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Nomaden von Laetoli


Nomaden von Laetoli



von: H.S. Eglund

4,99 €

Verlag: Vicon
Format: EPUB
Veröffentl.: 14.03.2022
ISBN/EAN: 9783952529447
Sprache: deutsch

Dieses eBook erhalten Sie ohne Kopierschutz.

Beschreibungen

Ein packender Roman mit tiefen Einblicken in Wissenschaft, Mythen und Zeitgeschichte – in drei Teilen: Laetoli – Aksum – Jambiani

Der junge Wissenschaftler Martin Anderson steht vor einer glänzenden Karriere. Auf Grönland hat er die verschollene Hafenanlage des Wikingerfürsten Eirik entdeckt. Dafür wird er von der Fachwelt gefeiert. Die Schwedische Akademie in Stockholm bietet ihm ein eigenes Institut. Die Universität in Amsterdam will ihn als Professor verpflichten.

Statt dessen geht Anderson nach Tansania. Denn ihn erreicht ein Ruf von Professor Miller, einer Koryphäe der Archäologie. Miller forscht in Laetoli an Millionen Jahre alten Fossilen menschlicher Vorfahren. Der alte Kauz behauptet: Ich habe die ersten Menschen gesehen!

„Sind Sie sicher, dass es kein Traum war?“
„Ganz sicher! Ich habe sie gesehen, eine kleine Familie. Ganz deutlich vor mir, wie Sie jetzt. Es war nachts, verhältnismäßig kühl, eine sternenklareNacht. Der Hitzekoller scheidet also aus.“

Andersons Verwirrung wächst, als er Sewe Akashi begegnet, Millers junger Assistentin. Er beschließt, die Australopithecinen auf eigene Faust zu suchen: in Laetoli, der kargen Ödnis am Fuße des erloschenen Vulkans …

Fünf Jahre später kehrt Anderson nach Ostafrika zurück. Mittlerweile gilt er als Fachmann für versunkene Zivilisationen, findet Gehör bis in höchste Regierungskreise. In Aksum im Norden Äthiopiens will er nach den Überresten des sagenhaften Goldlandes Punt graben, das in den Annalen der altägyptischen Pharaonin Hatschepsut erwähnt wird. Doch in der Grenzregion zu Eritrea ereilt ihn ein Krieg: Als die Nordallianz Aksum bombardiert, kann Anderson nur knapp flüchten. Mit Mühe und Not schlägt er sich nach Süden durch, zum Ufer des Turkanasees – ins rettende Kenia.

Er fühlte die Erschöpfung, Müdigkeit, als hätte er nie im Leben geschlafen. Er streckte sich lang aus. Die Bilder des Krieges marterten sein Gehirn. Zwanzig Tote oder fünfundzwanzig. Einer hatte ein flüchtiges Gesicht, hob sich klar und deutlich aus der Statistik. Noch einmal sah er das Blut und die schlierige Masse zerquetschten Gehirns, hörte die Einschläge der Granaten und die Schreie.

Am Ostufer von Sansibar kommt der Wissenschaftler endlich zur Ruhe. In Jambiani bereitet er Millers letztes Manuskript für die Veröffentlichung vor. In Stone Town entsteht das Institut, das er mit Hilfe der Schwedischen Akademie finanziert. Ungeduldig wartet er auf die ersten Studenten. Plötzlich steht Sewe Akashi vor seiner Tür …
Laetoli
1. Kapitel
2. Kapitel
3. Kapitel
4. Kapitel
5. Kapitel
6. Kapitel
7. Kapitel

Aksum
8. Kapitel
9. Kapitel
10. Kapitel
11. Kapitel
12. Kapitel
13. Kapitel
14. Kapitel
15. Kapitel

Jambiani
16. Kapitel
17. Kapitel
18. Kapitel
19. Kapitel
20. Kapitel

Den Leser erwartet ein packender Roman, mit gutem Einblick in wissenschaftliche Aspekte und Zeitgeschichte, in drei Teilen:

Laetoli – Aksum – Jambiani

Wir begleiten den jungen Wissenschaftler Martin Anderson auf seinem weiteren Weg, nachdem ihm der Ruf von Professor Miller erreicht. Miller ist eine Koryphäe der Archäologie. Er forscht in Laetoli an Millionen Jahre alten Fossilen menschlicher Vorfahren. Der alte Kauz behauptet: Ich habe die ersten Menschen gesehen! Hat ihn der Afrikakoller erwischt? Andersons Verwirrung wächst, als er Sewe Akashi begegnet, Millers junger Assistentin.

Martin Anderson steht vor einer glänzenden Karriere. Auf Grönland hat er die versunkene Hafenanlage des Wikingerfürsten Eirik entdeckt. Dafür wird er von der Fachwelt gefeiert. Die Schwedische Akademie in Stockholm bietet Anderson ein eigenes Institut. Die Universität in Amsterdam will ihn als Professor verpflichten. Ob Anderson in die Fusstapfen von Miller tritt oder aber eines der Angebote annimmt, sei hier nicht verraten. Nur so viel sei gesagt: Die Entscheidung wird durch viele kleinere und grössere Ereignisse immer wieder in Frage gestellt.

H.S. Eglund nimmt uns auf Reise in das sagenumwobene Afrika mit. In gewandter Sprache zeigt er uns ein Afrika, das nur wenig mit den touristischen Orten des Landes gemeinsam hat. Die Gefahr, in der sich Martin Anderson befindet, ist so lebendig beschrieben, dass ich mich mitten in der Geschichte fühlte, und sich mein Herzschlag aus Angst verdoppelte.

Die Handlungen der Charakteren sind nachvollziehbar und authentisch. Mich hat es sehr berührt, wie sich die Beziehung von Anderson zu Miller im Laufe des Romans verändert hat. Die Geschichte empfand ich von der ersten bis zur letzten Seite als sehr spannend. Nebenbei habe ich einiges zum Thema Archäologie und über das "wirkliche" Afrika gelernt. Ich kann das Buch nur empfehlen.

Ein spannender Roman, nicht nur für Afrika-Fans.
H.S. Eglund ist Ingenieur und Publizist. Der gebürtige Leipziger hat als Wissenschaftsjournalist und Reporter aus Afrika unter anderem für „Der Tagesspiegel“, „Frankfurter Rundschau“ und „Die Zeit“ gearbeitet. Seit 2005 ist er als Fachjournalist für erneuerbare Energien tätig.
Schon 1993 veröffentlichte Eglund seine erste Kurzgeschichte: „Die Nonne und das Sterben“. Mit ihr gewann er den Essay-Wettbewerb des Bezirksamtes Berlin-Kreuzberg. Es folgten Geschichten und Essays in mehreren Anthologien bei Elefanten Press in Berlin. 2009 erschien im Verlag Cortex Unit sein Wenderoman „Die Glöckner von Utopia“. Im März 2011 gründete er den Kulturblog Berg.Link, den er gemeinsam mit Urs Heinz Aerni aus Zürich gestaltet. 2016 erschien sein Roman „Zen Solar“, gleichfalls bei Cortex Unit. H.S. Eglund lebt und arbeitet in Berlin-Prenzlauer Berg.
Der junge Wissenschaftler Martin Anderson steht vor einer glänzenden Karriere. Auf Grönland hat er die versunkene Hafenanlage des Wikingerfürsten Eirik entdeckt. Dafür wird er von der Fachwelt gefeiert. Ihn erreicht ein Ruf von Professor Miller, einer Koryphäe der Archäologie. In Laetoli forscht Miller an Millionen Jahre alten Fossilen menschlicher Vorfahren. Der alte Kauz behauptet: Ich habe die ersten Menschen gesehen, leibhaftig! Hat ihn der Afrikakoller erwischt? Andersons Verwirrung wächst, als er Sewe Akashi begegnet, Millers junger Assistentin.

Laetoli – Aksum – Jambiani markieren drei Stationen auf dem Weg von Martin Anderson. Im Schatten der Vulkane des Rift Valley sucht er die Wiege der Zivilisation. Seine Zweifel wachsen, akademische Lehrsätze zerbrechen: Das dunkle, heiße Afrika scheint sich jeder Logik zu entziehen. Ist Miller den Frühmenschen wirklich begegnet?
Heiß zitterte die Luft. Feiner Staub mischte sich in den dunstigen Hauch, der von Westen über die karstige Ebene zwischen dem Krater des Ngorongoro und der Serengeti trieb. Wie weißes Porzellan glänzte der Himmel und um die blassgrüne Caldera des erloschenen Vulkans ballten sich drohende Wolken. Stumm teilte ein Blitz den Horizont. An den saftigen Hängen des Ngorongoro regnete es bereits, doch die benachbarte Hochebene weiter nordwestlich lag unberührt und verdorrt. Tief fiel das Plateau in eine schmale Schlucht ab, deren trockene Sohle rötlich schimmerte. Das war Olduvai, der Riss am Fuße des Kraters, und die Luft war schwanger von heißer, erbarmungsloser Elektrizität.
„Schauen Sie, das ist Afrika“, sagte Aaron Miller. Seine Stimme klang heiser. „Im Internet und in den Prospekten der Reiseveranstalter wird es Ihnen als Paradies präsentiert. Aber Sie müssen auf der Hut sein. Nirgends liegen Paradies und Hölle so nah beieinander, das sage ich Ihnen.“
Er schluckte, an seinem Hals zuckten Falten.
„Paradies und Hölle, Licht und Dunkelheit. Himmel und Erde, Hoffnung und Furcht, Geburt und Tod. Hier hat die Schizophrenie der menschlichen Rasse ihren Ursprung. Hier im Osten Afrikas.“
Der alte Professor hatte dünne, trockene Lippen in einem roten, sonnenverbrannten Gesicht. Schlohweiße Haare fielen über seine Stirn. Zwischen rissigen, verkrusteten Wangen thronte eine energische Nase. Gebannt starrte er auf das Schauspiel der Elemente.
„In Afrika, Mister Anderson, ist das Paradies in Wahrheit eine Hölle. Lassen Sie sich nicht täuschen.“
Es war die Jahreszeit der kurzen Schauer, die jeden Nachmittag am Ngorongoro niedergingen. Seine saftigen Hänge dampften vom Regen wie ein Dschungel, aber die Schlucht von Olduvai lag offen, ungeschützt und glühend. Das vulkanische Gestein war spröde und knochentrocken, malerische Schichten durchzogen die steilen Wände. Längst hatte die karge Vegetation resigniert.
„Die Leute hier erzählen eine Sage, dass diese Klippen früher den Thron eines weisen Königs trugen“, erzählte Miller. „Eines Tages wird er auferstehen und dann wird es keinen Unterschied mehr geben zwischen dem Himmel und der Unterwelt und dem schmalen Streifen dazwischen, den wir ach so aufgeklärten Europäer die wirkliche Welt nennen.“
Er ließ die Hand sinken und strich sich über das Kinn.
„Was rede ich schon wieder. Die Leute hier ... Sie sehen doch selbst: Olduvai ist der Riss am Rande des Planeten.“
Sein Gesprächspartner war Martin Anderson. Er war blond und viel jünger als der alte Mann, schmal und groß. Noch hatte seine Haut nicht den dunklen Teint angenommen, der sich unter der gnadenlosen Sonne Tansanias einzustellen pflegt.
Schweißnass klatschte Andersons Hemd gegen seinen Rücken,
immer wieder wischte er sich mit einem Taschentuch über das Gesicht. Er konnte kaum verhehlen, dass ihm die Predigt des Alten auf die Nerven ging. Dieses Geschwätz von Rasse,
Paradies und Hölle.
Insgeheim verfluchte er den alten Mann, sehnte sich nach einer Erfrischung. War er für diesen Unsinn hierhergekommen? Den langen Weg aus Europa? Aus Amsterdam mit dem Flugzeug nach Nairobi, in diese lärmende, stinkende, überhitzte Kloake der
kenianischen Metropole; danach mit dem Bus über trockene
Pisten bis Arusha, endloser Staub. In Arusha hatte ihm der schwarze Mitarbeiter der Autovermietung die Schlüssel für den Jeep in die Hand gedrückt, für den Sprung zu den Seen von
Momella, zum Basiscamp der Archäologen. Dort war es besser, viel kühler. Sanfter Wind spülte über die grasigen Wellen, und
- 11 -die sinkende Abendsonne spiegelte sich auf den Seen, zwischen dichten Kolonien von Flamingos.
Müde bat er:
„Lassen Sie uns hineingehen, Herr Professor. Sonst werden wir nass. Vom Schweiß oder vom Regen.“
Hinter ihnen parkte der Jeep mit dickem Stahlgehörn vorm Kühler. Der Wagen stand an der grauen Wand einer verwitterten Baracke, Olduvai Gorge Visitors Center. Vor der Baracke hockten junge Massai mit farbigen Bändern an der Stirn. Sie warteten auf die Touristen, die sich in dem kleinen Museum drängten. Auch unter dem Schatten spendenden Pavillon am Rand der Schlucht standen Reisende, die ein verstaubter Bus ausgespuckt hatte.
Erstaunt griff Anderson in seine Hosentasche, zog das Handy hervor. Seit der Ausfahrt aus dem Camp am Morgen war es tot gewesen, ohne Verbindung. Nun hatte er plötzlich Empfang, an diesem Vorposten zwischen Hölle und Himmel. Lautlos vibrierte das Gerät, auf dem Display leuchtete eine SMS.
„Ich soll Ihnen Grüße ausrichten von Professor Leiden aus Amsterdam“, las er ironisch. „Sie mögen aufpassen, dass Sie keinen Koller kriegen.“
„Hat er das wirklich geschrieben?“
„Nicht so“, korrigierte Anderson lächelnd. „Er schreibt: Grüßen
Sie den alten Globetrotter und greifen Sie ihm ein bisschen unter die Arme.“
„Dieser Leiden, der hat sein Lebtag nichts anderes gesehen als seinen Schreibtisch“, grunzte Miller unwillig. „Hat er Sie gut behandelt?“
„Ich konnte mich nicht beklagen.“
„Bilden Sie sich nicht zu viel darauf ein. So schnell, wie Sie in seiner Gunst steigen, so schnell lässt er Sie fallen. Wie ich hörte, waren Sie vorher an der Universität in Reykjavík.“

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