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Thomas Reich

Wer kotzt der putzt





BookRix GmbH & Co. KG
80331 München

Wer kotzt der putzt

Wer kotzt der putzt

 

 

Thomas Reich

 

Text Copyright © 1997 Thomas Reich

Alle Rechte vorbehalten.

 

Cover © https://pixabay.com/de/illustrations/hintergrund-banner-jahrgang-dame-1353157/ + ein dem Autor bekannter Künstler

 

Impressum: Thomas Reich

Bachenstr. 14

78054 Villingen-Schwenningen

Striegelt meinen Hamster

Lackiert meinen Nachttopf

Und gebt meinen Fischen zu trinken,

der König der Torheit ist wieder da

Der König der Torheit

„Meine lieben Untertanen, liebe Gemeinde. Hiermit verkünde ich, der König der Torheit, folgendes: Jedem Kind verspreche ich einen Pitbullterrier zum Spielkameraden. Jeder soll eine Wochenration Knäckebrot erhalten.

Ihr Bürger vom Land des untergehenden Mondes! Baut die Dächer in den Keller! Füllt die Marktplätze mit Blaubeeren. Der Niedrigste soll euch der Höchste sein. Wählt jede Woche einen neuen Dorftrottel und befolgt seine Worte, als ob es meine wäre. Keine Gnade für die Pflastersteine. Lackiert sie rosa! Es solle eine Dunkelheit im Lande herrschen, die da dauert vom Abend bis zum Morgen. Vermählet meine Mägde. Fein säuberlich in den Mühlen. Ich schaffe die alte Religion ab und führe euch einen neuen Gott ein: Die Büroklammer! Alle Straßen sollen nach mir benannt werden. Reißverschlüsse sind des Teufels. Ab dem heutigen Tag an sollen Hosen zugeschraubt werden! Verbannt die Schnürsenkel hinter die Landesgrenzen. Weg mit den Frauen vom Herd. Rollt sie zur Waschmaschine!

Das königliche Orchester wird das Treiben im Land auf seinen Kuhknochen begleiten. Und ihr, ihr königlichen Wachen. Verteidigt meine Kloschüssel bei eurem Leben. Ich gehe jetzt zu Bett, genauer: in meine Hängematte. Gute Nacht.“


Seine Untertanen gingen von dannen und taten, wie ihnen geheißen wurde. Sie waren froh, so einen guten König bekommen zu haben. Außerdem hielt er, was er versprach. Es war Abend, und es wurde dunkel.


Am nächsten Tag berief der König seine neuen Minister. Dazu reiste er von Nervenheilanstalt zu Nervenheilanstalt, und scheute weder Kosten noch Mühen seiner Sänftenträger, um auch die Unfähigsten ausfindig zu machen.

Am Mittag verkündete er die neuen Ministerien. Der Ministerrat setzte sich aus sieben mongoloiden Zwergen zusammen, die über folgende Gebiete herrschte: Das Ministerium für Suppenschüsseln, das Ministerium für unterirdische Angelegenheiten, das Wetterministerium, das Ministerium für groben Unfug, das Frühstücksministerium, das Daumenkinoministerium und das Esoterikministerium.

Als der König der Torheit damit fertig war, verbrachte er den Rest des Tages in seinem Götterspeiseswimmingpool und ließ sich von Pinguinen mit Longdrinks versorgen.

Tags darauf führte er die neue Zeitrechnung ein. Die Anzahl der Monate wurde auf 9 verkürzt. Auch die Monatsnamen wurden geändert. Das Jahr ging nun von Rosenkohl bis Brokkoli. Im Gegenzug dazu wurden die Monate auf 40 Tage und 3 Minuten verlängert.


01. Lauch – 35. Sellerie

Nach den 6 Feiertagen zur Einmachgummiernte begannen die Minister mit ihrer Arbeit. Eine kleine Provinzstadt versank plötzlich im Erdboden, als sich derselbe unter ihr auftat. Der Minister für unterirdische Angelegenheiten rieb sich schmunzelnd die Hände. Auch der Minister für groben Unfug war ein tüchtiger Mann. Über die öffentlichen Toiletten mit den unter Strom gesetzten Klobrillen gab es viel zu lachen. Im ganzen Reich freuten sich die Autowerkstätten über seine Idee, sämtliche Kanaldeckel auszuheben. Der Daumenkinominister orderte ein paar unterbezahlte Schwarzarbeiter aus dem Osten an, um in den nächsten Wochen einen großen Monumentalfilm für das Daumenkino zu drehen. Man durfte auf die Premiere gespannt sein. Und so weiter.


Es begab sich am 36. Sellerie, als die Marktschreier des Königs (auch so eine Sache für sich: der König hatte eigenpersönlich die größten Asthmatiker des Landes ausgewählt) krächzend verkündeten, dass der König der Torheit seine Feuer speiende Tochter demjenigen zur Braut geben würde, der den jungfräulichen Drachen bezwingt.

Viele Jünglinge im Land des untergehenden Mondes fühlten sich berufen. Wer wollte schon so eine Prinzessin frei herumlaufen lassen? Schwierig war nur, dass der Drache von seinen brutalen Wachkäfern verteidigt wurde. So beschlossen drei der tapfersten Ritter, den Drachen gemeinsam aus dem Hinterhalt anzugreifen.

Gesagt- getan. Sie spießten ihn zu dritt mit ihren Rückenkratzern auf. Doch wie sollte der König nun entscheiden? Wem seine Tochter zur Frau geben. Er warf eine dreiseitige Münze. Sie landete im Eimer des Vorkotzers. Keine Frage. Der Hofnarr sollte die Prinzessin bekommen.


Das größte Problem des Königs blieb die Wirtschaft. Bisher hatten Subventionen geholfen, aber nun musste er selber saufen. So sah man den König des Öfteren nach der Sperrstunde aus dem goldenen Anker kommen. Und wann immer ihm jemand auf die Hände trat, fluchte er lauthals. Wenn der König so hackevoll war, wusste er nicht mehr, wer er war. War er der König der Torheit? War er Thor, der König der Heiden? Oder war er doch Heidi, die Königin des Tores? Auch seine Mutter wollte ihm nicht sagen, wer er war. Kein Wunder. So wie er aussah, erkannte sie ihn nicht wieder.

Selbstverständlich duldete des Königs Magen nach solchen nächtlichen Exkursionen nur leichte Kost. Daher aß er jeden Morgen eine Trampelmuse. Sie wissen nicht, was eine Trampelmuse ist? Der Hofkoch Louis Trinker wird es ihnen an dieser Stelle erklären: „Man nehme eine Pampelmuse und lege sie auf eine gut mit Mehl bestäubte Arbeitsplatte. Dann trete man auf der Pampelmuse herum. Dass es eine helle Freude ist. Zum Schluss streue man Parmesan darüber. Nicht für den Geschmack, nur als Deko. Voilà, fertig ist die Trampelmuse.“


Mittlerweile hatte sich im Lande eine neue Sekte gebildet, die Beugen Jehova. Man erkannte sie daran, dass sie sehr gesundheitsbewusst lebten und alle 10 Minuten Kniebeugen machten. Selbst beim Pinkeln schafften sie den Fosburyflop (rückwärts über die Latte geschwungen). Doch leider wurden sie häufig von Klofrauen verprügelt, da der Fosburyflop jedes Mal eine Riesensauerei verursachte. Schlussendlich wurden die Beugen Jehova vom Gesetz verboten.

Am 9. Brokkoli beschloss der König der Torheit einige neue Gesetze:

Artikel 1: Die Bürde des Menschen ist unantastbar.

Artikel 2: Furzen ist erste Bürgerpflicht.

Artikel 3: Die Narrenfreiheit ist gewährleistet.


  1. Rosenkohl, der totale Krieg.

Alles war friedlich, alles war still. Noch. Des Königs Soldaten liefen über taufeuchtes Gras und kratzten sich unentwegt. Sie bauten die Abschussrampe für die A-Bombe auf. Die Alka-Seltzer-Bombe.

Die Ausmaße der Verwüstung nach der Detonation waren fürchterlich. Sämtliche Verkehrsschilder wurden verbogen, der ganze Landstrich lila eingefärbt.


  1. Rosenkohl

Der König der Torheit war zufrieden. Die Trampelmusenvorräte waren gesichert. Er hatte sich tapfer geschlagen, aber eine Stahlplatte im Schädel davongetragen. Er hätte sich ja gleich denken können, dass ein Hochsitzlokus eine saublöde Idee war.

Die Nachricht des glorreichen Sieges verbreitete sich durch Hund-zu-hund- Propaganda innerhalb kurzer Zeit auch bis in die entlegensten Winkel des Landes.


15. Rosenkohl

Der König hatte nun beschlossen, die Bildungsreform selbst in die Hand zu nehmen (und auch in den Fuß, denn die Sache sollte Hand und Fuß haben). Als erstes schafft er Klausuren ab. Sie sollen durch Idiotenteste ersetzt werden. Schließlich gehörte den Doofen von heute die Welt von Morgen. Und auch an die Süchtigen hatte er gedacht. Jede Schule bekam eine Taucherecke. Selbst die Evolutionsgeschichte wurde von ihm umgeschrieben. Der Mensch stammt nach den neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen vom Bügeleisen ab.

Der König der Torheit hatte sich ein neues Hobby ausgesucht: die Rosenzucht. Was, Rosenzucht? Nein, natürlich nicht. Hosenzucht. So saß er des Nachmittags im Schlossgarten und erfreute sich seiner Hosenbeete. Jeanszüchtungen in tiefstem Indigo. Besonders eine neue Sorte, eine Kreuzung zwischen Gummi- und Cordhose, bereitete ihm Wohlgefallen.


16. Rosenkohl

Der König der Torheit wollte abdanken. Er verlas seine Abschiedsrede mit letzten Weisungen.

„Mein liebes Volk, ich verabschiede mich von euch. Ich habe beschlossen, meinen Lebensabend voll und ganz der Hosenzucht zu widmen. Bevor ich gehe, habe ich noch die Humorsteuer erfunden. Vorbei die Zeiten, wo es hieß: „Der nächste Witz geht auf Kosten des Hauses.“ Jetzt sollt ihr blechen. Für die Berufsgruppen der Büstenhalter und Zitronenfalter gebe ich eine neue Nullrunde aus. Und die geht garantiert auf eure Kosten!

Ihr Bürger im Lande des untergehenden Mondes, seid nicht traurig. Ich habe schon einen absolut unfähigen Nachfolger auserkoren: meinen persönlichen Arschabwischer. Wie es schon in der Bibel heißt, soll der Niedrigste erhöht werden, und glaubt mir, der Mann hat einen Scheißjob.

Ich gehe jetzt und verlasse euch mit einem donnernden Rülpser auf den Lippen.“


Der König der Torheit rülpste und zog sich zu seinen Hosen zurück.




Wanderzirkus

Eine Farce in mehren Auftritten


  1. Auftritt

Direktor: Guten Abend, sehr verehrtes Publikum. Herzlich willkommen im Zirkus Pipifax. Zunächst einmal einen kräftigen Applaus für mein Toupet. Echt Kamelhaar. Dafür habe ich meine Schwiegermutter verschachert.

Applaus.

Begrüßen Sie mit mir den ersten Darsteller des Abends, Rosetto den Clown!

Applaus.


  1. Auftritt

Der Clown betritt purzelbaumschlagend die Manege.

Rosetto: Oh Kinder, schaut mal, was ich gefunden habe. Eine Flasche Abführmittel. Da werde ich mir einen Schluck genehmigen.

Er trinkt die Flasche leer und rülpst durch einen Trichter. Man hört ein undefinierbares Geräusch.

Rosetto: Huh! Kinder, ich habe mir in die Hose geschissen!

Er schnuppert an seinem Hintern und verzieht das Gesicht.

Rosetto: Was für ein Aroma. Delikat! Pikant! Soll ich Musik machen? Soll ich? Soll ich? Ich spiele euch das Schinkenklopferlied aus meinem Bauch vor.

Er klopft sich auf den Bauch.

Rosetto: Hört ihr das Echo? Das sind meine Resonanzhoden.

Er springt auf.

Rosetto: Jetzt habe ich mir auch noch in die Hose gestrullert! Ich glaube ich muss mich erst einmal sauber machen.

Er verlässt breitbeinig die Manege. Applaus.


  1. Auftritt

Direktor: Das war Rosetto, der Clown. Weiter geht es im Programm mit dem unsensiblen Bruno. Applaus!

Bruno betritt die Manege.

Bruno: Obwohl ich genau weiß, dass ihr heruntergekommenen Austauschkrüppel es gar nicht verdient, werde ich ein kleines Kunststück vorführen. Ich verzehre mich vor Gram und trinke ein Glas Milch dazu. Hat jemand ein Glas Milch? Nein? Gut, ich habe auch gar nichts anderes erwartet. Ich könnte ja mit meinem Sodbrennen einen Hamster grillen, aber in diesem miesen Schuppen gibt es noch nicht einmal einen Hamster.

Vereinzelte Buhrufe.

Bruno: Okay, wer will was aufs Maul? Ich bin gerade in Ohrfeigenlaune. Ach, was rege ich mich auf? Sollen Sie doch kucken, wie Sie sich amüsieren. Mögen Ihre Zähne im Munde faulen und der Eiter die Zunge am Gaumen festkleben. Einen schlechten Abend noch!

Er stampft wütend aus der Manege. Buhrufe.


  1. Auftritt

Direktor: Ja, ich weiß, der unsensible Bruno ist nicht jedermanns Geschmack. Ich hoffe, dass Ihnen die nächste Nummer besser gefällt: Die Kamasutras!

Die Kamasutras betreten die Manege. Der Mann zieht der Frau unzählige Tücher aus dem Schoß.

Direktor: Da sieht man mal, was in ihnen steckt!

Der Mann springt in der Menge hin & her.

Direktor: Die Weltsensation: der doppelte Eisprung!

Der Mann geht in die Hocke und hoppelt am Rand der Manege entlang.

Direktor: Großartig! Jetzt das Sackhüpfen.

Die Frau krümmt sich zusammen, der Direktor zeigt auf sie.

Direktor: Rollmöpse!

Die Frau hält sich eine Mundharmonika an die Genitalien und spielt.

Direktor: Welche Lippenmusik. Das ist Mozarts kleine Nacktmusik. Nun das Vibretto.

Sie spielt das Vibretto, wobei sie erschauert. Am Ende verbeugen sich die Kamasutras. Applaus.

Direktor: Meine Damen und Herren, nach diesem Auftritt legen wir immer eine Pause ein. Es werden Erfrischungsgetränke und Kebab verkauft. Und was die Toiletten betrifft: Die Büsche sind gut ausgeschildert.

Das Publikum verlässt das Zelt, der unsensible Bruno betritt nochmals die Manege.

Bruno: Wissen Sie, wie Döner hergestellt wird? Da gibt es einen kleinen Ort in Kurdistan, der heißt Dön...

Direktor: Sofort zurück in den Wohnwagen mit dir!

Bruno: Ach, alles Arschlöcher hier. Aber wenn Sie morgens zum Kebabstand kommen, sind an dem Fleischklotz noch die Arme dran.


  1. Auftritt

Die Pause ist beendet. Der Direktor betritt die Manege.

Direktor: Kommen wir nun zum Rest der Show. Begrüßen Sie mit mir den unehelichen Sohn von Josef Mengele, unseren einzigartigen Doktor Dreist!Applaus. Ein paar Helfer bringen die Requisiten, ferner die Tiere.

Dr. Dreist:

Hier bin ich nun, fett und feist

Stadtbekannt, der Doktor Dreist.`

hab viel gesehen und viel gemacht

bei manch Schweinkram laut gelacht

komme heut in dieses Zelt

und küss den Arsch der ganzen Welt!


-Pause-


Nach dieser kurzen Begrüßung möchte ich sie bitten, ihr Augenmerk auf diese Augäpfel zu richten, die ich von meinem Opa geerbt habe (zwinker, zwinker). Damit werde ich jonglieren, während ich gleichzeitig Judenwitze reiße.

Er fängt an.

Zuschauer 1: Es reicht!

Zuschauer 2: Aufhören!

Zuschauer 3: Nehmen wir den Laden auseinander.

Direktor: Okay Leute, es ist wieder einmal soweit. Abbauen, aber dalli dalli!

Überhastet baut der Zirkus Pipifax ab. Die Zuschauer vermöbeln Doktor Dreist. Rosetto macht sich vor Aufregung in die Hose. Der unsensible Bruno flucht. Die Kamasutras flüchten vor der aufgebrachten Menge.

Direktor: Leute, dieser Stadt haben wir es gegeben. Sammelt eure Kräfte und

probt eure Abartigkeiten. Morgen wartet eine neue Stadt auf uns.




Die Bauchnabeltransplantation

Chefarzt: So meine Herren, ich bin soweit. `Hab mir nur noch schnell einen hinter die Binde gekippt.

(Alle im Chor): Na denn Prost!

Chefarzt: Sauber, sauber Kollegen. Jetzt ist es aber höchste Zeit für die Narkose. Schwester Dorothea, schallern sie dem Patienten eine.

Aber kräftig!

Schwester Dorothea schallert dem Patienten eine (Klatsch). Ein Geräusch, was in dem kleinen Raum ein Echo erzeugt. Der Patient verdreht die Augen, bis nur noch das Weiße zu sehen ist.

Chefarzt: Wieso sollen wir dem Mann überhaupt einen Bauchnabel verpflanzen? Er hat doch schon einen?

Oberschwester: Aber Herr Doktor, das ist kein Bauchnabel, das ist sein Arschloch.

Chefarzt: Ach wirklich? Ist mir gar nicht aufgefallen. Drehen sie ihn um. Dann können wir anfangen.

Die Oberschwester dreht den Patienten um.

Chefarzt: Skalpell.

Tupfer.

-Pause-

Nicht für den Patienten, sie blöde Kuh. Für mich. Ich schwitze wie ein Schwein.

Schwester Dorothea tupft dem Chefarzt die Stirn ab.

Chefarzt: Ketchup.

Hebamme: Meinten sie wirklich Ketchup?

Chefarzt: Tut mir Leid. Selbstverständlich meinte ich Senf. Will noch jemand Hotdogs?

Nach einer Vesperpause geht es weiter.

Chefarzt: Wo ist der Spenderbauchnabel?

Hebamme: Im Kühlschrank, denke ich. Wusste ich´s doch. Genau neben dem Erdbeereis. Hier Herr Doktor.

Chefarzt: Pfui Teufel, ist der kalt. Stecken sie ihn erstmal in die Mikrowelle.

Mikrowelle: Bing!

Chefarzt: Jetzt ist er fertig. Ich mache ihn fest. Schwester Dorothea, geben sie mir den Tacker.

Schwester Dorothea gibt ihm den Tacker. Der Chefarzt tackert den Bauchnabel fest.

Chefarzt: Meine Herren, wir sind fertig. Uhrenvergleich.

Assistenzarzt Lübke: Wer hat meine Uhr geklaut?

Oberschwester: Herr Doktor, sehen sie doch nur!

Chefarzt: Oh. Aber ist das nicht praktisch? Jetzt kann der gute Mann die Zeit an seinem Bauchnabel ablesen.

Hebamme: Herr Doktor, haben wir nicht den wichtigsten Teil der Operation vergessen?

Chefarzt: Sie haben ja vollkommen Recht. Was bin ich doch für ein Idiot! Wir müssen unserem Patienten noch die Scheine aus seiner Geldbörse entfernen.

Im Operationssaal hört man das Rascheln der Scheine.

 

 

 

Ratgeber Erziehung

„Guten Abend, hier ist Siegfried Freud, ihr Fernsehpsychologe. Ich will Ihnen wieder ein paar Tipps in Sachen Pädagogik ans Herz legen. Als erstes möchte ich mit Ihnen über Konsequenz sprechen. „Noch ein Mucks und ich schlag dich zum Krüppel!“ – wie oft haben Sie das ihrem Sprössling gesagt. Und er ignoriert Sie weiterhin wie ein Schweizer Zöllner einen Drogenschmuggler. Da kann ich nur eines raten: Stehen Sie zu Ihrem Wort! Machen Sie den Kleinen zum Krüppel, und seien Sie nicht zimperlich in der Wahl ihrer Mittel- hauen sie ihm ruhig die Beine ab!

Eine gute Lösung für Spaziergänge sind Hundeleinen. Gewiss tut es auch die einfache Ausführung, aber ein Würgehalsband ist eben effektiver.

Seien Sie nicht einfallslos bei der Wahl der Strafe. Ihre Kreativität färbt auf ihr Kind ab. 10 Minuten im Trockner verwandeln selbst das widerspenstigste Kind in ein sanftes Lamm.

Sie müssen Schritt für Schritt lernen, wie Sie Ihrem Balg drohen. Auf den guten Ton kommt es an. Stellen Sie sich folgende Situation vor: Ihr Sprössling will sein Zimmer nicht aufräumen. Drohen Sie ihm damit, seinen Teddy in den Mixer zu stopfen. Sie werden sehen, innerhalb von 5 Minuten sieht das Zimmer aus wie geschleckt.

Vor allen Dingen: nehmen Sie ihr Kind ernst. Ein Szenario, wie Sie es jede Nacht erleben: “Mami, Mami, da ist ein Gespenst unter meinem Bett!“

Während Sie sich das um 2 Uhr morgens anhören müssen, summt Ihnen der Kopf. Einer von den 13 Martinis muss wohl schlecht gewesen sein. Aber was sagen Sie jetzt der kleinen Mistratte?

„Ja mein Kleiner, da ist ein Gespenst unter deinem Bett, aber vor dem Monster mit den scharfen Krallen in deinem Schrank solltest du dich mehr in Acht nehmen. Wenn du noch einmal wimmerst, frisst es dich garantiert auf. Geh wieder ins Bett und träum was Schönes.“

Sie werden sehen, kein Mucks wird mehr aus dem Kinderzimmer kommen.

Sollten Ihnen diese Erziehungsmethoden befremdlich vorkommen, kann ich Ihnen nur sagen, dass ich genauso erzogen wurde, und es hat mir kein bisschen geschadet. Meine Damen und Herren Eltern, schalten Sie auch nächste Woche wieder ein, wenn es heißt „Kinder schlagen- aber richtig“. Lernen sie die ergonomisch richtigen Schlagtechniken für stundenlanges prügeln ohne lästig schmerzende Handgelenke.“


Der Fernsehpsychologe fährt in seinem Rollstuhl aus dem Studio.