Details
Homosexualität verstehen
Kritische Konzepte für die psychologische und pädagogische PraxisEdition Waldschlösschen
9,99 € |
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Verlag: | Männerschwarm Verlag |
Format: | |
Veröffentl.: | 03.09.2004 |
ISBN/EAN: | 9783863000141 |
Sprache: | deutsch |
Anzahl Seiten: | 162 |
Dieses eBook enthält ein Wasserzeichen.
Beschreibungen
Die Gleichberechtigung verschiedener sexueller Orientierungen ist inzwischen anerkanntes Ziel psychologischen und padagogischen Bemuhens, dennoch hinkt die Umsetzung hinterher. Homosexualitat gilt weiterhin als 'heies Eisen', an dem sich PsychotherapeutInnen und LehrerInnen oft genug die Finger verbrennen. Versuche der Pathologisierung und Heilung der Homosexualitt sind weitgehend berwunden, in der psychologischen und pdagogischen Praxis werden Schwule und Lesben zunehmend als Menschen ernst genommen, die anhaltende Hegemonie einer normativen Heterosexualitt wird lngst kritisiert. Die Toleranz einer 'emanzipatorischen' Psychologie und Pdagogik begngt sich jedoch oft damit, neue Schubladen in Form einer schwulen oder lesbischen Identitt anzubieten. Damit besttigt sie einerseits die Dichotomie von 'normaler' Hetero- und 'abweichender' Homosexualitt. Andererseits schreibt sie Strukturen fest, in denen Uneindeutigkeiten und flieenden bergnge, 'schwule Mdchen' oder Transgender keinen Platz haben. Mit dieser Problematik beschftigt sich das vorliegende Buch und fordert eine ffnung der Pdagogik und Psychologie, um den Spielraum fr eine freie Entwicklung zu weiten. Als Einfhrung in die psychologische, pdagogische und politische Praxis richten sich die Beitrge dieses Buchs vor allem an LehrerInnen, MitarbeiterInnen in der auerschulischen Jugendarbeit, SozialpdagogInnen oder PsychotherapeutInnen. Sie bieten einen historischen Rckblick, eine Darstellung und Kritik gegenwrtiger emanzipatorischer Anstze und diskutieren aus dem Kontext der Queer Theory methodische Anregungen fr eine zeitgeme Neuorientierung. Der Kulturwissenschaftler Lder Tietz thematisiert die Psychiatrisierung der mnnlichen Homosexualitt im 19. Jahrhundert und diskutiert deren noch heute andauernde Folgen. Zudem zeigt er Paradoxien der schwulen- und lesbenakzeptierenden Beratung und Therapie. Der Sexualpdagoge Stefan Timmermanns stellt die schwul-lesbische Aufklrungsarbeit an Schulen vor und evaluiert diese anhand eigener Untersuchungen. Die Sexualpdagogin Elisabeth Tuider schlgt aufgrund aktueller Diskussionen um Geschlecht, Sexualitt und Kultur eine 'Verqueerung' der Sexualpdagogik vor. Ein Anhang enthlt exemplarische Methoden fr eine schwul-lesbisch-queere Pdagogik und Psychologie.