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Der Herr der bösen Träume


Der Herr der bösen Träume

Horrorkabinett - Band 3
Horrorkabinett, Band 3 1. Auflage

von: Terence Brown

1,99 €

Verlag: Novo Books
Format: EPUB, PDF
Veröffentl.: 16.09.2023
ISBN/EAN: 9783961273423
Sprache: deutsch
Anzahl Seiten: 100

Dieses eBook erhalten Sie ohne Kopierschutz.

Beschreibungen

Schreckliche Alpträume plagen zuerst Judy Summers, dann auch ihren Verlobten Hrold Mortimer.
Als Judy spurlos verschwindet, schaltet Harold Scotland Yard ein.
Inspektor Perkins nimmt die Ermittlungen auf. Schnell gelangt er zur Überzeugung, dass es in diesem Fall nicht mit rechten Dingen zugeht. Er wendet sich an Professor Cumberland, der sich mit okkulten Phänomenen auskennt. Für die beiden Männer beginnt eine unglaubliche Reise in die Welten der Träume, während das junge Paar gezwungen wird, das Grauen auf der Erde zu verbreiten.
Gibt es für die Menschheit noch eine Rettung?
Nebel lag über London.
Schon seit Tagen beherrschte das wattige Gebräu die Millionenstadt an der Themse. Die Straßenlaternen verbreiteten ein diffuses Licht und kämpften einen fast aussichtslosen Kampf gegen die wabernden Nebelmassen.
Judy Summers schlug ihren Mantelkragen hoch. Ihr blondes, bis über die schmalen Schultern fallendes Haar wirkte zerzaust. Die fünfundzwanzigjährige Frau beschleunigte ihre Schritte. Sie fröstelte.
Ihre blauen Augen versuchten die Nebelschleier zu durchdringen, während sie die vollen Lippen fest aufeinander presste. Seit über einer Stunde hielt sie Ausschau nach einem Taxi, doch es war einfach nichts zu machen.
Sie hatte das Gefühl, dass gerade heute alle Taxifahrer streikten. Fast unmerklich war es Nacht geworden. Die dunklen Schatten mischten sich mit den Nebelmassen. Hohl klangen die Schritte der jungen Frau auf dem feuchten Straßenpflaster.
Judy Summers hatte schon lange die Orientierung verloren. Sie hatte eine Freundin besucht, wollte von dort einige Schritte bis zum nächsten Taxistand gehen, doch später, als sie keinen Wagen vorfand, nutzte sie diese Gelegenheit zu einem Spaziergang.
Und dann hatte sie sich verirrt.
Kleine Häuser, in denen kein Licht brannte, säumten die Straße. Müll und Unrat lagen herum. Kein Geräusch war zu vernehmen. Die junge Frau kam sich vor wie auf einer einsamen Insel.
Judy wurde immer nervöser.
Der Nebel war so dicht, dass sie keine zehn Yards weit sehen konnte. Sie räusperte sich mehrmals und versuchte, den dicken Kloß hinunterzuschlucken, der ihr in der Kehle saß.
Sie hatte plötzlich Angst.
Ein kleiner dunkler Schatten schoss auf die junge Frau zu, die einen erschrockenen Schrei ausstieß und zur Seite sprang. Die schwarze Katze kauerte sich wenige Schritte vor Judy auf den Boden. Die gelben Augen waren wie zwei kleine Scheinwerfer auf die Frau gerichtet.
Judy Summers presste eine Hand vor den Mund. Ihr Herz hämmerte zum Zerspringen. Ein keuchender Laut verließ ihre Kehle. Sie machte einen großen Bogen um die Katze, die sich jedoch ebenfalls im Kreis drehte und die Frau nicht aus den Augen ließ.
Wieder pulsierte diese unbeschreibliche Angst durch Judys zierlichen Körper.
Fort, nur fort, dachte sie immer wieder. Ich muss ein Taxi finden und in die Innenstadt gelangen, wo es Menschen gibt. Das gibt es doch alles gar nicht.
Vielleicht träume ich nur?
Judy wusste, dass sie nicht träumte. Sie beschleunigte ihre Schritte, wich einer großen Pfütze aus und warf dann einen langen Blick zurück.
Die schwarze Katze war ihr gefolgt.
Die gelben Augen durchdrangen den wabernden Nebel. Judy glaubte, ein kreischendes Fauchen zu vernehmen, doch bestimmt waren es nur die überreizten Nerven, die ihr dieses Geräusch vorgaukelten.
Die junge Frau lief noch schneller.
Sie versuchte, irgendein Straßenschild zu erkennen, doch es gelang ihr nicht.
Sie atmete auf, als plötzlich heller Lichtschein aus einem kleinen Schaufenster fiel. Judy eilte darauf zu. Bevor sie das Geschäft erreichte, warf sie einen weiteren Blick zurück.
Die schwarze Katze war verschwunden. Judy sah plötzlich, dass der Nebel nicht mehr so dicht war.
Bestimmt kann ich in dem Laden kurz telefonieren und ein
Taxi herbestellen, dachte die junge Frau. Langsam schwand die Angst, die sie lange Zeit beherrscht hatte.
Eine Glocke bimmelte blechern, als sie die Tür zu dem kleinen Laden öffnete und eintrat. Im Gegensatz zu dem hellerleuchteten Schaufenster herrschte im Innern des Geschäftes nur eine notdürftige Beleuchtung.
Das schummrige Licht ließ die vielen alten Gegenstände, die hier herumstanden, zu unheimlichen Gebilden werden.
Wieder beschleunigte sich der Herzschlag der jungen Frau.
Verblüfft sah sich Judy nach allen Seiten um. Sie musste sich in einem Antiquitätengeschäft aufhalten. Anders konnte es gar nicht sein.
Ihr Blick schweifte über Stühle und Tische, Vasen und Porzellan und blieb schließlich an einem alten Spiegel hängen, der nur einen Meter von ihr entfernt an der schmutziggrauen Wand hing.
Sie erblickte ihr bleiches Gesicht darin, sah ihr zerzaustes Haar und die dunklen Schatten unter ihren sonst immer so lustig blickenden Augen.
Langsam trat sie näher.
Judy Summers, die schon einige Antiquitäten in ihrer Wohnung stehen hatte, kannte sich in diesen Dingen aus. Sie hatte sofort erkannt, dass der Spiegel ein altes Stück war und bestimmt eine ganze Menge kosten würde.
Er gefiel ihr.
Sie wusste nicht, warum, doch irgendwie stieg in ihr der Wunsch auf, den Spiegel zu besitzen.
Ihre Finger tasteten über das Glas und dann über den silbernen Rahmen. Für Bruchteile von Sekunden hatte Judy das Gefühl, als würden unsichtbare Ströme auf ihren Körper übergreifen.
Unsinn, dachte sie.
Sie wandte sich um. Ihre Stirn zog sich kraus. Jetzt befand sie sich schon einige Minuten hier, ohne dass sich jemand um sie gekümmert hatte.
»Hallo«, rief Judy. »Hallo, ist hier denn keiner?«
Niemand antwortete. Die unheimliche Stille wurde durch kein Geräusch unterbrochen. Judy Summers hatte schon wieder den Eindruck, als träume sie dies alles.
Nochmals rief sie laut nach dem Eigentümer. Ihre Stimme zitterte leicht.
Sie blickte in den silbernen Spiegel, sah ihr Ebenbild, das ihr plötzlich irgendwie verzerrt vorkam. Ihre Augen weiteten sich. Der Mund öffnete sich zu einem lautlosen Schrei.
Doch dann beruhigte sich die junge Frau wieder. Unsinn, dachte sie. Meine Nerven sind wohl ein wenig überreizt. Ich bin doch sonst eine moderne und aufgeschlossene Frau.
Warum lasse ich mich von ein wenig Nebel und einer fremden Umgebung nur so verrückt machen?
Judy schloss die Augen, versuchte, sich auf etwas anderes zu konzentrieren, und atmete einige Male gleichmäßig durch.
Ein Geräusch ließ sie herumwirbeln. Sie öffnete die Augen und starrte auf ein kleines verschrumpeltes Männchen, das ihr höchstens bis zu ihrer Brust reichte.
Eine gewaltige Nase ragte aus dem uralt wirkenden Gesicht, das voller Falten war. Kein Haar bedeckte den eiförmigen Schädel. Zwei tief in den Höhlen liegende Augen blickten die junge Frau neugierig an.
Die schmalen Lippen des Männchens verzogen sich zu einem kalten Lächeln.
»Was kann ich für Sie tun?« klang eine dünne Stimme auf.
Das Kerlchen deutete eine Art Verbeugung an. Es wirkte so komisch, dass Judy sogar lächeln musste.
Endlich fand sie ihre Sprache wieder.
»Kann ich bei Ihnen telefonieren?« fragte sie. »Ich bezahle es selbstverständlich«, fügte sie hinzu, als sie den abweisenden Gesichtsausdruck des kleinen Mannes sah.
Er nickte zögernd.
»Ich möchte nur ein Taxi rufen, Sir«, sagte Judy schnell, als habe sie Angst, dass der Mann seine Zusage wieder zurückziehen würde.
»Ich werde es für Sie tun«, wisperte die hohe Stimme.
»Bitte gedulden Sie sich einen Moment. Ich bin sofort wieder zurück.«
Der kleine alte Mann rannte auf seinen krummen Beinchen davon. Judy sah ihm kopfschüttelnd hinterher.
»Was ist heute nur los?« murmelte sie. »Warum geht heute alles schief? Erst die Auseinandersetzung mit Harold, dann war meine Freundin auf mich sauer, anschließend verlaufe ich mich auch noch. Ich gehe am besten sofort nach Hause ins Bett und ziehe die Decke über den Kopf.«
Sie schwieg.
Wieder fiel ihr Blick auf den silbernen Spiegel. Erst jetzt sah sie die vielen Zeichen und Ornamente, die in den Rahmen eingraviert waren.
Neugierig trat Judy näher.
Doch es gelang ihr nicht, diese geheimnisvollen Zeichen zu entziffern. Wieder hatte sie das Gefühl, dass der Spiegel sehr alt sein müsste, obwohl sie ihn in keine Zeitepoche einzuordnen wusste.
Kopfschüttelnd trat Judy Summers zurück.
Wieder leuchtete ihr ihr Ebenbild entgegen. Die unnatürliche Blässe war aus ihrem Gesicht verschwunden. Die vorher so blutleeren Lippen wirkten jetzt wieder sinnlich.
Judy zuckte zusammen, als das kleine Männchen hinter ihr auftauchte und sich räusperte. Es klang wie das Gekrächze eines Raben. Kalt lief es der jungen Frau über den Rücken.
»Das Taxi wird in einigen Minuten da sein, junge Frau«, piepste das Männchen. »Kann ich sonst noch etwas für Sie tun?«
Judy nestelte in ihrer Tasche, um nach ein paar Pennystücken zu suchen, doch der kleine Mann winkte ab.
»Schon gut, schöne Frau.«
Judy staunte, doch dann nickte sie freundlich. Ihr Blick blieb wieder wie magisch angezogen an dem silbernen Spiegel hängen.
»Was würde der Spiegel kosten?« fragte sie. »Wissen Sie, Sir, ich richte mir im Moment eine neue Wohnung ein. Dieser Spiegel würde gut in mein Schlafzimmer passen.«
Das Männchen lächelte.
»Ein schönes Stück, Lady. Ein sehr schönes Stück, ich hänge selbst sehr daran. Es ist alt und wertvoll.«
Der Antiquitätenhändler lächelte noch mehr, dann zupfte er an seiner langen Nase, als wolle er sich seinen Gesichtserker ausreißen.
Judy Summers wartete geduldig.
»Wie viel wollen Sie dafür, Sir?«
Das Lächeln des Männchens verlor sich. Judy glaubte, es in seinen Augen tückisch aufglimmen zu sehen, doch sie wusste nicht, ob sie sich getäuscht hatte und dem alten Mann unrecht tat.
»Hundert Pfund«, sagte er würdevoll. »Für hundert Pfund habe ich Ihnen den Spiegel fast geschenkt.«
»Was?« sagte Judy erstaunt, die damit gerechnet hatte, dass der Spiegel sogar noch teurer sein würde.
Der Antiquitätenbesitzer schien es jedoch anders aufgefasst zu haben, denn er trippelte nervös von einem Bein auf das andere.
»Neunzig Pfund«, sagte er mit schriller Stimme. »Tiefer kann ich aber nicht gehen, schöne Frau. Neunzig Pfund. Sind Sie damit einverstanden?«
Judy nickte mechanisch, erschrak jedoch dann, als der kleine Mann den Spiegel von der Wand nahm und in Einwickelpapier einzuschlagen begann.
»Ich ... äh ... «, sagte sie.
»Ich nehme auch einen Scheck«, sagte der alte Mann. »Sie
sehen sehr vertrauenswürdig aus, schöne Frau. Hier ist der Spiegel. Er ist sehr leicht zu tragen, und bis zum Taxi werden Sie es bestimmt schaffen.«
Der Alte spähte zum Fenster hinaus.
»Da kommt es übrigens«, lächelte er. Sein zahnloser Mund wirkte irgendwie grotesk. Judy beeilte sich, den Scheck auszuschreiben, nahm den eingewickelten Spiegel unter den Arm, nickte dem Männchen zu und verließ das kleine Geschäft.
Wieder bimmelte die Glocke blechern.
Beinahe hätte Judy den Spiegel fallen lassen, denn vor ihr kauerte die schwarze Katze, die fauchend zurückwich. Judy stand wie erstarrt, blickte in die gelblichen Lichter des Tieres.
Das Taxi wartete mit laufendem Motor.
Judy Summers atmete auf, als sie endlich im Innern des Wagens saß, der sich langsam in Bewegung setzte. Der Nebel hatte noch immer nicht nachgelassen.



Judy Summers hängte ihren Mantel an die Garderobe und ging ins Badezimmer. Sie wusch sich Gesicht und Hände und fühlte sich dann ein wenig besser.
Anschließend bereitete sie sich einen Tee in der kleinen Kochküche, schaltete die Stereoanlage ein und zog sich um.
Plötzlich fiel ihr Blick auf den Spiegel, der noch immer in dem unansehnlichen Packpapier eingewickelt war.
»Eine Schnapsidee«, murmelte sie leise. »Doch jetzt ist wohl nichts mehr zu machen.«
Sie wickelte den silbernen Spiegel aus und legte ihn auf den Tisch. Funkelnd brach sich das Licht der Deckenbeleuchtung in dem geschliffenen Glas.
Einige Minuten später hing das teure Stück an Ort und Stelle im Schlafzimmer. Mit schräg geneigtem Kopf blieb Judy Summers davor stehen.
»Prächtig, prächtig«, sagte sie. »Hat hier gerade noch gefehlt. Harold wird Augen machen.«
Ich muss Harold anrufen, dachte sie dann.
Harold Mortimer war ihr Verlobter. Sie hatten sich heute Vormittag wegen einer Kleinigkeit gestritten, und da Judy nicht nachtragend war, wollte sie die Sache noch heute aus der Welt schaffen und bereinigen.
Doch bei Harold Mortimer meldete sich niemand. Achselzuckend legte die junge Frau den Hörer auf. Sie bereitete sich eine Kleinigkeit zum Essen, nahm noch ein heißes Bad und legte sich schlafen.
Sie löschte das Licht und kuschelte sich in die weichen Kissen. Trotzdem gelang es ihr nicht wie sonst, sofort einzuschlafen. Unruhig wälzte sich Judy Summers hin und her.
Die Ereignisse des Tages gingen ihr noch mal durch den Kopf. Als sie an den Spiegel dachte, richtete sie sich leicht auf.
Vom Bett aus konnte sie das kostbare Stück deutlich sehen. Der Mondschein fiel geisterhaft bleich durch die Gardinen und tauchte den Spiegel in silbernes Licht.
Judy hatte das Gefühl, dass der Spiegel ein unheimliches Leuchten ausstrahlte, doch dann schloss die junge Frau wieder die Augen.
»Unsinn«, murmelte sie noch. »Was soll an diesem Ding schon Besonderes dran sein?«
Endlich schlief sie ein.
Doch ihr Schlaf war sehr unruhig. Wieder wälzte sie sich hin und her. Ihr Gesicht rötete sich. Stöhnende Laute drangen aus dem weit geöffneten Mund. Sinnlose Wortfetzen kamen von den zuckenden Lippen. Bald war die junge Frau wie in Schweiß gebadet.
Ihre Bewegungen wurden immer unkontrollierter. Es sah aus, als kämpfe sie gegen einen unsichtbaren Gegner.
Plötzlich schreckte Judy hoch.
Ein gellender Schrei kam aus ihrem Mund, dann riss die junge Frau die Augen auf. Ihr verstörter Blick irrte durch das Zimmer, beruhigte sich erst, als sie ihre vertraute Umgebung erkannte.
Lange Sekunden lag Judy regungslos.
Sie taumelte aus dem Bett, ging ins Bad und hielt ihr Gesicht unter den kalten Wasserstrahl, der sie ganz in die Wirklichkeit zurückrief.
Sie setzte sich auf die Badumrandung und merkte erst jetzt, dass das dünne Nachthemd wie eine zweite Haut an ihrem verschwitzten Körper klebte.
»Ein Alptraum«, murmelte sie. »Es muss ein Alptraum gewesen sein. Leider kann ich mich an nichts mehr erinnern. Doch es muss grauenhaft gewesen sein.«
Die junge Frau starrte auf ihre Hände, die leicht zitterten.
Sie erhob sich zögernd, zog ein frisches Nachthemd an und wollte wieder zu Bett gehen.
Als sie das Schlafzimmer betrat, spürte sie ein eisiges Gefühl ihren Rücken hinunter rieseln.
Angst pulsierte in ihrem Körper. Angst, wie sie sie noch nie in ihrem Leben gehabt hatte. Ihr wurde fast übel davon. Alles drehte sich vor ihr im Kreise.
Judy trat in den Wohnraum zurück und setzte sich in den Sessel. Nur langsam beruhigte sie sich. Dann warf sie einen Blick auf die Uhr. Es war zehn Minuten nach ein Uhr.
Sie ging zum Telefon, wählte Harolds Nummer und ließ es einige Zeit läuten.
Dann vernahm sie Harold Mortimers verschlafene Stimme.
»Ich bin es, Judy«, sagte sie langsam. »Tut mir leid, wenn ich dich geweckt habe, Harold.«
Einige Sekunden herrschte Schweigen.
»Weißt du überhaupt, wie viel Uhr es ist?« fragte ihr Verlobter und gähnte. »Ich habe morgen einen anstrengenden Tag vor mir, Judy.«
»Ich weiß«, antwortete sie leise. »Es tut mir auch leid, dass ich dich gestört habe, doch ich hatte einen so schlimmen Alptraum, der mich sehr erschreckt hat.«
Einige Sekunden herrschte Schweigen. Judy nahm an, dass Harold Mortimer in diesem Moment lächelte.
»Nimm eine Schlaftablette, Liebling«, sagte er dann. »Oder trink einen Schluck Whisky, dann kannst du bestimmt einschlafen. Morgen sehen wir uns wieder. Okay?«
Judy nickte, doch dann kam es ihr zum Bewusstsein, dass das Harold ja nicht sehen konnte.
»Bis morgen, Darling«, sagte sie zärtlich. »Ich freue mich auf unser Wiedersehen. Und viel Glück bei deinen Verhandlungen.«
»Gute Nacht, Judy«, sagte er ebenso zärtlich und legte dann den Telefonhörer auf.
Judy Summers fühlte sich irgendwie erleichtert. Sie ging ins Bad, nahm eine Schlaftablette und ging zu Bett. Sie zog die Bettdecke hoch bis zum Kinn.
Ihr Blick fiel auf den Spiegel, der wieder in einem silbernen Schein glänzte.
Doch dann schloss die junge Frau die Augen. Die Wirkung der starken Tablette setzte ein. Innerhalb von wenigen Minuten war sie eingeschlafen.

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