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Nr. 414

 

Ruf der Höheren Welten

 

Eine Körperlose erwacht

 

von Horst Hoffmann

 

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Als Atlantis-Pthor, der durch die Dimensionen fliegende Kontinent, die Peripherie der Schwarzen Galaxis erreicht – also den Ausgangsort all der Schrecken, die der Dimensionsfahrstuhl in unbekanntem Auftrag über viele Sternenvölker gebracht hat –, ergreift Atlan, der neue Herrscher von Atlantis, die Flucht nach vorn.

Nicht gewillt, untätig auf die Dinge zu warten, die nun zwangsläufig auf Pthor zukommen werden, fliegt er zusammen mit Thalia, der Odinstochter, und einer Gruppe von ausgesuchten Dellos die Randbezirke der Schwarzen Galaxis an und erreicht das so genannte Marantroner-Revier, das von Chirmor Flog, einem Neffen des Dunklen Oheims, beherrscht wird.

Dort beginnt für Atlan und seine Gefährten eine Serie von Abenteuern, die beinahe tödlich ausgehen. Die ersten Stationen des gefahrvollen Weges sind unter anderem Enderleins Tiegel, der Schrottplanet, Xudon, der Marktplanet, und Gooderspall, die Welt der Insektoiden.

Während Atlan und Thalia gegenwärtig wieder einmal von Verfolgern bedrängt werden, blenden wir um zum Geschehen auf Pthor.

Dort erwacht eine Schläferin – und an sie ergeht der RUF DER HÖHEREN WELTEN ...

Die Hauptpersonen des Romans

 

 

Atlan und Thalia – Die beiden Pthorer in aussichtsloser Lage.

Leenia – Eine Schläferin erwacht.

Mod-Poluur – Ein Monstrum.

Sator Synk – Der Orxeyaner hat Kummer mit Robotern.

Heimdall – Der Odinssohn hält Atlan für einen Verräter.

Prolog

 

Auf Pthor herrschte die Ruhe vor dem Sturm. Die Ruhe – das war die Furcht der Atlanter vor der Reaktion derjenigen, die in der Schwarzen Galaxis die Macht hatten und früher oder später erscheinen würden. Das war die Untätigkeit, zu der die Odinssöhne und ihre Helfer verurteilt waren, war die Qual, die der Gedanke an die Zukunft hervorrief, war das Gefühl, sich verstecken zu müssen, wo es keine Verstecke gab. Denn niemand zweifelte daran, dass es gegen die erwarteten Invasoren aus dem dunklen Sternennebel, dessen schreckliche Aura selbst bis hierher zu spüren war, wo Atlantis zwischen den vorgelagerten Mikrogalaxien und der Schwarzen Galaxis gestrandet war, keine Gegenwehr geben würde.

Der Sturm – das war jener Angriff, mit dem nun seit Wochen bereits stündlich gerechnet wurde.

In vielen Teilen des Dimensionsfahrstuhls kam es zu Unruhen. Die Odinssöhne hatten alle Mühe, die vor Angst halb verrückten Stämme im Westen zu beruhigen. Sie standen allein da. Atlan, der für fast alle Pthorer zu einer Symbolfigur geworden war, dem sie die Befreiung vom Joch der Unterdrücker zu verdanken hatten, war mit einem Organschiff in Richtung Schwarze Galaxis aufgebrochen. Seitdem hatte niemand mehr etwas von ihm und Thalia gehört. Die Stimmen mehrten sich, die Atlan als Verräter beschimpften, der sich rechtzeitig abgesetzt hatte, bevor Atlantis unterging.

Eigentlich glaubte niemand mehr an Atlans Rückkehr. Diejenigen, die seine Motive für den Flug ins Ungewisse kannten, gaben zwar nicht alle Hoffnung auf einen Erfolg auf, aber der Zweifel überwog. Atlan war allein gegen eine Macht, von der sich niemand auch nur die entfernteste Vorstellung machen konnte. Ob Atlan nun als Verräter oder als ein Held angesehen wurde, der sein Leben aufs Spiel setzte, um soviel wie möglich über die Verhältnisse in der Schwarzen Galaxis herauszufinden – er war verschollen. Atlantis war ohne König, ohne eine Figur, zu der man aufsehen konnte. Man war allein, wartete, und lebte in Angst.

Dies war Pthor – eine Welt für sich, über die sich das Leichentuch des Schweigens gelegt hatte. Und dies war die Situation, in der irgendwo in der Nähe der Senke der Verlorenen Seelen ein Wesen aus einem langen Schlaf erwachte, das ebenso wenig wie Atlan von Atlantis stammte.

Es hatte den Ruf gehört – den Ruf der Höheren Welten. Und es wusste, dass die Zeit der Passivität nun vorbei war, denn mit dem Ruf war die Erinnerung an jene zurückgekehrt, die es hierher geschickt hatten – und an den Auftrag, den es in ihrem Namen auszuführen hatte.

1.

Leenia/Wommser – Erwachen

 

Die Felsenhöhle lag am Rand eines der vielen kleinen Hügel in einem dicht bewaldeten Gebiet zwischen der Senke der Verlorenen Seelen und dem Dämmersee. Sie war nicht groß, doch dem Wesen, das in ihr lag, genügte sie.

Leenia ruhte auf einem einfachen Lager aus Stroh. Alles, was sie besaß, war der leicht strahlende rote Anzug, der ihren Körper bis zum Hals und den Händen wie eine zweite Haut umschloss. Die Energieglocke über der jungen Frau war kaum zu erkennen.

Leenia schlief. Mehr noch: sie befand sich in einem Zustand zwischen Sein und Nichtsein. Das gleiche galt für Wommser, jenes Wesen, das aus einem für Menschen unbegreiflichen gegenseitigen Einwirken von Normal- und Antimaterie entstanden war. Die Bewusstseine von Wommser und Leenia waren zu einer Einheit verschmolzen. Wie ein Magnet hatte das artgleiche Wesen Wommser angezogen und in sich aufgenommen, als der Dimensionssymbiont sich schon dem sicheren Tod gegenübergesehen hatte. Nun hatte er ein neues Leben gefunden. Für ihn stellte es die dritte Stufe seiner Evolution dar, von der er nicht wusste, wann und wie sie einmal enden würde.

Darüber konnte Wommser sich gegenwärtig allerdings keine Gedanken machen. Sein Bewusstsein war wie das von Leenia ausgeschaltet, bis der Ruf der Höheren Welten an Leenia ergehen würde.

So lag das Doppelwesen in einer todesähnlichen Starre, bis zu jenem Tag, an dem der Anzug stärker zu strahlen begann. Blitze durchzuckten das Innere der Höhle, so grell, dass ein Mensch innerhalb von Sekundenbruchteilen erblindet wäre. Dann, nach fast einer Minute, wurde es dunkel. Draußen war es Nacht, und als auch das Leuchten des Anzugs verebbte, war für mehrere Minuten nichts in der Höhle zu erkennen – bis Leenias Augenlider violett zu schimmern begannen.

Unendlich langsam richtete Leenia sich auf. Noch immer waren die Augen geschlossen, und weiterhin verstärkte sich ihr unter der Haut hervordringendes Leuchten. Unbekannte Energien wirkten im Körper des Doppelwesens – Energien, die nicht von dieser Welt waren.

Plötzlich stieß die Frau einen markerschütternden Schrei aus und stürzte seitwärts zu Boden. Ihr Körper bäumte sich wie unter furchtbaren Schmerzen auf. Leenia wimmerte und zitterte. Das Leuchten ihrer Augen verschwand. Wieder breitete sich Dunkelheit in der Höhle aus.

Nur Leenias Schluchzen war zu hören. Sie, die sich bisher nur telepathisch hatte mitteilen können, stieß einen letzten verzweifelten Schrei aus:

»Es geht nicht, Wommser! Wir haben versagt!«

Der rote Anzug begann zu glühen, und die Schutzglocke baute sich wieder über der Frau auf, als diese das Bewusstsein verlor.

Doch die Komponente Wommser war wach. Wommser konnte nichts anderes tun, als zu versuchen, Leenias Leben zu erhalten. Ungeheure psionische Energien flossen von ihm zur Mentalpartnerin über und speisten die immer schwächer werdende Lebensflamme.

 

*

 

Als Leenia sich wieder zu rühren begann, war es hell. Selbst hier, weitab von jeder Sonne, herrschte der gewohnte Rhythmus von Tag und Nacht auf Pthor. Der Wölbmantel spendete tagsüber das Licht, ohne das jedes Leben auf Atlantis in Situationen wie der jetzt gegebenen zum Untergang verurteilt wäre. Er garantierte also in zweierlei Hinsicht die Sicherheit der Pthorer – doch für Leenia wirkte er verhängnisvoll.

Du darfst nicht aufgeben, hallte Wommsers telepathischer Ruf in ihrem Bewusstsein. Du hast nicht versagt. Irgend etwas hindert uns daran, zu entmaterialisieren und Kontakt zu unseren Welten aufzunehmen. Wir wurden zurückgeworfen, nachdem wir uns bereits von hier gelöst hatten.

Sekunden des Schweigens. Wommser spürte, wie die Mentalpartnerin neue Energien aufbaute – im gleichen Maß, wie das Leuchten des Anzugs abebbte. Was bisher nur hatte Vermutung sein können, war nun zur Gewissheit geworden, nachdem Leenia und mit ihr Wommser einen Großteil ihrer Erinnerungen wiedererlangt hatte. Es war der Anzug, der die Energien aus einem übergeordneten Kontinuum zapfte. Doch auch er war nicht in der Lage, den Wölbmantel über Pthor zu durchdringen.

Leenias bange Frage:

Wir waren entmaterialisiert?

Und ohne Zeitverlust zurück, kam es von Wommser.

Wieder das Schweigen. Es bedurfte nicht vieler Fragen zwischen den beiden Bewusstseinskomponenten von Leenia und Wommser. Sie bildeten eine Einheit. Jeder der Partner wusste, was der andere dachte. Aus der Vereinigung war etwas Neues entstanden, und Leenia hatte eine neue Fähigkeit erhalten: Sie war nun imstande, zu entmaterialisieren und an anderem Ort wieder stofflich zu entstehen. Vielleicht war es nur der Vereinigung mit Wommser zu verdanken, dass das, wozu sie von ihren Artgleichen nach Pthor gebracht worden war, tatsächlich eingetreten war. Leenia hatte nicht nur körperliche Form annehmen können – jenseits der für Wesen ihrer Art todbringenden Aura der Schwarzen Galaxis –, sondern sie war nun fähig, von einem Medium ins andere überzuwechseln. Damit war das erreicht worden, worauf die Körperlosen jahrtausendelang hingearbeitet hatten. Zum ersten Mal, so schien es nun, war eine von ihnen in der Lage, körperlich innerhalb der Aura der Schwarzen Galaxis zu existieren, denn diese Aura reichte bis hierhin, wo Pthor zum Stillstand gekommen war. Leenia spürte sie. Sie bereitete ihr Schmerzen, aber sie konnte darin leben.

Sie hätte Triumph empfinden müssen, denn dies bedeutete nichts anderes, als dass sie tatsächlich zur Weltenspringerin geworden war. Sie würde jederzeit in der Schwarzen Galaxis selbst im Sinne ihres Volkes körperlich aktiv werden können. Doch dazu brauchte sie Anweisungen, die sie nur in ihrer Daseinsebene erhalten konnte – in der Ebene der Höheren Welten.

Und der Weg dorthin war ihr verbaut. Noch einmal stellte Leenia sich die Frage, was sie daran hinderte, zu den Artgleichen zu gelangen, und unter Abwägung aller Fakten kam sie wie Wommser zu dem Schluss, dass es tatsächlich der Wölbmantel über Pthor war, der sie am Verlassen des Dimensionsfahrstuhls und am überwechseln in die übergeordneten Kontinua hinderte.

Wir müssen es noch einmal versuchen!, drängte Leenia. Panik und Verzweiflung bemächtigten sich ihrer. Wommser hatte Mühe, stabilisierend auf sie einzuwirken.

Es hat keinen Sinn. Diesmal würden meine Kräfte nicht ausreichen, um dich zu retten. Wir würden beide sterben.

Aber mein Volk! Es wartet auf mich. Ich habe den Ruf gehört. Mein Volk weiß, dass ich hier bin! Die Arbeit von Jahrtausenden darf nicht umsonst gewesen sein. Ich muss meinen Auftrag ausführen!

Der Auftrag. Leenia wusste, dass sie einen Auftrag zu erfüllen hatte, doch wie dieser konkret aussah, war ein Teil jenes Wissens, das noch nicht an die Oberfläche ihres Bewusstseins vorgedrungen war.

Einst hatte ihr Volk, hatten die Körperlosen von den Höheren Welten das Gute in der Schwarzen Galaxis verkörpert, bis sie von den Dunklen Mächten regelrecht verdrängt wurden. Es gab für sie keine Möglichkeit mehr, körperlich in der Schwarzen Galaxis und deren Umfeld existent zu werden.

Deshalb entwickelten sie einen Langzeitplan, um dieses Ziel sozusagen auf Umwegen zu erreichen – das Ziel, wieder Einfluss auf die Schwarze Galaxis zu nehmen und dort positiv zu wirken. Leenia war das Ergebnis einer Konzentration von Energien, wie sie selbst in der langen Geschichte der Körperlosen einmalig war. Dann, als wieder ein Dimensionsfahrstuhl die Schwarze Galaxis verließ, war es gelungen, Leenia auf Pthor zu placieren.

Dies alles wusste Leenia jetzt, nachdem der Ruf an sie ergangen war – bis auf eines. Sie kannte das Geheimnis ihrer Herkunft nicht. Leenia war in ihrem Selbstverständnis eine der Körperlosen, allerdings mit Fähigkeiten versehen, die ihren Artgenossen fehlten. Als solche sollte sie mit Pthor in die Schwarze Galaxis eindringen und Kontakt mit den Ihren aufnehmen, sobald Atlantis dorthin zurückkehrte.

Es muss einen Weg geben! Immer noch stand Leenia unter dem Schock.

Vielleicht, kam es von Wommser. Ebenso wie Leenia wusste er, dass Pthor vor der Schwarzen Galaxis festhing – diese Information war Teil des Rufes gewesen. Was war der Grund? War etwa sie, Leenia, der Hemmschuh? War es möglich, dass die finsteren Mächte sie »geortet« und Pthor deshalb kurz vor dem Ziel gestoppt hatten?

Welche Möglichkeit?, fragte Leenia flehend.

Die Struktur des Wölbmantels muss so beschaffen sein, dass er undurchlässig für jene Energieform ist, als die wir versuchten, zu unseren Welten zu gelangen. Wommser »sprach« von den Höheren Welten, die er niemals gesehen hatte, schon wie von seiner Heimat. Ich sehe nur eine Möglichkeit. Wir müssen ihn körperlich durchdringen, um dann einen weiteren Versuch zu wagen.

Womit?, kam Leenias Frage.

Wommser dachte an die Zeit zurück, als er in Kolphyr herangewachsen war und an die späteren Begegnungen mit dem Bera und seinen Freunden Atlan und Razamon. Die von ihnen erhaltenen Informationen gaben nicht allzu viel her. Zwar hatte er nach seiner Vereinigung mit Leenia mit ihr zusammen noch einmal versucht, zur FESTUNG zu gelangen, aber dieses Vorhaben war gescheitert.

So wusste Wommser nichts über die derzeitigen Verhältnisse auf Pthor. Er wusste nicht, dass Atlan und Thalia Atlantis verlassen hatten, dass Razamon verschollen war und dass es nur ein einziges Schiff gab, das Flüge in den Weltraum gestattete – die GOL'DHOR. Zugors schieden von vorneherein für Leenia/Wommsers Zwecke aus, denn Leenia besaß keinen Raumanzug, und weder sie noch Wommser wussten, ob ihr Körper im Vakuum des Alls überleben konnte. Leenia signalisierte Zustimmung, als Wommser seine Bedenken äußerte. Sie war darauf angewiesen, sich wie eine normale »Körperliche« zu ernähren. Ihr Stoffwechsel glich dem ihren. Also bestand auch eine große Wahrscheinlichkeit dafür, dass sie Sauerstoff zum Leben brauchte.

Wir müssen suchen, dachte Wommser. Hier werden wir nicht viel finden können. Wir müssen zur FESTUNG. Dort laufen alle Fäden zusammen. Atlan wird uns helfen.

Atlan ...

Leenia kannte ihn nur aus Wommsers Erinnerungen. Der einzige Mensch, dem sie bisher begegnet war, und der nicht zu jenen gehörte, die aus der Senke der Verlorenen Seelen geflohen waren und die Gegend unsicher machten, war ein Mann gewesen, der sich Lebo Axton genannt hatte. Leenia fühlte, dass er nicht von Pthor stammte. Vielleicht war er sogar ein Freund Atlans. Sollte dies so sein, würde er ihr eine große Hilfe sein können, denn Atlan kannte sie ja nicht.

Ein weiterer Unsicherheitsfaktor war der, dass Wommser sich nicht im Klaren darüber war, welche Rolle Atlan inzwischen spielte. Hatte er sich endgültig mit den Odinssöhnen arrangieren können, oder war die latente Rivalität, wie Wommser sie in Erinnerung hatte, offen zutage getreten?

Und noch etwas anderes beunruhigte Leenia:

Sie wusste, dass Wommser an Atlan hing, an dem Mann, den sie nicht kannte, aber für den sie unterschwellig bereits die gleiche Sympathie empfand wie Wommser. Wommser erinnerte sich mit Hochachtung an den Mann, dessen Auftauchen auf Pthor schließlich zum Sturz der Herren der FESTUNG geführt hatte.

Atlan verfolgte das Ziel, die Dunklen Mächte in der Schwarzen Galaxis unschädlich zu machen, und Wommser vermittelte Leenia einen Eindruck von der Kompromisslosigkeit dieses Mannes.

Zwei Parteien versuchten, Einfluss auf die Schwarze Galaxis zu nehmen – die Körperlosen und Atlan mit seinen Freunden.

Was nun, wenn sie sich dabei gegenseitig in die Quere kamen? Was, wenn Leenia eines Tages gezwungen sein müsste, gegen Atlan zu kämpfen?

Worin bestand ihr Auftrag? Was sollte sie in der Schwarzen Galaxis ausrichten?

Dutzende quälender Fragen und keine Antwort.

Es hat keinen Sinn aufzugeben!, mahnte Wommser.

Zögernde Zustimmung – und Angst. Leenia erinnerte sich nur zu gut an den ersten Versuch, zur FESTUNG zu gelangen, wo Wommser damals Kolphyr vermutet hatte, zu dem es ihn immer noch zog. Auf jener Fahrt war der Anzug, den Leenia trug, zum ersten Mal aktiv geworden. Fast wäre sie von ihm erstickt worden, bevor sie die rettende Höhle erreichte. Seitdem war er ihr fast unheimlich.

Wir brauchen ein Fahrzeug, kam es von Wommser.

Leenia gab sich einen Ruck. Sie signalisierte ihr Einverständnis.

Wie schon einmal, würde sie ihr Glück wieder in der Senke der verlorenen Seelen versuchen. Dort sollte es noch Tores oder sogar Zugors geben.

Leenia verließ die Höhle und wusste, dass es diesmal keinen Weg zurück mehr geben würde. Immer wieder tauchten die Schreckensbilder ihrer letzten Fahrt vor ihrem geistigen Auge auf.

Leenia erinnerte sich auch an die schwarzen Scheiben, die plötzlich überall aufgetaucht waren, und die sie nur mit aller ihr zur Verfügung stehenden psionischen Energie hatte zerstören können. Natürlich konnte sie nicht ahnen, dass es sich um Roboter gehandelt hatte, die von Gynsaal aus gesteuert worden waren – von jenem Gynsaal, das Atlan längst unschädlich gemacht hatte.

So musste sie fürchten, den Scheiben wieder zu begegnen, und was noch schlimmer war: Sie musste annehmen, dass diese von der FESTUNG aus gesteuert wurden.

Leenia trat den Weg ins vollkommen Ungewisse an.

2.

Am nördlichen Ufer des Regenflusses – der Sitz des Zentrums Mod-Poluur