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Veränderte Erkenntnisweisen, neue Ängste, umfassendere Verordnungen? Die Scheintoddebatte (1740-1860) im Kontext von Professionalisierung der Medizin und Bürokratisierung des Begräbniswesens


Veränderte Erkenntnisweisen, neue Ängste, umfassendere Verordnungen? Die Scheintoddebatte (1740-1860) im Kontext von Professionalisierung der Medizin und Bürokratisierung des Begräbniswesens


Auflage

von: Constanze Sieger

12,99 €

Verlag: Grin Verlag
Format: PDF
Veröffentl.: 11.10.2006
ISBN/EAN: 9783638553766
Sprache: deutsch
Anzahl Seiten: 23

Dieses eBook erhalten Sie ohne Kopierschutz.

Beschreibungen

Die Verwendung von Särgen mit eingebauten Luftröhrenschächten, die bis über die Erde reichen, oder kleinen Glöckchen, die auf Gräbern stehen und über ein Band mit dem Zeh des Verstorbenen in Verbindung stehen sind Auswüchse folgender Beobachtung: In der Zeit von 1740-1860 wird die Angst davor lebendig begraben zu werden, nicht nur im deutschsprachigen Raum, sondern auch in England, Frankreich und den skandinavischen Ländern auf breiter Ebene diskutiert und thematisiert. In dieser Arbeit erfolgt die Beschäftigung mit dem Verlauf, den Ursachen und den Folgen der Debatte um den Scheintod, mit dem Ziel den Anfangspunkt der Entwicklung der Reglementierung des Begräbniswesens näher zu beleuchten. Es soll zudem gezeigt werden, in welch komplexem Verhältnis die Entstehung dieser heute skurril anmutenden Debatte zu anderen Entwicklungsprozessen der Zeit um 1800 stand. Weil nicht auf alle Bereiche Bezug genommen werden kann, liegt ein besonderer Fokus auf den Entwicklungen innerhalb von Medizin und staatlicher Organisation. Exemplarisch bietet so die Auseinandersetzung mit den Ursachen und dem Verlauf der Scheintoddebatte einen Einblick in die Vielschichtigkeit und Funktionsweise von Entwicklungen an deren Ende ein erweiterter Zugriff von weltlichen Instanzen auf vormals religiös bzw. familiär besetzte Lebensbereiche steht. Dabei wird zu Beginn der Arbeit aufgezeigt und beschrieben welchen Bereichen eine Auseinandersetzung mit der Angst vor dem Scheintod in der Zeit von 1740-1860 stattgefunden hat. Unter anderem ergibt sich aus der Beschreibung die Frage nach den Ursachen für die intensive Thematisierung. Im weiteren Verlauf soll aus diesem Grund gezeigt werden, in welcher Hinsicht die Professionalisierungsbestrebungen der Ärzte und die Entwicklung der Medizin zur diagnostischen Wissenschaft dazu beitrugen. Bevor eine Beschäftigung mit dem Zusammenhang zwischen den Entwicklungen in der Medizin, dem Auftauchen der Scheintoddebatte und den ersten Verordnungen zum Umgang mit toten Körpern erklärt werden kann, ist es jedoch notwendig einen kleinen Ausschnitt der Veränderungen im politisch-institutionellen Bereich zu skizzieren.
Studienarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Geschichte - Sonstiges, Note: 1,0, Westfälische Wilhelms-Universität Münster (Historisches Seminar), Veranstaltung: Intergenerationelle Weitergabe. Sozial-, kommunikations- und kulturhistorische Perspektiven vom Mittelalter bis zur Moderne, 30 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch

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