70 Lebensmittel und Nährstoffe gegen

Feinstaub-Erkrankungen

Diabetes, Herzinfarkt, Schlaganfall, Demenz, Krebs, Asthma

 

Von Dr. Jan-Dirk Fauteck, Imre Kusztrich

 

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IGK-Verlag

7100 Neusiedl am See, Österreich

Copyright © 2017

ISBN: 9783962175245

Foto: © Sauerlandpics - fotolia.com

 

 

 

 

 

 


Feinstaub, das Mehrfachrisiko

 

Ein harmloser klingendes Wort hätte nicht gefunden werden können. Die als Feinstaub bezeichnete Belastung der Luft mit festen und flüssigen Schadstoffen ist seit 1997 als lebensgefährlich identifiziert. Wenn Partikel bis in die Lunge und noch tiefer vordringen, starten sie im Körper heimtückische Prozesse. Denn gegen die ätzenden und giftigen Teilchen wehrt sich unsere Immunabwehr irrtümlich mit den gleichen scharfen Maßnahmen, die von der Evolution gegen Viren, Bakterien oder andere lebende Krankheitserreger entwickelt wurden - mit Entzündungsprozessen, mit Sauerstoffradikalen und mit Fresszellen.

Gutgemeinter inflammatorischer und oxidativer Stress sind langfristig gefährliche stille Killer.

Die Weltgesundheitsbehörde World Health Organisation, WHO, schätzte bereits 2005, dass diese einatembaren chemisch-giftigen Moleküle für drei von 100 Todesfällen durch Herzprobleme und für fünf von 100 Todesfällen durch Krebs verantwortlich sind. Allein in der Europäischen Union wird Feinstaub mit 65.000 vorzeitigen Todesfällen jährlich in Verbindung gebracht.

Auch Pflanzen absorbieren diese Luftschadstoffe. Nach ihrem Verzehr attackieren giftige Chemikalien in unserer Nahrung auch das Hormonsystem.

Spätestens seit einer bahnbrechenden Veröffentlichung im Juni 2015 besteht Hoffnung. Denn es ist unbestritten: Intelligente Ernährungsmaßnahmen können die schädlichen Folgen der Belastung durch krankmachende Luftteilchen verhindern und verringern. Ausgewählte Phytostoffe halten diese Bedrohungen in Schach, ohne Entzündungen und ohne oxidativen Stress.

Hinweis: Die genauen Wirkungen der Mikronährstoffe werden in diesem Ratgeberbuch direkt in den Beschreibungen dieser einzelnen Substanzen im Sonderteil „Unser anti-oxidatives Schutzsystem“ erläutert, im Kapitel „Für Ihre Einkaufsliste“.

Zu jedem essbaren Pflanzenstoff gibt es konkrete Hinweise, welche 70 bis 90 häufige Lebensmittel sie besonders reichlich enthalten.

Die ersten Kapitel befassen sich erst einmal mit einer Erläuterung und Einstufung der größten Risiken.


Die winzigsten Partikel sind die gefährlichsten

 

Inzwischen wissen wir immer mehr darüber.

Was wir als Feinstaub bezeichnen, geht auf einen im Jahre 1987 von der amerikanischen Umweltschutzbehörde Environmental Protection Agency, EPA, eingeführten Standard zurück, Particulate Matter, abgekürzt PM. Damit wurden erstmals nur die einatembaren Anteile von Schwebstaub erfasst.

Luftschadstoffe beeinträchtigen die Fernsicht und überziehen Gebäude und Skulpturen mit Belägen. Sie übersäuern Gewässer, hemmen die Entstehung und den Austausch von Nährstoffen im Erdreich, schädigen Wälder und Agrarprodukte.

Der Feinstaub wird nach seinem aerodynamischen Durchmesser in Mikrometer, µm, das ist das Tausendstel eines Millimeters, gemessen und in verschiedene Kategorien eingeteilt. Zum Vergleich: Sandkörnchen am Strand sind 90 Mikrometer dick. Menschliches Haar erreicht eine Stärke von 50 bis70 Mikrometer.

Grobkörnige Partikel messen 2,5 bis zehn Mikrometer. Sie entstehen unter anderem jedes Mal, wenn gemahlen oder geschliffen wird, und Fahrzeuge wirbeln sie von der Straßenoberfläche hoch. Staubkörner und Schimmelmoleküle erreichen solche Dimensionen. Diese PM10-Teilchen belasten die Atemwege normalerweise wenig, da sie von den Härchen und Schleimhäuten im Nasenbereich, beziehungsweise im Rachenraum zurückgehalten werden.

Bei feineren ätzenden oder giftigen Partikeln kleiner als 2,5 Mikrometer gelingt das allerdings nicht mehr. Die winzigen PM2,5 bleiben erst in den Bronchien und in den Lungenbläschen hängen. Sie sind Abfallprodukte jeder Art von Verbrennung und sind nur mit dem Elektronenmikroskop sichtbar. Automotoren, Kraftwerke, verschiedene Industrieprozesse und jedes kleine oder große Feuer produzieren solche organischen oder metallenen Schadstoffe.

Am gefährlichsten ist die Partikelgröße winziger als 0,1 μm. Diese ultrafeinen Giftstoffe dringen bis in das Lungengewebe ein, passieren mit dem eingeatmeten Sauerstoff die Gefäßwände und erreichen den Blutstrom und sogar das Herz - mit verheerender Wirkung.

Die Attacken erfolgen sowohl an Rezeptoren der Außenschicht einer Zelle wie auch in ihrem System der inneren Beschichtung und an ihren Genen.

Irritiertes Gewebe wehrt sich immer und grundsätzlich mit einer am Ort der Gefährdung konzentrierten und zeitlich begrenzten Entzündung. Vorausgesetzt wird eine Bedrohung durch lebende Krankheitserreger. Durch Hitze und Killerzellen sollen Bakterien, Viren und Pilze abgetötet werden. Bei giftigen oder metallenen Schadstoffen gelingt eine Eingrenzung der Gefahren auf diese Weise natürlich nicht. Daraus entwickeln sich beim Ausbleiben einer Heilung intensiver und gefährlicher werdende Kampfmaßnahmen der Krankheitsabwehr, darunter chronisch werdende Inflammationsreaktionen.

Das ist auch bei der Feinstaubbelastung der Fall.

Die giftigen Moleküle lösen nach der Einatmung eine akute Heilentzündung aus. Diese Abwehrmaßnahmen gegen chemische Substanzen bleiben erfolglos. Nach und nach werden zusätzlich besonders aggressive Sauerstoffmoleküle mobilisiert. Auch der durch sie ausgeübte oxidative Stress gilt den Angreifern von außerhalb des Körpers. Gleichzeitig wird das natürliche körpereigene Schutzprogramm gegen einen diese Oxidation zurückgefahren: Die freien Radikale, Fresszellen und andere aggressive Moleküle sollen kurzfristig ja ungehindert fremde Kleinstlebewesen beseitigen. Unter diesen Umständen nimmt auch die Einlagerungen von Schwermetallen und anderen Giftsubstanzen zu.

Das bringt mit der Zeit Gewebestrukturen, die schon ohne diese giftigen Partikel kontinuierlich durch Sauerstoffradikale angegriffen werden, an den Rand des Zusammenbruchs.

Diese schwere Belastung durch doppelten chronischen Stress trifft zuerst bestimmte sensible Innenschichten von Blutgefäßen, schädigt die Blutbahnen und erhöht messbar kardiovaskuläre Risiken und kognitive Schadensursachen. Feinstaub übt darüber hinaus weitere schädliche Effekte aus. Unterm Strich steigt die Sterblichkeitsrate.

Studien der aktuellen Feinstaubbelastung berechnen für jeden Deutschen im Schnitt eine Verkürzung der Lebenszeit um zehn Monate.


Starkes Dutzend

 

Jetzt die gute Nachricht. Der Organismus verfügt über spezielle Schutzmechanismen gegen ein Überschießen von Entzündungen aus welchem Anlass auch immer, sowie gegen oxidativen Stress durch wild gewordene Sauerstoffmoleküle und gegen krankmachende Effekte generell. Dabei können wir ihn unterstützen. Die grüne Apotheke der Natur statt jede Pflanze mit anti-entzündlichen und anti-oxidativen Phytostoffen aus. Wir müssen sie nur verzehren.

Das sollten wir auch, denn in unserer Umwelt erreichen diese Belastungen heute Dimensionen, die von der Evolution nicht vorhergesehen werden konnten.

Für den Schutz und die Reparatur angegriffener Zellen benötigt unser Körper mehr und vor allem spezielle Mikronährstoffe. Sie wirken in erster Linie durch anti-entzündliche und anti-oxidative Potenziale und sind zum Großteil auch in der alltäglichen Nahrung*1 enthalten.

Die unabhängige Ernährungswissenschaft und die Anti-Aging-Medizin haben rund 70 häufig verzehrte Lebensmittel eruiert, die schützende Substanzen aus einem guten Dutzend Gruppen von besonders effektiven Pflanzenwirkstoffen konzentriert enthalten. Ihre günstige Wirkung wurde auch bereits konkret für Schäden durch Luftschadstoffe nachgewiesen.

Es wäre eine Einengung, jetzt von einer Anti-Diesel-Diät zu sprechen. Gleichzeitig liegt es nahe.

Ein Jahr vor dem Auffliegen des VW-Skandals, 2014, wurden laut Angaben aus dem Umweltbundesamt von 62 Prozent aller städtischen Messstellen für die gefährlichste Substanz in den Dieselemissionen, das Stickstoffdioxid, Werte über den Richtlinien der EU gemessen. Der Straßenverkehr produziert jedoch nur etwa ein größeres Drittel der Gesamtbelastung durch Luftpartikel.

Aber Tatsache ist: Unabhängig von der Quelle des Feinstaubs kann vor allem von einem knappen Dutzend Mikronährstoffe auf Grund von speziellen Studien begründet erwartet werden, dass sie nach Verzehr den schlimmsten Einwirkungen durch chemisch-giftige Luftschadstoffe etwas von ihrer Gefährlichkeit nehmen oder sie völlig neutralisieren. Das verdanken sie zuallererst ihren hohen anti-inflammatorischen und anti-oxidativen Potenzialen, aber nicht nur ihnen. Genau genommen, stärken sie und unterstützen sie die Selbstheilkräfte des Körpers.

Grundsätzlich kann gesagt werden: Jeder Mikronährstoff mit Effekten gegen chronische Entzündungsprozesse und zur Unschädlichmachung von oxidativem Stress assistiert nach Verzehr dem Organismus in der Abwehr dieser kontinuierlichen Gefahren aus unserer Umwelt. Das gilt praktisch für alle in ihrem Einsatz in der Naturheilkunde als Phytamine bezeichneten Vitamine, Enzyme, Aminosäuren, Mineralstoffe, Spurenelemente, günstige Eiweiße und Fettsäuren.

Unter den laut den Ergebnissen zahlloser Studien effektivsten essbaren Anti-Feinstaub-Substanzen sind sehr populäre Vitamine, Aminosäuren und eine Fettsäuregruppe:

Vitamin A,

Vitamin B6,

Vitamin B12,

Vitamin C,

Vitamin D,

Vitamin E,

Folsäure (auch als Vitamin B9 oder Vitamin M bezeichnet),

Cholin, der lebensnotwendige Nährstoff mit großer Bedeutung für die Produktion des Neurotransmitter Acetylcholin,

L-Glutathion, die Entgiftungssubstanz aus drei Aminosäuren,

Methionin, ein potenter Leberschutzstoff, und

die Fettsäuren der Gruppe Omega3.

Auf breiter Front außerordentlich hilfreich sind Vertreter der umfangreichen Gruppe der Polyphenole.

Und einen besonderen Beitrag in der Eindämmung von entzündlichen Prozessen leisten die günstigen Verdauungsbakterien Probiotika.


Immunsystem mit falschem Reflex

 

In aller Regel enthalten die am stärksten verbreiteten Feinstaubteilchen toxische Stoffe wie Schwefeldioxid, Stickstoffdioxide, Ammoniak und Kohlenwasserstoffe. Aber auch Vanadium, Beryllium, Aluminium, Dioxine, Furane, Blei und Quecksilber werden nachgewiesen.

Nach den strengen Richtlinien der Weltgesundheitsbehörde muss jeder zweite Stadtmensch eine nennenswerte Feinstaubbelastung verkraften. Gemessen an den EU-Grenzwerten, sind 16 Prozent zu hohen Luftschadstoffkonzentrationen ausgesetzt.