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ABNEHMEN

DURCH

GEDANKENKRAFT

LAMBERT DIKS

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Copyright © 2016 Verlag »Die Silberschnur« GmbH

ISBN: 978-3-89845-505-3
eISBN: 978-3-89845-841-2

1. Auflage 2018

Umschlaggestaltung: XPresentation, Güllesheim; unter Verwendung verschiedener Motive von © Marsono, www.fotolia.com und © silver tiger © gonin, www.shutterstock.de

Verlag »Die Silberschnur« GmbH

Steinstraße 1 · D-56593 Güllesheim

www.silberschnur.de · E-Mail: info@silberschnur.de

Inhalt

1.Einleitung

2.Kann man am Dicksein etwas ändern?

3.Genetische Gründe

4.Arbeit im Sitzen

5.Süßigkeiten machen mich dick

6.Von Fett werde ich dick

7.Alkohohl macht mich dick

8.Trauen Sie Ihrem Körper

9.Mutterschaft

10. Ein wenig Theorie

11. Aussagen wie “Ich bin dick!” oder “Das Leben ist schwer.”

12. Ich habe aufgehört zu rauchen

13. Intermezzo

14. Angstgefühle

15. Schuldgefühle

16. Ich ärgere mich und esse

17. Ich kann nicht kommunizieren

18. Selbstbestimmung gegenüber Fremdbestimmung

19. Sexuell missbraucht

20. Hilfsmittel

21. Praktische Fragen

22. Schluss

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Einleitung

Ich mache Sie bekannt mit Lena. Sie glaubt, dass sie übergewichtig ist, weil ihre Mutter es auch ist. Sie liebt Zucker und Süßes und war davon überzeugt, es sei ihr Los, auch dick zu sein.

Ich möchte Sie bekannt machen mit Hans und Vera. Hans ist verrückt nach Bier und herzhaften Sachen. Er und Vera arbeiten in einer Fabrik, wo sie Tätigkeiten im Sitzen ausüben. Beide glaubten, dass diese Art von Arbeit die Ursache ihres Übergewichts war.

Sie werden auch Franz kennenlernen, der immer dann essen musste, wenn in seinem Leben etwas schiefging – egal ob zu Hause oder im Dienst. Er hatte immer das Verlangen, etwas zu essen, wenn er enttäuscht, frustriert oder ängstlich war oder sich einfach nicht wohlfühlte.

Die Menschen, über die ich in diesem Buch berichte, haben derart starke Überzeugungen, dass ihr Leben dadurch gestaltet wird. Ich werde versuchen, die Zusammenhänge zwischen diesen Überzeugungen und dem Geist/Körper-Gedächtnis, was ich Verstand nennen werde, zu erläutern. Was sie alle gemeinsam haben, ist die Tatsache, dass sie ihre Energie zu ihrem eigenen Nachteil benutzen. Wir werden dieses Thema im nächsten Kapitel näher betrachten.

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Kann man am Dicksein etwas ändern?

Um diese Frage beantworten zu können, muss ich zunächst einige allgemeine Fakten ansprechen:

Energie existiert.

Energie ist weder positiv noch negativ.

Wie Sie mit der Energie umgehen, ist von Ihren Kenntnissen abhängig. Kenntnisse? Ja, Kenntnisse über die Möglichkeit, Energie beeinflussen zu können. Nehmen wir zunächst einmal an, Sie glauben, dass Sie die Energie nicht beeinflussen können. Was bedeutet das? Klar ausgedrückt bedeutet es, dass Sie sich selbst als Opfer sehen von allem, was um Sie herum passiert. Diese Haltung ist bei den meisten Menschen unglaublich tief im Unterbewusstsein verankert. Ich komme später noch einmal darauf zurück. Wenn Sie jedoch davon ausgehen, dass Sie Energie beeinflussen können, dann sieht die Welt schon viel freundlicher aus. Um zu verdeutlichen, wie ich das meine, gebe ich ein kleines Beispiel:

Nehmen wir an, Lena hat Übergewicht, weil sie Essen so herrlich findet. Sehr oft geht dies Hand in Hand mit “gut kochen können”. Jetzt sollten Sie einen Gedankensprung machen und sich fragen, warum sie gut kochen kann? Bevor Sie weiterlesen, lassen Sie diese Frage einmal kurz auf sich wirken, und probieren Sie, eine oder mehrere Antworten darauf zu finden. – Meistens lauten die Antworten so oder ähnlich:

1)Ich habe es gelernt.

2)Ich mag es zu kochen.

3)Kochen heißt für mich Kreativität.

4)Ich tue es gerne.

Ich finde es herrlich, meine Familie mit einem gut zubereiteten Mahl verwöhnen zu können.

Es gibt wahrscheinlich noch viele andere Gründe. Aber der Grund, um den es mir geht, ist folgender: Sie haben die ÜBERZEUGUNG, dass Sie es können. Warum habe ich das Wort “Überzeugung” in Großbuchstaben gesetzt? Weil sich alles im Leben um IHRE ÜBERZEUGUNGEN dreht. Das Besondere an Überzeugungen ist: SIE WERDEN IMMER BESTÄTIGT. Ob sie richtig sind oder nicht, ist dabei überhaupt nicht wichtig! Diese Einsicht ist fundamental und sehr wichtig. Darauf möchte ich eindringlich hinweisen!

Versuchen Sie einmal für sich selbst, die Überzeugungen zu finden, die hinter den Dingen stehen, die Sie

a) gut können oder

b) gerne tun.

Sie werden bemerken, dass Sie die ENERGIE, die Sie für diese Tätigkeiten benötigen, äußerst positiv einsetzen. Haben Sie es bemerkt? Ich sagte, dass Sie die Energie positiv einsetzen. Kann es dann auch sein, das Sie Energie schon negativ – oder mit anderen Worten: falsch – eingesetzt haben? Lassen Sie uns diese Überlegung etwas genauer betrachten. Wenn Sie etwas gut können oder Spaß daran haben, dann gelingt es fast immer. Wenn etwas einmal nicht ganz so gelungen ist, dann denken Sie darüber nach, wie Sie es verbessern könnten. Weil Sie wissen (die Überzeugung haben), dass Sie es können, finden Sie fast immer eine Lösung. Vielleicht dauert es etwas länger, aber Sie finden eine Lösung.

Wenn es nun aber einmal etwas gibt, das Ihnen einfach nicht gelingen will, so sehr Sie es auch versuchen, dann kommt irgendwann der Moment, an dem Sie aufgeben. Die Gefahr liegt hierbei in den Worten: “ICH KANN ES NICHT.” Es ist nicht die Tatsache aufzugeben, sondern das Fatale ist zu sagen, dass Sie es nicht können. Wenn dies zu Ihrer Überzeugung wird, dann sind Sie in einer Sackgasse angelangt. Es wäre viel besser zu sagen, dass es NOCH nicht gelungen ist. Oder Sie finden eine andere Formulierung, die nicht so endgültig ist.

Zum Schluss dieser kleinen Einführung kann man Folgendes festhalten: Wenn ich etwas gut kann, habe ich die Energie optimal genutzt.

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Die Energie, die falsch genutzt wird

Wenn Ihnen alles im Leben gut gelingt, brauchen Sie die folgenden Absätze nicht zu lesen.

Ich habe angefangen mit den Worten, dass Energie existiert. Energie ist weder positiv noch negativ. Es ist der Energie vollkommen egal, was Sie damit machen. Versuchen Sie, dies zu verstehen. Sie selbst entscheiden, was mit jedweder Energie passiert. Ist das eine große Verantwortung? Ich bin der Meinung, dass das eine enorme Verantwortung ist. Es ist äußerst wichtig, dass Ihnen bewusst wird, welche Verantwortung Sie für sich selbst tragen.

Wenn ich an meine Kindheit zurückdenke, sprach niemand über die Verantwortung, die ich selbst zu tragen hatte. Mir wurde beigebracht, wie ich mich zu benehmen hatte, in der Schule, der Kirche, auf der Straße, zu Hause, Fremden gegenüber und so weiter. Es war mehr ein Auswendiglernen von Benimmregeln als eine bewusste Lehre vom Umgang mit der Eigenverantwortung. Ich bin der Meinung, Kinder beginnen erst etwas von dieser Verantwortung zu verstehen, wenn sie anfangen, Fragen zu stellen. Obwohl Kinder noch nichts von Verantwortung ahnen, wissen sie mit unfehlbarem Instinkt, ob etwas zweifelsfrei in Ordnung ist – oder nicht. Im Zweifelsfall werden sie Fragen stellen. Denken Sie doch einmal an die Fragen in Ihrer Kindheit und an die Antworten Ihrer Eltern zurück. Bestimmt lauteten die Antworten etwa so:

1)Weil ich es sage.

2)Weil es so ist.

3)Deshalb.

4)Das geht dich nichts an.

5)Das war schon immer so.

6)Wenn du groß bist, wirst du es verstehen.

Und so weiter … So oder ähnlich katastrophal sind die Antworten ausgefallen, oder?

Die Ausnahme waren Eltern, die mit Engelsgeduld versuchten, jede Frage ernst, offen, verständlich und kindgerecht zu beantworten. Für mich steht fest, dass die Mehrheit der Kinder mit Benimmregeln aufgewachsen ist und nicht mit einem Bewusstseinstraining über die Eigenverantwortung. Dieser kurze Exkurs zum Thema “Verantwortung” war nötig, um Ihnen klarzumachen, dass es JETZT an der Zeit ist, diese Verantwortung für sich selbst zu übernehmen. SIE SIND FÜR IHR LEBEN VERANTWORTLICH. Ob Sie wollen oder nicht. Ich hoffe, Sie können sich mit dem Gedanken anfreunden, auch wenn es zähneknirschend wäre. Die Verantwortung für sich selbst zu übernehmen, ist das zentrale Thema, um das sich Ihr Leben dreht. Habe ich das nicht bereits von den Überzeugungen behauptet? Ja, tatsächlich: SIE TRAGEN DIE VERANTWORTUNG FÜR IHRE ÜBERZEUGUNGEN.

Sie werden sich sicher fragen, wie Sie feststellen können, ob Ihre Überzeugungen in Ordnung sind oder nicht? Die Antwort ist verblüffend einfach: Bei allem, was in Ihrem Leben positiv ist in Ihren Augen, haben Sie die richtige Überzeugung. Und in allen Bereichen, in denen Sie es nicht als positiv bezeichnen können, steckt mit allerhöchster Wahrscheinlichkeit eine versteckte falsche Überzeugung dahinter. Jetzt lesen Sie diese Worte, weil Sie ein wenig (oder viel) zu dick sind. Lassen Sie uns doch einmal untersuchen, welche falschen Überzeugungen zum Thema Übergewicht existieren.

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Genetische Gründe

Ich stellte meiner Klientin Lena folgende Frage:

“Was glauben Sie, wo liegen die Ursachen für Ihr Übergewicht?”

“Ja, das liegt bei uns in der Familie.”

“Wieso?”, frage ich dann ganz unschuldig.

“Sie sollten mal meine Mutter sehen, im Vergleich zu ihr bin ich schlank.”

Aus dieser Bemerkung kann man ableiten, dass Lena meint, die “Schuld” für ihre Figur liege eigentlich nicht bei ihr, sondern bei jemand anderem (in diesem Fall bei der Mutter).

Lena steht hier übrigens nur als ein Beispiel für zahlreiche Klienten, die der gleichen Meinung waren. Lassen Sie uns einen Moment innehalten. Vielleicht sagen Sie nun aufgebracht: “Wie ist denn das möglich? Man ist doch für sich selbst verantwortlich!” Ich hoffe, dass der aufmerksame Leser hier so oder ähnlich reagiert. Das ist vollkommen richtig, aber Lena war das bisher nicht bewusst. Es ist wirklich interessant festzustellen, dass Menschen, die mit einer Situation nicht zufrieden sind, es ganz angenehm finden, jemand anderen dafür verantwortlich zu machen.

Versuchen Sie doch einmal festzustellen, ob Sie auch dazu neigen, diesen elementaren Fehler zu machen. Dabei ist es sehr wichtig, dass Sie absolut ehrlich zu sich selbst sind, auch wenn es am Anfang unter Umständen sehr wehtun könnte. Je öfter Sie sich aber bei solchen Denkfehlern ertappen, umso einfacher wird es. Später tut es dann auch wirklich nicht mehr weh, dann kann man sogar darüber lachen. Und das ist der Zweck dieses Textes: zu lernen, sich selbst mit Humor zu betrachten – aber auch mit unerschütterlicher Ehrlichkeit.

Zurück zu meinen Klienten. Wenn ich frage: “Glauben Sie, dass Übergewicht erblich ist?”, dann bekomme ich stets ein JA als Antwort. Hier besteht also die Überzeugung: “Ich bin zu kräftig, weil Dicksein erblich ist.” Wenn ich Lena nun sagen würde, dass das alles Unsinn ist, sie das nicht glauben soll und das alles Altweiberklatsch und absoluter Blödsinn ist, würde ich Lena damit zutiefst beleidigen und verärgern.

Warum ist das so? Wenn jemand von etwas überzeugt ist, glaubt er mit ABSOLUTER Sicherheit, dass er recht hat. Keinen Bruchteil einer Sekunde wird daran gezweifelt – schlimmer noch, es wird nicht einmal in Erwägung gezogen, darüber nachzudenken. Man sieht also, dass die Überzeugungen eine gewaltige Kraft haben. Diese (Geistes-)Kraft – oder Energie – gestaltet buchstäblich Ihr Leben.

Wie kann man nun mit jemandem reden, der derart stark von etwas überzeugt ist? Meiner Erfahrung nach gibt es nur einen Weg, Überzeugungen zu brechen, nämlich: Fragen zu stellen:

“Wenn Sie sich jetzt die Familie Ihrer Mutter einmal genau betrachten … Ist wirklich jeder in der Familie kräftig?”

“Ja, ich glaube schon.”