Das magische Wort heißt Kompetenz

Wissensmanagement – wie lernt man Kompetenz? – Sachkompetenz als Leitkompetenz: u.a. spricht man von Sachkompetenz, Methodenkompetenz, Beurteilungskompetenz, Orientierungskompetenz oder Handlungskompetenz. Verschiedene Einzelkompetenzen, die eng miteinander verschränkt sind. Im Bereich der Bildungspolitik soll die Sachkompetenz und, daraus resultierend, die Beurteilungskompetenz als deren dritte Niveaustufe mit Hilfe der Methodenkompetenz entwickelt werden (in einem komplexen Mechanismus greift so ein Rad in das andere). Manche Lehrer glauben, dass die Erfassungskompetenz von Mengen und Mächtigkeit wichtiger sei als stures Rechnen. Trotz der bereits in jedem Smartphone verfügbaren Rechenkapazität sollte einem Schüler nicht vorenthalten werden, sich auch das große Einmaleins zu erschließen. Die Schüler sollten sich erst eine Meinung bilden, wenn sie auf konkreter Faktenkenntnis beruht.

 

Es gibt Lehrer, die befürchten, dass an der Schule vor dem Hintergrund zu erreichender Kompetenzen, nur noch das „Ungefähre“ geplant werde. Ob Schüler ihre Lernziele erreichen, werde bald nur noch daran abgelesen, wie stark ihre kommunikative Leistung sei. Immer unklarer werde, was denn eigentlich verbindlich gelernt und behalten werden muss. Einer kommentiert: „Die Anforderungen an die Schüler kommen mir vor wie Geigenunterricht, bei dem sie das Instrument beschreiben, Musikbeispiele anhören und dann sagen, wie ihnen das alles gefällt. Eine Fülle von Kompetenzen lässt sich dabei gewinnen – nur Geige spielen lernen sie nicht“. Lernkompetenz für lebenslanges Lernen: Wissen erwerben, sichern, transferieren – Hol- und Bring-Schuld – Schulzeit – Ausbildungszeit – Leistungsbereitschaft – Selbstdisziplin. In der Schule beginnt alles. Spätestens. Hier werden die Wurzeln für spätere Berufserfolge gelegt.

 

Knappe Arbeitskräfte werden gut bezahlt, qualifizierte allemal. Die Leistungsbereitschaft jedes Einzelnen ist ausschlaggebend, welche Qualifikationen er sich in Schule und Ausbildungszeit verschafft. Individuelle Versäumnisse in der Vergangenheit können durch reichlich vorhandenen Aus- und Fortbildungsmaßnahmen bei entsprechender Leistungsbereitschaft später wieder ausgeglichen werden. Bequemlichkeit und Null-Bock-Mentalität rächen sich nach Gesetzen des Arbeitsmarktes bitter. Jeder ist selbst seines Glückes Schmied, d.h. muss auch bereit sein, vorhandene Chancen zu nutzen. Für Qualifizierungsanstrengungen gibt es ein breites, kostenloses Angebot. Qualifizierung ist eine Hol- und weniger eine Bringschuld. Hierzu wird Lernkompetenz benötigt, die zwar mit der Erfahrung aber trotzdem nicht automatisch wächst. Aufbau und Pflege von Lernkompetenz ist ein wichtiger Baustein der Personalentwicklung.

 

Vor der Wissensanwendung steht immer erst der notwendige Wissenserwerb. Intellektuelles Kapital hat somit auch immer mit Ausbildung zu tun. Eine Wissensvermittlung auf Vorrat von früher reicht aber heute bei weitem nicht mehr aus. Mit dem strategischen Gut „Wissen“ muss jeder, will er Erfolg haben, zielgerichtet umgehen. Im Vergleich zu gut strukturierten Daten in den IT-Systemen werden Wissen und Erfahrungen von Personen in der Regel nicht explizit dargestellt. Zu unterscheiden ist zwischen explizitem Wissen, das sich anhand von Regeln abbilden lässt und implizitem Wissen, das sich aus Problemlösungskompetenz und Erfahrungsschatz einer Person zusammensetzt. Alle fünf Jahre verdoppelt sich das Wissen der Menschheit. Dieser Sachverhalt wird ausgedrückt durch den Begriff der Halbwertzeit des Wissens. Leistungsfähige Organisationen zeichnen sich dadurch aus, dass sie schnell lernen können: jeder einzelne für sich wie auch im Team.