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Die Hilfe der Götter im Vergleich der Eneas-Erzählungen von Vergil und Heinrich von Veldeke


Die Hilfe der Götter im Vergleich der Eneas-Erzählungen von Vergil und Heinrich von Veldeke


1. Auflage

von: Sophie Strohmeier

13,99 €

Verlag: Grin Verlag
Format: EPUB, PDF
Veröffentl.: 19.01.2015
ISBN/EAN: 9783656879244
Sprache: deutsch
Anzahl Seiten: 19

Dieses eBook erhalten Sie ohne Kopierschutz.

Beschreibungen

Studienarbeit aus dem Jahr 2013 im Fachbereich Germanistik - Ältere Deutsche Literatur, Mediävistik, Note: 1,0, Ludwig-Maximilians-Universität München, Sprache: Deutsch, Abstract: Vergils „Aeneis“, Heinrich von Veldekes „Eneas“ und dessen französische Vorlage der „Roman d’Eneas“ waren zu Ihrer jeweiligen Erscheinungszeit richtungsweisende Werke für die Literatur ihrer Kulturen sowohl der römischen, als auch dem europäischen Mittelalter. Die Intention, von Vergil sein 12-bändiges Hauptwerk in Anlehnung an Homers „Ilias“ und „Odyssee“ zu schreiben, ist uns heute bekannter als die Hintergründe der beiden Eneas-Romane des Mittelalters. Vergils Werk gilt nicht nur als Inbegriff der antiken Klassik zur Zeit von Kaiser Augustus, ist Geschichte und Sicherung des Machtanspruchs der Herrscherfamilie zugleich, sondern auch seine Tradierung war Epochen und Kulturen übergreifend.

Vielleicht war das auch einer der Gründer für den anonymen französischen Autor diesen kanonischen Stoff auszuwählen, in seine Volkssprache zu übertragen und damit eines der ersten und wichtigsten weltlichen Bücher zu erschaffen, dessen Stoff sich kurze Zeit später auch Heinrich von Veldeke bediente, um im deutschsprachigen Raum ebenfalls Maßstäbe für die entstehende weltliche Literatur zu setzen. Bei der Aneignung des antiken Stoffen wurde, wie im Mittelalter üblich, die antike Welt der eigenen, d.h. der der Autoren und des adligen Laienpublikums, angepasst. Eneas und seine Mitstreiter, sowie seine Feinde hätten sich etwa hundert Jahre später ebenso gut im Umkreis der Tafelrunde aufhalten und die ritterlichen Tugenden verbreiten können. Genauso wegweisend für spätere Literatur sind die vom französischen Autor erweiterten und neueingeführten Minneepisoden.

Wie bereits angesprochen, bereiten also die beiden mittelalterlichen Werke sowohl inhaltlich, als auch formal den Weg für eine neue weltliche, unterhaltende und belehrende Literatur.
Doch so klassisch die „Aeneis“ von Vergil auch nachwirken mag, die Adaption im Mittelalter hat den Autoren doch merkliche Schwierigkeiten bereitet. Die Geschichte von Eneas ist auch außerhalb der einschlägigen Literatur weit verbreitet und spaltet sich bereits in zwei Lager. Das Problem der Wahrnehmung, vor allem der des Helden Eneas, war die historische Wahrheit der Geschichte, die bereits bei Homer stark angezweifelt wurde.