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Über dieses Buch

Wie verkraftet man einen Schicksalsschlag? Der antike Arzt Galen gibt in diesem Brief Rat. Ein Brand hat all sein Hab und Gut und damit beinahe seine berufliche und wirtschaftliche Existenz zunichte gemacht: »Dieses Verlusts bin ich mir an jedem einzelnen Tag bewusst, wenn ich das eine Mal ohne Buch, ein andermal ohne Instrument und dann wieder ohne Arznei dastehe, die ich doch brauche.« Und trotzdem bleibt Galen gelassen. Sein Rezept: Man schaue nicht auf das, was man verloren hat, sondern freue sich über das, was einem noch geblieben ist.

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Endnoten

Galen gestaltet sein kleines Werk als Antwortbrief an einen alten Schulfreund.

Die wohl von zurückkehrenden Soldaten nach Rom eingeschleppte Seuche (möglicherweise eine Pockenepidemie, meist als »Antoninische Pest« bezeichnet) war um 166 n. Chr. ausgebrochen und hatte mehrere Jahre gewütet.

Die Magazine (Depots) an der Heiligen Straße, die über das Forum Romanum führte, wurden 192 n. Chr. durch einen Großbrand zerstört.

Als wohlhabender Mann hatte Galen Geld verliehen.

Galen hatte die medizinischen Instrumente aus Wachs geformt und diese Formen dann Bronzegießern zur Herstellung übergeben; verbrannt waren die Wachsmodelle.

Als Arzt war Galen auch Pharmazeut und hatte sowohl Arzneimittel (wie das als hochwirksames Mittel gegen Vergiftungen geltende »Theriak«) als auch deren kostbare Bestandteile (darunter den aus dem fernen Sri Lanka importierten Zimt) unter seinen Besitztümern.

Der »Grammatiker«, also Sprachexperte Philistides ist sonst nicht belegt, die Verzweiflung anderer durch den Großbrand Geschädigter hingegen durchaus, s. im Nachwort .

In den Magazinen waren demnach auch Unterlagen der von den kaiserlichen Prokuratoren verantworteten Reichsverwaltung deponiert gewesen.

Zu Galens Sommerresidenz in Kampanien s. im Nachwort.

Lücke im überlieferten Text.

Auf dem Palatin-Hügel oberhalb des Forum Romanum gab es weitere Bibliotheken, die dem Großbrand auf dem Forum im Jahr 192 zum Opfer gefallen sind.

Galen meint hier wohl Kallinos von Hermione (spätes 3. Jahrhundert v. Chr.), einen Angehörigen der Philosophenschule des Peripatos, Titus Pomponius Atticus (112/109 – 35/32 v. Chr.) und Sextus Peducaeus (um 75 – nach 32 v. Chr.), gelehrte Freunde des berühmten Marcus Tullius Cicero (10643 v. Chr.), Aristarch von Samothrake (um 216 – 144 v. Chr.), den Bibliothekar der berühmten Bibliothek von Alexandria und wohl bedeutendsten Erforscher der Ilias und Odyssee des Homer (»die beiden Homere«), sowie Panaitios von Rhodos (um 180 – um 110 v. Chr.), den Leiter der Philosophenschule der Stoa in Athen, dessen Werke (darunter das über Platon) bis auf Fragmente verloren sind.

Die Sammlung umfasste also alte Abschriften wichtiger Werke.

Mit dem »Koronis«-Zeichen wurde das Ende eines einzelnen Buchs markiert.

Galen bezieht sich auf den berühmten Philosophen Aristoteles von Stageira (384322 v. Chr.) und dessen Schüler Theophrast von Eresos (um 371 – um 287 v. Chr.), Eudemos von Rhodos (um 370 – um 300 v. Chr.) und Phainias von Eresos (4. Jahrhundert v. Chr.). Ein Philosoph namens Klytos ist sonst nicht belegt; vielleicht handelt es sich um eine Verschreibung für Kleitomachos, der im 2. Jahrhundert v. Chr. die von Platon begründete Philosophenschule der Akademie leitete. Chrysipp von Soloi (um 279 – um 206 v. Chr.) übernahm um 230 die Leitung der von Zenon von Kition (s. im Nachwort) gegründeten Philosophenschule der Stoa in Athen.

Zu den Bibliotheken auf dem Palatin-Hügel s. Anm. 11.

Die Titel erhaltener Werke bestimmter Autoren wurden in »Katalogen« erfasst; unser heutiges gleichlautendes Wort geht auf diese Verzeichnisse zurück.

Der von Vespasian (Kaiser 6979 n. Chr.) und seinen Nachfolgern prächtig ausgestattete Heilige Bezirk der Friedensgöttin Pax am Forum Romanum umfasste u. a. eine große Bibliothek.

Auch Tiberius (Kaiser 1437 n. Chr.) hatte in seinem Palast (»Haus«) eine Bibliothek eingerichtet.

Galen hatte Werke der sog. Alten Komödie des Aristophanes und seiner Zeitgenossen und Zeugnisse der Alltagssprache aus dem klassischen Athen des 5. Jahrhunderts v. Chr. auf ihren Wortbestand hin untersucht.

Zu Galens Sommerresidenz in Kampanien s. im Nachwort.

Abgeschlossene Bücher wurden für die Vervielfältigung und damit Sicherung des Textbestands »herausgegeben«.

Galen meint seine Heimatstadt Pergamon, s. im Nachwort.

Die heute »Meltemi« genannten »etesischen Winde« machten es einfacher, Richtung Osten nach Kleinasien zu segeln.

Didymos »Chalkenteros« (1. Jahrhundert v. Chr.) war ein griechischer Philologe, der für seinen ehernen Fleiß bekannt war (der Beiname bedeutet »mit Eingeweiden aus Bronze«).

Galen gibt den Umfang seiner eigenen Arbeit in »Versen« an und meint damit Zeilenlängen; diese entsprechen seit Homer (s. Anm. 12) der Länge eines üblichen Hexameter-Verses.

Hippokrates von Kos (um 460 – um 370 v. Chr.) war der berühmteste Arzt des Altertums und gilt als Begründer der Medizin als Wissenschaft; Galen bezieht sich im Folgenden auf zwei seiner diätetischen Werke.

Philistion von Lokroi (4. Jahrhundert v. Chr.) war ein einflussreicher Arzt und Autor medizinischer Schriften; Ariston ist sonst nicht bezeugt.

Galen führt hier offenbar die ersten Begriffe des wohl alphabetisch aufgebauten Lexikons an; abydokomas bedeutet »eine Abydos-Frisur habend«, abyrtake ist eine saure Lauchsuppe.

Die Göttin Demeter galt als Geberin des Getreides.

Zum Begriff »Vers« s. Anm. 26.

Galen bezieht sich auf seine und des Briefpartners Heimat Pergamon.

Teuthras und Eumenes sind sonst nicht belegt.

Zur Seuche in Rom s. Anm. 2.

Zu Aristipp von Kyrene s. im Nachwort.

Der Piräus ist der Haupthafen von Athen in Griechenland.

Zu Krates von Theben und zu Diogenes von Sinope s. im Nachwort.

Zu Zenon von Kition und zur Stoa s. im Nachwort.

Zu Galens Stellung am Kaiserhof s. im Nachwort.

Zum Begriff »Herausgabe« s. Anm. 22.

Euripides von Salamis (485/484 oder 480 – 406 v. Chr.) war einer der großen klassischen griechischen Dramatiker. Nur 18 seiner etwa 90 Tragödien sind erhalten; bis auf Fragmente verloren ist auch die von Galen hier und in seinem Werk Über die Lehrmeinungen des Hippokrates und des Platon 4,7,9 (5,418 K) zitierte Tragödie; vgl. R. Kannicht, Euripides Frg. 964 (Tragicorum Graecorum Fragmenta V 2, Göttingen 2004, S. 963964).

Zu Kaiser Commodus s. im Nachwort.

Zu Galens Vater, dem Architekten Nikon, s. im Nachwort.

Galens (nicht erhaltene) Schrift galt Epikur von Samos (um 341 – 271/270 v. Chr.), dem Begründer der »Kepos« genannten Philosophenschule.

Phalaris war von etwa 570 bis 555 v. Chr. Tyrann von Akragas (heute Agrigento) auf Sizilien. Er galt als besonders grausam: Gegner soll er in die Bronzeplastik eines Stiers gesperrt und darin über einem Feuer geröstet haben.

Gaius Musonius Rufus (1. Jahrhundert n. Chr.) war ein der stoischen Schule zugehöriger römischer Philosoph.

Die Heldentaten des Halbgottes Herakles waren sprichwörtlich.

Zum Zitat aus Euripides s. Anm. 41.

Dieses Buch des Galen ist nicht erhalten.