese Erfahrungen auch an die nächste und gar übernächste Generation weitergegeben werden können, ohne dass diese direkten Kontakt mit den ursprünglich traumatischen Erfahrungen der Vorgenerationen hatten. Diese transgenerationale Weitergabe belastender Lebenserfahrungen wird uns eingehend beschäftigen. Es wird deutlich werden, dass der Zweite Weltkrieg auch nach mehr als 70 Jahren indirekt noch immer präsent ist und sich auf das persönliche Erleben und Verhalten auswirken kann.

Ein weiterer Schwerpunkt sind dissoziative Symptome infolge einer traumatischen Erfahrung. Diese treten viel häufiger auf, als man bisher dachte. Sie werden oftmals gar nicht bewusst wahrgenommen oder aber schamhaft versteckt. Dissoziation bedeutet eine Abspaltung von Wahrnehmungen, Gedächtnisinhalten, Gefühlsinhalten, Gedanken und Körpererleben. Die Beziehung zur Umwelt und zu sich selbst leidet darunter immens. Solche dissoziativen Symptome werden häufig ausgelöst durch emotional einschneidende Erlebnisse und Traumata, insbesondere durch emotionale Vernachlässigung und mangelnden Halt in den primären Beziehungen in der Kindheit und Jugend. Gerade wenn diese Muster früh gelernt sind, fühlen sie sich für die Betroffenen derart normal an, dass sie oft nicht mehr hinterfragt oder nicht einmal bemerkt werden. Sie stehen allerdings einer gesunden Lebensentfaltung sehr deutlich im Wege.

Der zweite Teil des Buches wird sich der Frage widmen, was helfen kann, die Verletzungen zu überwinden und Heilungsprozesse anzustoßen. Dabei gilt es immer wieder, die Ungerechtigkeit auszuhalten und dort aufzuräumen, wo andere Unordnung geschaffen haben. Es bleibt die Ungerechtigkeit, »die Suppe auslöffeln zu müssen, die andere einem eingebrockt haben«. Wenn allerdings Veränderung geschehen soll, das zeigt uns die Resilienzforschung, also die Forschung über die seelischen Widerstandskräfte, geht dies nur über das Verlassen der Opferrolle. Dabei hilft es, so schwer es auch fallen mag, das Geschehene zu akzeptieren. Es geht schließlich darum, Verantwortung für die Gestaltung des eigenen Lebens in der Gegenwart und Zukunft zu übernehmen.

Dies bedeutet nicht, das Geschehene auszublenden, zu vergessen oder nicht ernst zu nehmen. Im Gegenteil: Oftmals ist zunächst das genaue Hinsehen und Anerkennen des Erlittenen der erste notwendige Schritt zur Veränderung. Nicht selten beinhaltet dies dann auch Trauer- und Abschiedsprozesse. Anschließend gelingt der Blick in die Zukunft oft besser. Es ist wie mit einem schweren Rucksack, den man ablegen konnte. Der weitere Weg wird dadurch leichter.

In einem letzten Teil werden wir uns dann mit Strategien beschäftigen, die über das verbale Auseinandersetzen mit dem Trauma hinausgehen. Dabei wird es um unterschiedliche Aspekte von Achtsamkeit, Selbstfürsorge, Selbstmitgefühl und Selbstberührung gehen. Auch das schlechte Gewissen als Ratgeber wird zur Sprache kommen. Wir können uns bei all diesen unterstützenden Maßnahmen auf viele neue Erkenntnisse der modernen Hirnforschung berufen. Schließlich finden sich in den letzten Jahren mehr und mehr Hinweise darauf, wie Gehirn und Körper miteinander in Wechselwirkung stehen und wie sich das für unser Anliegen nutzen lässt. Die Aktivierung unseres »Beruhigungsnervs« (Parasympathikus) spielt dabei eine besondere Rolle, auf die wir zum Beispiel über die Atmung Einfluss nehmen können.

Ein erster Ansatz ist die bekannte Geschichte des Straßenkehrers Beppo aus Michael Endes Buch Momo.1 Dort erzählt der alte Straßenkehrer, dass er sich manchmal durch die schier unendlichen Länge einer Straße wie gelähmt fühle. Fange er dann an, sich zu beeilen, werde es nur schlimmer. Die Angst treibe ihn an, ohne dass er damit seinem Ziel näher kommt. Deswegen, so berichtet Beppo, habe er gelernt, die Straße in kleine Abschnitte zu zerlegen, ja, am besten nur an den nächsten Schritt und den nächsten Atemzug zu denken. Wenn ihm dies gelinge, bereite die Arbeit ihm sogar Freude. Und schließlich stelle er erstaunt fest, dass er auf diese Weise die ganze Straße gefegt hätte, ohne außer Atem zu kommen. Beppos Geheimnis entspricht einem weisen Satz aus der Traumatherapie: The slower you go, the faster you get there. Je langsamer und behutsamer du vorgehst, desto schneller kommst du an.

Ich wünsche Ihnen, dass dieses Buch Ihnen hilft, Schritt für Schritt Ihrem ganz persönlichen Ziel näher zu kommen. Lassen Sie sich von vermeintlichen Rückschlägen nicht entmutigen. Und berücksichtigen Sie immer, wo Sie gestartet sind. Nehmen Sie also sich selbst zum Bezugspunkt und vergleichen Sie sich nicht mit anderen, die oftmals ganz woanders starten konnten. Dann kann es Ihnen wie Beppo gehen: Plötzlich ist die ganze Straße gefegt!