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Impressum

„Jugendsünden“ von Kai Ericson

herausgegeben von: Club der Sinne®, Langhansstr. 146, 13086 Berlin, Mai 2009

zitiert: Ericson, Kai: Jugendsünden, 1. Auflage

 

© 2009

Club der Sinne®

Inh. Katrin Graßmann

Langhansstr. 146

13086 Berlin

www.Club-der-Sinne.de

kontakt@club-der-sinne.de

 

Stand: 01. November 2010

 

Gestaltung und Satz: Club der Sinne®, 13086 Berlin

Coverfoto: © Club der Sinne® 2008

Fotografin: Sandra Neumann, www.libertina.de

Covergestaltung: Club der Sinne®

 

ISBN 978-3-95527-112-1

eBooks sind nicht übertragbar!

Es verstößt gegen das Urheberrecht, dieses Werk weiterzuverkaufen oder zu verschenken!

 

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Sämtliche Personen dieser Ausgabe sind frei erfunden und volljährig.

Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind rein zufällig.

Erfundene Personen können darauf verzichten, aber im realen Leben gilt: Safer Sex!

 

Kai Ericson

Jugendsünden

  Alex war ein Virtuose. Er entlockte mir im Bett nach wie vor die wundervollsten Schwingungen. Und das seit zwölf Jahren – die letzten fünf als mein Ehemann. Sein phantasievolles Fingerspiel, die Liebkosungen mit seinen zärtlichen Lippen und seiner frechen Zunge waren immer wieder eine neue Offenbarung.

  Und über all die Jahre blieb mir seine Liebeskunst ein Rätsel. So gefühlvoll und geduldig konnten sich doch eigentlich nur Frauen verwöhnen. Schließlich wussten wir selbst am besten, was uns die ultimative Erfüllung bereitet. Das wurde auch in der einschlägigen Literatur behauptet. Aber war Papier hier zu geduldig?

  Konnte es denn nicht auch Männer geben, die beinahe ebenso talentiert waren wie wir Frauen selbst? Und warum sollte mein Alex nicht die berühmte Ausnahme von der Regel sein?

  Auch meine Busenfreundin Birgit meinte, ihr Gatte sei ein phantastischer Liebhaber.

  War das Zufall? Oder hatten wir beide nur unverschämtes Glück? 

  „Uhh, herrlich!“, lobte ich meinen Alex auch jetzt. Seine gefühlvoll kitzelnde Zunge fuhr wieder und wieder durch meine Spalte  -  wieder  u n e n d l i c h   l a n g s a m.

  Mein Mann wusste genau, wie sehr ich das liebte. Bereits als Jugendlicher war Alex ein phänomenales Naturtalent. Inzwischen hatte er Cunnilingus zur Perfektion entwickelt. Der Schuft interpretierte jede meiner Regungen und jeden meiner Laute richtig. Unglaublich. Er wusste somit stets über meinen Erregungslevel Bescheid. Dadurch hielt er mich ewig unterhalb des Gipfels gefangen. Ouh, ja – was für eine bittersüße Folter!

  Meine Hände wühlten durch seine störrischen Locken, zogen ihn meiner brodelnden Lust entgegen. Doch der gemeine Kerl stoppte prompt seine Liebkosungen. Oh, nein - Alex ließ mich weiter schmoren!

  Die Locken passten zu ihm.

  Aber durfte ich mich wirklich beschweren? Höchstens über seine mangelnde Ehrlichkeit. Es konnte doch gar nicht sein, dass ich die erste Sünde seiner Jugend war.

  Seine Liebeskünste zerstäubte meine Grüblerei. Alexander war wieder so lieb, so einfühlsam und sensibel, dass ich keinen klaren Gedanken mehr fassen konnte. Zudem erregte mich seine beeindruckend maskuline Ausstrahlung. Sie passte zu seinem sportlichen, athletischen Körper. Bitte… unter diesem Körper möchte ich liegen, möchte ich kommen.

  Uhh, wie ich mich nach seiner Vitalität  und seinen kraftvollen Stößen sehnte!  

  Doch Alex züngelte noch immer mit aufreizender Geduld an meiner Klitoris. Er tupfte und stupste, umfuhr sie sanft schmeichelnd, dann war er wieder wild und leidenschaftlich. Ouhh - der Kerl machte mich verrückt! Er wusste doch, wie lange ich schon einen erlösenden Orgasmus herbeisehnte. Manchmal wünschte ich mir direkt einen Egoisten …

  Wieder streichelte seine zärtliche Zunge durch meine vor Lust zerfließende Scham, wieder neckten seine Fingerspitzen meine Lustkanäle –  doch er wollte mich einfach nicht über die Ziellinie treiben.

  Ich wimmerte den Tränen nahe: „Bitte Alex, ich brauche mehr … BITTE!“

  Endlich hatte er ein Einsehen. Er drückte meine Schenkel auseinander, rutschte zwischen meine Beine und bohrte mir jetzt seine Gewalt ungestüm dorthin, wo ich sie seit über einer halben Stunde haben wollte: mitten ins Glück! Wahnsinn, wie tief er mich ausfüllte, wie sehr er mich dehnte!

  Huii, und er legte sofort in seiner unverwechselbaren Dynamik los. Weil ich ohnehin schon extrem aufgewühlt war, kam es mir schon nach wenigen Stößen. Er röchelte. Es peitschte ihn ungemein auf, wenn ich mich von Orgasmusschüben geschüttelt unter ihm wand. Er röhrte, drehte die Augen heraus. Wild pumpend entlud er sich in mir, nahm mich dabei noch einmal mit in die Sphären höchster Lust.

  Oh, wie ich ihn liebte. Er war ein ebenso zärtlicher wie zupackender Liebhaber. Im Bett verstanden wir uns nach wie vor prächtig, jedoch war in unserem Alltag Tristesse eingekehrt.

Zum einen lag es an unseren Berufen. Wir sahen uns nicht oft genug, denn unsere Arbeitszeiten waren selten synchron. Er war Sportjournalist beim Main-Kurier, ich war in Lehrerin am Theodor-Fontane-Gymnasium für Deutsch und Englisch. An dieser Schule lernten wir uns damals auch kennen.

  Zum anderen war der romantische Touch unserer Teenagerzeit verflogen. Leider. Ach, welch wundervoll poetische Gedichte er damals ersann. Wie oft war ich zu Tränen gerührt... Spontan musste ich an die Gedichtinterpretationen denken, die ich zurzeit in meiner Klasse bearbeiten ließ.

  „Hör mal, Alex. Dürfte ich mir mal einige deiner alten Gedichte ausleihen?“

  Er brummte ein mürrisches „Hä?“

  Sein Charme war aufgebraucht. Ich hatte ihn gerade noch vor dem Wegdösen erwischt.

  Er blinzelte mich müde an und gähnte.

  Ich erklärte ihm ausführlich, was ich vorhatte. Natürlich wollte ich nicht seine Liebesgedichte mit in die Schule nehmen. Die hatte ich seit Jahren in meinem Nachtkästchen. Und zwar ordentlich mit einem rosa Seidenband verschnürt. Nein, ich wollte seine lyrischen Gehversuche mitnehmen, die ich schon damals für sehr gelungen gehalten hatte. 

  Nach seinem Standardmotto Du hast Recht – ich meine Ruhe, sagte er: „Okay Jenny, wenn du verschweigst, dass sie von mir stammen.“

  „Logisch. Du hast doch damals ständig geschrieben. Ich könnte deine Texte gut in meinen Unterricht einbauen. Vielleicht inspiriert dein Talent einige meiner Schüler.“

  Erstaunlicherweise rappelte er sich jetzt hoch. Er schüttelte den Kopf. „Verblüffend. Es ändert sich nichts.“

  Ich sah ihn fragend an.

  „Sieh dich doch an Jenny. Du bist jetzt erst vier Jahre auf der anderen Seite des Pults im Fontane und redest schon wie unsere damaligen Deutsch-Pauker! Meiner hat mich damals auch genötigt zu schreiben. Er meinte, ich solle Romancier werden.“

  „Das wäre doch toll gewesen.“

  „Das wollte ich zunächst ja auch, wie du weißt. Ich träumte von einer Schriftstellerkarriere. Recherchieren, Reisen, Schreiben, Lesungen ...“

  „Das kannst du immer noch machen. Hast du keine Ideen für einen Roman?“

  „Ideen? Ach, Jenny, genau das ist ja nach wie vor mein Problem. Ich brauche Fakten. Im Stadion kriege ich sie: 88. Minute: Elfmeter... Latte... Nachschuss – Tooor! Damit kann ich Seiten füllen. Sonst fehlt mir die Phantasie. Ich könnte höchstens etwas Autobiographisches verfassen. Etwas dokumentieren, was ich selbst erlebt habe. Aber das Eine ist todlangweilig - und das Andere geht niemanden was an.“

  „Du hättest doch auch abschreiben können, um dich weiterzuentwickeln und um deinen eigenen Stil zu finden.“

  „Abkupfern? Niemals - ich schmücke mich nicht mit fremder Feder. Das würde bei mir auch keine eigenen Ideen wecken. Und die braucht ein Romanautor so dringend wie der Fisch das Wasser. Mein Metier ist und bleibt der Sport. Hier kann ich Reportagen verfassen oder Trainer interviewen. Übrigens, es gibt schlechte Nachrichten.“

  Argwöhnisch hob ich die Braunen.

  Er raunte mit sorgenvoller Miene: „Ach … wie soll ich dir das nur beibringen?“

  „Was?“

  Er sah mich erst schuldbewusst an, wich dann meinem inquisitorischen Blick aus. Schließlich sagte er kleinlaut: „Du, Jenny … ich habe mich verliebt.“

  Instinktiv fletschte ich die Zähne, rang nach Atem. Ich fasste es nicht - mein Alex verliebt? Das wollte ich nicht glauben - dennoch ballte ich vorsorglich die Fäuste. Was fiel ihm ein, mir diese Hiobsbotschaft so nebenbei unterzuschieben? Oder hatte ich mich etwa verhört?

  „So dramatisch ist es auch wieder nicht“, versuchte er zu beschwichtigen.

  „Warum auch?“, keifte ich bei meiner Flucht in Sarkasmus. „Oder ist die Konkurrenz für mich gefährlich?“ 

  „Nö, aber ich hätte ihn heute beinahe geküsst.“

  „IHN?!“

  „Mein Boss schickt mich zur Finalrunde.“

  Oh, dieser Ganove! Wieder einmal war ich ihm auf den Leim gegangen. Ich brummte:  

  „Schön für dich, wenn du offiziell zur Europameisterschaft fährst. Wann?“

  „In drei Wochen. Du kommst doch mit, oder?“ 

  „Wien würde ich schon gerne einige Tage ansehen, aber da ist noch Schulzeit. Unser Kollegium ist ohnehin total unterbesetzt. Der Direktor würde mich killen.“

  Er zuckte lapidar mit den Schultern und murmelte ein „Schade“.

  Ich staunte. Der Stratege hatte es mit seiner billigen Finte doch tatsächlich geschafft, mir eine längere Dienstreise unterzujubeln, ohne dass ich ihm böse sein konnte.

  „Aber zurück zu deinen literarischen Gehversuchen“, versuchte ich den vorherigen Faden wieder aufzunehmen, „wo hast du die ganzen Manuskripte aus deiner Jugendzeit?“

  „Von wegen literarisch ... du überschätzt mich immer noch gnadenlos. Ich tippte damals doch einfach darauf los. Ohne jedes Konzept. Es waren lediglich Erlebnisaufsätze. Zudem hatte meine Schreiberei hauptsächlich therapeutischen Charakter. Frustbewältigung bei Schulstress, oder wenn wir beim Kicken verloren hatten. Es war nur belangloses Gefasel.“

  „Ehrlich?“

  „“