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Übersichtskarte Salzburger Land

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Willkommen Bei Baedeker!

Diesen Magischen Moment im Salzburger Land möchte ich Ihnen ganz besonders ans Herz legen: Im »Sky-Space«-Turm von James Turrell führt die Natur ihre Künste vor. Durch das Dach fällt Licht, Wolken zaubern Schatten auf den Boden, ein Fenster öffnet sich in den Wald hinaus. Die Stimmungen wechseln je nach Tageszeit und Wetter... Schließlich sind die selbst erlebten Geschichten die schönsten, um sie zu Hause zu erzählen.

Wir wünschen Ihnen lebendige Eindrücke und Zeit für das Wesent-liche! Entdecken Sie mit Baedeker das Außergewöhnliche, lassen Sie sich inspirieren und gestalten Sie Ihr persönliches Programm nach Ihren Vorlieben.

Herzlichst

Rainer Eisenschmid, Chefredakteur Baedeker

Baedekers Top-Ziele

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Magische Momente

Überraschendes

6 x Unterschätzt:

Genau hinsehen, nicht dran vorbeigehen, einfach probieren! > > >

6 x Erstaunliches:

Überraschen Sie Ihre Reisebegleitung: Hätten Sie das gewusst? > > >

6 x Einfach unbezahlbar:

Erlebnisse, die für Geld nicht zu bekommen sind > > >

6 x Typisch:

Dafür fährt man ins Salzburger Land > > >

6 x Durchatmen:

Entspannen, wohlfühlen, runterkommen > > >

© Fotolia

Über den Altausseer See gondelt man mit einer »Plätte«

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Das ist...

das Salzburger Land

Die großen Themen rund um das Land der Berge und des Barock. Lassen Sie sich inspirieren!

© Spath, Stefan

An Mozart in jeglicher Form führt in Salzburg kein Weg vorbei.

Almenglück

Die Alm ist ein ultimativer Sehnsuchtsort der Salzburger und Salzburg-Besucher. Die Alltagshektik verfliegt, Kuhglocken-Sound löst das Handygebimmel ab, und eine einfache Almjause wird zum Geschmacksfeuerwerk. Besonders genuss- und wanderfreundlich gestaltet sich das Outdoor-Erlebnis auf dem Salzburg Almenweg durch den Pongau.

© DuMont Bildarchiv/Anzenberger

Wenn der Almabtrieb ansteht, neigt sich die Saison dem Ende zu.

AUF 350 Kilometer Länge schlängelt sich der Weitwanderweg durch Österreichs almreichste Region. Jeder der 31 Abschnitte kann separat begangen werden, natürlich auch die Etappe am Südfuß des majestätischen Hochkönig-Massivs. Mit dem Wanderbus gelangt man zum Arthurhaus in 1500 Meter Höhe, Rucksack geschultert, dann geht es los. Nennenswerte Anstiege gibt es auf dem 12 Kilometer langen Weg zum Dientner Sattel keine. Gleich drei stimmungsvolle Einkehr-Stationen hat, etwa auf der Hälfte der Strecke, die Widdersberg-Alm zu bieten.

Gemütliche Hochkönig-Etappe

Eine davon ist die Brandstätt-Hütte, die von der Familie Schwarzenberger bewirtschaftet wird. Sie scheint sich unter den Felsgewalten ganz klein zu machen. Ihr Äußeres ist schlicht und rustikal. Die Balken und Schindeln von der Sonne braun gebacken, in den Fenstern wuchert der Blumenschmuck, nebenan plätschert ein Brunnen. Der Almhund hält Kälber auf Distanz, die am liebsten mit auf der Terrasse hocken würden.

Speckjause und Bauernkrapfen

240 Rinder übersommern auf der Widdersberg-Alm, erzählt Herr Schwarzenberger, 17 davon gehören zu seinem Hof. Wie seit Generationen wird die Milch an Ort und Stelle verarbeitet. Almkäse und Buttermilch schmecken köstlich. Der Speck für die Brettljause stammt aus der Landwirtschaft im Tal, ebenso der naturtrübe Apfelsaft und der Holundersaft. Eine Spezialität sind die Bauernkrapfen, die ganz frisch zubereitet werden. Ein Schnapserl gefällig? Obstler und Birnenbrand sind die Klassiker auf der Brandstätt-Hütte. »Wenn genug Zeit ist, setze ich auch Zirbenschnaps an«, erzählt Frau Schwarzenberger.

Lektion 1 am Almenweg: Man muss nicht auf Gipfel kraxeln, um die ganze Palette an Panoramen geboten zu bekommen. Den Rücken an die sonnenwarmen Balken gelehnt, lässt man den Blick schweifen. Im Rücken von Brandstätt-Hütte, Molterau-Hütte und Schartenhütte – voneinander nur durch ein paar Steinwürfe getrennt – ragen aus einem Meer von Geröll die Steilwände des Hochkönig-Massivs in die Höhe. An der 3000 Meter-Marke beendet eine Linie aus Zacken, Spitzen und scharfkantigen Graten ihren Himmelssturm.

Übernachtung auf der Alm

Die blumen- und kräuterreichen Almmatten stecken das Terrain für jene Outdoor-Freunde ab, die lieber auf halber Höhe dahinwandern – sei es, weil Kinder mit von der Partie sind oder weil sie gerne landestypische Produkte verkosten. Wer das Erlebnis ganz und gar auskosten will: In vielen der 120 bewirtschafteten Hütten am Salzburger Almenweg kann man auch übernachten. Dann startet der nächste Wandertag gleich mit einem zünftigen Almfrühstück. Etwas Disziplin ist angesichts der kulinarischen Verlockungen schon gefragt. Doch es gibt auch Almenweg-Abschnitte, wo die Wege steil bergan führen und die Kilos purzeln.

Auf dem Almenweg

Die Hütten auf der Widdersberg-Alm sind etwa von Juni bis etwa Anfang Oktober bewirtschaftet; in dieser Zeit verkehrt auch der Hochkönig-Wanderbus regelmäßig zwischen Maria Alm und Arthurhaus, dem Ausgangspunkt der beschriebenen Ertappe. Die Webseite www.salzburger-almenweg.at bietet detaillierte Streckenbeschreibungen und Höheprofile. Kurzentschlossene können Wander-Pauschalangebote buchen. Salzburger Almenweg, Markt 1, A-5620 Schwarzach/Pongau, Tel. 00 43 (0)6415 72 12;

© DuMont Bildarchiv/Anzenberger

Das Warten auf die Brettljause lässt sich gut überbrücken.

Kunst liegt in der Luft

Salzburg im Sommer. Die Stadt summt wie ein Bienenkorb, beinahe mit den Händen zu greifen sind die Anspannung und Vorfreude, die sich Schlag Festspiele-Auftakt in höchster Kunst verdichten wird. Superlative in Oper, Konzert und Schauspiel fünf Wochen lang – dafür stehen die seit 1995 souverän von Helga Rabl-Stadler dirigierten Festspiele.

© picture alliance/APA/picturedesk.com

Verdienter Applaus: Anna Netrebko holt am Ende der »Aida« Dirigent Riccardo Muti auf die Bühne.

UNUMSTRITTENER Publikumsliebling an der Salzach ist Anna Netrebko. Welche Parade-Rolle wird die Diva assoluta heuer verkörpern? Das Programm wird eifrig diskutiert, nicht nur von den Kulturjournalisten, auch am Grünmarkt oder in den Gasthäusern. Ein Dauerbrenner auch die Buhlschaft, manchmal als die bedeutendste Nebenrolle der Welt bezeichnet. Nur 30 Sätze gewährte ihr Hugo von Hofmannsthal im Mysterienspiel »Jedermann«, doch diskutiert werden ihre erotische Ausstrahlung und ihr Kleid, als gäbe es kaum Wichtigeres in der Theaterwelt. Und wie harmoniert sie mit dem Jedermann, 2017 erstmals von Tobias Moretti verkörpert? Ebenso aufregend ist das Society-Rahmenprogramm mit Galas, Soirees und Events.

Ganz Salzburg als Bühne

Was dieses Festival einzigartig macht: Die Opern-, Musiker- und Schauspiel-Größen teilen sich die Altstadt mit dem Publikum, den Salzburgern und den Touristen – frei nach Max Reinhardts Motto »Die ganze Stadt ist Bühne«. Gut möglich, dass man im Festspielbezirk einem Weltstar über den Weg läuft oder im Restaurant Triangel einem gefeierten Schauspieler, der nach einer umjubelten Aufführung auf einen Absacker vorbeischaut. Fotografien und Widmungen von Stars spicken die Wände, und die Heurigenbänke vor dem Lokal sind ein erstklassiger Platz, um zu sehen und gesehen zu werden.

Auf engstem Raum

Apropos: Die Festspiele sind gewachsen, der verfügbare Platz ist in etwa gleich geblieben. Ein Festspiel-Führer vermittelt eine Ahnung von der enormen Logistik, die hinter dem Werk steckt. »Ein Klassiker: Beim Jedermann am Domplatz fängt es zu regnen an. Sollte das passieren, setzten sich 2500 Leute in Bewegung zum Großen Festspielhaus – denn dort muss die Bühne ebenso aufgebaut sein wir am Domplatz. Haben alle wieder Platz genommen, wird fertiggespielt, dann wird sofort umgebaut, weil danach noch meistens ein Konzert auf dem Programm steht.« Manchmal verschaffen sich die Festspielmacher etwas Raum: Wenn die Kostümabteilung aus allen Nähten platzt, wird etwa originales Festspielgewand zu Schnäppchenpreisen abverkauft.

Eine dicke Brieftasche und eine Portion Glück braucht es, um Karten für die begehrten Neuinszenierungen zu ergattern. Doch unter den 200 Aufführungen sind auch viele günstigere mit dem Potenzial für Gänsehaut-Feeling. Und kostenlos sind die Siemens-Festspielnächte am Kapitelplatz, wo man Glanzstücke der besten Festspielsaisonen, aber auch die ein oder andere aktuelle Produktion in bester Qualität genießen kann. Ungezwungen, ohne Dresscode, und mit der schön beleuchteten Festung im Hintergrund – auch das ein stimmungsvolles Erlebnis!

Auf und davon

Der hochsommerliche Touristenrummel ist nicht nach Jedermanns Geschmack. Manche Salzburger vermieten ihr Refugium, etwa an Künstler, und flüchten aufs Land. Ende August kehrt dann etwas Ruhe ein. Bis zum nächsten Jahr. »In der Nicht-Saison ist Salzburg, wie jedermann weiß, bezaubernd. Jetzt ist Saison«, meckerte einst der Schriftsteller Alfred Polgar.

Festspielluft schnuppern

Ein Spaziergang über die Hofstallgasse, ein Mittagessen im Triangel, gefolgt von einer Führung durch die glanzvollen Festspielhäuser – so kann man auch ohne Kartenkontingent Festspielluft schnuppern. Führungen: tgl. 14.00, Juni, Sept. auch 15.30, Juli, Aug. auch 9.30, bei Proben und Aufbauarbeiten Entfall mgl.; Treffpunkt: Hofstallgasse 1, www.salzburgerfestspiele.at

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© DuMont Bildarchiv/Anzenberger

Society-Auftrieb vor dem Festspielhaus

Altes Kräuterwissen neu

Im Salzburger Land wird das Wissen um Heilpflanzen, einst vorwiegend mündlich überliefert, auf vielfältige Weise erfahr- und erlebbar gemacht. Gartenführungen, Wildkräuter-Wanderungen und Kräuterfeste gehen vom Lungau bis in den Flachgau in Szene, so auch in Fuschl am See.

© Spath, Stefan

Die Kräuteruhr in Sophie Brandstätters Kräutergarten

ZUM Beispiel die Brennsessel. Was von jeher mit Schmerzen assoziiert wird, bekommt im Kräutergarten von Sophie Brandstätter eine heilsame Facette. »Im Mai hat die Brennnessel eine besondere Kraft. Sie enthält viel Eisen, ihr Tee wirkt entschlackend und blutbildend«, sagt die Kräuterexpertin, während sie ihre Besucher durch ihr blühendes Reich am Ortsrand von Fuschl am See führt. Brennnessel einfach überbrühen, zum Tee viel Wasser trinken, rät sie zu einer wohltuenden Frühjahrskur für den Körper.

Kräuterparadies am Mühlenweg

In kleinen Hügelbeeten gedeihen 140 heimische Kräuter und Heilpflanzen. Es duftet, Bienen gaukeln von Blüte zu Blüte, Vögel zwitschern. Kräuteraffin war sie schon immer, erzählt die Pensionistin. Seit einigen Jahren beschäftigt sie sich intensiv mit den Wirkungen von Heilpflanzen, hat Ausbildungen zur TEH-Praktikerin und FNL-Kräuterexpertin absolviert, bereitet Salben, Säfte sowie Räuchermischungen zu und betreut – das zweite Jahr allein – den am Waldrand gelegenen Kräutergarten auf dem Weg zur Rumingmühle.

Zu jedem Pflänzchen hat die Fuschlerin eine Bedienungsanleitung parat. Gegen Brennnessel-Jucken hilft Spitzwegerich. Einfach den Saft auf die irritierten Stellen reiben – und die Reizung klingt rasch ab. Im übernächsten Beet reckt der Gelbe Enzian seine Blätter in den Himmel. Die aus den Wurzeln extrahierten Bitterstoffe fließen in Lebertropfen ein. »Eine gute Kur, wenn man nicht schlafen kann. Das hat oft mit der Leber zu tun«.

Frau Brandstätter gibt Gesundheitstipps, verrät Rezepte für schmackhafte Kräutergerichte und führt das Räuchern mit Zirbenharz vor. Einige Erzeugnisse aus ihrer Kräuterwerkstatt kann man auch erstehen. Originelle Mitbringsel sind etwa das Liebstöckel-Salz, das Suppen den letzten Pfiff verleiht, sowie die auf Gänseblümchen-Heilkraft basierende »Zwergerlsalbe« gegen viele Wehwehchen. Und die Augen der Besucher leuchten, wenn die Expertin ihren Brennnessel-Sirup kredenzt. Rosa vom Eisen ist seine Farbe im Frühjahr, aufgespritzt mit Mineralwasser schmeckt er hervorragend. »Mein Enkerl sagte einmal: Bei der Omi kann man die ganze Wiese essen!«, lacht Frau Brandstätter.

Genussweg

Apropos: Auf Salzburgs Via Culinaria ist seit 2015 auch ein Genussweg für Kräuterliebhaber ausgewiesen. Am Hochkönig etwa kann man sich über 12 Kräuteralmen schlemmen – auf der Speisekarte finden sich Kräuterknödel, Erdäpfelrahmsuppe mit Bergthymian und weitere Verlockungen. Und zur Vertiefung des traditionellen Wissens bietet der Verein »Traditionelle Europäische Heilkunde« (TEH) Workshops und Schnupperkurse an. Die Zubereitung von Pechsalben und Tees oder das Räuchern mit Kräutern gehen bald flott von der Hand.

Alles Über kräuter

Der FNL-Kräutergarten (FNL steht für den Verein Freunde Naturgemäßer Lebensweise) am Mühlenweg in Fuschl am See ist einen 15-minütigen Spaziergang vom Ortszentrum entfernt. Öffnungszeiten: Mitte Mai – Sept. jeweils Di. und Fr. von 14 – 17 Uhr. Ob Räucher-Seminar, Kräuterfrühstück mit Pechsalben-Kochen, Ausbildung zur TEH-Praktikerin oder die Adressen der Salzburger Kräutergärten – beim TEH-Verein laufen die Infos zusammen: www.teh.at. Die Website www.salzburgerland.com/de/genussweg-fuer-kraeuterliebhaber/listet 18 Stationen auf – vom Klosterladen über Kräuteralmen bis zum Beherbergungsbetrieb mit Kräuterschwerpunkt reicht das Angebot.

© DuMont Bildarchiv/Anzenberger

Tee aus Bergnelkenwurz hilft u.a. bei nervösen Herzbeschwerden.

Eine Pracht, diese Tracht!

»Würde jede Frau ein Dirndl tragen, so gäbe es keine Hässlichkeit mehr« – niemand anderer als Vivienne Westwood, Ikone des schrillen Modedesigns, hat’s verkündet. Gut zu beobachten ist das in Salzburg, der »Welthauptstadt« der Tracht, und noch mehr dirndlt es im steirischen Ausseer Land.

© Salzburger Heimatwerk

Ein Dirndl-Oberteil entsteht im Salzburger Heimatwerk.

DIE bunten Tupfer, die elegante Dirndl, Trachtensakkos und Lederhosen im Salzburger Straßenbild setzen, sind eine Augenweide. Den Startschuss gaben in den 1920er Jahren findige Modemacher wie Josef Lanz, die etwa zeitgleich mit dem Auftakt der Festspiele die ländliche Kleidung behutsam in die Gegenwart holten und sie »salonfähig« machten, etwa in Form festlicher Seidendirndl. Bald flanierten weltberühmte Künstler und Festspiel-Besucher in Tracht durch Salzburg. Marlene Dietrich etwa wurde zu einer Botschafterin des neuen Modestils und half dabei, auch die Salzburger wieder mehr auf Tracht einzustellen.

Trendsetter seit Festspiel-Beginn

Festspielmode aus dem Hause Lanz ist immer noch en vogue. Zu den illustren Kunden des Familienbetriebs in der Schwarzstraße zählen Königin Silvia von Schweden und Prinzessin Caroline von Monaco, Tommy Hilfiger, der Dirigent Christian Thielemann und Placido Domingo, erzählt Theresa Lanz. Die junge Absolventin der Esmod München entwirft die jährlich zwei Lanz-Kollektionen, die auch in Geschäften in St. Gilgen und Wien sowie über Partner in München, Kitzbühel, Schweiz und die USA vertrieben werden. Wer ein Dirndlkleid ausführen will, das es nur einmal gibt, ist im Lanz-Maßatelier in der Imbergstraße goldrichtig. Lanz fertigt ausschließlich in eigenen Werkstätten unter Verwendung heimischer Naturmaterialien – mit Ausnahme mancher Seidenstoffe, die es hierzulande nicht gibt.

Klassisch gibt den Ton an

»Ich bin eher für die klassische Variante. Ein Dirndl ohne Bluse finde ich furchtbar. Knieumspielend geht in Ordnung, aber alles was kürzer ist, geht nicht. Und durchsichtige Stoffe finde ich ganz schrecklich«, umreißt die Chefdesignerin die Philosophie des Hauses in Sachen Authentizität und Stilsicherheit. Um sich inspirieren zu lassen, studiert sie aktuelle Modetrends und recherchiert im hauseigenen Stoffarchiv. Sie selbst kombiniert gerne Materialien und schafft damit neue, reizvolle Synthesen zwischen Tradition und Moderne.

In Maigrün und Lachsrosa, trendig-verspielt präsentiert sich etwa ein Festtags-Dirndl, das Theresa Lanz gerade einer Kundin auf den Leib geschneidert hat. Über die Seidenschürze, ein Ausseer Handdruck, krabbeln Marienkäfer. Der Farbton des lachsrosa Oberteils findet sich auch auf dem dunkelgrünen Rock wieder. Ein Unikat – dementsprechend auch kostspieliger.

Der Markt ist umkämpft

Allein in der Stadt Salzburg buhlen mehr als zwei Dutzend Trachtengeschäfte um Kundschaft. Vom Traditionsbetrieb über junge Wilde, die sich dem Kulturgut nach dem Motto »Erlaubt ist, was gefällt«, schrill, keck und sehr bunt annähern, bis hin zu Billiganbietern erstreckt sich das Trachtenuniversum – da ist für jeden was dabei. Modische Attribute fließen auch über Accessoires ein. Ob Handtasche, Gürtel, Trachtenschmuck, eine Strickweste für wärmere Abende oder ein passender Hut: In den Shops der Altstadt wird man garantiert fündig.

Retrotrend oder urbane Realitätsflucht sagen die einen zur Trachten-Renaissance, die seit einigen Jahren im alpenländischen Breiten zu beobachten ist. Die Lanz-Chefdesignerin hat eine andere Erklärung. »Auch viele junge Menschen identifizieren sich mit Tracht. Im Dirndl oder in der Lederhose fühlt man sich einfach gut und tritt selbstbewusster auf«.

Trachten-Shoppiing

Trachtenmode Lanz in der Schwarzstr. 4, für Kinder am Kranzlmarkt 1/Getreidegasse, www.lanztrachten.at, ist Trendsetter seit 1922. Klassisch, aber mit innovativen Akzenten nähert sich das Salzburger Heimatwerk (Neue Residenz, www.salzburgerheimatwerk.at) dem Thema – sehenswert sind die wechselnden Ausstellungen im historischen Kellergewölbe. Bei Jahn-Markl gegenüber (Residenzplatz 3, www.jahn-markl.at) bildet elegante Wildlederbekleidung einen Schwerpunkt. Trachten Stassny, Getreidegasse 35, für Kinder Nr. 30, ist eine weitere Top-Adresse für Salzburger Stil und Authentizität. Oder, wenn es kürzer sein soll, nur: Lanz Trachtenmoden, Schwarzstraße 4, 5020 Salzburg, Tel. 0662 87 42 72, www.lanztrachten.at

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© DuMont Bildarchiv/Anzenberger

Fesch im Dirndl, fesch in der Lederhos’n …

Ski-Comeback

Mit Weltklasse-Skigebieten, Snowparks und Tiefschneehängen ist das Salzburger Land reichlich gesegnet – kein Wunder, dass das Land Skihelden am laufenden Band hervorbringt, von Hermann Maier bis Marcel Hirscher und von Annemarie Moser-Pröll bis Anna Veith. Doch nicht nur Könner kommen zwischen Katschberg und Leogang, Obertauern und Zell am See auf ihre Kosten. In über 120 Skischulen geben staatlich geprüfte Profis ihr Know-How weiter.

© DuMont Bildarchiv/Anzenberger

Man muss ja nicht gleich übertreiben ...

»Das ist wie Radfahren, ihr habt es nicht verlernt« spornt Skilehrerin Johanna die sechsköpfige Gruppe an, die sich an dem strahlend blauen Februar-Vormittag am Kirchbühel-Lift in Obertauern eingefunden hat. Es geht gleich in die Praxis. Hier etwas stärker in die Knie gehen, dort muss der Stockeinsatz noch koordinierter werden. Alle Teilnehmer sind über 40, und alle wollen eine alte Liebe wieder aufflammen lassen: das Skifahren.

Alte Liebe rostet nicht

»Meine letzten Skier waren zwei Meter lang«, sagt ein Skiläufer aus Deutschland, der seiner eingerosteten Wedel-Technik auf die Sprünge helfen will. Die modernen und drehfreudigen Carving-Skier hat er vom Verleih, so bleibt das Experiment finanziell überschaubar. Eine andere Kursteilnehmerin erzählt, dass sie wegen des Nachwuchses eine zehnjährige Auszeit vom Skisport genommen hat. Und während nebenan ihre Kinder die »Pizza« üben – so heißt der Schneepflug heute – gewinnt auch sie langsam wieder an Sicherheit.

Wenn die Kanten wieder knirschen und die Schneekristalle in den Winterhimmel stieben, geht den Eben-noch-Ski-Muffeln das Herz auf. Die Rahmenbedingungen könnten kaum besser sein als in Obertauern. 100 Kilometer lang ist das Pistennetz, das sich beiderseits der Radstädter Tauernpasses in 1640 Metern Höhe ausbreitet. Ein riesiger Schneekessel mit breiten Pisten und verlockenden Hängen, der Einstieg liegt praktisch vor der Hoteltür. Frau Holle sorgt für eine griffige Unterlage bis Ende April. Schon bald gewinnen die Schwünge an Eleganz, die alten Bewegungsmuster sind noch abrufbereit. Von der blauen auf die rote Piste, und nach zwei Kurstagen verlieren auch die etwas steileren Hänge an Schrecken. Kleingruppen-Training beseitigt individuelle Schwächen gezielt.

Pilzköpfe auf der Piste

Das Beatles-Denkmal über dem Kirchbühel-Lift erinnert daran, dass das Übungsgelände skihistorischer Boden ist. Dreharbeiten zu ihrem zweiten Kinofilm »Help!« führten die »Fab Four« 1965 an den Radstädter Tauernpass. »Wir haben sie so vorbereitet, dass keiner verletzt wurde«, erzählt Herbert Lürzer sen., der Paul McCartney unterrichtete und doubelte. Als ihn die Skischule Krallinger für den Job anheuerte, waren John Lennon, George Harrison, Paul McCartney und Ringo Starr dem 22-Jährigen nur ein vager Begriff, auf ihre Musik stand er nicht. Doch schnell fanden die Gleichaltrigen einen guten Draht zueinander. »Paul McCartney war mir ähnlich, meinten die Filmleute. Ich bekam eine Perücke und eine dunkle Brille aufgesetzt, und schon war ich ein Beatle«, sagt der heutige Gastronom.

Ambitioniertere Ziele

In Obertauern habe er Skifahren gelernt, gab Sir Paul später zu Protokoll. Auch die Comeback-Skifahrer sind bald bekehrt. Skiabstinenz war »Yesterday«, schon warten anspruchsvollere Ziele. Die einen lockt die Tauernrunde – einmal rund um die Schneearena, ohne die Ski abschnallen zu müssen. Andere planen bereits einen Kurs im nächsten Winter. Titel: »Schöner Skifahren«.

Wo der Schnee zuhause ist

Breite, bestens präparierte Pisten, modernste Seilbahnanlagen, Schneesicherheit und leichte Erreichbarkeit machen das Salzburger Land besonders attraktiv. Ob von der Pike auf gelernt, Wiedereinsteiger oder »Schöner Skifahren« – die sieben Ski- & Snowboardschulen in Obertauern haben für jeden das passende Angebot parat. Und nach dem Schneespaß sorgen gemütliche Skihütten, Bars und Partys für super Stimmung (www.obertauern.com/skigebiet-oesterreich.html und www.salzburger-skischulen.at).

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Obertauern ist der Hot Spot des Skirummels.

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Touren

Durchdacht, inspirierend, entspannt

Mit unseren Tourenvorschlägen lernen Sie die besten Seiten des Salzburger Lands kennen.

© DuMont Bildarchiv/Anzenberger

Spektakuläre Ausblicke garantiert eine Tour auf der Großglockner-Hochalpenstraße.

Unterwegs im Salzburger Land

Die drei vorgeschlagenen Auto- bzw. Motorradtouren (Nr. 1 bis 3) lassen sich gut an einem Tag absolvieren, denn die reinen Fahrstrecken betragen zwischen 210 und 220 km. Aber es liegen so viele idyllische Plätze, spektakuläre Bergwelten und tolle Sehenswürdigkeiten am Weg, dass man sich lieber mehr Zeit lassen sollte. Los geht es aber mit Wandervorschlägen.

Mit Blickauf Seen und Berge

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Fünf Seen-Wanderwege

Altausseer See: Schon Dichter wie Jakob Wassermann und Komponisten wie Johannes Brahms ließen sich auf der Runde um das idyllische Gewässer und vom Blick auf die Trisselwand inspirieren.

Fuschlsee: 20 km östlich von Salzburg eröffnet dieser Weg rund um denFuschlsee den Reigen der grandiosen See-Berg-Landschaften im Salzkammergut. Die familientaugliche Runde ist in gut drei Stunden zu schaffen, außer man bekommt Lust auf ein Bad im glasklaren Wasser des Sees oder einen köstlichen Happen in der Schlossfischer.

Ostuferwanderweg am Hallstätter See: Von dem teilweise mit Stegen ausgestatteten Wanderweg eröffnen sich fantastische Blicke auf Hallstatt am gegenüberliegenden Ufer. Die Tour lässt sich mit der Fähre von der Bahnstation abkürzen. Der Fahrt über den See ist die schönste Art, sich dem Weltkulturerbe-Ort zu nähern.

Wolfgangsee: Von Strobl am Süd- und Abersee am Westufer des wohl berühmtesten Sees im Salzburger Land verläuft ein Spazier- und Radweg auf der ehemaligen Trasse der Ischler Bahn. Gegenüber ragen die Wallfahrtskirche von St. Wolfgang und der Schafberg in den Himmel. Botanische Raritäten bietet das Blinklingmoos.

Prebersee: Ein Naturidyll auf 1500 m Seehöhe bei Tamsweg >>>. Rund um den See verläuft ein informativer Moorlehrpfad, abgehärtete Naturen wagen an schönen Sommertagen einen Sprung in das kühle Nass. Im Herbst sind in den Wäldern ringsum viele Pilzsucher unterwegs. Edelweißspitze: Vom höchsten Punkt (2571 m) der Großglockner-Hochalpenstraße blickt man über das Gipfelmeer der Hohen Tauern. Wenn das Wetter mitspielt, lassen sich 37 Dreitausender ausmachen, einige davon sind umkränzt von Gletscherfeldern.

Schmittenhöhe: Auf dem Hausberg von Zell am See lassen sich in 2000 m Höhe Panoramablicke über die Hohen Tauern mit Großglockner und Kapruner-Stauseen im Süden sowie dem Kaisergebirge im Norden und dem Dachstein im Osten genießen.

Schafbergspitze: Das durch eine Zahnradbahn erschlossene Gipfelplateau des St. Wolfganger Hausbergs eröffnet den berühmten Sieben-Seen-Blick u. a. auf den Attersee, Mondsee und Wolfgangsee. Wer genügend Zeit mitbringt und im Gipfelhotel übernachtet, kann den Sonnenaufgang über dem Toten Gebirge genießen.

5Fingers, Obertraun: Mit der Dachstein-Seilbahn geht es von Obertraun aus auf den Krippenstein und dann von derBergstation in 20 Min. zu Fuß zur Aussichtsplattform Five Fingers. Der Blick schweift über den fjordartigen Hallstätter See bis nach Bad Ischl. Der Weltkulturerbe-Ort Hallstatt wirkt in dieser grandiosen Naturlandschaft beinahe etwas verloren.

»Weißes Gold«, majestätische Gipfel

Start und Ziel: Salzburg | Länge: 210 km (ohne Abstecher)

Tour 1

Diese Rundreise führt von Salzburg durchs idyllische Alpenvorland bis zu den höchsten Gipfeln der österreichischen Bergwelt. Zurück geht es auch ein Stück über deutsches Gebiet.

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Salz und Eis

Man verlässt die charmante Landeshauptstadt Salzburg Richtung Süden auf der B 150 bzw. 159. Knapp 20 km südlich punktet das bezaubernde Städtchen Hallein mit seinem sensationellen Keltenmuseum. Im benachbarten Bad Dürrnberg sollte man sich unbedingt die Salzwelten und das Keltendorf ansehen. Weiter geht es auf der Bundesstraße 159. Kurz hinter Golling markiert der Pass Lueg den Übergang vom Tennengau in den Pongau und damit den Eintritt in die Gebirgswelt. Der Salzach folgend, schlängelt sich die Straße zwischen Hagen- und Tennengebirge hindurch nach Werfen. Weithin sichtbar thront die mächtige Burg Hohenwerfen auf einem Felsen. Die Greifvogelwarte auf der Festung veranstaltet täglich Flugvorführungen mit ihren gefiederten Schützlingen. Zweites Highlight von Werfen ist die fantastische Eisriesenwelt, für deren Besuch man mindestens einen halben Tag einplanen sollte. Weiter geht es über Bischofshofen, alljährlich Schauplatz vom Finale der »Vierschanzentournee«, nach St. Johann im Pongau. 6 km weiter südlich erkundet man in einer knappen Stunde zu Fuß die spektakuläre Liechtensteinklamm. Wer die Rundfahrt nicht an einem Tag bewältigen will, macht den Abstecher ins Gasteiner Tal. Bad Hofgastein lockt mit netten Geschäften, Hotels und Restaurants rund um die Fußgängerzone. Hoch über den Dächern der Stadt bietet das Goldberg direkt an der Skipiste lichtdurchflutete Studios, leckere Küche und ein wunderbares Wellnessangebot. Bad Gastein, einst Kurort der Reichen und Schönen, ist dabei, sein historisches Zentrum mit sommerlichen Kunstevents neu zu beleben – spannend! Die historische Bergbausiedlung im nahen Altböckstein vergegenwärtigt die Ära des Goldabbaus in Salzburg.

Hoch hinauf

Zu den absoluten Höhepunkten zählt die Fahrt auf der kurven-reichen Großglockner-Hochalpenstraße in die fantastische Gebirgswelt am Fuße des Großglockners. Auf der weiteren Strecke liegt, umgeben von einer herrlicher Bergkulisse, Zell am See. Dort bieten die Schmittenhöhe, auf die man von Zell aus mit per Seilbahn gelangt, und die in über 3000 m Höhe angelegten Panoramaplattformen auf dem Kitzsteinhorn in Kaprun wunderbare Fernsichten, die bei entsprechendem Wetter bis zu Großglockner, Hochkönig und Dachsteinmassiv reichen. Wie sich die grandiose Gletscherwelt für die Stromerzeugung nutzen lässt, zeigt das Kraftwerk Glockner-Kaprun. Wer genügend Zeit hat, kann gut 50 km westlich des Kraftwerks noch die herabstürzenden Wassermassen der Krimmler Wasserfälle bestaunen. Das Erlebniszentrum Wasserwelten in Krimml zeigt anschaulich, welche fantastischen Möglichkeiten in einem Wassertropfen stecken. Nächstes Etappenziel ist Saalfelden am Steinernen Meer. In der Ramseiderstr. 5 in Saalfelden findet man bei Regina Wienerroither Pinzgauer Dirndl, Lederhosen und trachtige Mitbringsel. Bei Edelbrenner Siegfried Herzog in der Breitenbergham 5 gibt es preisgekrönte Destillate und stylische Verkostungen. Wer übernachten möchte: Im benachbarten Leogang steht mit der Forsthofalm das erste Holzhotel im Salzburger Land. Natur pur verspricht das traumhafte Bergdorf Priesteregg, Urbanes und Alpines kombiniert das junge Mama Thresl.

Bald hinter Saalfelden wird das Tal wieder enger. In St. Martin zweigt ein mautpflichtiges Bergsträßchen zur Wallfahrtskirche Maria Kirchental ab. In Lofer sollte man unbedingt noch einen Stopp in der preisgekrönten Confiserie Berger einplanen, eine legendäre Stätte der Verführung mit feinsten Schokoladenkreationen, bevor man nach Salzburg zurückkehrt.

Almenglück und Eiseskälte

Start und Ziel: Bischofshofen | Länge: 220km (mit Abstecher)

Tour 2

Die Tour führt durch den Lungau, eine familienfreundliche Urlaubsregion. Im Sommer geht’s auf Gipfel und malerische Almen, aber auch zu romantischen Burgen und idyllischen Seen. Der Abstecher zum Hallstätter See lässt sich mit einer Besichtigung der riesigen Eishöhlen im Dachsteinmassiv verbinden.

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Zur »Stillen Nacht«

Von Bischofshofen gelangt man auf der B 311 rasch nach St. Johann im Pongau, Hochburg der Salzburger Volkskultur und im Winter ein Skiparadies. Die B 163 führt weiter nach Wagrain, auf dessen Friedhof der Dichter des berühmten Welterbe-Weihnachtsliedes »Stille Nacht, heilige Nacht«, Joseph Mohr, seine letzte Ruhestätte fand. Von Wagrain geht es weiter auf der B 163 bis zur Auffahrt Flachau der Tauernautobahn (A 10), die Richtung Süden an St. Michael vorbeiführt. Der Ort ist ein beliebter Startpunkt für den Mur-Radweg und kann mit der Mur-Insel, einem durch die Renaturierung der Mur geschaffenen Naturspielplatz punkten. Tamsweg rund 15 km östlich von St. Michael ist bekannt für die blauen und goldfarbenen Glasfenster von St. Leonhard, eine der bedeutendsten Wallfahrtskirchen Österreichs. Das dortige Lungauer Heimatmuseum besitzt eine 6 m hohe, dem alttestamentarischen Helden Samson nachempfundene Figur, die Tamsweger Junggesellen auf den berühmten Samsonumzügen durchs Dorf tragen. Nächster Halt ist Mauterndorf, das mit ansehnlichen Bürgerhäusern und einer der schönsten Burgen des Landes aufwarten kann. Den Sommer können die Besucher der Festung an »Zeitreisen« ins Mittelalter teilnehmen. Weiter geht es auf der B 99 über den 1738 m hoch gelegenen Radstädter Tauernpass vorbei an den Hotels und Seilbahnanlagen des Wintersportorts Obertauern in das Ennstal und das lebhafte Radstadt, ein guter Ausgangspunkt für Ski- und Wandertouren in den Niederen Tauern. Die Gassen mit den historischen Bürgerhäusern laden zu einem ausgiebigen Bummel ein. Eine spannende Ausstellung im Kapuzinerturm widmet sich den Bauernkriegen. Bei gutem Wetter lohnt ein Ausflug auf den bewirtschafteten Roßbrandgipfel (1770 m), auf dem man Panoramablicke über 150 Alpengipfel genießen kann. Von Radstadt aus geht es über die B 320 In westlicher Richtung auf die Tauernautobahn und zurück nach Bischofshofen. Für den Abstecher zum Hallstätter See biegt man 10 km hinter Radstadt auf die B 166 nach Norden Richtung Abtenau ab. Die kurvenreiche sog. Salzburger Dolomitenstraße führt durch eine einzigartige Naturlandschaft im Herzen der Alpen. Schon die Kelten siedelten am herrlichen Hallstätter See. Alexander von Humboldt nannte das schnuckelige Hallstatt, das sich wie ein Schwalbennest ans Ufer schmiegt, sogar »den schönsten Seeort der Welt«. Von der neuen Aussichtsplattform am Rudolfsturm ist das Panorama am schönsten. Ein Erlebnis für die ganze Familie sind die Salzwelten im Hochtal über Hallstatt mit Bergmannsrutschen, Grubenbahn und Bronzezeit-Kino. Absolutes Muss sind die Dachsteinhöhlen, eine Wunderwelt aus Fels und Eis. Die Dachsteinbahn fährt von Obertraun hinauf – festes Schuhwerk und warme Kleidung sind dafür unabdingbar!

Seentour durchs salzkammergut

Start und Ziel: Salzburg | Dauer: 1 Tag | Länge: 230 km

Tour 3

Nur wenige Kilometer hinter Salzburg erwarten den Besucher die sanft geschwungenen Hügel, grünen Auen und herrlichen Seen des Salzburger Alpenvorlandes. Nicht zu vergessen sind die alte Kaiserstadt Bad Ischl und die Keramikhochburg Gmunden.

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Sissi und das Weiße Rössl

Die Bundesstraße 158 führt von Salzburg in östliche Richtung am Gaisberg zum kleinen Fuschlsee mit dem Hauptquartier des Red-Bull-Konzerns. Das Renaissanceschloss Fuschl war in den 1950er–Jahren Drehort der Sissi-Filme mit Romy Schneider. Heute residiert dort ein Luxushotel. Nächster Halt ist der Wolfgangsee. Kanzler Helmut Kohl (1930–1917 verbrachte lange Jahre in St.  Gilgen am Nordwestufer seine Sommerferien – die »Kanzler-Torte« in der Konditorei Dallmann erinnert daran. Der nostalgische Raddampfer »Kaiser Franz Joseph I.« pendelt nach St. Wolfgang, berühmt für den spätgotischen Pacher-Altar in der Wallfahrtskirche und das Hotel »Weißes Rössl«. In Bad Ischl warten Kaiservilla, Salzkammergut–Therme und Lehár-Villa. Weiter geht’s auf der B 145 in südliche Richtung nach Bad Goisern. Schloss Neuwildenstein präsentiert hier Handwerkskünste heimischer Meister.

»Schönster Seeort der Welt?

Nach einen obligatorischen Stopp am Hallstätter See mit dem »schönsten Seeort der Welt«, spannenden Salzwelten und den spektakulären Dachsteinhöhlen geht es entlang der Traun nach Bad Aussee. Sie suchen nach Lederhosen, Stutzen oder Ausseer Dirndl? Hier findet man Trachtengeschäfte an jeder Ecke. Nach einem Abstecher an den malerischen Altausseer See geht es über Bad Ischl auf der B 145 am Traunsees entlang zur Keramikstadt Gmunden am Traunsee, berühmt für das Geschir mit grün geflammtem Dekor. Außer Keramik-Shopping lohnt dort lohnt das romantische Seeschlösschen Ort eine Besichtigung – im Schlossrestaurant werden fangfrische Fische serviert! In Schörfling am Attersee zeigt das Gustav-Klimt-Zentrum seit 2012 Skizzen, Bilder und die Korrespondenz des Malers. Auf dem Klimt-Themenweg mit Audioguide lässt sich die Sommerfrische wie anno dazumal erleben. Bei Wassertemperaturen bis zu 26 °C lockt der sichelförmige Mondsee mit den Klassikern Baden, Tauchen, Segeln und Golf. In der kleinen Gemeinde Mondsee im Nordzipfel des Sees lohnen die Pfarrkirche St. Michael und das Freilichtmuseum mit dem Mondseer Rauchhaus eine Besichtigung. Von Mondsse geht es über die A 1 zurück nach  Salzburg.

Tauernradweg

Start und Ziel: Krimml – Salzburg | Dauer: 4 – 5 Tage Länge: 170 km

Tour 4

Da es auf der erlebnisreichen Radtour von Krimml nach Salzburg nur wenige Steigungen gibt, ist sie auch für Familien geeignet. Die grüne Beschilderung weist auf dem vier- bis fünftägigen Ausflug den Weg.

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Naturschauspiel

Spektakulärer kann eine Radtour nicht beginnen! Mit tosendem Donnern rauschen im Nationalpark Hohe Tauern die  Krimmler Wasserfälle über drei Stufen und 380 Höhenmeter in die Tiefe hinab und versprühen ihre erfrischende Gischt. Bereits seit 1835 sind die Wasserfälle ein Publikumsmagnet. Seit 1983 sind die Wasserfälle Teil des Nationalparks. Im nahegelegenen Erlebniszentrum WasserWelten dreht sich als um das lebenspendende Nass. 19 km sind es von Krimml zum Smaragddorf Bramberg am Wildkogel Das Ortsmuseum besitzt wertvolle Smaragde und einen 350 kg schweren Bergkristall. Nebenan im Wollstadel gibt es erstklassige Walkjanker und pfiffige Mitbringsel. Das gemütliche Landhotel Kaserer in der Dorfstr. 20 hat auch einen kleinen Kinderspielplatz und Sauna.

In Mittersill bringen die 2013 ausgebauten Nationalparkwelten die spektakuläre Gebirgswelt der Hohen Tauern multimedial näher.  Für alle, die in Mittersill übernachten möchten: Das Kinderhotel Felben bietet Ferien auf dem Biobauernhof mit Vollpension. Auch im Sporthotel Kogler mit großem Hallenbad, Ponys und Streichelzoo ist für Kinder bestens gesorgt. In Kaprun setzt Kitzsteinhorn–Gipfelwelt 3000 mit Panoramaplattformen, Nationalparkausstellung im Berg und sommerlichem Schneespaß Ausrufezeichen. Zum Relaxen geht’s in die Tauern SPA-Therme in Kaprun.

Enge Schluchten

Vor der Mündung der Rauriser Ache in die Salzach wartet die wilde Kitzlochklamm mit einem 100 m hohem Wasserfall. Bis zu 300 m tief ist die Liechtensteinklamm südlich von St. Johann im Pongau, die nach einer Felssturz bedingten Sperrung 2018 wieder zugänglich ist. Das Hotel Lerch an der Liechtensteinklammstr. 12 ist ein beliebtes Ziel von Familien mit Ponyreiten, Streichelzoo und Abenteuerspielplatz.

In Bischofshofen gewährt seit 2015 das Besucherzentrum im mGeopark »Erz der Alpen« spannende Einblicke in die Bergbauvergangenheit der Region. Ein Muss für die ganze Familie ist die Burg Hohenwerfen mit eindrucksvoller Greifvogelflugshow. Und jetzt eine Abkühlung? Zum Aqua Salza in Golling gehören Kinderwelt, Schwimmkanal, Rutschen und Spa-Paradies.

In der Salzstadt Hallein gibt es gleich mehrere Gründe, das Fahrrad abzustellen: Bummeln und Shoppen in der zauberhaften Altstadt, das preisgekrönte Keltenmuseum, die Salzwelten Hallein im ältesten Schaubergwerk der Welt neben dem neuem Keltendorf SALINA und eine Tour in der Brennerei Guglhof mit Verkostung edler Jahrgangsbrände aus Marillen, Vogelbeere und alten Birnensorten. Und bis zur Mozartstadt Salzburg ist es jetzt auch nicht mehr weit. Darauf eine Mozartkugel!

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Ziele

Magisch, aufregend, einfach schön

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© DuMont Bildarchiv/Anzenberger

Keinen Blick übrig für das »Weiße Rössl« am Wolfgangsee?

Abtenau

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Höhe: 714 m ü.d.M. | Einwohnerzahl: 5800 | Landschaft: Tennengau

Skifahren, Almtouren, Rodeln, Mountainbiken oder Paragliding – rund um den Ferienort Abtenau kommen Familien und Wanderer ebenso auf ihre Kosten wie Fans von Fun- und Wintersport. Karkogel, Postalm und der Skiverbund Dachstein West garantieren Sport und Spaß das ganze Jahr.

Wohin in und um Abtenau?

Heimatmuseum Arlerhof

Im Ortsteil Au dokumentiert der Arlerhof bäuerliches Leben im Salzburger Tennengau. Der 1325 erstmals erwähnte Hof war bis 1980 bewirtschaftet. Zum Heimatmuseum gehören eine noch funktionsfähige Mühle, ein typisches Bienenhaus und ein 200 Jahre altes Sägewerk.

Mai – Okt. Do. bis So. 14 –17 Uhr | Eintritt frei www.museum-abtenau.at

Dachser- und Tricklfall

Unweit vom Arlerhof erreicht man auf einem Spaziergang gleich zwei Wasserfälle, den Dachser- und Tricklfall sowie die Tricklfallhöhle, allesamt eindrucksvolle Naturdenkmäler. Auf dem Weg passiert man auch den »Kalten Keller«: Hier wurden in früheren Zeiten die Bierfässer gelagert, die von Hallein >>> herangeschafft wurden.

Familienspaß

Auf dem 5 km langen »Lebenspfad« lässt sich der schöne Eglsee in zwei Stunden umrunden. Schautafeln informieren über Flora und Fauna des kleinen Moorsees. Im Sommer bevölkern Baderatten und Sonnenanbeter das Erlebnisbad Abtenau. Die ultimative Skiaction erwartet Beginner wie Pros im Snowpark Dachstein West mit mehr als 140 km Pisten, 58 Liften, Funpark und Kinder Skigaudi.

i http://freibad-abtenau.jimdo.com | www.dachstein.at

Rodeln im Sommer

Ein prickelnd schnelles, fast 2 km langes Vergnügen für die ganze Familie ist von Mai bis Oktober die Karkogel-Sommerrodelbahn. Hoch geht’s von Abtenau mit dem Sessellift (www.karkogel.com).

Postalm

Die mautpflichtige Postalmstraße verbindet Abtenau mit dem rund 20 km nördlich gelegenen zweitgrößten Hochplateau Europas: Die Postalm bietet zwischen 1200 – 1900 m ein familienfreundliches Wintersportgebiet. Zahlreiche Almhütten laden zu einer zünftigen Jause, über 100 km Wanderwege erschließen das Landschaftsschutzgebiet. Action mit Seilbrücken, Tritteisen und Überhang wartet am Postalm Klettersteig auf gut trainierte Könner.

Annaberg- Lungötz

Flutlichtskifahren, Rodelbahn und Langlaufloipen gibt es auch südöstlich von Abtenau in Annaberg-Lungötz. Der 400 Jahre alte Gererhof gewährt Einblicke in das ländliche Leben im oberen Lammertal im 17. Jh. – Highlight ist die original Rauchkuchl von 1609.

Mitte Mai – Mitte Okt. | Mi. 15 – 17 Uhr | Führung n. V. Tel. 06463 86 90 | Erw. 2,50 €

www.annaberg-lungoetz.com

St. Martin

Die Salzburger Dolomitenstraße führt weiter nach St. Martin, das im Winter ebenfalls spannende Skitouren, Rodelbahn und romantische Pferdeschlittenfahrten im Programm hat. Im Sommer erfrischt das biologische Seepark-Naturerlebnisbad.

www.stmartin.info