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Impressum

„Nur eine Nacht“ von Jochen Ares

herausgegeben von: Club der Sinne®, Langhansstr. 146, 13086 Berlin, Mai 2008

zitiert: Ares, Jochen: Nur eine Nacht, 1.Auflage

 

© 2008

Club der Sinne®

Inh. Katrin Graßmann

Langhansstr. 146

13086 Berlin

www.Club-der-Sinne.de

kontakt@club-der-sinne.de

 

Stand: 01. November 2010

 

Gestaltung und Satz: Club der Sinne®, 13086 Berlin

Coverfoto: Paar – © Club der Sinne® 2007, Fotografin: Sandra Neumann, www.libertina.de

Burg – © Katrin Graßmann, 2004

Covergestaltung: Club der Sinne®

 

ISBN 978-3-95527-049-0

eBooks sind nicht übertragbar!

Es verstößt gegen das Urheberrecht, dieses Werk weiterzuverkaufen oder zu verschenken!

 

 

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Nur eine Nacht

Jochen Ares

Und du glaubst wirklich, dass es funktioniert?“ Ihre Stimme drang durch den Telefonhörer an mein Ohr.

„Natürlich funktioniert es!“, lachte ich und lehnte mich in meinem Bürostuhl zurück, um die Füße auf den Tisch zu legen. „Wir müssen uns nur beide an die Vorgaben halten.“

„Ich weiß nicht“, zweifelte sie. Ich ließ ihr Zeit, darüber nachzudenken und wartete geduldig.

„Und wann soll das stattfinden?“

„Übermorgen, am Freitag.“ Alles war schon exakt geplant, es fehlte nur noch ihre Zustimmung.

„Und wo?“

„In meinem Haus!“

„In DEINEM Haus?“, fragte sie ungläubig. „Was wird deine Frau dazu sagen?“

„Sie wird gar nicht da sein. Sie wird bei einer Freundin übernachten. Es ist eine einmalige

Gelegenheit für uns.“

Ein Moment herrschte Stille.

„Du bist ein Spinner, weißt du das?“

„Für dich doch jederzeit gern“, lachte ich. „Also was ist nun, machen wir’s?“ Nervös wartete ich auf ihre Antwort. Sie ließ sich Zeit.

„Okay, wir machen es. Aber es wird eine einmalige Sache. Nur eine Nacht!“

„Nur eine Nacht, versprochen.“

Sie lachte. „Du würdest mir alles versprechen, um mich rumzukriegen, nicht wahr?“

„Jaaa ..., alles!“

„Du bist wirklich ein Spinner.“ Jetzt wusste ich, dass sie kommen würde.

„Schaffst du es, um vier bei mir zu sein?“, fragte ich.

„Wir werden sehen, warte einfach auf mich!“

„Ich werde voller Sehnsucht die Sekunden zählen, bis du endlich bei mir bist.“

„Alter Schleimer“, schimpfte sie, aber im Geiste sah ich das Grinsen auf ihrem Gesicht.

„Weißt du schon, was du deinem Mann sagen wirst?“

„Ich werde bei einer Freundin übernachten“, antwortete sie spontan. Wir lachten beide.

„Ich freue mich auf dich“, hauchte ich in den Hörer.

„Ich freue mich auch!“, erwiderte sie leise.

„Dann bis Freitag, Süße!“

„Tschau, bis Freitag und vergiss nicht, nur eine Nacht!“

„Nur eine Nacht!“

Ich legte auf und verschränkte die Arme hinter meinem Kopf. Sie war eine wundervolle Frau. In diesem Moment klingelte das Telefon und riss mich aus meinen Gedanken.

„Ja?“

„Das fängt ja gut an mit uns beiden. Du lädst mich ein, mit dir die Nacht zu verbringen und sagst mir noch nicht einmal deine Adresse. Wo wohnst du eigentlich?“

Ich schluckte vor Aufregung. Sie hatte das Spiel begonnen. Genau so wollte ich es haben.

Als ich wieder auflegte, wusste ich, dass es gelingen würde.

Die Zeit verstrich langsam, viel zu langsam. Ich sah zum tausendsten Mal auf die Uhr. Es war kurz vor halb fünf. Sie ließ mich warten. Hoffentlich würde alles nach Plan verlaufen. Es war für uns beide eine Situation, von der wir nicht wussten, ob wir es schafften.

Eine Nacht wollten wir zusammen verbringen; einmal etwas völlig Verrücktes tun.

Nur eine Nacht? Ja, es konnte nur ein einziges Mal passieren. Jedenfalls hatten wir es so geplant.

Wir wussten alles voneinander und genau das machte es so schwierig.

Ich hatte das Gefühl, die Zeit stünde still. Wieder sah ich zur Uhr. Als sie dann kam, war sie eine Dreiviertelstunde zu spät. Aber das zählte nicht mehr. Endlich konnte ich sie umarmen, sie festhalten, fühlen und in ihre Augen schauen. Ich wollte cool sein, sie nicht mit meiner Sehnsucht überfallen; doch vergessen waren all meine guten Vorsätze.

Wir machten einen langen Spaziergang, redeten und lachten viel an diesem späten Nachmittag.

Eine wunderschöne Frau, die mich mit ihrem Wesen und ihrer Ausstrahlung verzauberte,

eigentlich schon immer verzaubert hatte. Als wir uns küssten, waren alle Gedanken an das

Morgen vergessen.

In einem italienischen Restaurant aßen wir zu Abend. Das Essen war köstlich, der Wein

vorzüglich und die Frau an meiner Seite unwiderstehlich. Charmant, witzig, geistreich - ich könnte unzählige Attribute nennen.

Im Taxi lehnte sie sich an mich. Ihr Kopf ruhte auf meiner Schulter. Ich legte meinen Arm um sie und küsste ihr Haar, bis sie den Kopf hochnahm und mich anschaute. Ihre Zungenspitze fuhr über ihre leicht geöffneten Lippen. Wir küssten uns zärtlich und bemerkten erst nach einem leichten Räuspern des Fahrers, dass wir angekommen waren. Lachend stiegen wir aus und gingen ins Haus.

„Möchtest du etwas trinken? Einen Wein? Oder soll ich uns schnell einen Kaffee machen?“

Sie schüttelte den Kopf. Das Feuer im Kamin war heruntergebrannt. Ich legte neue Holzscheite auf die glühenden Reste und beobachtete, wie sich die Flammen an dem Holz hinauffraßen. Sie stand neben mir. Ihre Nähe tat mir gut.

Ich setzte mich in den Sessel und schaute hinaus in die Nacht. Sie löschte das Licht. Es war jetzt dunkel im Zimmer, nur der Schein des auflodernden Feuers verlieh dem Raum ein warmes Licht.

Schatten tanzten auf den Wänden.

Blitze rissen die Landschaft aus der Dunkelheit. Ein Gewitter zog auf. Ungewöhnlich für diese Jahreszeit.

„Schön, dass du da bist.“

„Findest du?“

„Ja ... wirklich!“ Meine Stimme klang leise.